Dürre 2022????

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Ich denke, daß die große Masse der Menschen sowieso, aber auch zunehmend Menschen die eigentlich einen grünen Hintergrund haben, immer ungeduldiger werden. Ich beziehe das auf ganz natürliche Zusammenhänge, also auch Waldentwicklung.
Da wird mit einem enormen finanziellen Aufwand unter totaler Medienpräsenz versucht in einem Nationalpark, hier Harz, kontraproduktiv in ein eigentlich postuliertes Ziel einzugreifen.
Was denn nun, Nationalpark zur Entwicklung und Erhaltung einer naturbelassenen Entwicklung oder doch lieber Abwendung, Vermeidung von möglichen Schäden in völlig naturentfremdeten Meinungen von naturschutzmäßig absolut unterbelichteten urbanen Menschen, so als Appeasement?
Dieses Land mit seinen natürlichen Zusammenhängen komplett entfremdeter Menschen ist leider nicht mehr zu helfen.
Ich frage mich, warum selbst Förster nicht mehr die Geduld haben oder haben dürfen, die Natur selbst arbeiten zu lassen.
Bei Umtiebszeiten von 120 und mehr Jahren kann es doch nicht sein, daß man sich über 5 oder15 Jahre aufregen kann bis eine angepaßte NV richtig in die Puschen kommt.
Allein die Zeit bis zB eine Baumart wie Kirsche oder BA ins Geld wächst kann die Selbstbegründung lärchelich machen.
Mir ist klar, daß viele Förster an den Mitgliedern einer FB verzweifeln weil denen ihre Verbissvorstellungen am Allerwertesten vorbeigehen.
Die wollen in aller Regel Holz ernten wenn sie es brauchen. Feuerholz in erster Linie, Bauholz wenn man was braucht zum Stallbau oder aucg Hausbau.
Wertholz, was ist das? Wer braucht das, wer kauft das, was kommt beim kleinen Privatier mit 0,5 oder auch 2 ha Waldbesitz an?

Die Staatsforst ist der allgemeinen Waldbesitzerfraktion sowas von Egal, das läßt sich garnicht klar genug ausdrücken.
Immer mehr Forstgenossenschaften in meiner Gegend, Süd Ns , kündigen ihre Betreuungsverträge mit den Staatsforsten, wechseln zu Kammerforstämtern oder gleich zu privaten akkredidierten Anbietern.
Zusätzlicher Anschub zu dieser Entwicklung ist die EU Maßgabe, daß staatliche FA nicht mehr die Holzverkäufe betreibenn dürfen und stattdessen FBG gegründet werden müssen die diese Aufgabe übernehmen sollen und natürlich einen Geschäftsführer benötigen der aber zusätzlich zum gesetzlichen vorgeschriebenen noch staatlichen Betreuungsvertrag mit zB FA, bezahlt werden muß.
Wie schön war doch Zeit, als der bootsbauwillige Neandertaler sei Steinhackebeil nahm, einfach eine eigentlich ökologisch unersetzliche 200 jährige zu Boden brachte und nur einen ganz profanen Einbaum daraus bastelte.

Ich denke, die 4% sind eher die Unterkante und resultieren aus Hochrechnungen vom Holzanfall auf die Bestockungsfläche. In vielen Mischbest fällt aber auch die Fichte aus und sinnvollerweise müssen auch diese Bestände verjüngt werden. Dazu kommt, dass bis vor wenigen Wochen z.B. abgestorbene Kiefern kaum kostendeckend aufzuarbeiten waren und dementsprechend einfach stehen geblieben sind. Da die Entwicklung noch nicht beendet ist, werden weitere Flächen folgen und das Problem nicht weniger.

