Hmm, aber wenn ich mal die ganzen bis jetzt verlinkten Realstücke hier betrachte und die beiden Scans der Steiglederkataloge; die stammen doch zum Großteil aus den 1920er Jahren. Da hatte Deutschland doch auch schon keine Kolonien mehr gehabt?
Von der angebl. "fehlenden Leistung" der 10,75x68 und 11,2x72 ließt man auch nur bei Taylor, wobei wohl eher in den späten 30er Jahren schlechtes Ausgangsmaterial (u.a. Rohstoff-Embargos gegen Nazi-Deutschland) dafür verantwortlich war.
Auch geht Taylor nicht darauf ein mit welchen Labos er die schlechte Erfahrungen gemacht hatte, nur das das VMR "a lack of penetration" bot. Welches VMR? Das von RWS, das von DWM, das von S&B oder das von Kynoch?
Warum hatte Taylor dann angebl. fünf Repetierer in 10,75x68 geführt, wenn die doch angebl. für afrik. GW nix taugt? Zum Duiker- und Klippschlieferschießen bestimmt nicht.
H. Wolf hatte vor Jahren in der Hatari-Times einen sehr aufschlußreichen Bericht über die afrik. Verwendung der 10,75x68 geschrieben, der auch mit dem was mir, im Rahmen meines 10,75x68er-Projekts vor 15 Jahren, ein paar die in Afrika das meiste von Klippschliefer bis Elefant mit ihr bejagen (natürl. nicht alles mit derselben Labo), übereinstimmt.
Man sollte also nicht schlechte Munition von um 1940 in 10,75x68 mit heutiger Munition (evtl. noch durch WL für die betr. Waffe optimiert) in einem der engl. N.E.-Kaliber vergleichen.
Die bei Taylor angeführten dünnen Geschoßmäntel seiner 10,75x68 VM-Labo waren ja nicht für dieses eine Kaliber "gepachtet". VM-Geschosse mit im Mantel deutl. verstärktem Kopfteil gab´s eigendl. bei den N.E.-Patronen auch nur bei der Rigby-Munition und die wurde von der deutschen DWM für Rigby (mit "verstärkten" Flußeisenmäntel bei den VMR und mit Blättchenpulver anstatt Cordit) gefertigt.
Warum sollte die DWM es also für die eigenen Afrikapatronen da anderst machen?
Waren Taylors VM-patronen in 10,75 am Ende dann gar keine DWM-Patronen, sondern welche von einem anderen Hersteller (evtl. des engl. Kynoch-Konzerns)?
Auf die offenbare Verwechslung von 11,2x72 und 11,2x60 wurde weiter vorne ja schon eingegangen.
Wenn die großen für Cordit konstruierten N.E.-Patronen (einschließl der randlosen .416Rigby) so gut waren, warum war´s dann nach Ende der Kynoch 1963 für fast 3 Jahrzehnte so ruhig um sie geworden.
Wäre doch egal gewesen, ob Winchester oder Remington ihre Magnumbüchsen in den 50er-70er Jahren nun in .458Win.Mag. oder .416Rigby bzw. .404Jeffery gebaut hätten, wenn damit hauptsächl. das "Flair" verbunden gewesen wäre.
Das die "lange" eigendl. 11,2x72 in ein Magnumsystem gehört versteht sich ja.