Disskussion zum Jagdlichen Weitschuss

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#1483

Es ist nett von dir bestätigt zu werden, denn in #1436 schrub ich bereits:

Mir kam es darauf an, was ich aus der vorhandenen Ausrüstung(Waffe/Munition/Optik/Munition) herausholen konnte und ob die Ergebnisse es überhaupt lohnten, die Waffen auf 300m einzuschießen, was unzählige enge Streukreise aber bestätigten
.
Wenn ich von mir schreibe, dann meine ich mich als den Jäger.

Wir diskutieren hier und müssen daher damit rechnen, dass man nicht immer Zustimmung zu den eigenen Absichten findet.
Falls ja freut das einen, besonders dann wenn andere nahezu das gleiche posten.
Falls nein, liegt es meist daran, dass der andere nicht beim Thema bleibt, wenn man glaubt, das selbst einzuhalten.

zu:
Ebenso ist die Pirsch nur erfolgreich, wenn man das Wild wirklich gut kennt, also man jagdliche Fähigkeiten mit bringt, die über das Schießen hinausgehen.

Es macht auch einen gewaltigen Unterschied auf größere Entfernung stehendes Wild anzupirschen oder Wild versuchen durch Pirsch anzutreffen. In beiden Fällen, besonders in letzterem, wird versucht "aktiv zu jagen", auch wenn sich das Gelände dafür überhaupt nicht eignet. Wenn wir uns auf das Schießen beschränken würden, hätten wir bereits ausreichend Stoff.
 
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Gelöschtes Mitglied 23774

Guest
Ja, kleiner 1 MOA würde ja z. B. für ein Reh auf 400m reichen (Trefferfläche < 12cm), was schon eine sehr respektable Leistung wäre, die kaum ein Jäger in der Praxis garantieren könnte und deshalb ist es m. E. so wichtig beim jagdlichen Distanzschuss, zusätzlich zur eigenen Trainingsleistung einen persönlich festgelegten Sicherhitsspielraum anzuwenden.

Der umso größer sein muss je mehr sich die äußeren Umstände von Schießstandbedingungen unterscheiden. Auflagemöglichkeiten in Hochständen entsprechen kaum denen eines Schießstandes, Windeinfluss nicht nur aufs Geschoss sondern auch auf den Hochstand so er an Bäumen befestigt ist und nicht zuletzt der Erregungszustand bei der Schussabgabe.

Bei 400m kommt noch die variable Wild dazu, kaum jemand der 25 oder 30 Jahre zur Jagd ging hat den Moment noch nicht erlebt wo das Stück im Moment des Abziehens sich in Bewegung setzt, auf nahe Distanz hat man dann in der Regel einen etwas weicheren Schuss auf 400m sitzt er auf den Schlegeln.
Auf 400m Meter muss man mit ca 1/2 sec Geschossflugzeit rechnen. Wisst ihr wieviele Fotos ich schon gelöscht habe die vom Stativ aus mit Zeiten von 1/30 oder 1/50 wo der Wildkörper scharf drauf ist und das Haupt und der Träger und Vorschlag nur ein mehr oder weniger stark verschwommener Wischer?

Ich habe nun mein Jagdtagebuch durchforstet und tatsächlich in 27 Jahren nur 2 Rehe auf über 200m beschossen, eines wurde Tage vorher vom Zug erfasst und hatte schwerste Verletzungen im Becken und einen halb abgerissenen Hinterlauf und das zweite wurde von jemand anderen am Morgen davor irrtümlich mit der kleinen Kugel des Triumphdrillings verletzt. In beiden Fällen ging es nur darum das Leiden der Stücke zu beenden.
 
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#1485:
Hm also macht schon einen Unterschied ob man am Schießstand auf 300-500 m schießt oder im Revier.
Das macht sicher einen Unterschied, man sollte sich aber im klaren worin der Unterschied besteht


Die Scheibe äst nicht und ist statistisch, das Wild bewegt sich.
Auch richtig - aber warum wird schon auf die nicht abspringende nicht äsende Scheibe nicht besser geschossen als es möglich wäre. Solange man der Meinung ist, auf 100m nicht besser als gut schießen zu brauchen, unterliegt man einem Trugschluss. Man sollte immer versuchen besser als gut zu sein.


Ich geh jede Woche auf denn Stand und bin mit meinen Trefferbild halbwegs zufrieden. Aber ein Schießtunnel ist nicht das Revier.
Das finde ich für übertrieben, auch wenn man seine eigenen mentalen und physischen Abweichungen einbauen kann.
Weitschießen ist keine Krawitschko-Schießerei, was voraussetzt, zumindest seine jagdlichen Einrichtungen schießstandmäßig herzurichten. Solange nicht alles machbare gemacht wird, muss man sich über Dinge wie Wind noch gar nicht unterhalten.


