Bundeswehr-Geschichten

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Das "tollste" Erlebnis hatten wir auf dem Platz Munster/Bergen. Befohlen war ein Nachtmarsch in einen Bereitstellungsraum unt der Führung eines Fähnrichs. Dort haben wir uns häuslich eingerichtet. Im Morgengrauen kam dann in meinem KRKW ein Funkspruch: Zitat: Sie Iditoten was machen Sie da, sie befinden sich im Zielgebiet der scharf schiessenden Artillerie, sehen Sie zu das sie weg kommen in fünf Minuten gehts los"
Da wurd mir erstmal anders, nachdem ich den Hauptfeld benachrichtigt hatte sind wir unter zurücklassen alllerlei unwichtiger Dinge wie die Irren mit 15 Fahrzeugen verduftet.
Das Ende vom Lied war, der Fähnrich konnte seine anstehende Beförderung erstmal voll vergessen und bei uns mussten einige Unterhosen gewechselt werden.
 
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@Torfstecher:

Schönen Gruß an dich,Du Nordseegaragenfahrer von einem 103er-Kutscher.Auch schön Sharp guard gefahren;o)?

Was hast Du denn als 23er genacht,AAW oder ASW?Ich war damals 32er auf der Rommel,mittlerweile HOM auf der Sea Lynx in Nordholz.Also jetzt auch Garagenfahrer
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Man kann ja nicht alles haben.Die "heiligen Kühe" hatten ja nun mal kein Flugdeck und sind ja nun Geschichte.

Die Biscaya ist immer wieder gerne genommen,Skagen auch.Richtig lustig ist der Dezember vor den Herbriden.2 Wochen Sturmroutine und 2Drittel der Besatzung hat ordentlich Neptun geopfert.Habe da zum Glück kein Problem mit.Den schlimmsten Sturm hatte ich 92 zwischen Schottland und Norwegen.14Meter See und 12Windstärken.Da machten wir bei gelegten 24 nur 7gute über Grund.War das ein Geeier
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Immer ne Handbreit Wasser unterm Kiel

