Ja mal ein Jagdlagerlebnis von Weisser Feder, gestellte im Weiberrevier!Ist unglaublich gestern habe ich den Bericht an KS und an Udo verschickt und schon ist er nicht mehr lesbar, gelöscht:
Ja, der Artikel fehlt:
Ja, bin ich denn in einem Afrika-Film?...
Dreharbeiten für den Jagd-Dokumentarfilm in Südafrika
Von Klaudia Berger
Am 10. Februar ging es los, ich flog mit Claudia und dem Filmteam von Dietmar Noss zur Makuto-Ranch nach Südafrika. Nach vielen clubinternen Tipps, was als Gepäck mitsollte, war der Koffer gepackt und meine Waffe (R93 Linkshand, Kal. 30.06) auseinandergebaut und in ihrer Transport-Box verstaut. Um 15.30 ging der Zug nach Frankfurt ab Duisburg-Hauptbahnhof und gegen 20.30 der Flieger nach SA. Ich war schon ganz aufgeregt, denn ich war noch nie in Afrika gewesen.
Die meisten Flüge in den Süden Afrikas sind nachts. Vorteil: Es geht kein Reisetag verloren. Nachteil: Viel schläft man nicht. Gottseidank gibt es keine Zeitverschiebung, somit kein Jet-Lag. Dadurch verkraftet man den Nachtflug sehr schnell. Dementsprechend übernächtigt kamen Claudia und ich so gegen 6.30 Uhr in Johannesburg an. Mit der Waffeneinfuhr gab es keinerlei Probleme, das Flughafenpersonal ist damit vertraut. Claudia hatte ihre neue Sauer Take-Down im Kaliber .375 H&H dabei.
Nun mussten wir auf Dietmar Noss und seinen Kameramann Klaus warten, sie kamen eine Stunde später an. Großes Malheur: Dietmars Koffer war weg! Während er die Sache reklamieren ging, tranken wir erst einmal eine Tasse Kaffee im Restaurant und warteten noch auf zwei Kameraleute aus Südafrika, die mit uns zur Farm fahren sollten.
Als die beiden mit zwei Transportern voller Film-Equipment eingetroffen waren, gings los. Die Fahrtzeit zur Farm dauert normalerweise drei Stunden, es wurde allerdings in Warmwaters ein Zwischenstopp gemacht, damit Dietmar sich etwas zum Anziehen besorgen konnte. Während der Fahrt fiel mir auf, dass das Land doch sehr gut erschlossen ist. Die Straßen asphaltiert, überall Felder mit Gemüse, Getreide und Rinderweiden. Einzig auf dem Land der Jagd- und Safarifarmen, die man an den Schildern an der Straße erkennen konnte, war die Natur noch ursprünglich. Das einzige Stück Schotterpiste war auf den restlichen paar Kilometern Weg bis zum Ziel.
Nachmittags trafen wir endlich auf der Makuto-Ranch ein und wurden von Peter, dem Verwalter und Claudia, der Nichte des Farmhelfers, der ebenfalls Peter hieß, herzlich begrüßt. Oje, drei Claudias und zwei Peters!!!! Ob das kein Durcheinander gibt? Der eigendliche Besitzer der Farm, Thomas, sollte erst zwei Tage später aus Deutschland eintreffen.
Nach einem Begrüßungstrunk wurden wir einquartiert. Das Gästehaus der Farm ist im afrikanischen Stil gebaut, mit schönen Zimmern mit Bad, ein Aufenthaltsraum plus Bar und eine Küche mit großen Kühlschränken. Etwas zu trinken, wie z.B. Eistee, stand dort immer bereit und man konnte sich, ohne zu fragen, selbst bedienen.
Ich wäre am liebsten schon zur Jagd gegangen, aber erst einmal war eine Rundfahrt auf dem Farmgelände vorgesehen, um die Gegend kennenzulernen. Der deutsche Kameramann, Klaus, wollte Stimmungsaufnahmen für den Film machen. Also gut, Fotoapparat geschnappt, Fotosafari ist ja genauso schön, und mitgefahren. So bekam ich einen ersten Eindruck von der Landschaft und sah schon sehr viele Tiere: Impalas, Blessböcke, Gnus, Zebras, Strauße und sogar Giraffen. Der Wildreichtum auf kleinem Raum war beeindruckend. „Naja, dann wird es wohl nicht so schwer sein, irgendetwas zu schießen,“ dachte ich still bei mir und ließ erstmal alles gelassen auf mich zukommen.
