Die GRÜNEN in NRW ?

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jagdhelfer:


Allerdings wäre es durchaus sinnvoll, sich vor weiterer Regulierung darüber bewusst zu sein
(snip)
Deswegen dieser Satz als ein Aufruf zu einer konservativeren Haltung bezüglich der fortschreitenden Regulierung des Lebens.
<HR></BLOCKQUOTE>

Aber damit sind wir endgültig bei Binsenweisheiten angelangt, oder?

Lassen wir mal aussen vor, dass es keine unregulierten Systeme und Zustände gibt,
und lassen wir auch mal weg was denn in einem
weniger regulierten "Leben" passiert (Tumorzellen sind sowas wie unreguliertes Leben...und selbst die folgen Regeln).


Selbiges gilt, wie Du selbst geschrieben hast, für jedes multikomplexe System.

Für jede Deregulierung eines Systems kann man das selbe mit dem gleichen Recht fordern.

Wie ewig habe ich schon beim Thema Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen genau darüber mit Planern und Naturschutz diskutiert.

Und wo die Grenze ist zwischen zu viel und zu wenig Regulierung? Will das hier wirklich jemand von uns kompetent festlegen wollen und v.a. können?

Als gäbe es insbesondere beim Thema Waffenrecht irgendeine Form von Objektivität.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DerWilde:


Aber damit sind wir endgültig bei Binsenweisheiten angelangt, oder?

Lassen wir mal aussen vor, dass es keine unregulierten Systeme und Zustände gibt,
und lassen wir auch mal weg was denn in einem
weniger regulierten "Leben" passiert (Tumorzellen sind sowas wie unreguliertes Leben...und selbst die folgen Regeln).


Selbiges gilt, wie Du selbst geschrieben hast, für jedes multikomplexe System.

Für jede Deregulierung eines Systems kann man das selbe mit dem gleichen Recht fordern.

Wie ewig habe ich schon beim Thema Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen genau darüber mit Planern und Naturschutz diskutiert.

Und wo die Grenze ist zwischen zu viel und zu wenig Regulierung? Will das hier wirklich jemand von uns kompetent festlegen wollen und v.a. können?

Als gäbe es insbesondere beim Thema Waffenrecht irgendeine Form von Objektivität.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich verstehe nicht ganz, was Du sagen willst. Beispiel:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
Für jede Deregulierung eines Systems kann man das selbe mit dem gleichen Recht fordern.
Auf was bezieht sich hier "das selbe"? Die Referenz ist unklar. Beziehst Du Dich auf das Zitat von mir?
icon_confused.gif


Deshalb nur soviel: ich habe nicht nach Deregulierung gerufen, sondern lediglich bemerkt, daß einer weiteren Regulierung des (gesellschaftlichen!) Lebens eine konsequente Kosten/Nutzen-Analyse zugrunde liegen sollte. Zudem sollten die dabei angelegten Maßstäbe klar und sinnvoll definiert sein.
Die von der Regulierung erhoffte Wirkung sollte öffentlich genannt und die realen Ergebnisse veröffentlicht werden. Da würde manch einer staunen, wie wenig Gesetzes-/Regulierungsinitativen tatsächlich erreichen bzw. wieviel sie "verschlimmbessern". Dasselbe gilt übrigens auch für kopflose Deregulierungsmaßnahmen oder andere staatliche Initiativen.

Im Weiteren maße ich es mir an zu sagen, daß in Deutschland das gesellschaftliche Leben hoffnungslos überreguliert ist. Mit den bekannten und oft genug diskutierten Konsequenzen.
 
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Die ganze Regulierung der Gesellschaft, hat in sehr vielen Bereichen, eine sehr negative Auswirkung.

