Drilling oder lieber Einzelwaffen ?

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Ich wundere mich über die relativ breite Ablehnung eines Drillings. Für mich bleibt der Drilling die Universalwaffe überhaupt.

Mich wundert das überhaupt nicht!

Der Drilling ist ein Universaldilettant - kann alles aber nichts richtig!

Wäre der Drilling wirklich eine Alternative zu Einzelwaffen, wäre er weltweit häufiger anzutreffen.

Ich persönlich mag keine Waffe mit der ich für alles gerüstet bin. Wenn ich mit der Schrottflinte auf Enten jage und es kommt der dicke Keiler vorbei, dann hat er eben diesmal Glück gehabt.
So ist Jagd halt eben!
Ich muss nicht immer alles zu jeder Zeit erlegen können.

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Tom
 
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Der Drilling an sich ist mit Siecherheit nett aber dann sollte es wirklich ein modernerer sein und da reichen die 1000€ nunmal nicht.

Persönlich habe ich auch mit Repetierer und Flinte angefangen, dann kam das KK dazu und dann noch nen Ersatzrepetierer...und erst letzten Winter eine BBF Brünner in 8x57IRS und 12/70 mit nem TAsco 8x56.
Wenn ich daran zurückdenke wie ich mit 2 oder sogar mal 3 WAffen losgezogen bin weil eben KAnickel genauso wie Reh Sau und auch Krähe zur Auswahl hätte stehen können...

Und genau da ist der Einsatz einer kombinierten gerechtfertigt.
In der Preisklasse bis 1000€ ist eine sehr gute BBF drin auf mit sehr guter Optik.
 
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tom der Drilling kostet aber etwas mehr... das setzt der verbreitung grenzen...
promilo..Warum soll ein Drilling nicht taugen? Meine Kugel schiesst hervorragend und auch der FLG sitzt mit dem linken Lauf dort wo er hin soll.
Fuer die drueckjagd hat man dann vieleicht etwas anderes...
oder hast du nur ein Gewehr im Schrank? :roll:
Und mit 16/70 ging bisher auch alles :wink:
luger
 

Aki

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Es gibt zwei alte sprüche zum Drilling:
1. Ein Drilling kann alles, aber nichts richtig!
2. Ein Drilling ersetzt einen ganzen Schrank voller Gewehre!
Aus meiner Sicht ist Spruch Nr. völliger Blödsinn, ich kann nur Spruch Nr 2
voll unterstreichen.
Ich führe einen Blaser D99 in .30-06 mit einem Einstecklauf im gleichen Kaliber. So das ich je nach Jagdsituation die Waffe variiren kann. Bei Ansitz
mit einen Zeiss Varopoint 3-12x56, auf Bewegungsjagden mit dem Doctor Sight. Bei Jagdreisen oder -ausflügen kommt immer mal jemand auf die Idee
mal Tauben schiessen zu gehen oder Enten, dann nehme ich meinen EstL
raus das Glas herunter und habe einen brauchbaren Flintenersatz. Zum Abendansitz kommt er wieder rein und fertig ist der DBD. Die Präzision dieser Waffe ist absolut bestechend, aus allen Läufen auch mit FLG, Empfindlichkeiten bez. Laborierungswechsel sind so gut wie vernachlässigbar. Fazit: Für mich NUR NOCH D99 sonst nix. Allerdings kein
Schnäppchen sondern eine Investition von knapp 8.000 €, aber dafür kann man sich den übrigen Kram ersparen.
 
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Aki schrieb:
Allerdings kein
Schnäppchen sondern eine Investition von knapp 8.000 €, aber dafür kann man sich den übrigen Kram ersparen.

Um den Preis kriegt man aber auch schon ein richtiges Gewehr ! :lol:

WTO
 
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Tobisch schrieb:
Aki schrieb:
Allerdings kein
Schnäppchen sondern eine Investition von knapp 8.000 €, aber dafür kann man sich den übrigen Kram ersparen.

Um den Preis kriegt man aber auch schon ein richtiges Gewehr ! :lol:

WTO
:wink: ich überleg auch gerade wieviel "Kram" ich mir für 8.000 Ocken hinstellen kann und was mir lieber ist :lol:
 
A

anonym

Guest
Aki schrieb:
Allerdings kein
Schnäppchen sondern eine Investition von knapp 8.000 €, aber dafür kann man sich den übrigen Kram ersparen.

