Ein Jahr "beim Forst"

M

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Dann reden wir iwo aneinander vorbei. Die normale Größe eines staatlichen Forstereviers liegt um die 800 ha, bis zu weit über 1.000. Im Großprivatwald teilweise sogar bis zu 3.000 ha.

320 ha kann kein komplettes Revier sein. Ich denke, das ist nur ein abgeschlossener Revierteil, und der Förster hat an anderer Stelle noch Flächen entsprechender Größenordnung zu betreuen.

Soweit ich das richtig verstanden habe, gehören zu dem Forstamt verschiedene Flächen (Reviere dann wohl in meinem umgangssprachlichen Sinn), die mit entsprechenden Nummern bezeichnet werden. Jagderlaubnisse werden entsprechend für spezifische Flächen erteilt, die unter der Nummer geführt werden und dann eben die im Jagderlaubnisschein zu bejagende Jagdfläche darstellen.
 
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Dann reden wir iwo aneinander vorbei. Die normale Größe eines staatlichen Forstereviers liegt um die 800 ha, bis zu weit über 1.000. Im Großprivatwald teilweise sogar bis zu 3.000 ha.

320 ha kann kein komplettes Revier sein. Ich denke, das ist nur ein abgeschlossener Revierteil, und der Förster hat an anderer Stelle noch Flächen entsprechender Größenordnung zu betreuen.
Forstreviergrössen ja, aber die Regiejagdflächen können deutlich kleiner sein, wenn StW Teile verpachtet sind.
 

z/7

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Soweit ich das richtig verstanden habe, gehören zu dem Forstamt verschiedene Flächen (Reviere dann wohl in meinem umgangssprachlichen Sinn), die mit entsprechenden Nummern bezeichnet werden. Jagderlaubnisse werden entsprechend für spezifische Flächen erteilt, die unter der Nummer geführt werden und dann eben die im Jagderlaubnisschein zu bejagende Jagdfläche darstellen.
Hm. Der Begriff Revier hat leider verschiedene Bedeutungen. Jagdrevier und Forstrevier sind zwei paar Stiefel. Wie @Busch schreibt, können die Flächen durch An- und Abgliederung auch unterschiedliche Grenzen haben. Die Flächengröße, von der ich sprach, bezieht sich auf Forstreviere. Also die Waldflächen, die der Förster bewirtschaftet. In der Regel werden die in der Regiejagd dann in Pirschbezirke aufgeteilt, die den Jagdgästen dann zur Jagd zugteilt werden. Die können dort allein oder in Pirschgruppen agieren. In Deinem Fall wohl als Pirschgruppe, wenn ich das mit den Nachrichten richtig versteh. Bei 6 Nullen in ner Gruppe von 9 oder mit Dir 10 Leuten kann ich verstehen, wenn da das Forstpersonal mithelfen muß. Die werden sehr bedauern, daß Du nicht geblieben bist.
 
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Was hier beschrieben wird, ist bestimmt die Pirschbezirksgröße und Nr.
Die Reviergrößen liegen z.b. bei uns bei durchschnittlich 2.500 ha.
Meiner Meinung nach sind 250 ha Waldfläche das Maximum, was man als Begeher auf der Jagd allein händeln kann. 12 Stück Rehwild auf der genannten Fläche auf der Einzeljagd empfinde ich als gut. Waidmannsheil.
 
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Bei 6 Nullen in ner Gruppe von 9 oder mit Dir 10 Leuten kann ich verstehen, wenn da das Forstpersonal mithelfen muß.

Wenn das Forstpersonal mithelfen will, könnte ich verstehen, daß man sich 6 Nullen in ner Gruppe von 10 Leuten aussucht. :)

All included 12-13 Jäger auf 320ha ist doch bekloppt. Da will man doch schon von Anfang an, daß die Begeher nicht wirklich rausgehen.

Warum macht man das? Gehen die mit dem Forstamtsleiter in die Sauna, gehts um das Geld für die Jagderlaubnis, oder ist man schlicht zu doof sich halbwegs engagierte Jäger zu holen?

