Disskussion zum Jagdlichen Weitschuss

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So, Intervall-Jagd ist Blödsinn? Das sehe ich total anders! Und die Wölfe sind weit weg von Frankfurt! Das Wild arrangiert sich nach kurzer Zeit mit den Wölfen, die weitaus weniger stören als das Jägerlein, das glaubt, jeden Tag des Jahres auf dem Hochsitz zu verbringen zu müssen!


Ja wenn man nur einen Hochsitz hat.:roll:

In Rotwildrevieren könnte ich damit leben, im Niederwildrevier mit Sauen ist es ausgemachter Blödsinn.
 
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Damit wir die 100 Seiten zum jagdlichen WEITSCHUSS voll kriegen:

Ich praktiziere keinen jagdlichen WEITSCHUSS - ich schieße nur so weit wie es unbedingt sein muss um das Wild zu strecken....
Bei Entfernungen zwischen 50 und 250 oder 300 m zu debattieren was geht und was waidgerecht ist - muss doch jeder selber wissen ob er ansprechen und treffen kann auf die Entfernung x...
Ich praktiziere auch Intervalljagd - gestern gejagd - heute :cheers:

CD
 
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Das setze ich voraus!
Das soll jetzt nicht überheblich klingen aber es ist für mich sicher nicht spannend ob ich treffe, denn wenn ich da nicht sicher bin schieße ich nicht. Ob ich richtig angesprochen habe ist manchmal schon spannender aber auch hier macht man je näher man ist umso weniger Fehler.

Um richtig anzusprechen, lässt sich mit der Optik was machen.
Merke: Was man näher sieht, sieht man auch besser
Mit freiem Auge ein Stück auf 10m anzusprechen, entspricht 60m mit 6-fach oder 100m mit 10-fach.
Mit 12- oder 15-facher VG lässt sich der 10m-Wert auf 120 oder 150m erreichen.
150m sind aber bereits knapp die doppelte DDSW.
Auf 150 m "sauber" zu treffen ist eine andere Hausnummer, je kleiner das Wild ist.
Meiner Ansicht nach wird von und über "weit" zwar fleißig diskutiert was man darunter versteht, aber wenig darüber, wie man versucht das auf die Scheibe mit seiner zur Verfügung stehenden Ausrüstung auszuloten.
 
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So, Intervall-Jagd ist Blödsinn? Das sehe ich total anders! Und die Wölfe sind weit weg von Frankfurt! Das Wild arrangiert sich nach kurzer Zeit mit den Wölfen, die weitaus weniger stören als das Jägerlein, das glaubt, jeden Tag des Jahres auf dem Hochsitz zu verbringen zu müssen!

Leider erlaubt mir mein Zeitmagnagment auch nicht jeden Abend auf Ansitz zu gehn, aber auf 200-250 Ansitze komme ich im Jahr, und bei vernünftig gewählten Sitzen störe ich das Wild nicht sonderlich:roll:
 
D

doghunter

Guest
#1464
als ich zu lesen anfing: . . . . .
Frage 1: Bei allem, wo ich nicht aus dem schnellen . . . . .

dachte ich schon jetzt kommt . . .Hüftanschlag.

Du hast mich ganz schön erschrocken :p[SUB][/SUB]

Aus der Hüfte schieße ich eher selten :lol::lol::lol: ....aber der schnelle Schuss auf der DJ oder im In- Ausland auf nur kurz ansprechbares Wild unter 150 m ist für mich kein Weitschuss!

Meiner Ansicht nach wird von und über "weit" zwar fleißig diskutiert was man darunter versteht, aber wenig darüber, wie man versucht das auf die Scheibe mit seiner zur Verfügung stehenden Ausrüstung auszuloten.

Bei mir relativ einfach...Metallscheiben in Bierdeckelgröße auf entsprechende Entfernung aufstellen und "klingeln" lassen! Klingelt es immer auf bestimmte Entfernung und auf andere nicht...hat man einen ziemlich sicheren Anhaltspunkt :biggrin:
 

EJG

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Fuer mich ist das groesste Problem genuegend Uebung zu bekommen. Den Wind einzuschaetzen ist das schwierigste. Wenn man einmal getroffen hat sollte man ja schon wieder wo anders hin mit anderen Entfernungen oder anderem Gelaende und Wind. Auf einer Farm steht ein beton Sockel auf 360m, ein tiefes Tal davor und ca. 5km vom Meer weg. Wind kann boehig oder recht konstant sein, von allen Richtungen. Der Beton staubt schoen wenn man trifft und meistens siegt man die Einschlaege. Am Wochenende musste ich mit einer 223 Munition gut 9MOA nach rechts einstellen zum treffen. Meine Windschaetzung mit dem ersten Schuss lag nur ca. 100mm links vom Ziel. An einer fremden Stelle waere die Abweichung bestimmt groesser gewesen bei dem Wind.
edi
 
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Aus der Hüfte schieße ich eher selten :lol::lol::lol: ....aber der schnelle Schuss auf der DJ oder im In- Ausland auf nur kurz ansprechbares Wild unter 150 m ist für mich kein Weitschuss!