Gruß Asselito
 
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Es begab sich in einem Mai zur Zeit der frühen 80er Jahre in einem kleinen Garnisonsstädtchen der Niedersächsischen Nordseeküste. Helmut war schon Kanzler und Frank war Rekrut beim Bund.
Ein bunt gemischtes Häufchen von 8 Rekruten waren wir auf der Stube, der Mundart nach sämtliche Regionen Westdeutschlands auf dieser Stube vereint. Zumeist ehrfürchtig den Ausführungen des Herrn Gefreiten lauschend oder dessen sinnlose Befehle ausführend verbrachten wir die ersten Wochen des Grundwehrdienstes.
Nachdem die ersten Wochen vergangen und die Stube sich, mit einer Ausnahme zusammengerauft hatte, geschahen plötzlich merkwürdige Dinge im zweiten Zug.
Die Ausnahme der Stube, nennen wir Ihn der Einfachheit halber Bernd, aus einer großen Stadt im Norden Deutschlands kommend, trank immer gerne und viel Bier.
Entsprechend hat der Mensch dann geschnarcht das sich die Balken bogen, und ich hatte dann das besondere Vergnügen seine Schnarcherei besonders intensiv mitzubekommen da der Bursche im Bett eine Etage über mir schlief.
Nachdem wir den Knaben zum wiederholten Male des Sonntags um 2315Uhr (Ausgang war bis dreiundzwanzig einhundert ) in Begleitung des UVD von der Wache abholen durften, da diese Ihn in seinem sturztrunkenen Zustand nicht auf das Kasernengelände lassen wollte.
So wurde Bernd, gestützt durch drei Kameraden und beaufsichtigt durch den UVD in den Block auf die Stube verbracht. Auf die vollständige Entkleidung wurde verzichtet, lediglich die Schuhe zog man ihm aus, unter Zuhilfenahme seiner Decke wurde unser volltrunkener Bernd dann zu viert in den ersten Stock des Doppelstockbettes verfrachtet wo er augenblicklich mit den üblichen Geräuschen einschlief. „Licht aus, Tür zu, in die Betten schlafen“ kommandierte der UVD noch, an Schlaf war jedoch unter dem stetig anschwellenden Lärmpegel nicht zu denken. So beschloss man dem schnarchenden Bernd ein anderes Nachtquartier zuzuweisen.
Der Ablauf war wie folgt: ein Kamerad schlich sich auf leisen Sohlen aus der Stube an die Ecke der Treppe, als Horchposten, um zu lauschen was der UVD mache, falls er erwischt würde solle er sagen „er müsse noch mal austreten“, ein anderer bezog als Verbindungsmann Stellung an der Stubentüre um den Rest zu warnen falls Unheil drohe. Nun wurde von uns anderen das obere Bett, mit den immer noch schnarchenden Bernd, von dem meinigen unteren abgehoben und auf zwei zuvor auf dem Boden ausgelegte Decken abgesetzt. Auf das Geheiß des Treppenpostens wurde die Fuhre, leise auf den Decken gleitend, aus der Stubentüre und den Gang entlang direkt in die Toilette verfrachtet. Dort wurde das Bett unter erheblicher Kraftaufwendung und Schwierigkeiten, quer über zwei Trennwände und der Vorderwand, wieder abgesetzt. Nachdem die Schleifspuren im Gang beseitigt und die beiden Decken gereinigt waren konnten wir uns zumindest noch über einige schnarchfreie Stunden freuen. Diese Freude wurde aber um 0530 mit der allmorgendlichen Lautsprecherdurchsage „ Kompanie Aufstehen“ unterbrochen. Bernd wurde dann gegen 0535 vom GVD „schlafend im Bett, stehend auf der Trennwand der Toilettenanlage im 2OG“ angetroffen. (Dieser Text stand dann, nur mit vorangestelltem Dienstgrad und Namen im UVD-Buch) Das Ende vom Lied war, der Komplette 2te Zug stand beim Antreten etwa eine dreiviertel Stunde im Stillgestanden vor dem Block, und die Belegung der Stube 12 wurde einzeln zum Spieß befohlen. Heraus bekommen hat der Spieß von uns nichts, komischerweise herrschte bei allen Kameraden eine alkoholbedingte temporäre Amnesie, und das ohne vorherige Absprache. Aber es hat verdammt schwer gehalten sich beim Spieß das Grinsen zu verkneifen. Der Kamerad Bernd bekam dann vom Spieß, in Form von GVD-Dienst, gleich mehrfach die Gelegenheit geboten, mal das eine oder andere Wochenende abstinent zu sein. Wir bekamen nichts, nur unser Gruppen-UFFZ murmelte anschließend hinter vorgehaltener Hand „Gut gemacht Männer!“
Wer den Knaben samt seinem Bett von der Zwischenwand geholt hatte haben wir nie rausgefunden. Vor dem Antreten waren wir auf der Stube und Bernd beim UVD, nach dem Morgenappell stand das Bett wieder an seinem Platz.


Bernd, die 2te

Bernd hatte mal wieder mächtig Durst gehabt, besagte Folgen blieben aber komischerweise nach dem geschilderten Vorfall weitestgehend aus.
Nachts wird die Stubenbelegung von einem lauten Geklapper und Gerumpel aufgemüdet, noch sehr schlaftrunken sieht man eine Person vor dem Putzspind stehend in den geöffneten Blechmülleimer pinkeln; Unser Bernd! Es herrschte fassungslose Stille auf der Stube, jeder wartete darauf was nun passieren würde!
Nach dem Bernd ausgepinkelt hatte, wurde der Putzspind geschlossen und am Mülleimer der Deckel aufgesetzt, dann verschwand Bernd mitsamt Mülleiner unter lautem Getöse auf dem Gang. Mittlerweile war nicht nur unsere Stube wach, alle anderen auf dem Gang waren es auch! Weiter wurde von anderen Kameraden beobachtet das Bernd mit dem laut klappernden Mülleimer auf der Toilette verschwand, Ihn entleerte und mit dem Schlauch ausspritzte. Anschließend war deutlich zu vernehmen das er sich mit dem Eimer auf dem Rückweg befand, irgendwann ging die Stubentür auf, Bernd kam herein, nahm Kurs auf den Putzspind, stellte den geschlossenen Mülleimer wieder an seinen Platz und schloss die Türe des Putzspindes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte niemand auf der Stube auch nur eine Silbe gesprochen. Erst als Bernd neuerlich die Stube verließ, wurden Stimmen laut „was der Idiot nun noch anstellen würde?“ Die Frage wurde umgehend von Bernd selbst beantwortet, er betrat wiederum die Stube. Diesmal bewaffnet mit Wassereimer, Schrubber und Schrubbtuch; nahm abermals direkten Kurs auf den Putzspind und wischte, sehr zu unserem Erstaunen, (wir hätten mit allem anderen gerechnet) rund um den Spind nass auf. Brachte im Anschluss die Reinigungsgeräte wieder an den dafür vorgesehenen Platz, krabbelte in sein Bett und schlief ein.
Diese ganze Aktion spielte sich über einen Zeitraum von etwa 3-4 Minuten ab. Während dieser Zeit wurden bei uns in der Stube keine zwanzig Worte gesprochen.
Darüber hinaus ereignete sich dieses alles im Dunklen, lediglich durch die offene Stubentüre gelangte zeitweise etwas von der Nachtbeleuchtung des Ganges in die Stube hinein. Aus den anderen Stuben wurde berichtet das weder auf der Toilette noch im Putzraum das Licht angemacht wurde!
Trotz des doch erheblichen Lärmpegels im Block blieb die neuerliche Exkursion, des Kameraden Bernd, durch den UVD unentdeckt.
Am nächsten Morgen wurde Bernd dann von uns der nächtlichen Ereignisse befragt. Bernd versicherte uns allen sehr glaubhaft, er könne sich an rein gar nichts erinnern und wir würden alle spinnen. Erst als wir ihm eröffneten das aufgrund seiner Aktion der halbe Block wach war, wurde er sehr schnell sehr ruhig.