Das war auch besser so. Denn am nächsten Tag waren Dreharbeiten für den Film angesagt. In aller Herrgottsfrühe wurde aufgestanden und mit Nolte, dem Berufsjäger, ging es zu einer Nachbarfarm, Jagdszenen filmen. Auf der Farm angekommen, meinte man, man wäre in der Serengeti. Riesige Freiflächen mit großen Herden von Gnus, Zebras, diversen Antilopenarten und sogar riesigen Elands. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus und habe erst einmal mit dem Fernglas Tiere angeschaut. Dann wurde den ganzen Vormittag mit Nolte Pirschjagd nachgestellt und gefilmt. Da es kein Frühstück gegeben hatte, bekamen alle bald Hunger, bis auf Claudia, die morgens nie etwas aß. Bald wurden Geschmacksfäden gesponnen, Didi und Klaus schwärmten über regionale Saarländer Spezialitäten und ich wollte Pancakes mit Ahornsirup, wie in Kanada. Claudia genervt: „Könnt Ihr nicht mal das Thema wechseln?“ Ich glaube, sie denkt heute noch daran.
Nach einem Mittagsimbiss (endlich gib’s was zu essen...) sollten die Waffen kontrollgeschossen, danach Dreharbeiten „Begrüßung“ und „Nach der Jagd“. Also das Gewehrle und Muni geschnappt und ab zum farmeigenen Anschießstand. Dort waren das Filmteam, Nolte, der Berufsjäger und Claudia schon zugange. Claudia hatte sich für Ihre .375 H&H eine neue Sorte Munition gekauft, ihre Waffe war aber dafür noch nicht eingeschossen. Der erste Kontrollschuss war Fleck. Dann schoss der Berufsjäger, auch Fleck. Ich wollte natürlich auch mit Claudias neuer Waffe schießen. Mit dem selben Ergebnis: Fleckschuss auf hundert Meter. Ich war überrascht, wie angenehm sich die Waffe in dem nicht gerade kleinen Kaliber verhielt. Somit stand fest: Die Munition konnte für die Jagd verwendet werden, sogar ohne Verstellen am Zielfernrohr. Meine eigene Waffe kontrollierte ich natürlich auch. Drei Zentimeter Hochschuss wie eingeschossen, passt, es kann losgehen.
Die Dreharbeiten gingen weiter: Begrüßung. Wir sollten dieselben Sachen anziehen, mit denen wir angereist sind. Also raus aus den Jagdklamotten und wieder Jeans und T-Shirt angezogen. Derweil hatte das Filmteam im Wohnraum ein Wahnsinns-Equipment mit Scheinwerfern, Folien und vieles mehr aufgebaut. Auch vor dem Eingang war ein Kameramann. Wir sollten mit dem Auto nochmal ankommen und aussteigen, Peter der Verwalter und Claudia III machten auf Begrüßungskomitee. Anschließend sollte im Wohnraum der Begrüßungsumtrunk nachgestellt werden. Gesagt, getan, ins Auto geklettert, es war der Jagdwagen und wir saßen recht dekorativ hinten auf dem Bänkchen des offenen Pritschengeländewagens (ein Toyota-Pick-up, wem‘s interessiert). Wieder auf’s Farmgelände zurückgefahren, heruntergeklettert, und mit viel Hallo, Umarmungen und Küsschen die Begrüßung simuliert. „Das hätten wir gerne noch einmal......“ Somit wurde die Begrüßungsszene samt anschließendem Umtrunk mindestens jeweils dreimal gefilmt. Danach wurden „Aprés-Jagd“-Szenen am Pool gedreht und wir Mädels schwammen ein paar Runden im kühlen Nass. Zwischendurch gaben wir noch Interviews. Abends gab es ein Festessen mit Spanferkel, welches im Film das Abschiedsfest sein soll. Der erste und meiner Meinung nach anstrengenste Tag war vorbei.