8.000 Teuronen für ein allgäuer Puppenstubengewehr?

Da lob ich mir doch meinen Sauer, der ist preis - werter.
 
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Und was wäre doch mit der BBF in z.B. .308 und 12/70?

Ich habe selbst keine Kombinierte. Bei den letzten Ansitzen ist mir dreimal auf 10-20 m ein Fuchs ganz unverhofft unter dem Sitz ausgetreten, einmal ein Marder unter der Leiter durchgehuscht. Mit Schrot wären die sicher sofort gelegen (nur die Füchse natürlich). So eine BBF (2 Abzüge, 2 Schlosse) mit variablem ZFR, taugt zur Bejagung allen Küchenwildes und bietet die Option des schnellen Schrotschusses für den "Nahkampf" auf unverhofft auftauchendes Raubwild.

Den Drilling halte ich eigentlich nur als Bockdrilling für sinnvoll, also als BBF + kleine Kugel. Was man mit dem zweiten Schrotlauf anstellen soll, ist mir nicht ganz klar, denn wenn ich wirklich auf Niederwild jagen will, nehme ich eben die Flinte mit.
 
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@aki

Daß der Drilling theoretisch alles kann und der D99 alles besser als ein alter "Suhler" ist klar, aber die Frage ist, betreibst du das regelmäßig und wie oft :?:
Vom mehrmals täglich Ein- und Ausbauen wird der EL auch nicht besser und die ewige Überprüfung der TPL könnte sehr anstrengend werden. Beim Entenstrich ist das Teil zwar schwer, schwingt aber nicht, wie ich es von einer Flinte erwarten würde.

Für 8.000 € kriege ich eine vernünftige Flinte, eine vernünftige BBF UND einen vernünftigen Repetierer, die ihr Spezialgebiet jedesmal besser beherrschen, was auch mehr Spaß macht. Aber jeder, wie er glücklich wird.
 
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SirLendelot schrieb:
@aki
Für 8.000 € kriege ich eine vernünftige Flinte, eine vernünftige BBF UND einen vernünftigen Repetierer, die ihr Spezialgebiet jedesmal besser beherrschen, was auch mehr Spaß macht. Aber jeder, wie er glücklich wird.

Und wenn ich zu einem Jagdwochenende eingeladen werde mit dem Hinweis: abends auf Rehwild und Sauen, morgens gehen wir mal über die Felder und an den Teichen vorbei und sehen, was an Niederwild da ist, dann nehme ich einen Kofferraum voller Waffen mit, .... oder meinen Drilling.

Und was ist, wenn dann noch im Treiben unerwartet die Schweine stecken. Bis der Durchschnittsjäger von SChrot auf Brennecke umgeladen hat, sind die weg.

Ergo: der Drilling hat seinen Sinn und seine Berechtigung

WH
T.
 
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da ich selbst fast nur drilling führe kann ich mich nur anschließen! aber einen einstecklauf täglich ein und aus zu bauen ist total bescheuert! ich überlege mir des halb noch nen drilling zu besorgen, kommplet ohne zfr und einstecklauf!
wh!
 
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Ergo: der Drilling hat seinen Sinn und seine Berechtigung

Genau wie ein Repetierer, eine BDF oder eine Flinte. Jedem das Seine!
Ist doch schön, dass es genügend Auswahl gibt. Ist ja nicht so, das man sich ein für allemal festlegen muss.

Nur, was ich absolut nicht leiden kann ist, wenn man einem Jungjäger einen Drilling empfiehlt und ihn glauben machen will, er hätte damit alles was ein Jäger braucht. Das ist Unsinn und ich habe das selbst erleben müssen. Ich bin auch auf den Quatsch reingefallen und habe mir eine Drilling gekauft. War der größte Fehlkauf im Bezug auf Waffen, den ich je gemacht habe. Hätte ich mir gleich eine richtige Flinte, einen richtigen Repetierer und eine richtige Schonzeitbüchse gekauft, wäre ich wesentlich besser damit bedient gewesen. Einen Drilling hätte ich mir wahrscheinlich früher oder später auch noch gekauft, nur so aus Spaß an der Freude. Der ist mir aber durch die schlechte Erfahrung mit dem Universaldilettanten total abhanden gekommen.

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Tom
 
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So, nun will ich auch noch meinen Senf dazugeben. Mit dem Hintergrund des von Saulus zum Paulus gewandelten. Habe mir aber jetzt nicht alle Posts durchgelesen und bitte daher evtl. Wiederholungen zu entschuldigen.

