Der Verfall der kombinierten Jagdwaffen

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Wer die Drillinge bei Egun für günstig hält, hat gelinde gesagt keine Ahnung. Wenn man nicht beim Büchsenmacher kauft, muss man bei einer Kipplaufwaffe ohne diese zu besichtigen einen gehörigen Risikoabschlag vornehmen. Ersten es ist unbekannt, ob die noch dicht ist,das ist auch von Kaliber zu Kaliber mit unterschiedlichem Risiko behaftete. Dummerweise sind meist Kaliber mit höheren Risiken gefragter.
Zweitens ist bei verlöteten Waffen das Warmschussverhalten eine Wundertüte, wenn man sie nicht probeschießt.
Unterschätzt wird oft der Kostenpunkt Montage. Ein kleines Glas auf einer SEM am besten noch ungünstig montiert, macht den Drilling zum Groschengrab, bis man ihn so hat, wie man möchte. Das ist allerdings etwas besser geworden, da man auch mit einem kleinen Glas und Vorsatzgerät an der Kirrung klar kommt.
Ich halte den Drilling für eine gute Waffe für den Ansitz, aber er ist nicht günstig und risikoarm als Laie zu kaufen. Es kann sein, dass man mehr als einen kaufen muss, wenn man einfach drauf los steigert.
 
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Hmhh, letztendlich entscheidet ja jeder was er in welcher Situation führt. Ich habe erleben müssen das es da so Situationen gibt wo der Zorro sich schön oben in den Baum verzieht, der Marder rasend schnell an dir vorbei saust. Dann fliegen auf einmal Gänse ein und ,Glas runter ran....mit der Hornet geht viel,jage ich nur auf Hochwild ist das ne andere Sache,
 
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Gelöschtes Mitglied 21083

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Wer die Drillinge bei Egun für günstig hält, hat gelinde gesagt keine Ahnung. Wenn man nicht beim Büchsenmacher kauft, muss man bei einer Kipplaufwaffe ohne diese zu besichtigen einen gehörigen Risikoabschlag vornehmen. Ersten es ist unbekannt, ob die noch dicht ist,das ist auch von Kaliber zu Kaliber mit unterschiedlichem Risiko behaftete. Dummerweise sind meist Kaliber mit höheren Risiken gefragter.
Zweitens ist bei verlöteten Waffen das Warmschussverhalten eine Wundertüte, wenn man sie nicht probeschießt.
Unterschätzt wird oft der Kostenpunkt Montage. Ein kleines Glas auf einer SEM am besten noch ungünstig montiert, macht den Drilling zum Groschengrab, bis man ihn so hat, wie man möchte. Das ist allerdings etwas besser geworden, da man auch mit einem kleinen Glas und Vorsatzgerät an der Kirrung klar kommt.
Ich halte den Drilling für eine gute Waffe für den Ansitz, aber er ist nicht günstig und risikoarm als Laie zu kaufen. Es kann sein, dass man mehr als einen kaufen muss, wenn man einfach drauf los steigert.

Ich habe über egun bisher rund 4 Drillinge gekauft und alle waren weitestgehend in Ordnung, Bei einem waren die Verstellschrauben vermuckt. Und was ist "günstig" im Verhältnis zu was? Man sollte ja wohl zumindest Drillinge mit Drillingen vergleichen....
 
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Ich habe über egun bisher rund 4 Drillinge gekauft und alle waren weitestgehend in Ordnung, Bei einem waren die Verstellschrauben vermuckt. Und was ist "günstig" im Verhältnis zu was? Man sollte ja wohl zumindest Drillinge mit Drillingen vergleichen....
Was für Gläser, was für Kaliber? Wer mit einem 6X42 Absehen 1 klar kommt und das Gasdruck freundliches 7X57 R nimmt, riskiert weniger. Ansonsten ist der Kauf eines Drillings nur über Fotos ein klassisches Principal-Agenten-Dilemma. Das führt zu Risikokosten, die bei einer korrekten Wertermittlung mit unzureichender Information in den Wertansatz einzubeziehen sind.
 
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Gelöschtes Mitglied 21083

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Ohne Gläser 8x57irs, 9,3x74R, 6,5x55, 6,5x57r, 7x57r, .30Blaser, .22Hornet, .222. Glas konnte einfach von einem auf den anderen "umziehen"
 
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Kombinierte sind schöne Waffen. Ich führte im Niederwildrevier lange einen B95 Kugel/Schrot. Sehr präzise, leichte und führige Waffe. Das Raubzeug bejagt man bei uns am effektivsten mit der Falle. Da wir keine Sauen im Revier haben sitzt auch keiner des Nachts extra auf Fuchs an. Am Luderplatz ginge auch die 22er. Ich hatte in der ganzen Zeit nicht einmal den Schrotlauf auf Wild benutzt. Auf DJ, Ansitz und Pirsch ging meist zu 98% der schallgedämpfte Repetierer mit. Auf TJ sowieso die Bockflinte.

