Guten Abend !
Eine ganze Weile habe ich darüber nachgedacht, ob ich etwas darüber schreiben soll.
Wie schon angemerkt, soll hier eine jüngere Konsumentengruppe angesprochen werden, die sich zumindest mit dem traditionellen jagdlichen Kleidungsstil und manchen Gebräuchen nicht identifizieren kann.
Wahr ist auch, dass wir uns als Jäger entwickeln müssen und damit meine ich nicht falsche Zugeständnisse an diverse Verbotsparteien zu machen, bzw. Dinge wie Waidgerechtigkeit zugunsten der sogenannten "Ökojagd" über Bord zu werfen (siehe Wald vor Wild in der Steiermark), sondern auch jungen, bzw. "nicht-traditionellen" Jägern (im Rahmen des guten Geschmacks ;-)) einen festen Platz in unseren Reihen zu gewähren.
Was das Magazin angeht, so bin ich der Meinung, dass hier noch zu plakativ und agressiv versucht wird den Städter mit Jagdschein, bzw. die Jugend anzusprechen. Bestes Beispiel sind die Überschriften und Texte, die stark an eine Mischung aus MTV und DMAX erinnern, zwanghaft durchsetzt mit Anglizismen, dass es fast so scheint, als handle es sich um das Werk älterer Männer, die gegooglet haben, was heutzutage unter Jugendlichen als hip gilt.
Das Cover der aktuellen Ausgabe bedient Klischees: Da ist der Tätowierte Burgerbrater, der Bushcrafter frisch von der Jagdschule und natürlich die Frau, welche zeigen will, was für ein Kerl sie ist. ---> Natürlich ist das nur (m)ein etwas zugespitzt formulierter erster Eindruck der Frontseite.
Was die Artikel im Einzelnen angeht, so ist der Inhalt gar nicht so verkehrt. Lediglich der bereits erwähnte affektierte Schreibstil und die leicht übertrieben an den vergänglichen Zeitgeist angepasste Aufmachung, geben dem Ganzen eine gewisse satirische Note.
Was ich persönlich mehr schätzen würde, wäre eine natürlichere Art, denn das wird auf Dauer Leser sichern, und weniger Junge-Leute-Klischees.
Mir fallen auf Anhieb sieben U20-Jäger ein, die weder in ihrem Sprachgebrauch zwanghaft Anglizismen führen, nur um als cool zu gelten, noch auf die Idee kämen jemals ohne Hut und Lodenmantel zu Holze zu ziehen :lol:.
Ich glaube, dass die Idee hinter der Zeitschrift gut ist, aber etwas überdreht umgesetzt wurde.
Als Untergang des Abendlandes sehe ich es keinesfalls an und glaube, dass sich dieses Projekt durchaus positiv entwickeln könnte, wenn man etwas vom DJZ.. Verzeihung, Bild-MTV-Niveau abrückt.