 
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Und wenn ich Craig Harrison persönlich wäre .

Mein moralisches Gewissen, kann es mit sich nicht vereinbaren das ich denn jagdlichen Weitschuss im Revier versuche. Ich hab da mit mir selbst zu viele Gewissensbisse.

Der der Fähig dazu ist soll es gerne praktizieren, ich für meinen Teil werde es aber unterlassen.
 
Y

Yumitori

Guest
Alles gut und schön, aber wir sprechen hier vom jagdlichen Weitschuss und der wird mit jagdlicher Ausrüstung beherrscht oder nicht. Es geht nicht um wen auch immer, der das beruflich mit einer "unjagdlichen" Präzisionsbüchse 2x die Woche fit macht und fit hält.

Moin und zum Gruße,

ich bin mit diesem Deinen und dem Folgebeitrag hundertprozentig einig.
Ich kenne Jagdscheininhaber, die sich jagdlich betätigen und dabei ausgewiesene Scharfschützenwaffen mit sich herumschleppen.
Nix dagegen, wer ohne Not 6,2 kg und mehr schleifen will (plus üblichem Gerödel) soll das tun, für d i e s e n ist das dann jagdliche Ausrüstung, oder ?

Was mich immer wieder aufstört, ist, wie viel um den Weitschuss diskutiert wird und wie wenig über sauberes Ansprechen gesprochen wird.
Wobei ich ausdrücklich n i c h t D i c h meine .

Natürlich kann man sagen, die Diskussion soll ja um den jagdlichen Weitschuss gehen, also haben Überlegungen zum sauberen Ansprechen dabei nichts zu suchen.
"Jagdlich" bedeutet für manche von uns auch "verbunden mit bestimmten ethischen Grundsätzen" (aka Waidgerechtigkeit).
Deshalb ist mein Beitrag oben so formuliert und richtet sich dieser hier ganz und gar nicht gegen Dich.
Vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass die in meinem og. Beitrag erwähnte Person mir gestern noch am Telefon sagte,
sein berufliches Werkzeug habe nach seiner Ansicht auf der Jagd nichts verloren.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
servus

Moin und zum Gruße,

..

Was mich immer wieder aufstört, ist, wie viel um den Weitschuss diskutiert wird und wie wenig über sauberes Ansprechen gesprochen wird.
.....
meinst Du also nicht auch, dass wer sich zum finalen jagdlichen Weitschuss entschlossen hat, sich nicht vorher Gedanken darum gemacht hat, worauf er schießt :what:


Oder verstehe ich Dich da jetzt nur falsch ?

Wer weit, also überdurchschnittlicht weit schießt, hat doch zumeist ein Spektiv dabei, um damit sauber ansprechen zu können.
Zumindest ich würde meines mitschleppen....
 
Y

Yumitori

Guest
servus


meinst Du also nicht auch, dass wer sich zum finalen jagdlichen Weitschuss entschlossen hat, sich nicht vorher Gedanken darum gemacht hat, worauf er schießt :what:


Oder verstehe ich Dich da jetzt nur falsch ?

Wer weit, also überdurchschnittlicht weit schießt, hat doch zumeist ein Spektiv dabei, um damit sauber ansprechen zu können.
Zumindest ich würde meines mitschleppen....

Zum Gruße,
Zur Meidung von Missverständnissen: Ich h o f f e s e h r, dass jeder, der sich zum finalen jagdlichen Weitschuss entschlossen hat, sich vorher entsprechend Gedanken gemacht hat, worauf er denn schießt.
Ich habe aber in den Jahren sogar Jagdscheininhaber erlebt, die meinten, es sei wildbiologisch gleichgültig; Hauptsache sei,Strecke werde gemacht.
Spektiv: Unbedingt, ich als "Flachlandtiroler" habe gerne ein Zeiss 20x60S benutzt und so das ein oder andere Schmalreh als Knopfbock entlarven können und dem Nachbarn gerne Bescheíd gegeben, was da bei ihm "rumschleicht".....
 
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@gipflzipla schreibt an Yumitory:

meinst Du also nicht auch, dass wer sich zum finalen jagdlichen Weitschuss entschlossen hat,
sich nicht vorher Gedanken darum gemacht hat, worauf er schießt
:what:

Das würde bedeuten, ja nach Wildart entscheiden zu können, ob es einem Fuchs oder "edlen Hirsch" gilt. Übrigens ist jeder Schuss "final". Entweder das Stück fällt um, oder flüchtet angeschweißt oder gefehlt weg.

