Bücher zum Ansprechen und zum korrekten Antragen vom Schuss

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Ich finde relativ gut:

"Ansprechen des Schalenwildes" VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1983

.. aber ich komme jagdlich gesehen ja auch aus den neuen Bundesländern 😉
 

Wheelgunner_45ACP

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@ClSo
Mal dumm gefragt: habt ihr das bei der Ausbildung nicht beigebracht bekommen?
Gruß Peter
Zum einen bin ich um jeden froh, der sich selbständig weiter bildet. Und je nach Dozent kann die Info dazu schon sehr rudimentär sein.

Bei mir im Kurs wurde weder auf die Dreidimensionalität des Wildkörpers noch auf eine ggf Anpassung des Haltepunktes erklärt. Von daher kann ich die Fragestellung nachvollziehen.
 
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Rehwild ist sehr verschieden,je nach Region und Jahreszeit. Kann Dich nicht jemand mit rausnehmen?
Lass Dir alles am erlegten Stück zeigen. Warte bis das Wild völlig breit steht und versuche, das Blatt zu treffen. Dann geht kein Wild weit.
Bedenke,gerade wenn's ernst wird fängt das Absehen furchtbar an zu tanzen... Ruhig bleiben, wir haben alle mal angefangen. Und werden nie vollkommen.
Da Rehe seltener allein sind, versuche das Schwächste zu erlegen. Ist nie verkehrt (außerhalb der Schonzeit). Schuß durch Pansen, Rücken, Keulen sind schlecht und nie Absicht. Passieren jedem.
Weidmannsheil!
 
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Zum einen bin ich um jeden froh, der sich selbständig weiter bildet. Und je nach Dozent kann die Info dazu schon sehr rudimentär sein.

Bei mir im Kurs wurde weder auf die Dreidimensionalität des Wildkörpers noch auf eine ggf Anpassung des Haltepunktes erklärt. Von daher kann ich die Fragestellung nachvollziehen.
Ich habe den Eindruck, dass vorwiegend Deutsche hier unterwegs sind. Bei uns in Österreich, zumindest in meinem Bundesland, dauert der Jagdkurs ca. 90-100 Stunden, da ist der Kurs und das Übungsschießen (fünfmal bis zur Prüfung; Großkaliber 5x4 Schuss) inkludiert. Was ich mitbekommen habe, ist das weniger umfangreich und auch weniger standardisiert als in Deutschland. Das hat natürlich seine Vor- und Nachteile und zu den Nachteilen gehört eben, dass man, gerade wenn man jung ist und keinen Jäger in der Familie hat, vieles selbst rausfinden muss. Und das schürt Unsicherheit und deswegen werd ich wahrscheinlich auch noch mehr/öfter fragen, weil es mir lieber ist wegen scheinbaren Trivialitäten zu fragen und vielleicht mal schief angeschaut zu werden oder Zweifel zu ernten (gerade als junge Frau) als irgendeinen (schwerwiegenden) vermeidbaren Fehler zu begehen.

Die Simulation, die gleich am Anfang als Antwort kam ist wirklich super; das hat mir schon einiges geholfen.

Bin wirklich dankbar für jegliche Erfahrungsberichte, von denen es ja nun reichlich zu lesen gibt in diesem Forum, sowie für Antworten auf meine vielleicht ein bisschen trivialeren Fragen.
 
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Rehwild ist sehr verschieden,je nach Region und Jahreszeit. Kann Dich nicht jemand mit rausnehmen?
Lass Dir alles am erlegten Stück zeigen. Warte bis das Wild völlig breit steht und versuche, das Blatt zu treffen. Dann geht kein Wild weit.
Bedenke,gerade wenn's ernst wird fängt das Absehen furchtbar an zu tanzen... Ruhig bleiben, wir haben alle mal angefangen. Und werden nie vollkommen.
Da Rehe seltener allein sind, versuche das Schwächste zu erlegen. Ist nie verkehrt (außerhalb der Schonzeit). Schuß durch Pansen, Rücken, Keulen sind schlecht und nie Absicht. Passieren jedem.
Weidmannsheil!
Bin derzeit 80% alleine draußen, es hat leider nicht so oft jemand Zeit bzw. gibt es in dieser Jagd auch nicht viele aktive Jäger.