Zumindest hier in meiner Zuständigkeit käme fast überall die Eiche aus Hähersaat in ausreichender Zahl, um damit zumindest eine Eichenbeteiligung mit >20% über die Pflege erreichen zu können. Die gegenwärtige Eichelmast sollte da auch helfen. Die Lichtsituation ist nun kein Problem mehr, wo die Fichten weg sind. Aber mir fehlt der Glaube, dass die Eichen in ausreichender Zahl und Form die "ersten anderthalb Meter" überleben werden, damit man überhaupt irgendetwas pflegen kann. Auf den allermeisten Standorten steht die nächste Generation Fichten schon in den Startlöchern. Mit etwas Glück kommt noch ein wenig Birke und Kiefer mit, aber was soll sich an der Waldzusammensetzung ändern, wenn in deinen 5 bis 15 Jahren alles an Buche und Eiche gefressen wurde??? Von daher versteh ich Deine "Unbekümmertheit" nicht. Aktuell werden die Weichen für die nächsten 100 bis 150 Jahre gestellt. Wenn der zug JETZT nicht in die richtige Richtung rollt, dann sehen wir in 20 bis 30 Jahren die nächste Katastrophe auf den selben Flächen mit den selben Opfern - Fichten und ggf. Kiefern. Mit dem Unterschied, dass wir dann nicht Stammholz zu reduzierten Preisen vermarkten müssen, sondern Stangenhölzer, deren Aufarbeitung vermutlich schon defizitär sein dürfte und da kein Cent übrig bleibt um damit klimastabile oder -resiliente Kulturen zu begründen.

Irgendwann werden auch Szenarien wahrscheinlich, wo sich keine Naturverjüngung mehr von alleine einstellt, weil zu verbuscht oder die öffenen Böden zu lange der Erosion preisgegeben wurden und die Humusauflage durch Sonne, Regen und Wind fort ist.

Zu den Kitzen: Wir haben bislang zwei erlegt. Eines vermutlich Mitte August durch Kfz verwaist, das andere kam mit Geiß. Beide unter 5,5kg. Dazu eine nicht (mehr) führende Geiß, total abgekommen und mit verschissenem Spiegel. Auch die übrigen beobachteten Geißen waren bis auf eine alle allein oder mit nur einem Kitz unterwegs. Ich denke, ähnlich wie in 2018 hat die Trockenheit hier und heuer zu einigen Kitzverlusten geführt. Allerdings sind die Geißen und insbesondere die Kitze hier eh schon sehr schwach und das Revier ausgesprochen trocken, auch ohne die aktuelle Dürre. Dazu sind die Felder inklusive dem Mais ringsum abgeerntet und die Wintergrünung mangels Regen nicht existent. Der ausgefallene Raps ist zwar aufgelaufen aber inzwischen auch schon wieder vertrocknet.

Mir kommt das nicht ungelegen, will ich doch aufgrund der geringen Wildpretgewichte und einer bekannten sehr starken Parasitierungsrate mit Hautdasseln den Rehwildbestand und insbesondere die Geißen heuer mal deutlich stärker zu Ader lassen. das ist einfacher, wenn man "nur" eine Dublette statt einer Triplette zu erlegen hat.
 
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Genau so sieht es aus bzw. wird es im Wald aussehen!!
Deswegen meine Frage im Trööt ,,"Dürre": Was tun auf diesen Flächen?
Schnell wieder "begrünen", oder sich Zeit lassen,um das optimale an waldbaulicher Spielerei rauszuholen?
 
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Guest
Ich denke, die 4% sind eher die Unterkante und resultieren aus Hochrechnungen vom Holzanfall auf die Bestockungsfläche. In vielen Mischbest fällt aber auch die Fichte aus und sinnvollerweise müssen auch diese Bestände verjüngt werden. Dazu kommt, dass bis vor wenigen Wochen z.B. abgestorbene Kiefern kaum kostendeckend aufzuarbeiten waren und dementsprechend einfach stehen geblieben sind. Da die Entwicklung noch nicht beendet ist, werden weitere Flächen folgen und das Problem nicht weniger.

Zumindest hier in meiner Zuständigkeit käme fast überall die Eiche aus Hähersaat in ausreichender Zahl, um damit zumindest eine Eichenbeteiligung mit >20% über die Pflege erreichen zu können. Die gegenwärtige Eichelmast sollte da auch helfen. Die Lichtsituation ist nun kein Problem mehr, wo die Fichten weg sind. Aber mir fehlt der Glaube, dass die Eichen in ausreichender Zahl und Form die "ersten anderthalb Meter" überleben werden, damit man überhaupt irgendetwas pflegen kann. Auf den allermeisten Standorten steht die nächste Generation Fichten schon in den Startlöchern. Mit etwas Glück kommt noch ein wenig Birke und Kiefer mit, aber was soll sich an der Waldzusammensetzung ändern, wenn in deinen 5 bis 15 Jahren alles an Buche und Eiche gefressen wurde??? Von daher versteh ich Deine "Unbekümmertheit" nicht. Aktuell werden die Weichen für die nächsten 100 bis 150 Jahre gestellt. Wenn der zug JETZT nicht in die richtige Richtung rollt, dann sehen wir in 20 bis 30 Jahren die nächste Katastrophe auf den selben Flächen mit den selben Opfern - Fichten und ggf. Kiefern. Mit dem Unterschied, dass wir dann nicht Stammholz zu reduzierten Preisen vermarkten müssen, sondern Stangenhölzer, deren Aufarbeitung vermutlich schon defizitär sein dürfte und da kein Cent übrig bleibt um damit klimastabile oder -resiliente Kulturen zu begründen.