Nach der Grundausbildung habe ich nie mehr etwas von den Stubenkameraden gehört, lediglich in einem Fall bin ich mir nicht sicher. Heisst ähnlich wie ein Land in Europa und ist eine Weile recht erfolgreich im Motorsport unterwegs gewesen, die im Web verfügbaren Bilder weisen zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Menschen auf.

Das waren die beiden Highlights aus meiner oliven Zeit, es gibt da natürlich noch andere Dinge über die auch viel und lange gelacht wurde, teilweise auch Dinge welche im Nachhinein als „Geflügeltes Wort“ den Zugang zum Kompaniewörterbuch fanden.


WH
Frank
 

JMB

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Frank 222:
Nach der Grundausbildung habe ich nie mehr etwas von den Stubenkameraden gehört, lediglich in einem Fall bin ich mir nicht sicher. Heisst ähnlich wie ein Land in Europa und ist eine Weile recht erfolgreich im Motorsport unterwegs gewesen, die im Web verfügbaren Bilder weisen zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit diesem Menschen auf.
<HR></BLOCKQUOTE>

Welches europäische Land heißt denn Schumacher?
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JMB

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Mai '94
Sicherungsbataillon (WHNS nicht Wir Helfen Neger Schützen
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, sondern Wartime Host Nation Support: Unterstützung der Amerikaner beim Big Lift) bestehend aus Reservisten (inkl. Kommandeur) und zwei aktiven Soldaten (Leutnant u. Hauptfeldwebel) übt in Roding, unterstützt durch das dortige Jägerausbildungszentrum.

Meine erste Übung in diesem Bataillon.
Der Obergefreite am Meldekopf teilt mir mit, dass der Kommandeur (Kdr) alle Chefs um 14:00 zur Besprechung sehen will.
"Schön für den Kommandeur und die Chefs, aber was geht das mich an?" meinte ich kurz.
"Sie sind Chef 6." - Schluck, Ach du Sch..., Ade du schöne Zugführerzeit.

Besprechung
Kdr: "Oberleutnant, der Chef 5. ist nicht da, Sie übernehmen die 5. zusätzlich."
"Jawoll", Ach du Sch...

Da das Bataillon erst wieder neu aufgestellt und "von vorne" aufgefüllt war stellten sich meine beiden Kompanien so dar:
5.
Chef: nicht da
Spieß, 1 Leutnant, 1 Fähnrich, 1 Uffz

6.
Chef, Rest noch nicht eingeplant

Hab dann jeden Morgen gemeldet "5. und 6. Kp vollzählig angetreten." - Schallendes Gelächter des gesamten Bataillons.

Spieß war ein erfahrener Hund, machte gleich erst mal die Runde durch die Kleiderkammer und die Küche, um "Organisationsfragen" zu klären. Es gab da so ein neues Stiefelmodell, bei dem man sich keine Blasen mehr lief. Übende Truppe durfte zwar normalerweise nicht tauschen - aber eine großzügige Spende in die Kaffeekasse löste auch dieses Problem.

Nebenbei kriegte ich noch die Gesamtleitung eines Schießens aufgedrückt (wofür hat man seinen Schießlehrerlehrgang (meine schönste Wehrübung: 4 Wochen fast nur Schießen, Mun nicht bezahlen müssen und auch noch Geld dafür kriegen - und das als Student)).

Mein Spieß meint: "Ich besorg' die Vorschriften, Du hast genug zu tun."

