Der weite Schuss

Für mich endet der weidgerechte Schuss (auf rehgrosses Wild) bei:

  • 100m

    Stimmen: 0 0,0%
  • 150m

    Stimmen: 0 0,0%
  • 200m

    Stimmen: 1 20,0%
  • darüber

    Stimmen: 4 80,0%

  • Umfrageteilnehmer
    5
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Ich habe erlebt, wie auf den lfd Keiler auf dem Stand geflakert wurde sobald er aus der Ecke kam. Ziel des Schützen war es wohl mehere Schüsse los zu werden und/ oder möglichst schnell zu schießen. EIn Ansprechen wäre auf der Jagd so schier unmöglich. Was wird da trainiert?

Deswegen Schiesskino und dort "jagen" und nicht schießen.

Es bereitet keinerlei Probleme sich auf regeln im schiesskino zu einigen, also "keine ´Sau über 40 Kilo".

Deswegen gibts ja Schiesskinos, weil es besser trainiert als die Rennsau.
 
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boarhuntingdogs schrieb:
Sir Henry schrieb:
@bhd
auch deine grafisch und farbliche Ergänzung ist eher weniger erhellend
aber seis drum.

Wenn Jagd Handwerk sein soll, dann ist das wie mit jedem Handwerk auch.
Wobei der erfahrene Handwerker mit einem Hammer mit Eschenstiel den Nagel besser trifft, als ein Laie mit einem handle aus Polycarbonglassfiber.
Das mit der Waidgerechtigkeit und Ethik macht - wie schon angemerkt - einen schlechten Schuss nicht besser und das völlig unabhängig von der Schussweite.

ad Henry, Du willst doch nicht auf die Argumentationsweise sheepys verfallen???

Eingangs schrieb ich, dass man vermutlich gut/ sehr gut von sheepy in Ausrüstungsfragen und ich ergänze hier auch in theoretischen Grundlagen für das Weitschiessen beraten lassen könnte.

(In meinem Fall hat sich das aber sicher erledigt, ich hoffe für andere auch).

Es wurde doch jetzt auch ausreichend häufig gesagt, dass praktisches Üben (auf die Scheibe), Reflekion des eigenen Handelns bzw Analyse hilfreich sind.

Wir können wg mir diese Aussagen als Axiome gesetzt sehen.

Darum geht es doch maximal nur sehr bedingt:

Jagen ist eben deutlich mehr als Schiessen. Aber bleiben wir beim weiten Schuß auf Wild.

Da kommen eben Faktoren hinzu, die sich bei einer in vitro nachgestellten Situation kaum wiederfinden.

Um beispielsweise einen Sportwagen zu fahren, ist ein Fahrsicherheitstraining zu empfehlen, jedoch muss der ganz ordentlich Fahrende kein Ingenieurstudium vorweisen oder mechanische Abläufe bis ins Detail erklären können.

Das meinte ich mit Emperie. Man lernt fahren beim fahren, boxen beim boxen und schiessen beim schiessen. Dieses kann (zum wiederholten Male) durch mentale Durchdringung ergänzt verbessert werden. Dieses bezieht sich aber auf praktische Abläufe, Haltung, Auflage, Wetterbedingungen etc.

Ein Boxer kann mit Schattenboxen vor dem Spiegel seine eigenen Bewegungsabläufe kontrollieren, er kann durch Versuch und Irrtum bspw. im Sparring praktische Erfahrungen sammeln, er kann dem Beispiel eines guten Boxers folgen und durch Beobachtung und Selbstreflektion seinen eigenen Stil verbssern. Aber er muss nichts über Zellbiologie, physikalische Gesetze, und ähnliches wissen.

Lächerlich wird es doch dann, wenn man dem siegreichen Boxer das Boxenkönnen absprechen will, weil er in der Diskussion mit dem Mediziner über die bio- chemischen und physiklischen Abläufen nicht bestehen kann.

Es wäre schön sich hier sachlich informieren zu können, statt dessen wird eine Nische besetzt in der man sich spezialisiert nicht um zu informieren, sondern um sich zu erheben und alle anderen zu diskreditieren

Vermutlich, weil es eben im Leben, Ring oder im vorliegenden Fall auf der Jagd, den jagdlichen Erfahrungen und Möglichkeiten ganz gewaltig hängt und man nur so glaubt eine Kompensation der eigenen Defizite erreichen zu können.

Und genau so unsinnig ist es eine solche Diskussion mit einem selbstgedrexeltem Diktum zur Weidgerechtigkeit zu eröffnen.

Also:
- Nicht jeder Jäger muss alle pysikalischen Gesetzmässigkeiten bis ins Detail kennen um gut zu schiessen.
- Üben kann helfen und ist damit per se sinnvoll, jedoch nur wenn man Stand und Jagd nicht miteinader verwechselt und die Bodenhaftung behält.
-Weidgerechtigkeit ist vielmehr als der saubere Schuss auf Wild.
-Eine weitere Technisierung der Jagd brigt in sich die Gefahr die Jagd aufzuheben.
Grundsätzlich gilt um so bester die Ausrüstung um so höher die Erfolgschanen um so geringer die Anforderungen an die Fähigkeiten des Jägers. Die These guter Jäger = Hightechjäger wird angesichts dessen geradezu absurd.