Vor einigen Jahren wurde mal eine chinesische Studentin gefragt, die schon einige Jahre hier studierte, was der größte Unterschied sei, zwischen China und Deutschland.
Ihre Antwort: "Wenn in Deutschland jemand eine gute Idee hat, stellt er dafür einen Antrag, der zunächst abgelehnt wird.
Dagegen legt er Widerspruch ein.
Dann wird das Ganze geprüft und er bekommt Auflagen.
Anschließend wird irgendwann, die Erfüllung der Auflagen überprüft und der Antrag neu geprüft.
Irgendwann, nach 3...4...5Jahren wird der Antrag dann doch genehmigt und er kann endlich anfangen.

Wenn in China einer eine gute Idee hat, geht er hin und tut es.
Solange es keinem schadet, stört sich niemand daran.
Und bis der Deutsche endlich anfangen kann, hat der Chinese schon wieder was Neues, weil das Erste schon wieder überholt ist."

Und so ist es leider hier, in sehr vielen Bereichen, was unser Land überall zurückwirft.
Was uns früher in der Welt Vorteile brachte, die Genauigkeit, Normung und Regulierung von allem möglichen, ist in eine Regulierungswut ausgeartet, die uns heute nur noch Nachteile bringt und über die man im Rest der Welt nur noch lacht.
Denn mit der einst hoch gelobten deutschen Genauigkeit, bremsen wir uns nur noch selber aus.
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Wie wahr, es gibt in D sogar ein "Ordnungsamt", ein wahres Fest im Fernsehen, wenn die diesbezüglichen Beiträge laufen!

at
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jagdhelfer:

Deshalb nur soviel: ich habe nicht nach Deregulierung gerufen, sondern lediglich bemerkt, daß einer weiteren Regulierung des (gesellschaftlichen!) Lebens eine konsequente Kosten/Nutzen-Analyse zugrunde liegen sollte. Zudem sollten die dabei angelegten Maßstäbe klar und sinnvoll definiert sein. Die von der Regulierung erhoffte Wirkung sollte öffentlich genannt und die realen Ergebnisse veröffentlicht werden. Da würde manch einer staunen, wie wenig Gesetzes-/Regulierungsinitativen tatsächlich erreichen bzw. wieviel sie "verschlimmbessern". Dasselbe gilt übrigens auch für kopflose Deregulierungsmaßnahmen oder andere staatliche Initiativen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Nur um es klarzustellen: ich bin ein großer Freund Deiner Idee, und ja, auch ich denke da ist vieles im Argen.

Aber ich halte die von Dir geforderte Analyse für praktisch nicht durchführbar.

Ein Beispiel: wer soll diese unabhängigen Kosten/Nutzenanalysen durchführen?

Dazu müßte es bei Gesetzesvorhaben eine externe Untersuchung durchgeführt geben, durch Leute die tatsächlich nur ihrem Gewissen verpflichtet wären. Wie realistisch das ist solche Menschen zu finden, die dann auch noch Faktenlage und persönliche Wertung/Meinung zu trennen, brauche ich wohl kaum zu sagen. Kurz: undurchführbar.

Und wer sollte diese Form der Analyse bezahlen?

Der Steuerzahler. Gut. Um ein solches Gremium mit wirklich fitten Spezialisten zu besetzen reden wir von mindestens 1000 €/Person/Tag, drunter fasst dir niemand fachlich kompetentes eine solche Aufgabe an.
Umsonst macht das keiner.

Und dazu kommt der zuvor schoneinmal genannte Punkt: wir reden hier von multikomplexen Systemen, gegen die ein Computerprogramm ein Abakus ist. Die von Dir geforderte Überprüfung ist faktisch nicht machbar.

Generell hast Du recht, und ja in der perfektesten aller Welten gehörte soetwas zu
jederEntscheidung egal welcher Natur.
In der Realität aber leider nicht.


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na, jetzt sind wir entgültig im OT gelandet, hm?.

Gruß
DerWilde
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DUK:
Es gibt allerdings empirische Untersuchungen, die sehr stark vermuten lassen, daß zumindest im wirtschaftlichen Bereich Regulierungen das Wachstum bremsen und die Arbeitslosigkeit steigern.

Beispiele, wo die wirtschaftliche Freiheit sehr stark mit einem dynamischen, nachhaltigen Wachstum sowie einer de facto Vollbeschäftigung korreliert sind Canada, NZ, Irland und die USA.
(snip)
<HR></BLOCKQUOTE>

1. Mit Verlaub, das Thema ist für mich ausdiskutiert.

Was nutz einem die Vollbeschäftigung, wenn der Job der mich voll beschäftigt nur 500 € im Monat bringt, weil das Lohnniveau gen Niveau eines Entwicklungslandes strebt?
Davon läst sich weder eine Wohnung finanzieren noch eine Familie ernähren. Und erst recht keine Fortbildung und kein lebenslanges Lernen finanzieren(von so verwegenen Ideen mal abgesehen wie dem Bau eines Hauses oder soetwas..).

Kurz: Vollbeschäftigung ist kein Maß. Auch mit 1 € Jobs bekomme ich ruck zuck eine Vollbeschäftigung hin. Und ich persönlich will kein Deutschland in dem wir Vollbeschäftigung haben, aber 50 % der Beschäftigten 3 Jobs braucht um eine Familie ernähren zu können und sich qualitativ hochwertige Nahrungsmittel leisten zu können.

2. Korrelationen haben nicht automatisch etwas mir realen Zusammenhängen zu tun.

Mein Lieblingsbeispiel dazu ist das Thema Storchüberflugsrate und Kindergeburten in Norddeutschland. Wundervolle Korrelationskoeffizienten. Hinreißender Zusammenhang, der ursächlich trotzdem nicht existent ist. (Das setze ich mal als Allgemeinbildung voraus
icon_smile.gif


Anderes Beispiel: es ist schon so, dass die Anzahl der Waffen in einem Land und die Anzahl der Verletzten und Todesopfer durch Schusswaffen mathematisch manchmal ideal zu korrelieren ist. Nur muss das nicht automatisch ursächlich zusammenhängen, nicht war?

Soweit

DerWilde

[ 26. April 2006: Beitrag editiert von: DerWilde ]

[ 26. April 2006: Beitrag editiert von: DerWilde ]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DerWilde:


1. Mit Verlaub, das Thema ist für mich ausdiskutiert.

Was nutz einem die Vollbeschäftigung, wenn der Job der mich voll beschäftigt nur 500 € im Monat bringt, weil das Lohnniveau gen Niveau eines Entwicklungslandes strebt?
Davon läst sich weder eine Wohnung finanzieren noch eine Familie ernähren. Und erst recht keine Fortbildung und kein lebenslanges Lernen finanzieren(von so verwegenen Ideen mal abgesehen wie dem Bau eines Hauses oder soetwas..).

Kurz: Vollbeschäftigung ist kein Maß. Auch mit 1 € Jobs bekomme ich ruck zuck eine Vollbeschäftigung hin. Und ich persönlich will kein Deutschland in dem wir Vollbeschäftigung haben, aber 50 % der Beschäftigten 3 Jobs braucht um eine Familie ernähren zu können und sich qualitativ hochwertige Nahrungsmittel leisten zu können.[ 26. April 2006: Beitrag editiert von: DerWilde ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Das sind leider nur die selben, ausgelutschten Angstmacherargumente, die uns der Sozialdemokratismus und seine Anhänger immer einreden wollen.

Die Fakten sprechen für sich:

1. USA: Pro-Kopf-Einkommen 42.000 $ (das können nicht alles Bullettenbrater sein, oder?), Wachstum 3,5%, Arbeitslosigkeit 5,1%

2. Irland: Pro-Kopf-Einkommen 34.100 $ (Haha, das frühere Armenhaus Europas!), Wachstum 4,7%, Arbeitslosigkeit (trotz deutscher Gastarbeiter) nur 4,2%

3. das Schlußlicht Deutschland: Pro-Kopf-Einkommen 29.800 $, Wachstum 0,9% (gerade noch meßbar), Arbeitslosigkeit 11,6%

Wenn laut derWilde der Wohlstand der Länder 1 udn 2 nur zufällig mit der dort vorhandenen wirtschaftlichen und persönlichen Freiheit korreliert, an was liegt's denn dann? Daß die bösen Kapitalisten zuwenig Steuern zahlen?
 