300ha ist bei uns etwa das Maß für 2 Jäger. Üblicherweise viele Jahre lang die gleichen, alle sind zufrieden und niemand muss Begeher per Anzeige suchen. Dieses Jägerkarusell mit Nullen und Förstern hat doch einen Konstruktionsfehler.
 
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Wenn das Forstpersonal mithelfen will, könnte ich verstehen, daß man sich 6 Nullen in ner Gruppe von 10 Leuten aussucht. :)

All included 12-13 Jäger auf 320ha ist doch bekloppt. Da will man doch schon von Anfang an, daß die Begeher nicht wirklich rausgehen.

Warum macht man das? Gehen die mit dem Forstamtsleiter in die Sauna, gehts um das Geld für die Jagderlaubnis, oder ist man schlicht zu doof sich halbwegs engagierte Jäger zu holen?
Ist bei uns ähnlich, 20% Jäger machen über 80% der Strecke, der Rest bezahlt halt. Soll aber leider geändert werden.
 
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Wenn das Forstpersonal mithelfen will, könnte ich verstehen, daß man sich 6 Nullen in ner Gruppe von 10 Leuten aussucht. :)
Den Nullen würde man auch außerhalb des jagdlichen Kontextes und auch nur zeitlich begrenzt Aufmerksamkeit schenken. Warum sollte ein Förster seine Zeit in Leute investieren, die nicht on Fire sind?
Die 6 Nullen könnte man bestimmen und aussortieren. Passiert aber auch im richtigen Leben so gut wie nie. Es gibt immer Mitjäger / Kollegen, die die Minderleistungen von Nullen kompensieren.
Und zur Verstärkung durch andere Försterfreunde: In der freien Wirtschaft nimmt man halt die Zeitarbeitskräfte oder AnÜler, die man heranzieht um die Löcher zu stopfen.
 

Fex

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Dann reden wir iwo aneinander vorbei. Die normale Größe eines staatlichen Forstereviers liegt um die 800 ha, bis zu weit über 1.000. Im Großprivatwald teilweise sogar bis zu 3.000 ha.

320 ha kann kein komplettes Revier sein. Ich denke, das ist nur ein abgeschlossener Revierteil, und der Förster hat an anderer Stelle noch Flächen entsprechender Größenordnung zu betreuen.
Hier werden die Begehungsscheine per Pirschbezirk vergeben, in der Größenordnung 70 bis 150 ha. Und auch hier jagen die Förster mit.
 
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Das die Förster mitjagen ist doch nachvollziehbar und wohl weit verbreitet. Das sie das aber aber in einer "Geheimmission" machen geht gar nicht.
Alleine schon aus Gründen der Sicherheit im Revier.
 
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Meiner Erfahrungen bilden sich auch in den Pirschgruppen über die Jahre Freundschaften und Vertrauensverhätnisse mit ein paar Leuten. Die Fluktuation und die Selbstständigkeit des Jagens lassen das etwas länger dauern. So nach 8 Jahren hat sich da bei mir ein kleiner Stamm guter Freunde gebildet. Ich verstehe, dass es dir zu anonym war aber das eine Jahr war aus meiner Sicht zu kurz für eine abschließende Bewertung.
 
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Hier werden die Begehungsscheine per Pirschbezirk vergeben, in der Größenordnung 70 bis 150 ha. Und auch hier jagen die Förster mit.
Diese Größe kenne ich auch eher, wobei die feste Flächenzuordnung an einzelne Begeher immer weniger angewendet wird. Wo noch echter PB, ist man allerdings alleinverantwortlich für den Abschuß, ggfs wird zus. einmal gedrückt.
Ich kenne auch die Regel, daß ein Jäger ca 100 ha reine Waldjagd gut allein umtreiben kann.