Am nächsten Tag sollte es endlich mit der Jagd losgehen. Jedoch machten uns erst einmal die afrikanischen Wettergeister einen Strich durch die Rechnung und schickten uns den ganzen Vormittag Dauerregen. Kurz entschlossen fuhren alle nach Thabazimbi frühstücken und anschließend bummeln und Souvenirs kaufen.
Mittags gabs noch ein „Ungeduldig-Interview“ mit Claudia, die vor laufender Kamera erklärte, das das Wetter schlecht sei und wie wibbelig wir doch wären, weil wir endlich jagen gehen wollten. Ich schmunzelte nur in mich hinein, denn meiner Meinung nach ist noch genug Zeit dafür. Und ich sollte Recht behalten.
Zum Nachmittag war die Feuchtigkeit im Busch weggetrocknet. Claudia und ich, Nolte, der Berufsjäger und das gesamte Filmteam (fünf Mann) stiegen in das Jagdauto; wir Jägerinnen plus Kamera- und Tonmann hinten auf der Pritsche, der Rest vorne beim Fahrer. Claudia wollte ein Gnu schießen und ich ein Impala.
Zuerst eine kurze Erklärung, wie auf der Farm gejagt wird: Auf Grund des riesigen Geländes fährt man mit dem Geländewagen herum, bis man das Passende in Anblick hat. Dann geht’s vom Auto herunter und nach kurzer Pirsch kommt man zum Schuss oder nicht. Es wird auch oft an den Wasserlöchern angesessen, aber nun war Regenzeit, das Wild findet überall Wasser, somit fiel das weg.
Nach kurzer Fahrt sahen wir die ersten Impalas. Somit stieg ich mit Nolte plus Kamera- und Tonmann sowie Dietmar, der auch unbedingt dabeisein wollte, aus. Wie man es sich schon denken konnte, war die Impalaherde sofort über alle Berge. Fünf Leute im Busch, das hält das geduldigste Wildtier nicht aus. Nur Claudias Gnu stand wannenbreit auf ca. 60 Meter....das ist Jagd. Schnell zurück zum Auto, denn Claudia sollte hinter dem Gnu her. Wieder alle Mann in den Busch, mit demselben Resultat. Das wiederholte sich an diesem Nachmittag noch mehrmals, sodass abends beschlossen wurde, das die Jägerinnen mit jeweils einem Kameramann getrennt losziehen sollten. Währenddessen war auch Thomas, der Eigentümer der Farm, eingetroffen, der mein Jagdführer werden sollte.
[Karin Guggemos-Kuchler] Die sind so doof und schreiben es selber noch. Hier Weisse Feder, Thomas der Eigentümer der Farm wurde ihr Jagdführer. Er ist nur leider kein Berufsjäger! *lach* Illegal gejagt! Ein ausländischer Jagdgast darf nur mit Berufsjäger auf die Jagd gehen, nicht ohne!
Am nächsten Morgen ging es also getrennt los, Claudia, Nolte, Dietmar sowie ein Kamera- und Tonmann. Denn von Claudia als Hauptdarstellerin sollten besonders gute Aufnahmen gemacht werden. Ich und Thomas hatten nur einen Kameramann dabei. Jedoch verlief die Morgenpirsch für beide Seiten erfolglos.
Zwischenzeitlich war auch Dietmas Koffer wieder eingetroffen, nachdem er eine Reise nach Frankfurt und dann wieder zurück nach Südafrika gemacht hatte!
Nachmittags wollte Dietmar unbedingt mit mir mit. Eine gute Wahl, denn ich konnte auf ca. 200 Meter Entfernung eine uralte Blessbock-Kuh erlegen. Thomas hatte schnell umdisponiert, damit die Filmleute endlich zu ihrem Abschussfilm kamen. Die Kuh blieb nach kurzer Totflucht in Sichtweite liegen. Alles haben sie gefilmt, den Schuss, das Bergen mit Erlegerfoto, hinterher wurde ich noch gefragt, wie ich mich fühlen würde. Ob ich aufgeregt gewesen wäre. Ein bisschen schon, denn es war ja mein erstes Afrika-Tier! Beim abendlichen Essen am Lagerfeuer wurde der Abschuss natürlich gehörig begossen. Am nächsten Morgen gelang es mir dann auch noch das Impala zu erlegen, was auch gefilmt worden ist. Claudia blieb erfolglos. Der Grund war meiner Meinung nach die ganze Filmkorona, die immer hinter ihr herlief. Es kann auch ein Vorteil sein, wenn man kein Hauptdarsteller, sondern nur Nebendarsteller ist!