Irgendwann werden auch Szenarien wahrscheinlich, wo sich keine Naturverjüngung mehr von alleine einstellt, weil zu verbuscht oder die öffenen Böden zu lange der Erosion preisgegeben wurden und die Humusauflage durch Sonne, Regen und Wind fort ist.

Zu den Kitzen: Wir haben bislang zwei erlegt. Eines vermutlich Mitte August durch Kfz verwaist, das andere kam mit Geiß. Beide unter 5,5kg. Dazu eine nicht (mehr) führende Geiß, total abgekommen und mit verschissenem Spiegel. Auch die übrigen beobachteten Geißen waren bis auf eine alle allein oder mit nur einem Kitz unterwegs. Ich denke, ähnlich wie in 2018 hat die Trockenheit hier und heuer zu einigen Kitzverlusten geführt. Allerdings sind die Geißen und insbesondere die Kitze hier eh schon sehr schwach und das Revier ausgesprochen trocken, auch ohne die aktuelle Dürre. Dazu sind die Felder inklusive dem Mais ringsum abgeerntet und die Wintergrünung mangels Regen nicht existent. Der ausgefallene Raps ist zwar aufgelaufen aber inzwischen auch schon wieder vertrocknet.

Mir kommt das nicht ungelegen, will ich doch aufgrund der geringen Wildpretgewichte und einer bekannten sehr starken Parasitierungsrate mit Hautdasseln den Rehwildbestand und insbesondere die Geißen heuer mal deutlich stärker zu Ader lassen. das ist einfacher, wenn man "nur" eine Dublette statt einer Triplette zu erlegen hat.
Ich weiß nicht, ob es so angebracht ist sich darüber zu freuen, dass wahrscheinlich ein Teil der Kitze eingegangen ist. Mir persönlich tut jede Kreatur leid die leidvoll dahinsiecht.
 
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Ich weiß nicht, ob es so angebracht ist sich darüber zu freuen, dass wahrscheinlich ein Teil der Kitze eingegangen ist. Mir persönlich tut jede Kreatur leid die leidvoll dahinsiecht.
Ich würde den DWS hier nicht zu scharf interpretieren, denn so hat er das sicher nicht gemeint.
Nur akzeptiert er wohl Mortalität als natürliches Geschehen bei den Jagdwildarten und bezieht die in den jagdlichen Auftrag mit ein...

Wenn es diese Mortalität denn dürrebedingt bei Rehen wirklich gibt.
Ich glaube daran nicht, denn das Äsungsangebot für Schalenwild - vor allem in waldreichen Revieren- war auch in diesem Jahr nicht gravierend schlechter. Extrem heisse Tage kann Wild durch Einstandswahl und verminderte Aktivität umgehen und kommt damit besser klar als wir Menschen.
Ich habe kein Fallwild bemerkt und seit Frühjahr bekannte führende Stücke haben ihren Nachwuchs noch.
 
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Gelöschtes Mitglied 6475

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Ich würde den DWS hier nicht zu scharf interpretieren, denn so hat er das sicher nicht gemeint.
Nur akzeptiert er wohl Mortalität als natürliches Geschehen bei den Jagdwildarten und bezieht die in den jagdlichen Auftrag mit ein...

Wenn es diese Mortalität denn dürrebedingt bei Rehen wirklich gibt.
Ich glaube daran nicht, denn das Äsungsangebot für Schalenwild - vor allem in waldreichen Revieren- war auch in diesem Jahr nicht gravierend schlechter. Extrem heisse Tage kann Wild durch Einstandswahl und verminderte Aktivität umgehen und kommt damit besser klar als wir Menschen.
Ich habe kein Fallwild bemerkt und seit Frühjahr bekannte führende Stücke haben ihren Nachwuchs noch.
Nach den gängigen Regeln der Semantik war der ziemlich eindeutig .
Zum Gegenstand :
Mir scheinen die Rehe auch ziemlich normal in diesem Jahr . Die Sauen hingegen haben signifikant mehr kleine Frischlinge bei. Damwild dagegen scheint normal . Jagd ist eh mehr anekdotisches Rätselraten als Sonst was .
 