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Dieses Beispiel wird sehr häufig gebracht. Dabei vergisst man nur leider immer wieder eins:
Bei diesem durchschnittlichen Prokopfeinkommen werden alle mitgezählt - der Spitzenverdiener mit 120Mios im Jahr genauso, wie der Hilfsarbeiter mit 120$ die Woche.
Da es zB in den USA, nunmal sehr viele Spitzenverdiener, mit sehr hohen Einkommen gibt, kommt man auf diesen Durchschnitt.
Denn schon ein Spitzenverdiener, treibt den Schnitt ganz schön nach oben.
Bsp.:
3.000 Billigarbeiter, mit nur 6.000$ pro Jahr und ein Spitzenverdiener, mit 120.000.000$ pro Jahr, geben einen Schnitt von 45.985$ pro Jahr.
Da kann man aber dann nicht davon sprechen, daß durchschnittlich 46.000$ pro Jahr verdient werden.
Denn 99,97% der Leute, brauchen 7,5Jahre, um die 45.000$ zu verdienen, während einer pro Tag schon rd das Zehnfache verdient.
Solche Zahlen sind also irreführend, denn einige wenige, mit sehr hohen Einkommen, heben den Durchschnitt sehr weit an.
Darum sagt so eine Statistik nur aus, daß es Spitzenverdiener mit sehr hohen Einkommen gibt.
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edit: korrescheert

[ 26. April 2006: Beitrag editiert von: Wäller Basaltkopp ]
 
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@wäller: Was glaubst du denn, wie viele Amerikaner 120 Mio $ im Jahr verdienen und wie viele es geben muß damit 280 Mio Menschen diesen "Durchschnitt" von 42000 $ erwirtschaften? Ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Pro-Kopf-Rechnungen werden obendrein von der Altersverteilung der jeweiligen Gesellschaft beeinflusst.
Ich traue einer Statistik nur, wenn ich sie selbst gefälscht habe....W. Churchill

In diesem Sinne...Abbiatico
 
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Genau wie in D nicht alle 8XMio Einwohner zur arbeitenden Bevölkerung gehören, ist das in den Usa ebenso.
Gehen wir mal von knapp der Hälfte aus, kommen wir der Sache schon näher.
Natürlich gibt es in den USA auch genug Menschen, die ihre 40...45.000$ pro Jahr verdienen. Aber geh mal nicht nur von New Yorker Angestellten aus, sondern von einem einfachen Arbeiter im mittleren Westen.
Und da liegt das Einkommen schon deutlich niedriger.

Aber auch in New York, liegen rd 90% der Stellen im Dienstleistungsbereich, wo das Einkommen weit unter der Mittelschicht liegt.
Das das Durchschnittseinkommen in den USA höher liegt, als hier bei uns, liegt nmM nur daran, daß auch der Anteil an Spitzenverdienern und deren Einkommen weit höher liegen. Und davon gibt es in den USA eine ganze Menge, auch wenn die nicht alle 120.000.000$ pro Jahr bekommen.
Viele haben wohl weniger, aber einige auch noch mehr, was den Schnitt auch wieder hebt.

Man kann wohl kaum bestreiten, daß in den USA die Mittelschicht relativ klein ist, im Verhältnis zu D, wie es hier einmal war.
Dort klafft die Schere zwischen Arm und Reich, sehr weit auseinander. Und hier in D, sind wir auf dem besten Wege dahin.
Bei gut 11Mio Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben und rd 15Mio knapp darüber, hat die Mittelschicht im Vergleich zu früher, doch schon sehr stark abgenommen.
Denn das ist immerhin schon knapp ein Drittel der Bevölkerung, während sich im Gegenzug auch die Anzahl der Superreichen, bzw deren Vermögen erhöht hat.