Mir kommt vor, dass sich die Geister sehr scheiden zwischen "direkt aufs Blatt" und "ein bisschen hinters Blatt". Im Kurs haben wir immer nur hinters Blatt geschossen, sodass ich das vermutlich jetzt auch so machen würde, zumal ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob ich das Blatt richtig lokalisieren und treffen könnte; das ist ja doch ein bisschen weiter oben und vorne, als wir bisher immer angehalten haben.

Danke für die netten Worte! :)
 

Wheelgunner_45ACP

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@ClSo Wie es aktuell ist, keine Ahnung, mein Kurs war September 1999 bis März 2001in BY. Theorie war 1 mal für Woche, Praxis und Schießen dann am Samstag. Man musste am Ende je 100 Stunden nachweisen, um zur Prüfung zugelassen zu werden.

Kugelschiessen fing erst 6 Monate vor der Prüfung an, Flinte etwas früher. Für LW/ Kugel hatten wir vielleicht 5 Termine im Kurs mit 5 bis 10 Schuss pro Person. Flinte vielleicht 10 Termine. Wer mehr wollte musste das mit unseren "Ausbilder" privat und extra organisieren. Dass unser "Ausbilder" nicht erklären könnte half dabei nicht. Aber an diesen Terminen ging es nur ums Schießen selber. Wir halfen uns dann untereinander, da auch 3 Sportschützen mit LW im Kurs waren.

Schussplazierung wurde in der Theorie in maximal 10 Minuten am Rehwild abgehandelt. Und mehr wie "Am Vorderlauf hoch bis knapp unter Körpermitte und a knappe Handbreit nach hinten" wurde eigentlich nicht erklärt. Zu Sau und den anderen Wildarten wurde NIX erklärt. Genau so wenig zu abweichenden Haltepunkten, wenn das Wild schräg stehen würde.
 
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Mir kommt vor, dass sich die Geister sehr scheiden zwischen "direkt aufs Blatt" und "ein bisschen hinters Blatt". Im Kurs haben wir immer nur hinters Blatt geschossen, sodass ich das vermutlich jetzt auch so machen würde, zumal ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob ich das Blatt richtig lokalisieren und treffen könnte; das ist ja doch ein bisschen weiter oben und vorne, als wir bisher immer angehalten haben.

Das kommt wegen der DJV-Scheibe "Rehbock", bei der die Mitte des Zehnerrings kurz hinterm Vorderlauf, also auch kurz hinterm Blatt platziert ist.

Beim Schuß dahin darf man grundsätzlich (nicht: immer) erwarten, daß dieser tödlich ist, das Stück Wild aber noch eine Flucht hinbekommt, weil die Vorderläufe nicht oder nur wenig getroffen werden, also das Stück nicht immobilisiert wird (der Tod tritt beim Schuß in den Herz-Lungen-Bereich ja nicht sofort ein, weil noch Sauerstoff in den Organen und Blut vorhanden ist). Dafür bleiben die Blätter (Schulter) erhalten, was bspw. dem Interesse derer entgegenkommt, die möglichst viel Fleischertrag aus einem Stück schlagen möchten. Bei guter Sichtbarkeit des beschossenen Stückes (bspw. Feld) ist es i.d.R. auch weniger problematisch, das verendete Stück zu finden, als im Wald.

Beim Schuß aufs Blatt darf man grundsätzlich (nicht: immer) erwarten, daß dieser tödlich ist und das Stück sofort liegt und auch liegenbleibt, weil eben die Vorderläufe immobilisiert sind und das Stück physisch nicht mehr flüchten kann. Dafür sind dann i.d.R. die Blätter nicht mehr oder nur eingeschränkt verwendbar. Dafür aber liegt das Stück am Platz, was bspw. im Wald wegen der gegenüber bspw. Feldern geringeren Findbarkeit vorteilhaft sein kann, sowie bspw. in Reviergrenzbereichen.

So ist es alles eine situative Abwägungssache bzw. Sache der persönlichen Präferenz.

Ob man das beim ersten Stück Wild aber alles so hinbekommt, ist fraglich, ist dies doch ein besonderer Moment, der für die meisten recht aufregend sein sollte, von daher sollte man sich selbst nicht überfordern, und sich auf die Kernaspekte konzentrieren: die Waffe sollte sorgfältig eingeschossen sein, als Haltepunkt den (recht großen) Herz-Lungen-Bereich wählen, und dann sauber abziehen, wenn das Stück breit steht und -wichtig- wenn Sicherheit gegeben ist.