Oder verstehe ich Dich da jetzt nur falsch ?
Keine Ahnung


Wer weit, also überdurchschnittlicht weit schießt, hat doch zumeist ein Spektiv dabei, um damit sauber ansprechen zu können.
Schon wieder dieses Herumgeeiere, denn auf einen Fuchs weit schießen zu wollen/sollen/dürfen, hängt wenig von ansprechen ab, falls er nicht Schonzeit hat, sondern hat mit treffen können zu tun.

Zumindest ich würde meines mitschleppen....
Das käme bei mir darauf an wie weit ich schießen würde oder zu schießen hätte und wie wichtig es hinsichtlich der Jagdzeit ist, ansprechen zu müssen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit gut zu treffen, lässt sich nur auf dem Stand üben.
Dabei kommt es nicht darauf an , möglichst oft und viel zu schießen, denn ohne Coaching können sich dabei leicht Fehler zementieren, die nur schwer wieder abzulegen sind.

 
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Hm also macht schon einen Unterschied ob man am Schießstand auf 300-500 m schießt oder im Revier.

Die Scheibe äst nicht und ist statistisch, das Wild bewegt sich.

Ich geh jede Woche auf denn Stand und bin mit meinen Trefferbild halbwegs zufrieden. Aber ein Schießtunnel ist nicht das Revier.
Andererseits kannst du dir einen Luftballon an eine lange Schnur Hafengebiet und somit hast du ein Ziel das sich bewegt.Ueben kann man alles. Man muss nur die Initiative ergreifen und den Willen haben,ansonsten soll man halt den Finger bei weiteren Schuessen gerade lassen.
 
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Hurra - die 100 Seiten zum jagdlichen Weitschuss sind voll - obwohl fast alles Wild in D auf Entfernungen unter 100 m erlegt wird........ "Lodenjockel" vs "Sniper" :lol:

CD
 
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Andererseits kannst du dir einen Luftballon an eine lange Schnur Hafengebiet und somit hast du ein Ziel das sich bewegt.Ueben kann man alles. Man muss nur die Initiative ergreifen und den Willen haben,ansonsten soll man halt den Finger bei weiteren Schuessen gerade lassen.

Richtig - aber bevor man auf sich möglichweise bewegendes Wild versucht,
sollten stehende Scheiben sicher getroffen werden.
 
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Hurra - die 100 Seiten zum jagdlichen Weitschuss sind voll - obwohl fast alles Wild in D auf Entfernungen unter 100 m erlegt wird........ "Lodenjockel" vs "Sniper" :lol:

CD

Das war ja nicht das Thema des Dredd, denn dann ließe sich auch fragen, wie viel Wild auf der Pirsch erlegt wird, weil ein paar hier alles Wild auf der Pirsch erlegen und immer nah genug hinpirschen, um nicht weit schießen zu müssen. "Pirschler vs. Hocker" :lol:
 
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Andererseits kannst du dir einen Luftballon an eine lange Schnur Hafengebiet und somit hast du ein Ziel das sich bewegt.Ueben kann man alles. Man muss nur die Initiative ergreifen und den Willen haben,ansonsten soll man halt den Finger bei weiteren Schuessen gerade lassen.
Tja ja da es an Häfen im Ennstal mangelt und ich an meiner Jagdkarte und Wbk hänge verzichte ich auf den Tip.

Könnt ja trocken Übungen auf Toris in der Südwand machen[emoji23][emoji23]

Wie gesagt mir passt meine Trefferlage am Platz da hab ich auch keine moralischen Bedenken, Löcher auf 500m zu stanzen. Im Revier verzichte ich bewusst drauf, sind mir zu viele Faktoren X und als Begeher will ich meinen Jagdherren nicht sagen müssen:

Du xxx ich hab ein Schmaltier(Reh Fuxs Gams suchts euch aus) angeschweist weil ichs mal auf Entfernung probieren wollte. Da es aber beim Knall schreckte ist es nicht gefallen dürfte Weich getroffen sein.

Für mich selbst moralisch keine Option.

Wer Fähig dazu ist kann es gerne machen ich bin es nicht.

Mfg
 
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Ist auch richtig so. Jemand der glaubt das er kann,sollte eh die Finger gerade lassen. Entweder weiß man,durch genügend Praxis, das man es kann oder man kann es nicht. Das größte Problem bei Schuessen ist das viele ihre Limits nicht kennen oder eingestehen wollen.
 
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