Bei den beiden Aktiven spielte sich dann folgendes Drama ab:

Spieß: "Ich brauch die Schießvorschriften für meinen Chef."
Aktive: "Da in der Kiste."
Spieß: "Da ist nur 'Winterkampf' drin."
Aktive: "Dann in der anderen Kiste."
Spieß: "Da ist auch nur 'Winterkampf' drin. Wo sind die Schießvorschriften?"
Aktive: "Wir haben nur diese beiden Vorschriftenkisten dabei."

Die Offiziere und Feldwebel waren zu dieser Zeit bei einer Geländebesprechung auf dem Übungsplatz; bei strahlendem Sonnenschein und frühsommerlichen Temperaturen.

Mein Spieß kommt mit dem Bully ins Gelände gefahren, hält neben uns und steigt aus:
Parka an, Wintermütze auf, Winterkampvorschrift unterm Arm, öffnet die Heckklappe und fängt an heißen Tee und Rum auszuteilen....

Kommandeur kommt: "Was ist denn hier los? Hauptfeldwebel, was soll das?"
Spieß: "Herr Oberstleutnant, ich wollte die Schießvorschriften für meinen Chef empfangen, aber die beiden
Aktiven, diese Muppets (wörtlich
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Kurze Pause
Kdr "Ja, Hauptfeldwebel, kann man so machen."

Kurz danach kriegten die beiden Aktiven ihren ersten Einlauf während dieser Übung.

Während des Schießens hat ein von der NVA übernommener Hauptmann (aktiv) einen Wehrpflichtigen grundlos zusammengeschissen, obwohl dieser sich völlig korrekt verhalten hatte und kriegte von einem Reservisten gleich eine Lektion erteilt (Man beachte die korrekte militärische Verhaltensweise
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):
Ein Oberfeldwebel winkte ihm "Hauptmann, kommen Sie doch mal rüber!"
Hptm kommt tatsächlich angelaufen: "Ja, was gibt's denn?"
OFw: "Sagen Sie mal, wie ist denn Ihr militärischer Werdegang?"
Hptm: "Nu, ich bin in die NVA eingetreten....."
OFw. "Danke! Mehr wollte ich gar nicht wissen."
Der NVAler hat gleich gemerkt, dass er reingefallen war und zog mit hängenden Ohren ab.

Am vorletzten Tag saß mein Spieß in der Kantine und schimpfte vor sich hin, als er von hinten angesprochen wurde: "Welche Laus ist Ihnen denn über die Leber gelaufen?"
"Die Aktiven, diese beiden Muppets die wir dabeihaben, die bringen doch nichts auf die Reihe!"
"Darf ich mich kurz zu Ihnen setzen?"
Spieß dreht sich um; hinter ihm steht der Kommandeur des Unterstützungskommandos 4.
Der Oberst hat sich dann ausführlich über die Leistungen der beiden (In-)Aktiven während der Übung aufklären lassen und dafür kriegten die dann ihren zweiten Einlauf während dieser Übung; diesmal allerdings vom Disziplinarvorgesetzten.

Der Spieß der ersten Kompanie hätte befördert werden können, wenn es entsprechend vorbereitet gewesen wäre.
Spieß: "Das ist doch ein schöner Abschluß, wenn man am Ende einer Wehrübung vor angetretenem Bataillon befördert wird. Das würde doch auch die anderen motivieren."
Oberst: "Da haben Sie Recht, aber bis morgen Mittag werden wir selbst mit Kurier die Beförderungsurkunde nicht hier haben."
Spieß: "Herr Oberst, sind Sie der Meinung, dass die Bw eine moderne Armee ist?"
Oberst: "Aber selbstverständlich!"
Spieß: "Und eine moderne Armee darf sich doch auch moderner Kommunikationsmittel bedienen?"
Oberst: "Natürlich!"
Spieß: "Herr Oberst, haben sie schon mal von Faxgeräten gehört?"
Oberst: "Das hat's ja noch nie gegeben!"

Am nächsten Tag wurde Hänschen R. zum Stabsfeldwebel befördert und war der Erste, der seine Beförderungsurkunde per Fax erhalten hat
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Zwei Jahre später kündigten die Amerikaner das WHNS-Abkommen und das gesamte Unterstützungskommando wurde aufgelöst.

Mein Spieß ist heute einer meiner besten Freunde, wir sehen uns regelmäßig und waren zusammen zum Jagen in Schweden.