Hier ist reichhaltige und aufschlußreiche Lektüre zur Wirkung der Schußplatzierungen, zur Wildanatomie sowie wie & wie schnell Wild stirbt:

 
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@ClSo : ich empfehle Vorderlauf hoch und feuer frei.
Du wirst genug Stress haben, da muss der Treffersitz nicht auch noch eine Variable sein.

Es prägt dich auch ganz anders, ob
1) das Stück am Anschuss liegt (Mitten auf Vorderlauf)
2) 80m Totsuche, du aber denkst „hopla was war das denn?!“ (hinters Blatt, Herzschuss, Totsuche)
3) Schuss Verkackt, da Handbreit hinters Blatt, dabei verschätzt, Waidwund geschossen, Nachsuche, Pansentreffer, extra besonderes Erlebnis beim Aufbrechen + Wildbret verunreinigt.
 
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Bei uns im Kurs (Bayern, vor 4 Jahren) wurde das Thema schon angeschnitten. Darunter die klare Ansage von Kursleiter: "Beim ersten Stück voll aufs Blattl!" Damit sollte Unsicherheit bzw. ein Negativerlebnis vermieden werden, wenn das Stück doch noch geht oder sogar eine Nachsuche notwendig ist. Also auf Nummer sicher gehen, dass das Stück im Feuer liegt. Auch Winkelschüsse bergauf und -ab wurden in der Theorie thematisiert.
Ich hab für mich entschieden grundsätzlich auf die Kammer zu schießen (wenn keine besonderen Umstände vorliegen). Meine Anfängerfehler waren einerseits in Längsrichtung zu weit zur Körpermitte zu wandern, was dann auch einmal zu einem Lebertreffer geführt hat. Die Routine bzgl. Haltepunkt hat sich aber mit der Praxis sehr schnell eingestellt, auch wegen der "Analyse" während des Aufbrechens. Woran ich immer noch aktiv denken muss, ist den Haltepunkte bei Schüssen steil nach unten (z.B. hohe Kanzel und Entfernung <35m) entsprechend anzupassen.
 
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Ich habe den Eindruck, dass vorwiegend Deutsche hier unterwegs sind. Bei uns in Österreich, zumindest in meinem Bundesland, dauert der Jagdkurs ca. 90-100 Stunden, da ist der Kurs und das Übungsschießen (fünfmal bis zur Prüfung; Großkaliber 5x4 Schuss) inkludiert. Was ich mitbekommen habe, ist das weniger umfangreich und auch weniger standardisiert als in Deutschland. Das hat natürlich seine Vor- und Nachteile und zu den Nachteilen gehört eben, dass man, gerade wenn man jung ist und keinen Jäger in der Familie hat, vieles selbst rausfinden muss. Und das schürt Unsicherheit und deswegen werd ich wahrscheinlich auch noch mehr/öfter fragen, weil es mir lieber ist wegen scheinbaren Trivialitäten zu fragen und vielleicht mal schief angeschaut zu werden oder Zweifel zu ernten (gerade als junge Frau) als irgendeinen (schwerwiegenden) vermeidbaren Fehler zu begehen.

Die Simulation, die gleich am Anfang als Antwort kam ist wirklich super; das hat mir schon einiges geholfen.

Bin wirklich dankbar für jegliche Erfahrungsberichte, von denen es ja nun reichlich zu lesen gibt in diesem Forum, sowie für Antworten auf meine vielleicht ein bisschen trivialeren Fragen.
Das hat mit dem Geschlecht nix zu tun und es gibt auch keine dummen Fragen, sondern nur blöde Antworten. Die Ausbildung in Österreich ist nicht schlechter, wie in Deutschland. Du bist gut ausgebildet und daher gibt's auch keinen Grund für Unsicherheit, sondern nur ein gutes Gefühl für Verantwortung, welches niemanden unter uns jemals verlassen sollte. Dumme Sprüche unter Jägern gehören dazu und allzu zart beseidet sollte man natürlich nicht sein. Es ist doch schön, wenn Du alleine raus gehen darfst. Wichtig ist, dass Du immer jemanden anrufen kannst, wenn Du nicht weiter weißt und als guter Jäger schießt man eh nur dann, wenn man es sich zutraut. Die Erfahrung kommt mit der Routine und je mehr Stücke Du siehst bzw. erlegst, desto leichter wird es Dir fallen. Selbstvertrauen ist wichtig und zum Einstieg gibt es hier viele wertvolle Quellen. Du hast die Prüfung bestanden und darfst jagen und zwar ohne Begleitung. Jetzt tastest Du Dich vorsichtig heran. Das ist alles.....
 

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