320 ha wäre jedenfalls eher eine Teil-Regiejagdfläche, die eine Anzahl Leute begehen darf.
Dass der forstlich zuständige Revierleiter auf seinen so bejagten Regiejagdflächen mit rausgeht, ist eher normal. Anderes Forstamtspersonal kann natürlich auch, meist werden aber dafür Gruppenansitze gemacht. Es kommt entscheidend darauf, wie große die gesamte Jagdfläche eines FAs ist, wenn klein, erhöht sich der Betrieb mit jagdlich Interessierten.

Schlechte Kommunikation ist grds. schlecht, wenn schon eine Jagdapp genutzt wird, dann müssen die Erlegungsorte so transparent sein wie die Sitzreservierung vorm Ansitz.
So etwas kenne ich aus allen Forstbetrieben, in denen ich schon Mitjäger war, nicht.
Ein engagierter Jagdleiter ist seinen Helfern zugewandt eingestellt, wenn auch klar ist, daß jeder RL heute ganz andere prioräre Aufgaben hat. Vermutlich ist er froh, wenns einfach läuft.
Menscheln tuts nat. auch überall.

Ein Freund jagt in dieser Gruppen-Konstellation in einer mehrere hdt. ha großen Teilregiejagd eines hess. staatl. Forstreviers. Dort wird ein Messenger genutzt, mittels dem genau die relevanten Infos an die Jagdgruppe laufen.

Für mich verwunderlich, daß der TS, dessen Bericht sonst umfänglich und interessant ist, scheinbar keine Kenntnis davon hat, welche Waldbesitz-Struktur das FA hinsichtlich der Forstreviere und Regiejagdflächenverteilung hat. Wenn man so etwas nicht im Gespräch mit Verantwortlichen erfährt, gibts auch noch das Netz. Orga-Nummern sind eher irrelevant.
Auf jeden Fall hilft es, sich in diesem spez. Regiejagdbetrieb einzuordnen und viell. warum manches so oder anderes geregelt ist.
 
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Zuerst einmal kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass bei 10 JESI auf 320ha der oder die Förster da noch mitjagen!
Ich kenne es so (es gibt auch andere Verfahren), dass dem JESI eine bestimmte Fläche zugewiesen wurde, in diesem Fall + - 100ha.
Zu Beginn des Jagdjahres kam es zu einer Vergatterung, wo Fragen geklärt wurden, aber auch darauf hingewiesen wurde, dass u.U. der Revierleiter durchaus auch dort mal mitjagt, v.a. dann, wenn bis zum 15.11.der Abschuss nicht annähernd erfüllt ist. Dieser Fall trat selten auf, aber er trat auf!
Normalerweise besteht ein Forstrevier nicht aus 320ha, eher ein Vielfaches davon - und da gibt es immer noch Bereiche, wo ausschl.das Forstpersonal jagt! In meinem geschilderten Fall war es so, dass die JESI im Streckenbuch in der Wildkammer den genauen Erlegungsort eintragen, während der Förster diese Ortsangabe unterliess, um etwaige Neidereien auszuschließen.
Natürlich gibt es immer wieder sehr erfolgreiche JESI und Nullnummern - um Anreize für die Abschusserfüllung zu schaffen, wurden neue Modelle geschaffen: für jedes erlegte wiederkäuende Stück Schalenwild wurden für das nächste Jagdjahr 50€ gutgeschrieben, d.h. wenn jemand 10 Stück erlegt hat, muss er im nächsten Jahr 500€ weniger bezahlen, ganz abgesehen von der Tatsache, dass das Wildbret kostenlos beim Erleger bleibt.
Preis je ha 23,50€ (kann sich geändert haben) + 19% Steuer.
In wieweit sich persönlicher Kontakt ergeben hat, lag sowohl an den JESI wie auch an den Förstern.
 
M

Mitglied 21833

Guest
Ich glaube ich habe schlicht den Fehler gemacht, das als Revier zu bezeichnen, was korrekterweise als Pirschbezirk betitelt wird.

Ein Jagdkataster wie in NRW gibt es meines Wissens nach für Hessen nicht, sodass ich an Karten nur die Flächenkarte von HessenForst habe. Die bezeichnet eben auch eine Orga-Nummer, unter der die Erlegungen in der Streckenliste einzutragen waren.
 
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