WaiHei
 
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Dann will ich mich auch mal beteiligen.
Letzten Herbst fliegt der Simon das erste Mal Luftlander, die Automatensprünge brauchen. Wer springt als erster? Klar, der Kommandeur. Wusste ich vorher nicht, werd ich aber nie mehr vergessen. Wir sind auf der richtigen Höhe, haben den Wind mit einberechnet und sollten die ersten vier Springer eigentlich gut auf den Absetzpunkt bringen können. Der Sprungleiter am Boden hat von unserer Crew das Go zum Absetzen, fängt aber ewig nicht zum Zählen an. Wir fragen nach, dann kommt langsam "Noch zehn, ... fünf, vier, drei, zwo, eins, Absetzen". Zeigefinger hoch, Absetzer tut seinen Job und die Huey wackelt. Alle Schirme offen, Unser Mechaniker schiebt die Tür zu. Und wir ziehen in einem größeren Bogen um die abgesetzten Fallis rum. Sch..., die werden total abgetrieben, gehen mitten auf den Wald zu. Wir nehmen schon mal die Sicherungen für die Winde rein und bereiten uns drauf vor, die Jungs aus den Bäumen zu ziehen. die drei letzten habens aber grad noch geschafft und sind auf einer Wiese runtergegangen. Gülle zwar, aber wenigstens nicht in die Bäume. Kommandeur hat mitten im Wald eine Schneise erwischt, gab klarzeichen als wir über den Bäumen schwebten und wir haben die nächste Fuhre geholt. Die hatten vielleicht Schiss, einzusteigen...
Der Sprungleiter hatte ganz einfach den Wind schon einige Zeit vorher bestimmt und da er etwas aufgefrischt hatte war natürlich der Absetzpunkt viel zu spät.
Danach hats aber super geklappt, es gab Wurstsemmeln und guten Kaffee, alles, was das Heeresfliegerherz begehrt.

Simon, OLt auf Bell UH1D

[ 04. April 2006: Beitrag editiert von: Simon ]
 
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Während einer Übung musste ein Kamerad mit einem Felwebel die Zielansprache üben.
Feldwebel: „Gefreiter, diese Richtung 500 einzelner Baum, 3 Finger links davon feindlicher Schütze. Wiederholen!“

Gefreiter: „Diese Richtung 500 einzelner Baum, (nimmt mit 3 ausgestreckten Fingern Mass, verringert auf zwei Finger)2 Finger links davon feindlicher Schütze.“

Feldwebel: „Nochmal, diese Richtung 500 einzelner Baum, 3 Finger links davon feindlicher Schütze. Wiederholen!“

Gefreiter: „Diese Richtung 500 einzelner Baum, 2 Finger links davon feindlicher Schütze.“

Feldwebel wird rot im Gesicht: „Gefreiter, ich sagte 3 Finger links davon!“

Gefreiter äusserlich ruhig bleibend: „Was kann ich dafür wenn sie so dicke Finger haben.“

---------------------------------------------

Bei einer Übung war ich mit zwei weiteren Kameraden, ebenfalls Scharfschützen abkommandiert um den „Feind“ zu spielen. Der Zugführer meinte ausdrücklich wir bräuchten kein grosses Theater machen, einfach irgendwo hinter einen Baum und bei Sichtkontakt das Feuer eröffnen.
Also suchte ich mir ein gemütliches Plätzchen im Wald und wartete auf die Dinge die da kommen würden.
Leider aber entdeckte mich ausgerechnet unser Stellvertretender Battallionskommandeur, ein Major und steuerte Schnurstracks auf mich zu.
„Herr Gefreiter, wollen sie sich keine Deckung schaffen? Was halten sie davon eine Schützenmulde auszuheben?“
Ich? Arbeiten? So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Bevor ich etwas erwiedern konnte fuhr er indem er auf meinen Klappspaten deutete fort:“Sie haben hier ein wunderbares Geschenk der Bundesrepublik Deutschland (?), geben sie mal her.“ Ich gab ihm also den noch jungfräulichen (darauf war ich stolz) Klappspaten und er fing tatsächlich an zu buddeln.
Wie ich diesen Anblick genoss!
Gerade als mein neuer Hiwi so schön bei Schaufeln war, schoss irgend so ein Hirni eine Leuchtrakete ab. Farbe rot/gelb (wenn ich mich richtig erinnere) mit Pfeiffton. ABC – Alarm. Der Maulwurf ähm Major hielt inne und schaute mich erwartungsvoll an. Ich erwiederte stur seinen Blick ohne mich zu regen, wusste ich doch was nun auf mich zukommen könnte.
„Herr Gefreiter, Kennen sie dieses Signal?“
„Ja.“
.....
„Und, was bedeutet es?“
„ABC Alarm“
„Ja wollen sie nicht bald ihre ABC Schutzmaske aufziehen“
Nun blieb mir nichts anderes übrig.
Während ich die Decke, Handschuhe und wasweissichwas aus der ABC-Tasche entfernt hatte um darin Bier zu bunkern, hatte ich die Maske glücklicherweise drinnen gelassen und versuchte[/b] nun diese heraus zu fummels, ohne dass der Major etwas bemerkte.
Aber – mit lautem geklappere kullerten die Bierdosen heraus.
Der Herr Major blieb erstaunlich gelassen, meinte aber das würde Folgen haben.
An den kommenden Wochenenden durfte ich – jeweils mit kompletter ABC – Ausrüstung – das Munitionslager bewachen.
Wobei Wachen... nun ja, das wäre ein neues Thema. Zum Glück gab es dort überall Feuerlöschdecken.
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Da fällt mir doch spontan auch noch eine extrem sinnlose Geschichte bei Y-Tours ein.