Hat der Drilling auch heute noch seine Berechtigung? Ja, durchaus. Wenn man nicht allein Schalenwild bejagt, sondern beim Reviergang auch mal eine Krähe oder Taube mitnehmen will, wenn man Dachs und Fuchs auch verwerten will dann ist ein Schrotlauf von Vorteil. Im Prinzip reicht so gesehen auch eine BBF, aber mir ist ein schneller zweiter Schuss wichtig.

Daher habe ich auch einen D99 mit EL im gleichen Kaliber, wie der Büchsenlauf, also .30-06. Ich bin mit dem D99 sehr zufrieden: super Schussleistung (besser als meine Sauer 202), man kann damit mehr als nur einen Schuss in der halben Stunde machen, zuverlässig, einfach zu bedienen. Da ich eh nicht so der Schrotschütze bin und wir hier kein Niederwildrevier haben kann ich zu der Eignung als Flintenersatz nichts sagen.
So gesehen ist mein D99 für meinen derzeitigen Einsatzbereich ziemlich optimal. Und diese Aussage von mir! Ich habe bis zu meinem 3. Jagdschein auch die Meinung gehabt, dass ein Drilling überflüssig und veraltet ist. Aber die Praxis und Blaser haben mir dann gezeigt, dass dem nicht so ist.
Den Blaser habe ich übrigens, weil ich ihn gebraucht sehr günstig bekommen habe. 8000 Euro hätte ich nicht dafür gezahlt. Und wenn ich einen Krieghoff angeboten bekommen hätte hätte ich den auch genommen.

Der Grund, warum der Drilling im deutschsprachigen Raum eine große Verbreitung hat, aber kaum im Ausland hängt meiner Meinung nach mit den Jagdverhältnissen zusammen:
Wir haben viel Einzeljagd mit Reviersystem, so dass man eben auf alles was jagbar ist vorbereitet sein möchte. Der Engländer/Amerikaner hat eben Lizenzjagd bzw. vorwiegend Gesellschaftsjagd auf eine bestimmte Tierart. Da brauche ich kein Universalgerät.

Oliver
 

Aki

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Jeder Jäger sollte doch nach seinen jagdlichen Gegebenheiten, seinem Geldbeutel und nach seinem persönlichen Geschmack die Waffe führen, die Ihm am meisten liegt. Ich persönlich mag keine Repetierer weil mir durch den fehlenden Schrotschuss ein erhebliches Maß an jagdlicher Bandbreite verloren geht. Selbstverständlich habe ich auch eine Doppelflinte, die ich auf Niederwildjagden führe. Ich baue nicht täglich den EstL ein und aus, aber ich habe die Möglichkeit es zu tun und somit den Einsatzbereich der Waffe deutlich zu vergrößern. Ich habe auch nicht gleich mit einem Drilling das Jagen angefangen, sondern klassisch mit Büchse und Flinte aber im NW-Revier bin ich damit zu einseitig festgelegt ausser ich schleppe 2 Waffen mit.
 
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waldkauz schrieb:
Der Grund, warum der Drilling im deutschsprachigen Raum eine große Verbreitung hat, aber kaum im Ausland hängt meiner Meinung nach mit den Jagdverhältnissen zusammen:
Wir haben viel Einzeljagd mit Reviersystem, so dass man eben auf alles was jagbar ist vorbereitet sein möchte. Der Engländer/Amerikaner hat eben Lizenzjagd bzw. vorwiegend Gesellschaftsjagd auf eine bestimmte Tierart. Da brauche ich kein Universalgerät.

Das ist natürlich richtig, wobei gewisse Stimmen munkeln, der Drilling wäre eine rein dt. Angelegenhgeit, weil wir am wenigsten Ahnung von Waffen haben. :wink:

Das optimale Arbeitsgerät richtet sich natürlich immer nach der Jagdart. Auf dem reinen Schalenwildansitz ist die (mehrschüssige) Büchse welcher Art auch immer optimal, auf dem reinen Entenstrich ist der Drilling nur ein Notbehelf, gegenüber der reinen Flinte. Auf der Pirsch ist mir die leichte BBF lieber, als der schwere Drilling, auf dem Ansitz hingegen habe ich mit dem Drilling mit EL für nahezu jede zu erwartende Wildart einen eigenen Lauf. :wink:


Ich weiß nicht, ob es schon erwähnt wurde.
Wir sollten auch zwischen klassichem Drilling, DBD, BD oder Schienendrilling unterscheiden.
 

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