Das Einkommen von denen, die noch zur Mittelschicht gehören, ist im Vergleich dazu, in den letzten anderthalb Jahrzehnten deutlich gesunken. Und immer mehr davon, werden in den kommenden Jahren in die Unterschicht rutschen, bis die Mittelschicht nicht mehr größer ist, als die der Reichen.
Die Unterschicht wird irgendwann den Großteil der Bevölkerung ausmachen, genau wie in den USA.

Noch vor wenigen Jahren wurde gesagt, solche Verhältnisse, wie in den USA wolle man ja hier nicht haben, aber trotzdem wird sehenden Auges darauf zugearbeitet - in ganz Europa und imho mit erst durch Europa.
Denn denen, die darauf zuarbeiten oder die die Möglichkeit hätten, die Richtung zu ändern, ist das vollkommen egal, weil sie ja nicht betroffen sind.
Warum wohl tun sich die Politiker, die ja auch zur Gesellschaft 1.Klasse gehören, so schwer mit Waffen im Volk und schnippeln scheibchenweise an dieser Salami herum?!

Eigentlich könnte sich die Frage jeder selber beantworten, aber ich will es trotzdem tun:
Angst, die Zustände hier, könnten sich in Zukunft genauso verändern, wie es die Gesellschaft tun wird.
Denn daß im Moment Waffenbesitz noch keine ernste Gefahr für die innere Sicherheit darstellt, ist wohl jedem von uns klar.
Aber unsere Planer und Denker haben wohl die Befürchtung, daß sich das in Zukunft ändern könnte und treffen dafür jetzt schon nach und nach Vorbereitungen.
Für mich auch ein deutliches Zeichen, daß man diese Veränderung, zum eigenen Vorteil in Kauf nimmt.
icon_rolleyes.gif
icon_eek.gif



edit: korrescheert

[ 26. April 2006: Beitrag editiert von: Wäller Basaltkopp ]
 
A

anonym

Guest
Aha. Der Wohlstand in den USA ist also so gross (und waechst auf hoechstem Niveau immer noch) weil die Menschen entweder verarmte Mittelschicht sind oder 120 Millionen (!) im Jahr einstreichen?

Auch in Irland scheint das so zu sein, man weiss ja von den vielen Whiskymillionaeren, zu denen auch die vielen Deutschen gehoeren, die dort drueben als Gastarbeiter ihr Auskommen fristen (und sicherlich keine Buletten braten, weil sie naemlich zuhause von Papa Hartz ohne Anstrengung mehr kriegen wuerden).

Ernsthaft: Wenn es in den USA 10 Menschen gibt, die im Jahr 100 Mio. VERDIENEN (wohlgemerkt, man sollte naemlich nicht jaehrliches Einkommen und Vermoegen verwechseln), dann ist das viel.

Menschen, die nur 6000 $ verdienen gibt es dort genau NULL wegen des dort geltenden gesetzlichen Mindestlohns; auch der illegal eingewanderte und Tomaten erntende Mexican verdient einiges mehr und holt sogar noch die Familie nach, weil es ihm im neoliberalen Raubtierkapitalismus so gut gefaellt.

Ich frage mich immer wieder, warum hier soviele Menschen einfach Angst vor wirtschaftlicher und persoenlicher Freiheit haben und sich stattdessen freiwillig (!) von einem inkompetenten und gleichmacherischen Staatsapparat bevormunden lassen wollen.

Vielleicht waere es besser, diese unserer Landsleute wanderten nach Cuba oder Nordkorea aus, anstatt uns alle in die graue und langweilige Mittelmaessigkeit hinabzuziehen...
 
A

anonym

Guest
An Basaltkopp:

Warst Du denn ueberhaupt schon mal in Nordamerika?
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DUK:
Aha. Der Wohlstand in den USA ist also so gross (und waechst auf hoechstem Niveau immer noch) weil die Menschen entweder verarmte Mittelschicht sind oder 120 Millionen (!) im Jahr einstreichen?