Ich war Mitte der Neunziger LKW-Fahrer in einer Pionier-Kompanie irgendwo in der Mitte Deutschlands. Während eines TrÜPl-Aufenthalts in Heidenähe plötzlich Befehl vom Spieß: OG holen Sie Ihren Tonner, wir haben einen Spezialauftrag. Gut und schön, dachte ich, jetzt wirds interessant. Darauf folgte eine gut 1 Stündige Fahrt durch die Heide und irgendwann ließ mich der Spieß auf das Gelände einer Torf-Firma abbiegen. Galt es hier nun, das Vaterland zu verteidigen??? Weit gefehlt, auf Nachfrage erläuterte mir mein StFW, dass er von den anderen Spießen des Bataillons Bestellungen über zig Säcke Torf habe und wir den nun aufnehmen und in die heimischen Gefilde karren mussten. Also wurde mein guter alter Magirus kurzerhand bis unter die Plane vollgeworfen mit feinstem Torf, gesackt und anschließend zugeplant. Auf der Rückfahrt zum TrÜPL erhielt ich dann den Befehl, in Beisein des KpChefs keinesfalls die Ladefläche zu öffnen. Warum wohl?
Das von mir auf der Hin-Tour zum TrÜPl beförderte Gerät und die Maschinengewehre musste dann auf der Rück-Tour komischer Weise zu Füßen meiner Kameraden auf den Ladeflächen der Pi-Gruppen-KFZ verstaut werden und raubte denen dann auch noch das letzte bißchen Reisekomfort.
In der heimischen Kaserne wurde der Torf dann in einer Nacht- und Nebelaktion im Keller eingestapelt und einige Tage später wieder auf meinen LKW geladen, um ihn bei den Kunden zuhause abzuliefern.
Dank mir hatten die dann in diesem Sommer alle zuhause eine schöne Blumenpracht im Garten.
Da sage nochmal wer, die Bundeswehr macht nicht Sinnvolles!!!

WMH
Vorharzer

[ 04. April 2006: Beitrag editiert von: Vorharzer ]
 
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Ich war stellv. Werfergruppenführer in einem RakArtBtl und wir hatten 'damals' noch die alten Hornest John - Raketen.

Bei einer 36 Std. - Übung war in der Nacht gerade ein Stellungswechsel fällig. Ich war Beifahrer im Raketenwerfer.
Wir fuhren mit Tarnlicht durch den Wald und meine Blase drückte. Ich öffnete also während der Fahrt die Beifahrertüre und erleichterte mich. Ich sah dabei wirklich niemanden. Ich schwör.
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Nachdem wir eine neue Stellung bezogen hatten, war Befehlsausgabe. Hierbei bemerkte ich den Btl-Kommandanten mit einem dunklen Streifen über die Brust. Im Verlauf der Befehlsausgabe meinte er noch: ...und sagen Sie all Ihren Fahrern und Beifahrern, daß alle Türen während der Fahrt geschlossen bleiben müssen und Toilettengänge nur entweder vor oder nach der Fahrt erlaubt seien...
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Flex:
und Toilettengänge nur entweder vor oder nach der Fahrt erlaubt seien...<HR></BLOCKQUOTE>

Der war dann wohl mit Recht ganz schön angepi***!
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Die beliebteste Übung bei Übungsplatzaufenthalten mit den Rekruten waren für die Ausbilder und uns begleitende Sanis das wohlschmeckende Mützenbier (Krombacher eingerollt in die Feldmütze weils dann nicht so klappert beim Anstossen).
Wenn vom Mützenbier ausreichende Menge konsumiert war, kam bei uns immer ein brennendes Hungergefühl auf also einen Ausbilder hinten in den Kasten und mit Blaulicht in die Stadt zu Mäcces. Das klappte solange gut bis die Feldjäger zum gleichen Zeitpunkt Hunger hatten. Glücklicherweise waren diese davon zu überzeugen das der Feldwebel hinten auf der Liege einen Kreislaufkollaps erlitten habe und dringend der Zufuhr Großer Mengen Cola und Burger brauchte um den kreislauf zu stabilisieren!!!

