Sir Henry schrieb:
@bhd
auch deine grafisch und farbliche Ergänzung ist eher weniger erhellend
aber seis drum.
Wenn Jagd Handwerk sein soll, dann ist das wie mit jedem Handwerk auch.
Wobei der erfahrene Handwerker mit einem Hammer mit Eschenstiel den Nagel besser trifft, als ein Laie mit einem handle aus Polycarbonglassfiber.
Das mit der Waidgerechtigkeit und Ethik macht - wie schon angemerkt - einen schlechten Schuss nicht besser und das völlig unabhängig von der Schussweite.
ad Henry, Du willst doch nicht auf die Argumentationsweise sheepys verfallen???
Eingangs schrieb ich, dass man vermutlich gut/ sehr gut von sheepy in Ausrüstungsfragen und ich ergänze hier auch in theoretischen Grundlagen für das Weitschiessen beraten lassen könnte.
(In meinem Fall hat sich das aber sicher erledigt, ich hoffe für andere auch).
Es wurde doch jetzt auch ausreichend häufig gesagt, dass praktisches Üben (auf die Scheibe), Reflekion des eigenen Handelns bzw Analyse hilfreich sind.
Wir können wg mir diese Aussagen als Axiome gesetzt sehen.
Darum geht es doch maximal nur sehr bedingt:
Jagen ist eben deutlich mehr als Schiessen. Aber bleiben wir beim weiten Schuß auf Wild.
Da kommen eben Faktoren hinzu, die sich bei einer in vitro nachgestellten Situation kaum wiederfinden.
Um beispielsweise einen Sportwagen zu fahren, ist ein Fahrsicherheitstraining zu empfehlen, jedoch muss der ganz ordentlich Fahrende kein Ingenieurstudium vorweisen oder mechanische Abläufe bis ins Detail erklären können.
Das meinte ich mit Emperie. Man lernt fahren beim fahren, boxen beim boxen und schiessen beim schiessen. Dieses kann (zum wiederholten Male) durch mentale Durchdringung ergänzt verbessert werden. Dieses bezieht sich aber auf praktische Abläufe, Haltung, Auflage, Wetterbedingungen etc.
Ein Boxer kann mit Schattenboxen vor dem Spiegel seine eigenen Bewegungsabläufe kontrollieren, er kann durch Versuch und Irrtum bspw. im Sparring praktische Erfahrungen sammeln, er kann dem Beispiel eines guten Boxers folgen und durch Beobachtung und Selbstreflektion seinen eigenen Stil verbssern. Aber er muss nichts über Zellbiologie, physikalische Gesetze, und ähnliches wissen.
Lächerlich wird es doch dann, wenn man dem siegreichen Boxer das Boxenkönnen absprechen will, weil er in der Diskussion mit dem Mediziner über die bio- chemischen und physiklischen Abläufen nicht bestehen kann.
Es wäre schön sich hier sachlich informieren zu können, statt dessen wird eine Nische besetzt in der man sich spezialisiert nicht um zu informieren, sondern um sich zu erheben und alle anderen zu diskreditieren
Vermutlich, weil es eben im Leben, Ring oder im vorliegenden Fall auf der Jagd, den jagdlichen Erfahrungen und Möglichkeiten ganz gewaltig hängt und man
nur so glaubt eine Kompensation der eigenen Defizite erreichen zu können.
Und genau so unsinnig ist es eine solche Diskussion mit einem selbstgedrexeltem Diktum zur Weidgerechtigkeit zu eröffnen.
Also:
- Nicht jeder Jäger muss alle pysikalischen Gesetzmässigkeiten bis ins Detail kennen um gut zu schiessen.
- Üben kann helfen und ist damit per se sinnvoll, jedoch nur wenn man Stand und Jagd nicht miteinader verwechselt und die Bodenhaftung behält.
-Weidgerechtigkeit ist vielmehr als der saubere Schuss auf Wild.
-Eine weitere Technisierung der Jagd brigt in sich die Gefahr die Jagd aufzuheben.
Grundsätzlich gilt um so bester die Ausrüstung um so höher die Erfolgschanen um so geringer die Anforderungen an die Fähigkeiten des Jägers. Die These guter Jäger = Hightechjäger wird angesichts dessen geradezu absurd.
Zum Abschluß ein Praxusbeispiel:
Ich habe erlebt, wie auf den lfd Keiler auf dem Stand geflakert wurde sobald er aus der Ecke kam. Ziel des Schützen war es wohl mehere Schüsse los zu werden und/ oder möglichst schnell zu schießen. EIn Ansprechen wäre auf der Jagd so schier unmöglich. Was wird da trainiert?
Dann hat hier einer seinen eigenen Hund erschossen, genau so: etwas kommt aus dem Raps bumm - um. :roll: