Der schwerste Tag

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 15851
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28 Jan 2019
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Ich habe lange Zeit diesen Faden nicht gelesen, weil es mir immer sehr schwer fiel, das Geschriebene zu lesen, in Verbindung mit trauer und Anteilname.

Nun ist es wieder soweit, dass einem die Tränen in den Augen stehen.

Ich weiß wie es denen geht, die Ihre geliebten Vierbeiner verloren haben, habe das selbst schon ein paar mal erleben müssen. Es dauert mitunter sehr lange, bis der Schmerz sich mildert.
Was einem bleibt, sind die Erinnerungen, Bilder und Geschichten über die erlebte Zeit.
Allen mein aufrichtiges Mitgeühl.
 
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Vielen Dank für die ganzen Bemitleidungen.

Kurz zur ihrer Geschichte bei uns. Die Familie meiner Ex wollten einen Hund haben. Das war mitte 2008. Meine Ex, Schwägerin und ich stöberten ein wenig im Internet nach Hunden aus dem Tierschutz. So fanden wir die Schwester von Ronja. Diese war aber schon vermittelt. Also schauten wir uns Ronja an. In der Pflegefamilie, wo Ronja untergekommen ist, hatte sie noch ein paar andere Kumpels. Die Truppe hatte immer unkontrollierten Freigang. Wir nahmen sie mit nach hause. Zu diesem Zeitpunkt war sie ca 6Monate. Kurz vor zuhause hat sie nochmal ins Auto gekotzt und Schwiegermutter, die den Hund am wenigsten wollte, musste es beseitigen.
Zuhause zeigte sie alles was man aus Tierheimen an problemen mitnehmen kann: Agressiv an der Tür, verteidigt das Grundstück inkl zubeissen, Angst vor Männern, mag kein Auto fahren, mag keine Engstellen (Türdurchgang), zieht an der Leine und jagdt von Blätter bis Wild alles. Einer unsere ersten Gassigängen wollten wir sie von der Leine lassen. Was soll schon passieren. Also Hund abgemacht und zugeschaut wie der Hund am Horizont immer kleiner wurde. Sie kam dann irgendwann wieder. Somit einen Kurs in der örtlichen Hundeschule gebucht. Auf dem Platz klappte es immer ganz gut und sobald man durch die Pforte gegangen war, war es wie ein Reset und der Hund hatte alles vergessen. Gefrustet liefen wir mit ihr 3 jahre an der Schleppleine rum. Meine Ex war gefrustet und entschiedt irgendwann entweder bekommen wir es in den Griff oder der Hund muss zu einer anderen Familie. Ich goggelte nach weiteren Hundeschulen in der Nähe. Ich stieß auf eine die neben den normalen Haushunden auch Jagdhunde ausbildet. Wir versuchten es und fuhren hin. Stellten uns vor und schilderten unsere Probleme dem Trainer. Zu dem Zeitpunkt hatte er schon ~50Jahre Jagdhunde geführt. Wir sollten den Hund angeleint auf den Platz holen. Wir übergaben ihn den Hund und unterhielten uns mit ihm. Durch seine Ruhe und ausgeglichenheit und die passende Korrektur an der passenden Stelle (wirklich sehr kleiner Ruck an der Leine, kaum sichtbar) fuhr der Hund sehr schnell runter. Alle anderen Hunde waren im freilauf und interssierten sich garnicht für unseren kleinen Terroristen. Weitere 4Jahre hat es gedauert und wir hatten den Hund soweit das wir ihr freilauf ermöglichen konnten und abrufbar am Wild war. Da kam der Punkt für einen weiteren Hund, der dank unsere gewonnen Kentnisse, sich super erziehen lies bzw es uns besser gelang. Dann kam der Wunsch bei mir auf den Jagdschein zu machen und einen Hund gehört für mich dazu. Also kam der dritte Hund dazu. Bei der Vorbereitung zur Brauchbarkeit musste meine Ex mich 2-3x vertreten und sie entschloss auch die Jägerprüfung abzulegen. Und ab da musste unser zweiter Hund von 5Jahren-kein-Wild-anschauen zu einem Jagdhund umgeswitcht werden. Ronja legte, wie im Zitat im meinem ersten Post, den Grundstein für das wo wir heute stehen mit dem Wissen über Hundeausbildung (jagdlich & "Haushunde"). Ich ärgere mich richtig das ich sie nicht jagdlich führen konnte, aber so war es nunmal.
Es war der erste Hund den wir gehen lassen mussten.
 
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Beim ersten Hund der geht ist es besonders schwer.
Was nicht heißt das es beim nächsten einen nicht auch zerreißt.
Jedes Mal ist für mich der Abschied schwerer und ich leide mehr und mehr.

Durch die Wohnungsräumung meiner Eltern habe ich einige Fotos von unseren Daggel gefunden. 😎
Die werden eingerahmt und zu den Trophäen, wo sie dabei waren gehangen.
 
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Gerade erst bei Spaß und Freude gepostet und nun muss ich hier schreiben. Ich musste heute meinen/unseren Hund gehen lassen.
Wenn es nicht mehr geht, fällt es allen leichter und der beste Freund, aller Freunden muss nicht leiden.
Jedesmal ist es für mich die schwerste Entscheidung und es tut verdammt weh.
viel Kraft wünsche ich Euch

Ho Rüd Ho
Ralf
 

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