Nach langem überlegen habe ich den B95 schließlich veräußert. Ich glaube die kombinierte macht wirklich Sinn wenn mann nur eine Waffe führt (wie früher). Da hatte der Förster einen Drilling für alles. Heute hat man mehrere Waffen im Schrank und die kombinierte ist eher "Liebhaberei" als notwendig (bei den meisten).

Da ich schon durch das schießen auf dem linken Ohr beeinträchtigt bin, freue ich mich wirklich über das angenehme schießen mit Schalldämpfer. Mittlererweile möchte ich nicht mehr Büchsen ohne Schalldämpfer schießen.

Die Preise für kombinierte werden infolge der Zulassung von Schalldämpfer und Nachtsicht weiter fallen.
 
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Die Preise für kombinierte werden infolge der Zulassung von Schalldämpfer und Nachtsicht weiter fallen.

Das kann ich nur unterstreichen. Erst neulich in einem Geschäft eine Ferlacher BBF mit vollflächiger Gravur gesehen für 1.200 Euro inklusive Optik. Was will man da noch sagen? Außer, dass ich keine Verwendung dafür habe :censored:
 
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Wer benutzt eigentlich eine Kombinierte zur Pirsch nur mit Rotpunktvisier und benutzt es für Kugel und Schrot?
Und wie kommt ihr zurecht? Und auf Flugwild?

Ansonsten gebe ich Steve recht. Auch ich mag meinen Sauer 3000, nehme ihn aber nicht allzu oft.
Die Drillings-Artikel von Manfred Bahr habe ich damals auch fasziniert gelesen. Aber was hat sich seitdem getan?
Lediglich Blaser und Krieghoff haben sich an die Abzüge gemacht. Aber dafür sind Plus, Optima und D99 klobige Dinger geworden, ok - gute Ansitzwaffen. Lediglich Trumpf mit UAS ist mit vernünftiger Linie und Abzüge seitdem entstanden, aber dann sehr teuer.
Wenn man sieht welche Entwicklungen auf anderen Gebieten in den letzten 30 Jahren bezahlbar entstanden sind, dann ist das Gros der Blitzschloss-Drillinge kein Ruhmesblatt für die Zunft. Auch nicht die hübschen Seitenschloss-Waffen, die dennoch für die Kugel ein Blitzschloss mit 2kg+ verwenden
Da kann man Verständnis haben, wenn sich der Jungjäger hauptsächlich nach Repetierer umschaut, wo er ab 1500€ eine Waffe mit vernünftigen Kugelabzug bekommt.
Und wegen der o.g. Dämpfertauglichkeit und Schalenwildfokus wird das - bis auf hochpreisige Nischen - wohl leider auch nicht mehr besser werden, da kaum mehr wirtschaftlich.
 
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Wenn ich eine Waffe mit Blitzschlossen habe/erwerbe, ist mir doch klar, dass diese Waffe hohe Abzugsgewichte hat. Obgleich ich sehr sensibel bin, was Abzugsgewichte angeht, hatte ich weder mit dem Drilling, noch mit meiner Bockflinte je ein Problem damit. Beim Ansitz war immer Zeit zum Einstechen und beim Flüchtigschießen, habe ich mehr als 2 Hände voll Sauen über die Laufschiene geschossen und da hat das Abzugsgewicht nicht gestört, weil es da immer um geringe Entfernungen von 10-max. 30 m ging. Beim Schrotschuß ist es mir ohnehin egal;)
Hier werden Probleme gesucht, die keine sind.
 
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Wenn ich eine Waffe mit Blitzschlossen habe/erwerbe, ist mir doch klar, dass diese Waffe hohe Abzugsgewichte hat. Obgleich ich sehr sensibel bin, was Abzugsgewichte angeht, hatte ich weder mit dem Drilling, noch mit meiner Bockflinte je ein Problem damit. Beim Ansitz war immer Zeit zum Einstechen und beim Flüchtigschießen, habe ich mehr als 2 Hände voll Sauen über die Laufschiene geschossen und da hat das Abzugsgewicht nicht gestört, weil es da immer um geringe Entfernungen von 10-max. 30 m ging. Beim Schrotschuß ist es mir ohnehin egal;)
Hier werden Probleme gesucht, die keine sind.

Was Du wieder reininterpretierst - wer fehlende Weiterentwicklung als Problem umtauft, kann auch weiter auf Röhrenmonitore schauen, die waren auch kein Problem. Ich schieße meinen Sauer auch ungestochen - auch auf Gänse und Krähen, habe den Kugelabzug auf 2kg nacharbeiten lassen.
Aber Fakt ist, dass o.g. hochgelobte Büma-Kunst bis auf die erwähnten Ausnahmen seit Jahrzehnten stehen geblieben ist. Wer damit zufrieden ist, wunderbar - das will ich nicht madig machen. Aber in 2020 mag ich eigentlich nicht mehr Stecher benutzen, obwohl ich meinen Drilling schon seit 36 Jahren habe.
 