Übungsplatz Baumholder: Wir Sanis begleiten einen Marsch der Panzerartillerie 205. Eine der Haubitzen hat eine Panne. Während wir auf die Inst warten werden wir von einem alten Herren angesprochen: Sacht mal Jungs bei welcher Einheit der Waffen SS seid Ihr?" Da blieb uns erstmal die Spucke weg! Er: "Die Uniformen waren damals schon gut!"
Unsere Nachforschungen ergaben das das flecktarn tatsächlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Unfiform obiger Einheit hat!

O Marsch mit Strecke durch Holland: Wir Sanis haben uns total verfahren, mein Stuffz fragt einen älteren Holländer wo`s lang geht. Dieser antwortet nur: "Warum wollt Ihr das wissen 1940 habt Ihr auch nicht nach dem Weg gefragt". Na ja wo er recht hat hat er Recht aber wir waren platt.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von waidwilli79:


Feggel, Du warst in Ahlen, ich war auch Sani und dort auf Lehrgang, nach verschimmeltem Leberkäs hab ich dem KuchenStuffz das Tablett vor die Füße geworfen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Du warst aber nicht zufällig beim SAN I- Lehrgang 03/01 beim ResLaz7319 oder?
Ich habe in dieser wunderschönen Kaserne 7 von 10 Monaten meiner Dienstzeit verbracht.

Die erste Schote haben Kamerad Sebastian und ich dort bereits beim Dienstantritt gerissen. Wir wurden vom KvD unser Grundausbildungskompanie in Ahlen abgesetzt und marschierten schnurstracks auf das dortige StoSanZ zu um uns befehlsmäßig beim Spieß zu melden. Da der gute zwar ein pfundskerl aber doch recht schüchtern war, übernahm ich die Meldung. Soweit so gut. Vom GeZi wurden wir zur Oberfeldarzt (OFA - w) geschickt um uns bei der Dienststellenleiterin zu melden. Da diese aber gerade am Telefon unabkömmlich war mußten wir auf dem recht dunklen Flur vor dem Büro warten. Soweit so gut - bis plötzlich ein bärtiger Hühne in Weißzeug ("Krankenpflegeruniform") mit viel glänzendem Blech auf den Schultern den Flur entlang geschlurft kam. Sebi springt in die Hab-8-Stellung und ich mache es ihm reflexiv nach. Sebi grüßt und ich traue meinen Ohren nicht: "Guten Tag, Herr oh äh ups Hauptgefreiter" Der so angesprochene grinst bis über beide Ohren und entgegnet mit feinstem Sachsen-Slang: Tach - weiter machen. Nachdem wir uns dann ordnungsgemäß bei der "Cheffin" gemeldet hatten, zeigte uns der HG
von vorher die Stube. Das war bislang seine Einzelbude (6er Butze) gewesen und er war nicht wirklich erfreut, diese jetzt teilen zu müssen. So kam es dann auch, daß er Sebi erstmal doof sterben ließ und ihm erstmal erklärt hat, daß er jedesmal Meldung erwartete, wenn er unsere gemeinsame (!) Stube betrat. Und was mach SanSoldat S.? Er fällt voll drauf rein. Später haben wir dieses Mißverständnis bei einer Kiste Bier behoben. Die beiden waren von da an richtig dicke Kumpels.

