Glaubt jemand hier wirklich, die Redaktion der WuH würde sich sowas ans Bein binden, wenn man nicht bei BaySF angefragt hätte, oder die Geschicht genau abgeklopft hätte?
Naja, mit anderen Fakten nehmen sie es ja auch nicht so genau...
"61 Rehe fielen hier auf einer einzigen Drückjagd, obwohl der der Abschussplan - der nur ein Drittel davon betrug- bereits erfüllt war."
Das ist schlicht und einfach eine Lüge, die Unterstellung einer Straftat und eigentlich eine Anzeige wert, zumal ja schon darüber geurteilt wurde.
Wenn bei solchen Sachen schon geschlampt, vielleicht sogar vorsätzlich diffamiert wird, weil es gerade zum Tonus des Artikels passt, wie soll ich dann irgendwas von dem was da steht glauben?
Die Tatsache, dass die ganze Aufmachung, die Sprache, usw. noch unter BILD-Niveau sind, macht's nicht besser.
"Der Verein Wildes Bayern bemängelte allein im Jahr 2019 jagdbezogene Vergehen an mehr als zehn Forstbetrieben der BaySF, teils erstattete er Anzeige."
Ist da eigentlich jemals was passiert? Ich hab zumindest nichts gefunden. Wenn nicht, läuft das irgendwie ziemlich ins Leere.
"Die Schaldenwildjagd in der BaySF wird mengenmäßig massiv übertrieben [...]" (Zitat von Georg Nüßlein)
Aber in der Grafik, die die WuH selbst mitliefert ist zu sehen, dass die Gesamtstrecken seit Jahren nahezu gleich bleiben, höchstens marginal steigen. Woran wird also dieses
"mengenmäßig massiv übertrieben" festgemacht?
"Zu diesem Zeitpunkt hatte Jörg Finze längst aufgehört, jedem gestreckten Reh einen Letzten Bissen zu geben."
Schlimm, schlimm, schlimm!
" '[...] wenn Sie beim Staat bei 100% aufhören, unterstellt man Ihnen quasi Arbeitsverwigerung.' Ab 105% hingegen locke Prämien."
Echt jetzt? Mensch, da muss ich doch direkt mal meinen RL fragen, wo die Kohle bleibt! Oder gilt das nur für Berufsjäger?
"In der ärgsten Zeit begann er, nachts mit der Lampe zu jagen. Der Berufsjäger war sich bewusst, dass er den Jagdschein verlieren würde, wenn das rauskäme."
Ach blöd, jetzt stehts in der Zeitung.
Aber mal im Ernst: unter'm Strich sag der Artikel doch nur "wir finden es doof, dass der Staat so viel schießt". Und weil da als Begründung "weil es uns Spaß macht, im Wald unsere Tierchen zu züchten" nicht so gut zieht, ist es doch ganz praktisch, dass man einen Ex-Berufsjäger gefunden hat (unter welchen Umständen er wirklich gegangen (worden) ist würde mich mal interessieren), der genug Prass gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber hat, um ein paar Schauergeschichten zu verkaufen, damit die BJV-Miller-Nüßlein-Nachkläffer was zum Drüberspringen haben. Wenn man aber mal alles wegstreicht, was unter die Rubrik "Wald vor Wild finde ich Sch**** - Rumgeheule" fällt, bleiben nur ein Paar wenige "Fakten" ohne viel Aussagekraft, wenn sie denn wahr wären (wie bereits oben geschrieben, ist die Aussage zum Edelmannsberg schonmal falsch.)
Für mich fällt der Artikel damit in die selbe Kategorie wie der Edelmannsberg-Bericht der "Jagd in Bayern" oder das Königsee-Geschreibsel von Christel Miller: Hetze. Wäre mehr dran, wäre die ganze Jagdpraxis der BaySF schon längst von juristischer Seite her unterbunden worden.