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Dann kauf Dir einen SS-Drilling, oder einen neuen Krieghoff und gut. Die meisten Drillinge haben nun mal Blitzschlosse, weil sie so schon verhältnismässig viel Geld kosteten, für SS-Drillinge gab es wohl nur eine kleine Käuferschicht und das Blitzschloß lässt sich nun mal nicht auf 1000 gramm bringen und hält dann auch noch. Da es ohnehin nur noch wenig Hersteller ( geschuldet der riesigen Nachfrage nach kombinierten Waffen ) für klassische Drillinge gibt, wüßte ich jetzt auch nicht, wer da hätte was weiterentwickeln sollen?:unsure:
 
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Westwood

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Wer benutzt eigentlich eine Kombinierte zur Pirsch nur mit Rotpunktvisier und benutzt es für Kugel und Schrot?
Und wie kommt ihr zurecht? Und auf Flugwild?

Ich führe den Drilling auf dem Weg zum Sitz oder auf dem Weg durchs Revier grundsätzlich ohne Glas, dass kommt erst auf dem Ansitz auf die Waffe.
Rotpunkt habe ich auf dem S&S den ich am meisten rumschleppe keines aber eine furchtbar hässliche lumineszierende Flüchtig Visierung im Stil eines Glock Tritium Visier....
Funktioniert einwandfrei bis 50 Meter mit der großen und der kleinen Kugel und den Schrotschuss bekomm ich damit auch gut hingeworfen.
Beim Schrot würde mich ein richtiger Rotpunkt aber ziemlich stören glaube ich.
 
R

Rübezahl

Guest
Mein Drilling wird nächstes Jahr 100 Jahre alt. Der Drilling meines Pächters stammt von seinem Großvater und ist fast gleichalt. Mein Suhler Franklin hat Blitzschlosse und natürlich Stecher. Die Abzüge hab ich noch nie problematisch empfunden. Eher im Gegenteil, ich finde sie angenehm. Mag sein das mir die verhältnismäßig geringe Anzahl an Vergleichen die ich habe da ein Problem verheimlicht. Zeit zum Stechen war bisher immer und Schrot oder FLG empfinde ich auch als für mich in Ordnung. Warum der Stecher heutzutage abgelehnt wird ist mir auch ein Rätsel, abgesehen vom Nagant haben alle meine Waffen einen deutschen oder Rückstecher. Allerdings ist auch keine meiner Waffen jünger als 50 Jahre. Ich seh überhaupt nicht ein warum ich für eine neue Waffe Geld ausgeben soll, wo es doch so viele wunderbare Jagdwaffen älteren Baujahres kaum gebraucht zu kaufen gibt. Vielleicht bin ich da sentimental, naiv oder unmodern, ich kann jedoch keinerlei Vorteil an einer vergleichbaren modernen Waffe erkennen, außer den Einnahmen für den Hersteller. Aber mal ehrlich, ich kauf doch keinen modernen Repetierer für 3000 Euro in .3006 wenn ich eine gut erhaltene 7x64 für 300 Euro bekomme. Wenn mir das einer erklären könnte...
 
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Äsungsfläche: ich habe weder ein Problem, noch Kaufabsicht, noch habe ich um Rat gefragt, sondern meine Sicht der Dinge dargelegt. Das geht aus meinem Text durchaus leicht hervor. Genauso geht daraus hervor, dass die meisten SeitenschlossDrillinge das Kugelschloss dennoch als Blitzschloss ausführen. Was mit Bitzschlossen nicht geht ist mir wohl bewusst, denn es war sicher nicht mein Wunsch die Nacharbeit nur bis 2kg zu begrenzen und ich habe mich diesbzgl. vorher mit tatsächlichen Fachleuten beraten.
Es ging um die Weiterentwicklung der Büma-Kunst im zeitlichen Kontext über mehrere Jahrzehnte! - da hat sich wenig getan und das nur mit Preis zu rechtfertigen ist zu kurz gesprungen.
Nichtsdestotrotz kannst Du dich an Deinem Drilling so wie er ist uneingeschränkt erfreuen.
 
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Ich finde kombinierte Waffen auch schöner als Repetierer. Ich besitze selber Repetierer und eine BBF. Das Jagen mit der Kombinierten ist hier (Süd-Ost Niedersachsen) leider zu 90% unnötig. Ich habe in den letzten DREI Jahren genau ein mal den Schrotlauf vermisst. Wasser- und anderes Federwild bejagen wir hier nicht, denn man kann um jede Ente oder Gans froh sein, die man noch sieht... Das gleiche gilt für Hasen. Kanin gibt es hier nicht. Bleiben noch Fuchs und Waschbär. Und die kann ich auch mit dem Repetierer schießen. Es gibt hier auch keine reinen Niederwildjagden mehr. Nur noch Feld abstellen beim Dreschen und Drückjagden. Wer da mit BBF oder Drilling auftaucht, wird schon komisch angeschaut. Dazu haben Repetierer hier den Vorteil des Schalldämpfers, denn hier ist alles sehr dicht besiedelt.
 
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