So, nun will ich auch noch meinen Senf dazugeben. Mit dem Hintergrund des von Saulus zum Paulus gewandelten. Habe mir aber jetzt nicht alle Posts durchgelesen und bitte daher evtl. Wiederholungen zu entschuldigen.
Hat der Drilling auch heute noch seine Berechtigung? Ja, durchaus. Wenn man nicht allein Schalenwild bejagt, sondern beim Reviergang auch mal eine Krähe oder Taube mitnehmen will, wenn man Dachs und Fuchs auch verwerten will dann ist ein Schrotlauf von Vorteil. Im Prinzip reicht so gesehen auch eine BBF, aber mir ist ein schneller zweiter Schuss wichtig.
Daher habe ich auch einen D99 mit EL im gleichen Kaliber, wie der Büchsenlauf, also .30-06. Ich bin mit dem D99 sehr zufrieden: super Schussleistung (besser als meine Sauer 202), man kann damit mehr als nur einen Schuss in der halben Stunde machen, zuverlässig, einfach zu bedienen. Da ich eh nicht so der Schrotschütze bin und wir hier kein Niederwildrevier haben kann ich zu der Eignung als Flintenersatz nichts sagen.
So gesehen ist mein D99 für meinen derzeitigen Einsatzbereich ziemlich optimal. Und diese Aussage von mir! Ich habe bis zu meinem 3. Jagdschein auch die Meinung gehabt, dass ein Drilling überflüssig und veraltet ist. Aber die Praxis und Blaser haben mir dann gezeigt, dass dem nicht so ist.
Den Blaser habe ich übrigens, weil ich ihn gebraucht sehr günstig bekommen habe. 8000 Euro hätte ich nicht dafür gezahlt. Und wenn ich einen Krieghoff angeboten bekommen hätte hätte ich den auch genommen.
Der Grund, warum der Drilling im deutschsprachigen Raum eine große Verbreitung hat, aber kaum im Ausland hängt meiner Meinung nach mit den Jagdverhältnissen zusammen:
Wir haben viel Einzeljagd mit Reviersystem, so dass man eben auf alles was jagbar ist vorbereitet sein möchte. Der Engländer/Amerikaner hat eben Lizenzjagd bzw. vorwiegend Gesellschaftsjagd auf eine bestimmte Tierart. Da brauche ich kein Universalgerät.
Oliver