Auch in Irland scheint das so zu sein, man weiss ja von den vielen Whiskymillionaeren, zu denen auch die vielen Deutschen gehoeren, die dort drueben als Gastarbeiter ihr Auskommen fristen (und sicherlich keine Buletten braten, weil sie naemlich zuhause von Papa Hartz ohne Anstrengung mehr kriegen wuerden).

Ernsthaft: Wenn es in den USA 10 Menschen gibt, die im Jahr 100 Mio. VERDIENEN (wohlgemerkt, man sollte naemlich nicht jaehrliches Einkommen und Vermoegen verwechseln), dann ist das viel.

Menschen, die nur 6000 $ verdienen gibt es dort genau NULL wegen des dort geltenden gesetzlichen Mindestlohns; auch der illegal eingewanderte und Tomaten erntende Mexican verdient einiges mehr und holt sogar noch die Familie nach, weil es ihm im neoliberalen Raubtierkapitalismus so gut gefaellt.

Ich frage mich immer wieder, warum hier soviele Menschen einfach Angst vor wirtschaftlicher und persoenlicher Freiheit haben und sich stattdessen freiwillig (!) von einem inkompetenten und gleichmacherischen Staatsapparat bevormunden lassen wollen.

Vielleicht waere es besser, diese unserer Landsleute wanderten nach Cuba oder Nordkorea aus, anstatt uns alle in die graue und langweilige Mittelmaessigkeit hinabzuziehen...
<HR></BLOCKQUOTE>

Bruder im Geiste. Warst Du schonmal in den Staaten? Nach dem was Du schreibst scheinst Du diese Katharsis (
icon_wink.gif
) zumindest im Ansatz schon durchgemacht zu haben.

@Wäller
Trotz aller gegenteiliger Bekundungen sind wir auf dem besten Weg zu den "amerikansichen Zuständen", aber im negativen Sinn. Wirtschaftlich hat nicht zuletzt die abgelaufene Bundesregierung mit HURRRAA! dazu beigetragen. Großkonzerne und Kapital wurden mit Geschenken überhäuft. Wer vorher wirklich viel hatte, hatte nachher noch mehr. In den USA ist übrigens jeder Aktiengewinn steuerpflichtig. Kann mir einer sagen, in welchem Land (in Europa) Aktiengewinne nach einem Jahr Festhaltens nicht mehr versteuert werden müssen?
Für Jene am unteren Rand hat sich nicht viel verändert. Da will eigentlich keiner so richtig ran (aus Angst vor "amerikansichen Zuständen"). Die Mittelklasse wurde dagegen von Staats wegen ausgeblutet (sie wird es noch). Und mit Mittelklasse meine ich nicht lediglich die mittelständischen Unternehmen, sondern vor allem die ganz normalen Lohnsklaven (vom Facharbeiter bis zum studierten Ingenieur). Die soziale Schere driftet auseinander, weil die Mittelschicht wegbricht.
So schafft man sich auch "amerikanische Zustände", ohne dabei die positiven Seiten aus Fernwest gleich mitzuimportieren!

Der Trend lässt sich übrigens auch an der Gesellschaft ablesen! "Amerikanische Zustände" bedeuten im Kopf eines Deutschen neben "soziale Schere" auch immer Ghettobildung und hohe Gewaltkriminalität der Minderheiten und Minderbemittelten. Und die wächst und gedeiht in diesem Land wie sonst nichts anderes. 0,8% Wirtschaftswachstum aber 8% Anstieg der Gewaltkriminalität? Wenn das die folge von aus Amerika importierten Zuständen sein sollen, dann frage ich mich, wo die positiven Aspekte (es gibt sie, auch wenn man das hier nicht wahrhaben will) des amerikanischen Lebens abgeblieben sind. Sind die beim Import abhanden gekommen? Wenn wir uns schon den ganzen Gangster-Scheiss 'ranholen, warum nicht auch die Weltoffenheit, den Pioniergeist, den Lebensmut, die positive Lebenseinstellung (nicht jammern - machen!), die Freundlichkeit gegenüber Fremden oder das laissez-faire im kleinen und großen? Komisch oder? Irgendwie erweckt es den Anschein, als hätten wir nur die schlechten Seiten importiert. Oder kann es vielleicht sogar sein, daß wir hier selber ganz großen Scheiss produzieren, ohne das Amerika da im geringsten etwas mit zu tun hat? Klar, es entspricht einem deutschen Grundbedürfnis, immer jemand anderen für das eigene Unvermögen verantwortlich zu machen.