Zum Abschluß ein Praxusbeispiel:
Ich habe erlebt, wie auf den lfd Keiler auf dem Stand geflakert wurde sobald er aus der Ecke kam. Ziel des Schützen war es wohl mehere Schüsse los zu werden und/ oder möglichst schnell zu schießen. EIn Ansprechen wäre auf der Jagd so schier unmöglich. Was wird da trainiert?
Dann hat hier einer seinen eigenen Hund erschossen, genau so: etwas kommt aus dem Raps bumm - um. :roll:

Hm, kann es sein das du gerade selber dieser Verwechselung zum Opfer gefallen bist.
Weder du, noch wir können wissen, wie sich der Schütze auf der Jagd verhält.
Du hättest ihn fragen sollen was er mit dieser Art Training bezweckt.

Das ist doch gerade die Krux an dieser ganzen Diskussion, es scheint schwierig zu sein dieses Thema schriftlich zu vermitteln oder sich verständlich zu machen. Denke am runden Tisch ließe sich deutlich schneller eine Einigkeit herstellen oder Mißverständnisse ausräumen.

Zu befürchten das ich jetzt auch falsch verstanden werde. :wink:
 
A

anonym

Guest
Ich kann nur vermuten, was der Schütze trainieren wollte. Das Beispiel sollte zeigen, dass eben der perfekte in diesem Fall schnelle nicht weite Schuß so gut wie nichts mit der Jagd zu tun hat.
Bläst man in vitro sein Ego bis zur Hybris auf, wird es eher kontraproduktiv im konkreten Fall führten Hitzigkeit, mangelnde Erfahrung evtl auch gerade ein entsprechendes Schiesstraining (ohne Anspruch auf Vollzähligkeit) zu einem erschossenen Hund.
 
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16 Jan 2003
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33.373
@bhd
man kann alles aufblasen

Man wirft dem einen Dredds in der Länge einer Enzyklopädie vor
und macht dann genau das gleiche.

Man wirft anderen vor den Hammer sinnwidrig zu schwingen
und bringt als Beispiele Autofahrer und Boxer
Alle drei können mit ihrer Hardware (Werkzeug/Auto/Fäusten) mehr oder weniger genau arbeiiten,
aber alles wirkt sich schon deshalb anders aus, weil es immer in Reichweite ist.
Der Handwerker wirft den Hammer nicht nach dem Nagel und der Boxer nicht den Handschuh nach dem Gegner.
Beim Auto kann sich jeder was passendes ausdenken.

Jeder wiederholt das gleiche X-mal.
Mir ist es doch völlig wurscht, was einer vor, bei oder nach dem Schuss denkt
oder fühlt.
Nach meiner Erfahrung sind immer die am waidgerechtesten, die am schlechtesten treffen.
In keinem Fall bestätigen die Ausnahmen die Regel so sehr wie in diesem Bereich.
Dabei ist es klar, dass die die hier posten nicht dabei sind,
unbeschadet um welche Entfernung es sich handelt.

Ob und wie einer trifft, sieht man im nachhinein am erlegten Stück
in Verbindung mit den jeweiligen Umständen.
oder
als Augenzeuge, was mehr die Jagdführer können werden
oder
am Schießstand, wenn den Schützen die hinter ihm stehende Korona "irritiert"

Ausreden, warum es trotz aller Waidgerechtigkeit nicht geklappt hat,
lassen sich nur im ersten Fall ausdenken.
Im zweiten und dritten Fall dagegen zählt das ungeschminkte und ungeschönte Ergebnis.
Waidgerechtigkeit hin oder her.
 
A

anonym

Guest
Ist Sheepy wirklich so gut im Hetzen dass ihr euch drei Seiten weiterstreitet ohne dass er nochmal posten muß zum Anschieben? 8)
 
A

anonym

Guest
ad Henry, die Beispiele haben Schnittmengen und sind nicht 100% ident.

Was ist die Schnittmenge zwischen Handwerker, Boxer, Autofahrer und Schützen?

Und wie passt in diese kleine Reihe: der Boxer im Ring, der Autofahrer im Sportwagen, der Handwerker bei der Arbeit , der Standschütze auf der Jagd?

Ja die Wiederholungen nerven mich auch, und da auch gerade im Hundetröt wieder nur aneinander vorbei geredet wird und mich das ankotzt und man auch hier von Verständnismöglichkeiten ganz klar die wählt die am anwenigsgten naheliegend ist oder sogar frei neue konstruiert, ist dies posting hier zu Ende.
 
A

anonym

Guest
gletscherpris schrieb:
Ist Sheepy wirklich so gut im Hetzen dass ihr euch drei Seiten weiterstreitet ohne dass er nochmal posten muß zum Anschieben? 8)

sheepy ist unwichtig, seine Thesen sind aber brandgefährlich für die Jagd und weitgehend grundfalsch.
 

steve

Moderator
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Sir Henry schrieb:
@steve
halte mich mal stringend an deine Order

Ich wollte das nicht als Order verstanden haben, sondern als gutgemeinten Hinweis, weil sonst kein Mensch mehr durchblickt.
 