Bei mir relativ einfach...Metallscheiben in Bierdeckelgröße auf entsprechende Entfernung aufstellen und "klingeln" lassen! Klingelt es immer auf bestimmte Entfernung und auf andere nicht...hat man einen ziemlich sicheren Anhaltspunkt :biggrin:

beim klingeln kommt schon darauf an, was klingelt.
Wenn der Groschen fällt, klingelt es schon wenig,
aber früher hat man gesagt: bei dem fällt der Groschen Pfennig-weise :roll:
 
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.... im Niederwildrevier mit Sauen ist es ausgemachter Blödsinn.

Es ist nie ausgemachter Blödsinn, weil Wild IMMER von der Abwesenheit des Jägers profitiert. Wie gut den freilebenden Tieren das bekommt, kann man in großen Nationalparks beobachten, in denen seit Jahren konsequent nicht mehr gejagt wird und alle tagaktiven Arten auch tagaktiv und beobachtbar sind. Damit haben sie erst dier Möglichkeit, sich ihr bestes Futter zu jeder Zeit dort zu suchen, wo es zu finden ist, und nicht nur dort, wo sie sich den ganzen Tag verstecken müssen.

Leider/zum Glück kommen wir in der genutzten Kulturlandschaft nicht ohne Jagd aus und in der Folge bleibt Wild heimlich. Wer Intervalljagd geschickt nutzt, profitiert auch selbst davon, denn nach längeren Phasen ohne Jägerpräsenz im Revier ist die Sichtbarkeit und damit der Jagderfolg wieder deutlich besser.
 
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Kann mich über die Sichtbarkeit des Rehwildes nicht beklagen. Auch ohne Intervalljagd.
 
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Es wird hier eigentlich viel Richtiges geschrieben, ohne daß die Kontrahenten zusammen finden wollen…;-)

Wir schießen mit jagdlicher Ausrüstung, wobei diese durchaus gut genug ist, um damit auch auf weitere Entfernung noch jagdlich ausreichende Präzision zu liefern. Wie präzise ein Gewehr sein muss, hängt von der Größe des bejagten Wildes ab.

Genauso widersinnig ist es, zu behaupten ( wie bei vielen „technischen“ Diskussionen), das „geht in der Schützenstreuung unter“. Fehlerquellen addieren sich.
Deshalb ergänze ich: Das Gewehr + Laborierung + Optik + Steuermann ( bei verschiedenen Umgebungsvariablen )
Aber natürlich sind 300m auf Fuchs etwas völlig anderes als auf einen guten Hirsch.

Weitschuß wird hier leider sklavisch an Entfernungen fest gemacht.
( Wobei wahrscheinlich bei oberem Beispiel oft eher der Schuß auf den Schädling Fuchs fällt, als auf das edle Rotwild, obwohl die letale Fläche für ein umgekehrtes Verhalten sprechen würde )

Wer auf große Entfernung auf Wild schießt, ohne sich die dafür nötige Fertigkeit angeeignet zu haben, betreibt Aasjägerei. Die Ausrede „man musste so weit schießen“ kann nicht angeführt werden, denn müssen muss man nicht, es sei denn, es geht um Leben oder Tod. Große Schussweiten hängen oft mit weiter Anreise zusammen, deren Kosten nicht umsonst sein sollen.

Nichts bei der Jagd „muß“…das ist ja eines ihrer Grundelemente, die Entscheidungsfreiheit ( im Zweifel für das Wild ) des Einzelnen.

Der weite, gewagte Schuß in Sondersituationen ( Auslandjagd etc. ) ist umso diskussionswürdiger, da ja offensichtlich in einer vermeidlichen „Zwangslage“ die schießfertige Komfortzone verlassen wird. ( „Dieses eine Mal wird es ja schon gut gehen…“)

Genau, und jetzt mal ehrlich, gerade das ist ja das spannende an der Jagd, locken und anpirschen!
Auch wenn es in seiner Pauschalität angezweifelt wurde…einen Hirsch heran zu brunften, ihn rein über die Akustik anzusprechen und dann erfolgreich zu erlegen, ist für mich auch eine der Sternstunden der Jagd.
Ebenso ist die Pirsch nur erfolgreich, wenn man das Wild wirklich gut kennt, also man jagdliche Fähigkeiten mit bringt, die über das Schießen hinausgehen.
Und leider wird Jagd sehr oft darauf reduziert…von Jagdgegner, aber auch von Jägern selbst. Man sehe sich nur die Zahl der Themen hier an, bei denen es um Kaliber, Waffen, Optik etc. geht und im Vergleich zu denen wo es um Verhaltensweisen von Wild und Jagdpraxis geht.