Aber wenn man der Realität ins Auge sieht erkennt man, daß Amerika viele schlechte Seiten hat(wirtschaftlich wie sozial), die aber wiederum von unglaublich viel mehr guten Seiten wett gemacht werden (wirtschaftlich wie sozial). Die ständige Warnung vor mehr Freiheit für den Einzelnen und wirtschaftlicher Liberalität, aus Angst vor "amerikanischen Verhältnissen" ist völlig unbegründet! Das was hierzulande unter "amerikansichen Verhältnissen" verstanden wird, kriegen wir offensichtlich auch ganz gut ohne diese Freiheiten hin!
Deshalb wäre es vielleicht an der Zeit sich zu entscheiden:
entweder wir gewähren uns selber mehr Freiheit und erkennen, daß wo viel Licht ist auch Schatten sein muss, oder das Licht geht aus und wir haben nur noch Schatten.
 
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1 Jun 2005
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@DUK: Ich war vor Jahren zweimal dort, bei - in doppeltem Sinne - entfernter Verwandschaft.
Habe aber keine Studien über Lebensstandard betrieben.
Ich wollte immer mal wieder hin...
icon_rolleyes.gif


Die 120Mios und 6.000$ waren Extrembeispiele, wie man auf einen Mittelwert von 40...45.000$/Jahr kommen kann.
Daß die Zahlen insgesamt eine andere Verteilung haben, habe ich ja nicht bestritten.
Aber wenn ich von einem Durchschnittseinkommen von 42.000$ pro Jahr höre, dann gehe ich nicht davon aus, daß wirklich viele diese Summe auch haben.
Denn wie man eine Statistik, mit einigen hohen Werten nach oben korrigieren kann, das habe ich ja oben gezeigt. Weiter wollte ich nichts.

Aber, daß die weit meisten Amerikaner nicht besonders gut betucht sind, wirst Du wohl nicht abstreiten können.
Wieviele Amis haben nicht mal eine Krankenversicherung, weil sie es sich einfach nicht leisten können?!
icon_rolleyes.gif



@Jh: Genau das meine auch ich, mit Mittelschicht. Nicht zu verwechseln mit Mittelstand.
Dem geht es aber natürlich auch nicht gut, weil er nicht so wirtschaften kann, wie die Großkonzerne.

Wir importieren ja sogesehen nichts.
Was hier rüber kommt ist oft nicht von uns zu beeinflussen.
Aber was wir daraus machen.
Das meiste, was hier amerikanisiert wird, sind die immens hohen Spitzengehälter.
Denn jeder, der hier ein bißchen höher steht, meint das auch haben zu müssen.
Und irgendwo muß es ja herkommen.
Daß wir aber hier ganz andere Bedingungen haben, darauf will keiner Rücksicht nehmen.
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[ 26. April 2006: Beitrag editiert von: Wäller Basaltkopp ]
 
A

anonym

Guest
Es gibt allerdings empirische Untersuchungen, die sehr stark vermuten lassen, daß zumindest im wirtschaftlichen Bereich Regulierungen das Wachstum bremsen und die Arbeitslosigkeit steigern.

Beispiele, wo die wirtschaftliche Freiheit sehr stark mit einem dynamischen, nachhaltigen Wachstum sowie einer de facto Vollbeschäftigung korreliert sind Canada, NZ, Irland und die USA.

Das Gegenbeispiel sind wir, wir wollen's nur nicht wahrhaben sondern glauben immer noch, daß die allgemeine Wohlfahrt durch sozialdemokratistisches Herumgedoktere an allen möglichen Gesellschaftlichen. Phänomenen gesteigert wird.
 

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