[ 04. April 2006: Beitrag editiert von: Freggel ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Freggel:


Du warst aber nicht zufällig beim SAN I- Lehrgang 03/01 beim ResLaz7319 oder?
Ich habe in dieser wunderschönen Kaserne 7 von 10 Monaten meiner Dienstzeit verbracht.
<HR></BLOCKQUOTE>

Fast richtig, war dort auf San 1 Ende 99. Und foh als ich weg konnte bin von da direkt zur Fahrschule nach Aachen. Ein Vergleich wie Himmel und Hölle: Eine kantine von der Knitte bis zum General, dementsprechend war auch die Verpflegung einfach genial.

da bei uns in Dülmen extrem Viele Uffze zum Fw Lehrgang waren bestimmte mich der OSA zum San Mat Führer. Die beiden Urgesteine dort (SaZ8 und Hg`s ) waren natürlich nicht wirklich erfreut das ich den Chef spielen durfte als kleiner W 13 OG! Wir haben dan im San Mat Keller eine kleine Kammer des Grauens für die neuen San Soldaten eingerichtet. Man glaubt gar nicht was man bei entsprechender Zeit und Fantasie alles aus Besen Stielen,Panzertape, Nägeln etc alles basteln kann. Dort hingen dan so schauerliche Geräte wie Morgenstern, neunschwänzige katze, Disziplinator etc. Jedes mal wenn dann neue Knitten kamen wur erstmal ein bierernstes Antreten von mir gemacht wobei meine Kollegen sich extrem zusammenreißen mussten um sich das lachen zu verkneifen. Danach gings in die kammerdes Grauens, anschließend erste Befehlsausgabe mit dem Auftrag beim Osa ne Packung Extrasystolen und bei der Inst drei Eimer Funkfrequenzwasser holen. Die waren natürlich eingeweiht und haben mitgespielt. War jedes mal göttlich die Knitten mit den bis zum Rand gefüllten Feuerlöscheimern voll "gefährlichem " Wasser durch die Kaserne laufen zu sehen. Heute wären solche Scherze wohl nicht mehr möglich, da man Angst haben müsste das das unter Schikane fällt. Siehe Coesfeld.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von waidwilli79:


Fast richtig, war dort auf San 1 Ende 99. Und froh als ich weg konnte bin von da direkt zur Fahrschule nach Aachen. Ein Vergleich wie Himmel und Hölle: Eine kantine von der Knitte bis zum General, dementsprechend war auch die Verpflegung einfach genial.

da bei uns in Dülmen extrem viele Uffze zum Fw Lehrgang waren bestimmte mich der OSA zum San Mat Führer. Die beiden Urgesteine dort (SaZ8 und Hg`s ) waren natürlich nicht wirklich erfreut das ich den Chef spielen durfte als kleiner W 13 OG! Wir haben dann im San Mat Keller eine kleine Kammer des Grauens für die neuen San Soldaten eingerichtet. Man glaubt gar nicht was man bei entsprechender Zeit und Fantasie alles aus Besenstielen,Panzertape, Nägeln etc alles basteln kann. Dort hingen dann so schauerliche Geräte wie Morgenstern, neunschwänzige katze, Disziplinator etc. Jedes mal wenn dann neue Knitten kamen wurd erstmal ein bierernstes Antreten von mir gemacht wobei meine Kollegen sich extrem zusammenreißen mussten um sich das lachen zu verkneifen. Danach gings in die kammer des Grauens, anschließend erste Befehlsausgabe mit dem Auftrag beim Osa ne Packung Extrasystolen und bei der Inst drei Eimer Funkfrequenzwasser holen. Die waren natürlich eingeweiht und haben mitgespielt. War jedes mal göttlich die Knitten mit den bis zum Rand gefüllten Feuerlöscheimern voll "gefährlichem " Wasser durch die Kaserne laufen zu sehen. Heute wären solche Scherze wohl nicht mehr möglich, da man Angst haben müsste das das unter Schikane fällt. Siehe Coesfeld.
<HR></BLOCKQUOTE>
 
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Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Geschichten fallen mir ein.
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Ich war Gezi-Mokel und daher irgendwie der persönliche Spezi vom Spieß. Dieser hatte ein Dienstfahrrad und ich durfte mir dieses für meine Postrunde ausleihen. Da konnten einem die anderen Mokels schon mal leid tun.
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Aber es sollte noch besser kommen: Zu den Jungs aus der Poststelle hatte ich ein super Verhältnis. Bei meiner ersten Postrunde wurde ich schon mit neidischen Blicken bedacht und erst 4 Wochen später sollte ich erfahren warum. Ein Ofw (W) hatte sich für ein sog "Tittenheft" ablichten lassen. Und von wo kam dieses Bunny? Natürlich aus meiner Kompanie. Gegen Bezahlung in Form von einer Runde Bier und ein-/zwei Gefälligkeiten durfte ich sogar einen Blick auf die eingeschweißte (!) Seite dieser Ausgabe werfen. Jau, war schon schwierig, nachher wieder ohne sich was anmerken zu lassen im SanZentrum aufzutauchen.
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