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Ich weiß nicht, ob es so angebracht ist sich darüber zu freuen, dass wahrscheinlich ein Teil der Kitze eingegangen ist. Mir persönlich tut jede Kreatur leid die leidvoll dahinsiecht.
Du interpretierst da vielleicht etwas zusammen...🙈🙈🙈

Es ist ein Unterschied, ob man natürliche Abläufe als solche akzeptiert, oder ob man Wildtiere vermenschlicht und darüber in Tränen ausbricht, wenn ein Stück auf natürlichem Wege stirbt.

Wie geschrieben, sind die Rehe bei mir im Revier ohnehin schwach im Wildpret und die adulten Stücke mit vielen Hautdasseln parasitiert. Das in einem Umfang, dass die Stücke ab November unverwertbar sind. Aus diesem Grund sollten heuer deutlich mehr Geißen entnommen werden, als üblich und da das bei mir sauber läuft, fallen erst die Kitze und dann die Geiß. Weniger Kitze je Geiß, umso einfacher ist das umzusetzen. So einfach ist das!

Wenn Du so willst, dann mach ich das ganze aus genau diesem Grund: Weil ich es seit Jahren satt hab, dass der gesamte Rehwildbestand unter den Dasseln leidet.
 
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Ich würde den DWS hier nicht zu scharf interpretieren, denn so hat er das sicher nicht gemeint.
Nur akzeptiert er wohl Mortalität als natürliches Geschehen bei den Jagdwildarten und bezieht die in den jagdlichen Auftrag mit ein...
(y)
Wenn es diese Mortalität denn dürrebedingt bei Rehen wirklich gibt.
Ich glaube daran nicht, denn das Äsungsangebot für Schalenwild - vor allem in waldreichen Revieren- war auch in diesem Jahr nicht gravierend schlechter.
Hmmm, da seh ich hier schon einen Unterschied. Erfahrungsgemäß macht dem Rehwild die Äsungsumstellung zu Ende der Vegetationszeit Probleme, wenn von frisch grün auf zusammengefroren, abgewelkt gewechselt werden muss und die Darmflora zusammenbricht.
Ich denke, hier musste das Rehwild schon früher umstellen und hat damit Probleme bekommen. Zudem gehe ich schon davon aus, dass laktierende Geißen Probleme hatten, den zusätzlichen Wasserbedarf über die Äsung decken zu können, wenn die "guten " Wiesen nach der späten Mahd nicht mehr nachgewachsen und die Magerrasenstücke komplett verdorrt sind. In den Blattzeit sind die Grashalme unter den Sohlen zerbröselt! Bäche hats keine, Suhlen und Pfützen sind seit Anfang Mai ausgetrocknet usw.

Noch schlimmer wars es 2018 mit der Kitzmortalität. Da hatten wir bis zum 10.9. den Geißenabschussplan mit nichtführenden Stücken erlegt und bis dahin nur ein Kitz (mit 3kg) erlegt.
 
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Moin,

manchmal, aber wirklich nur manchmal frage ich mich, ob es wirklich sinnvoll ist, alles zu posten, was so im Revier passiert :unsure:.

Ich befürchte, dass die Falschen wieder ein paar Argumente mehr haben werden..... (obwohl ich die Notwendigkeit natürlich voll anerkenne (y)).

munter bleiben!!

hobo
 
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Habe heute eins von zweien erlegt, 14 kg nicht aufgebrochen.
Sah mir eigentlich nicht schwach aus, aber das andere war noch stärker 20220910_194305.jpg
Ich hatte es weiter vorne geschrieben, bei uns sind sie schwach - natürlich nur ein subjektiver Eindruck. Aber ich bin oft genug draußen um einen Überblick zu haben. Eingegangen nicht - aber schwächer als normal.
 