M

marder14

Guest
Respekt! Da jagen also ungefähr 2/3 der Jäger ihre Rehe auf Entfernungen von 200 und mehr Meter. Die Jäger auf dem Schießstand sind meist schon froh, wenn sie die Scheibe auf 100 Meter treffen.
Was lernen wir daraus? Die schlechten Schützen sind oft auf dem Schießstand (wird sich ja auch höchstens um 1/3 der Jäger handeln), die gute Jäger lassen es und treffen auch auf weiteste Entfernungen.
 
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Bezüglich der weite Schuss nun mal was aus meiner eigenen Erfahrung.

Ich jage zum Großteil im Wald habe auch auch 2 große Wiesen mit über 200 Meter brettlflacher Fläche wo ein guter Schuss möglich sein sollte.

Ich jage an der Wiese meist mit einer leicht umgebauten Steyr SSG in 308 mit
Nightforce NX 5,5-22x 56 oben drauf. Diese Waffenkombo mit mir hinten dran als Steueraffe schaft schöne Scheibenergebnisse auf 100 Meter die meist irgendwie wie ein Kleeblatt aussehen und auch bei 5er Gruppen meist auf ein 50 Cent Stück passen.

So nun wollte ich einfach mal sehen was die Waffe auf über 100 Meter schaft. 300 Meter Stand bei mir Fehlanzeige. Also ins Revier und Feldversuche mit Papscheibe gemacht.
Klar die Kanzeln haben nix mit dem gemütlichen Standbesuch gemeinsam. Eine gute Schaftauflage für die Kanzelbrüstung und ein Brett für die Auflage des rechten Ellenbogen stehen mir aber auch hier zur Verfügung.

Also raus mit den Karton auf ca 220 Meter zurück um Ansitz und Test 1 geht los. Geht schon mal damit los das meine Scheibe auf gute 200 Meter schon mal sehr klein wurde also Vergrößerung auf 22. Aha jetzt super zu sehen aber das Absehen hüpft nun hin und her (tuts wohl immer leicht aber man sieht das bei kleiner Vergr. halt nicht so arg).
Jetzt kommt auch noch leichter Wind auf. Macht ja nix wenn ein Reh da stehen würde kann ich auch nicht sicher sein das nie ein Windstoss kommt.
Also 5 Kugeln in Richtung Ziel geschickt und abbaumen. Die Mun sollte etwa 5cm fallen und ich habe Fleck angehalten.

An der Scheibe das Ahaergebniss:
1. alle 5 Treffer waren etwa 5 cm tief. Schon mal gut :p
2. JEDER Treffer lag viel weiter vom Ziel Seitlich versetzt als gedacht. :?
3. Alle Einschläge lagen etwa Fausweit auseinander :shock:

Also für mich sind Schüsse auf diese Entfernung nicht 100% machbar. Man muss den Wind lesen lernen. Oder wie es alte Bergjäger machen einfach in die Richtung aus der der Wind kommt etwa 20cm weiter vor halten .Sollte die Kugel dann 10cm weiter vorn einschlagen ist halt das Blatt im Arsch aber der Bock liegt.

Leider muss man sich aber auch eingestehen das ich nicht nur super Kanzeln hab, nicht immer die Ruhe und Zeit habe mich sauber einzurichten.....

Für Leute (und davon kenne ich einige) die eine reine Feldjagd haben und nur mit einem 6x42 auch am Berg bis zu 300 Meter erfolgreich jagen ziehe ich den Hut. Aber alle haben eins gemeinsam: ERFAHRUNG UND VERTRAUEN IN DIE WAFFE.

Ich werde mich nun mal auf den Weg nach Ulm machen um denn neuen 300 Meter Stand zu testen und dann sehen wir weiter.

Es bringt aber nichts sich einen Sportwagen zu kaufen wenn man damit nicht wie ein Rennfahrer fahren kann.

Das Reh auf 250 Meter würde ich treffen und es wäre tot. Aber das wie ist reine Lottorie für mich also bleibt der Finger gerade. Hab meine Rehe ja früher auch alle bekommen und die meisten davon unter 100 Meter
 
A

anonym

Guest
Guruguru schrieb:
Schlawiener schrieb:
....
An der Scheibe das Ahaergebniss:
1. alle 5 Treffer waren etwa 5 cm tief. Schon mal gut :p
2. JEDER Treffer lag viel weiter vom Ziel Seitlich versetzt als gedacht. :?
3. Alle Einschläge lagen etwa Fausweit auseinander :shock: ....

Hätte man dir etwas Theorie beigebracht und du diese umgesetzt, lägen die fünf Einschläge in der 10 der Rehbockscheibe. Die ist nämlich größer als eine Faust.

:shock: also mit Theorie hätte er (noch) schlechter geschossen???? :shock: :roll: :?:
 

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