Der jagdliche Weitschuß beginnt, wenn ich mehr als die übliche Sorgfalt vor dem Schuß walten lassen muß.
Wenn ich den Geschoßfall beachten muß - so ab ca. 200m.
Wenn ich den Wind beachten muß - beginnt auch bei etwa 200m (je nach Geschoßgewicht und Rasanz).
Wenn ich meine momentane Leistungsfähigkeit beachten muß.......
Wenn ich mehr als ein mal am 3. Mai nach einem Fehlschuß den Schießstand frequentiere.
Wenn ich dem Verhalten des Wildes noch mehr Aufmerksamkeit schenken muß.....

Ca. 200 Meter oder Yards sind tatsächlich die Grenze wo eine Reihe von Faktoren eine signifikante Rolle spielen, die man vorher nicht beachten muß. ( bzw. in der Ausbildung auf nicht gelehrt werden ).
Also an alles was darüber kommt, muß man sich entsprechend heran arbeiten…
Auch zählt die „Performance des gesamt Pakets“.
Ganz grob geschätzt, habe ich 50% meiner Schießstandzeit mit Ausrüstungsoptimierung ( Ladungsentwicklung, Dropcharts ermitteln etc. ) und 50% mit Schießfertigkeit verbessern, verbracht.
Wobei die Quote, Trainingsschuß: Jagdlicher Schuß bei ca. 100:1 liegt.

um sicher einen Treffer in einem letalen Kreis mit einem Durchmesser von:

Wieder richtig, was die Grenze der eigenen Möglichkeiten bedeutet ( HW plus Schütze ), ist abhängig vom Wild, eine einzelne Entfernungsangabe nützt nichts.
Deshalb ist mein Wirken auf ein MOA Ziel aus gerichtet, in meinem Fall konstant < 1MOA zu schießen. Daraus ergeben sich dann Entfernungen für bestimmte Wildarten.

Ich jage, um Beute zu machen, wenn das passende Wild so steht, dass ich mir eines sofort tödlichen Treffers sicher bin. Ich jage nicht, um Wild weglaufen zu lassen

Auch dem ist erst einmal nicht zu widersprechen, auch wenn du gerne den alten Jose Ortega y Gasset gerne aus dem Zusammenhang reißt…
( „Nicht jagen um gejagt zu haben“ )

Er betont ja gerade das Jagd, seit der Römerzeit, eher Sport den Notwendigkeit ist, wobei der Mißerfolg inhärent ist.
Quantität ist kein alleiniger Indikator für „gute“ ( dehnbar, ich weiß ) Jagd.
Damit es wirklich jagen ist, muß das Wild (zumindest eine Rest)Chance haben, wenn die besseren Sinne komplett durch Technik egalisiert werden, ist dieser Punkt ( spätestens ) erreicht.
 
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....Deshalb ist mein Wirken auf ein MOA Ziel aus gerichtet, in meinem Fall konstant < 1MOA zu schießen. Daraus ergeben sich dann Entfernungen für bestimmte Wildarten....

Ja, kleiner 1 MOA würde ja z. B. für ein Reh auf 400m reichen (Trefferfläche < 12cm), was schon eine sehr respektable Leistung wäre, die kaum ein Jäger in der Praxis garantieren könnte und deshalb ist es m. E. so wichtig beim jagdlichen Distanzschuss, zusätzlich zur eigenen Trainingsleistung einen persönlich festgelegten Sicherhitsspielraum anzuwenden. Wie groß der sein sollte, darüber kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein.
Am Ende muss sich jeder Jäger an seinen Taten beurteilen lassen, denn grau ist alle Theorie. ;-)

.... Jose Ortega y Gasset ....
.....Er betont ja gerade das Jagd, seit der Römerzeit, eher Sport den Notwendigkeit ist,.....

Er beschreibt auch nur den Antrieb (Motivation) des Jägers, bei dem die Jagd den essenziellen Charakter verloren hat. Auf die vernünftigen Gründe, die unsere Gesellschaft über das Jagd- und Tierschutzgesetz heute zwingend zur Legitimation der Jagdausübung fordert (die auch immer auf dem Prüfstand stehen), und die die Art der Jagdausübung massiv bestimmen (werden), konnte er zu seiner Zeit nicht eingehen.
Deshalb wird es immer eine Diskrepanz der Zielsetzung und Jagdweise zwischen reinen Sportjägern und Wildmanagern geben.
 
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Hm also macht schon einen Unterschied ob man am Schießstand auf 300-500 m schießt oder im Revier.

Die Scheibe äst nicht und ist statistisch, das Wild bewegt sich.

Ich geh jede Woche auf denn Stand und bin mit meinen Trefferbild halbwegs zufrieden. Aber ein Schießtunnel ist nicht das Revier.
 
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