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(y)

Hmmm, da seh ich hier schon einen Unterschied. Erfahrungsgemäß macht dem Rehwild die Äsungsumstellung zu Ende der Vegetationszeit Probleme, wenn von frisch grün auf zusammengefroren, abgewelkt gewechselt werden muss und die Darmflora zusammenbricht.
Ich denke, hier musste das Rehwild schon früher umstellen und hat damit Probleme bekommen. Zudem gehe ich schon davon aus, dass laktierende Geißen Probleme hatten, den zusätzlichen Wasserbedarf über die Äsung decken zu können, wenn die "guten " Wiesen nach der späten Mahd nicht mehr nachgewachsen und die Magerrasenstücke komplett verdorrt sind. In den Blattzeit sind die Grashalme unter den Sohlen zerbröselt! Bäche hats keine, Suhlen und Pfützen sind seit Anfang Mai ausgetrocknet usw.

Noch schlimmer wars es 2018 mit der Kitzmortalität. Da hatten wir bis zum 10.9. den Geißenabschussplan mit nichtführenden Stücken erlegt und bis dahin nur ein Kitz (mit 3kg) erlegt.
Die geschilderten Verhältnisse sind speziell und haben keine überregionale Gültigkeit.
Unser Rehwild lebt unter definitiv anderen, wohl besseren Biotopverhältnissen...Der Äsungs-Anteil aus Grünland ist verschwindend gering.
Ich erlebte nie Verluste Erwachsener oder Kitze unter 6 kg im September.
 
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Genau so sieht es aus bzw. wird es im Wald aussehen!!
Deswegen meine Frage im Trööt ,,"Dürre": Was tun auf diesen Flächen?
Schnell wieder "begrünen", oder sich Zeit lassen,um das optimale an waldbaulicher Spielerei rauszuholen?
Vor zwei Jahren haben wir eine Fichten JD wegen Käfer abtreiben müssen. Da war keinerlei Verunkrautung da und auch nicht unbedingt zu erwarten. Dort haben wir dann im selben Herbst noch Eicheln gesät (ca. 0,5ha). Da steht im Moment nur "büschelweise" das Weidenröschen, erste Him- und Brombeeren auf der Fläche. Die Eichen haben wir noch nicht wirklich ausgrasen müssen, im bzw. am Unkraut schauen die Eichen sogar besser aus, wie in der blanken Nadelstreu. Die NVJ ist bislang spärlich. Bei solchen Ausgangslagen könnt ich Dir das empfehlen, aber auch nur, wenn die Fläche nicht zu groß oder die Flächen nicht zu viele sind.

Ansonsten würd ich mal folgendes in Betracht ziehen: Wenn absehbar ist, dass außer den üblichen Verdächtigen (Kiefer, Fichte, ggf. noch Birke) sonst nix (hoch) kommen wird, die Fläche insgesamt aber zu groß ist, um sie komplett aufzuforsten oder zu zäunen etc. würd ich schrotschussartig Kleinstgatter (4x4, 5x5 oder max. 10x10m) aus Horden (Dachlatten) systematisch auf der Fläche verteilen und diese Kleinflächen mit klimatoleranten Mischbaumarten in Bestockung bringen.
Vorteil: Die Holzzäune sind nach meiner Einschätzung relativ Wartungsneutral wenn kein Baum mehr drauffallen kann, sie sind auch in der Dickungsphase gut aufzufinden (Pflege) und sie müssen anders als Drahtgewebe nicht entsorgt werden. Über die flächige Verteilung erhält man eine flächenwirksame Verteilung auch verschiedener Baumarten ohne dass die sich gegenseitig in die Quere kommen können, der Pflegeaufwand ist überschaubar (10 - 20% der Fläche) und Du hat über die punktförmige Einbringung in sich reiner Baumartengruppe hinterher doch einen gemischten Bestand, mit vielen verschiedenen Baumarten, sobald die Nadelholz-NVJ in 20 bis 30 Jahren auf die nächste Katastrophe zu rollen sollte, insbesondere, wenn man früh fruktifizierende Baumarten wie Ahörner, Esskastanien u.a. daran beteiligt. @Mohawk hat im Waldbaufaden eine Arbeit zur Eichenreproduktion in Nestern etc. mal eingestellt, warum nicht was ähnliches mit mehreren Baumarten probieren???
Das Holz hat zwar inzwischen wieder mächtig angezogen, aber bei Dir sollte es noch zwei drei Züge Windwurfholz für eine solche Aktion übrig haben, oder?
 

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