Am Nachmittag verabschiedeten sich Dietmar und die südafrikanischen Kameraleute, denn sie hatten Aufträge für Werbefilme in Kapstadt zu erledigen. Nur Klaus, der deutsche Kameramann blieb, um Claudias Gnuabschuss zu filmen. Nun stellte sich die Frage, ob ich noch etwas schießen sollte. Ich hätte ja gerne noch ein Warzenschwein erlegt, aber Thomas meinte, das wäre zu dieser Jahreszeit sehr schwer. Erstens sind die doch recht kleinen Schweine im jetzt hohen Gras kaum auszumachen und zweitens kommen sie auch nicht zu den Wasserlöchern, denn in der Regenzeit sind im Busch überall Pfützen. „Schieß doch etwas Großes, ein Gnu oder ein Kudu,“ schlug Thomas vor, denn er war mit mir als Jägerin sehr zufrieden. So ging es nochmal los und auch Claudia startete mit Klaus und dem Berufsjäger einen weiteren Versuch. Ich hatte wieder Erfolg, ich schoss einen riesengroßen Kudubullen. Abends war die Freude groß und alles wurde noch einmal gründlich „begossen“.
Claudia hatte ihr Gnu immer noch nicht. Weil Nolte keine Zeit mehr hatte, ging Thomas am nächsten Morgen mit ihr los. Der Kameramann natürlich mit dabei. Wieder erfolglos. Ich habe erst einmal ausgeschlafen.
Nachmittags sollten wir beide zwei Hochsitze besetzen, Claudia einen an einem Wasserloch, wo ein alter Einzelgänger-Gnubulle seinen Einstand hatte, ich auf einer riesengroßen Wiese, wo ich wahrscheinlich viel Wild beobachten würde. Lange saßen wir nicht, denn ein gewaltiges Gewitter zog auf. Ich kletterte vom Hochsitz herunter und suchte unter einem Baum Unterschlupf. Aber afrikanische Gewitter sind etwas anderes als unsere heimischen, da regnet es nicht, es schüttet! Ich wurde, trotz Baum, pitschenass. Bald wurde ich abgeholt, auch Claudia war es nicht besser ergangen. Und wir wurden in unserem Elend noch gefilmt!
Morgen war der letzte Tag. Das Gnu war immer noch nicht erlegt. Es wurde beschlossen, dass Claudia den ganzen Tag im Busch verbringen sollte, damit Klaus endlich einen Abschuss von der Hauptdarstellerin filmen konnte. Ich wollte mich wieder auf den Hochsitz auf der großen Wiese hinsetzen, Tiere beobachten.
Am nächsten Morgen, ich saß am Frühstückstisch, ein Jubelschrei von draußen, Claudia hat ihr Gnu geschossen! Endlich! Ich fuhr direkt mit, um beim Bergen zuzuschauen. Es war ein uralter Gnubulle. Auch hier wurde alles gefilmt, das Bergen, das Aufbrechen, Claudia wurde interviewt.
Nach dem Mittagessen hatte sich die Aufregung wieder gelegt und ich wurde noch ein letztes Mal in den Busch gefahren zum Tiere schauen. Ich konnte Herden von Kuhantilopen, Impalas, eine Wasserbock-Kuh mit Kalb sowie mehrere Kudus beobachten.
Am nächsten Tag sollte es wieder nach Hause gehen. Der Abschied fiel schwer. Afrika ist ein herrliches Land, eine Reise dorthin lohnt immer. Ich werde bestimmt zusammen mit meinem Mann wiederkommen, denn ein Warzenschwein möchte ich noch jagen!
Die Anmerkungen im Text sind gekennzeichnet!