Des Jägers Glück - es ist der Augenblick

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Diesen Spruch, merke ich bei jedem Ansitz und bei jeder Gelegenheit wo ich die Möglichkeit habe im heimischen oder in einem anderen Revier zu Jagd gehen zu dürfen.
Am Samstag war wieder einmal das heimische Revier daran.

5:15 der Wecker läutet, halb verschlafen aufgestanden, Jagdgewand angezogen, Waffe eingeladen und ab ins Auto auf ins Revier. Noch schnell beim Bäcker vorbeigefahren ;)

Also war ich schließlich um 6:20 im Revier angekommen. Perfekt. Bei der Fahrt ins Revier bereits 2 Hasen und einen Fuchs als Anblick das kann ja was werden =). Ausgestiegen, alles zusammengepackt, und ab auf den Ansitz. Schön langsam begann es zu dämmern und das erste Licht errreichte die Kahlschläge in unserer wunderschönen Steiermark. Um 7:00 die erste Bewegung: Glas an die Augen: Gais mit Kitz. Der Größenunteschied war im Altholz kaum bemerkbar. Sie zogen Richtung Fütterung dort war ein genaueres Ansprechen besser: Also es war ein starkes Gaiskitz. Es war ein traumhafter Anblick im ersten Büchsenlicht zu sehen, das starker Nachwuchs da ist. Sie verabschiedeten sich sowas gegen 7:30. Ich genoss einfach wieder einmal die Ruhe und so verging die Zeit wie im Flug ohne weiteren Anblick, auf die Uhr geschaut: 8:45. So nun aber einmal abbaumen. Alles zusammengepackt und ab zum Auto. Nun mal den Jagdrucksack mit dem Salz gefüllt, da einige Lecken zum Nachfüllen waren. Kaum 300 m mit dem Auto gefahren stand plötzlich ein Stück Rehwild auf dem Forstweg: Schwach vom Wildbret, dünner Träger, weiblich...dann drehte sich das Stück: Durchfall! Ich stieg aus dem Auto aus um an einem Baum zu pirschen und anzustreichen doch das Stück zog weiter ins Unterholz. So nun erstmal Rucksack schnallen und ab zur ersten Lecke, diese aufgefüllt ging es weiter. Plötzlich stand 3m neben dem Auto bei der nächsten Lecke Bock und Gais. Ein braver junger Gablerbock, knapp über lauscherhoch auf. Nach 2 Minuten verdutztem Anstarren sprangen die beiden ab und ich füllte auch diese Lecke nach. Nun mal ab zur Hütte und diese Lecke noch nachfüllen. Nun alles erledigt - Salz verstaut und erstmal in den Sonnenstrahlen ein gute Frühstück genießen. Noch eine Moods geraucht und wieder zurück in die Zivilisation :D...

Manche fragen sich vielleicht, wieso es des Jägers Glück war dieser Morgen. Für mich ist jeder Jagdtag ein Glückstag. Ich bin gern Jäger, auch wenn ich erst 18 bin. Ich fand es einfach so wunderschön den tollen Anblick und alles das es für mich mal wieder geheißen hat: Des Jägers Glück - es ist der Augenblick!

Waidmannsheil
 
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Es ist schön, solche Zeilen zu lesen. Denn es gibt leider (zu) viele, die nur Spaß haben, wenn sich der Zeigefinger betätigen durfte...
 
A

anonym

Guest
...ich hätte trotzdem versucht das schwache Stück, das offensichtlich krank ist zu bekommen!

Ansonsten TOLLER BEITRAG! Weiter so!
 
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Die eingewechselte Stelle ist so dicht bewachsen, da ist nichts zu machen gewesen.

Das Stück wurde mittlerweile von einem Mitjäger gestreckt: War eine Schmalgais und brachte 8 (!) kg aufgebrochen auf die Waage!

WMH

crazy_sepp schrieb:
...ich hätte trotzdem versucht das schwache Stück, das offensichtlich krank ist zu bekommen!

Ansonsten TOLLER BEITRAG! Weiter so!
 
W

Wachtelkoenig

Guest
...nix für ungut, aber wenn man nicht jagen will... :25:

Das Rehwild braucht biologisch keinerlei hegerische Hilfe in Form von Fütterung oder Salzleckstein... :25: Ihr müsst aufpassen, dass Ihr nicht durch Überhege schwaches und krankes Wild produziert (das in Anblick gekommene Stück spricht als Indiz dafür!).

Bei der Rehwildbewirtschaftung gilt: Wenig Wild = starkes Wild mit starken Trophäen! Zahlenhege bringt da gar keine Punkte. Diesbezüglich schreibt Hespeler in "Rehwild heute" viel Richtiges - sei zur Lektüre empfohlen.

Gruß und WH!
 
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17 Jan 2009
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323
Sehr netter Beitrag!
Klasse geschrieben!!

Ich will hier sicher nicht den Moralapostel spielen, aber
@Wachtelkoenig, was hat sein Beitrag mit dem geschriebenen des TE zu tun??

WH
 
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26 Dez 2011
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264
Tolles Motto, werd ich mir merken!

Kann das von Dir geschriebene voll nachvollziehen und freue mich, dass es Jäger mit dieser Motivation gibt! Viele haben den Sinn nicht erkannt, oder vielleicht schon vergessen! Aber in der Jugend liegt die Zukunft der Jägerschaft, mach also weiter so!


WMH & LG

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Wachtelkoenig schrieb:
...nix für ungut, aber wenn man nicht jagen will... :25:

Das Rehwild braucht biologisch keinerlei hegerische Hilfe in Form von Fütterung oder Salzleckstein... :25: Ihr müsst aufpassen, dass Ihr nicht durch Überhege schwaches und krankes Wild produziert (das in Anblick gekommene Stück spricht als Indiz dafür!).

Bei der Rehwildbewirtschaftung gilt: Wenig Wild = starkes Wild mit starken Trophäen! Zahlenhege bringt da gar keine Punkte. Diesbezüglich schreibt Hespeler in "Rehwild heute" viel Richtiges - sei zur Lektüre empfohlen.

Gruß und WH!

"Wer's nicht erfühlt, der wird es nicht erjagen."

Hier geht es nicht um Rehwildbewirtschaftung, sondern um den Genuss auf der Jagd. Also, Bub, lass stecken! :15:

@Jungjaga
Schön empfunden und geschrieben, mach weiter so, kannst also noch mehr sein als Nervensäge... :29:

Grüßle
Oichkatzl, die Geduldige... :26:
 
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23 Jul 2011
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Es freut mich sehr, dass es solche Jungjäger gibt. Die sich an der Natur und der Jagd freuen.

Sehr schön erzählt. Mach weiter so.

Drake
 

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