Abgestorbene Fichten-Wälder sind natürlich ein Objekt der Forschung, hinsichtlich ihrer Zerfalls- und Entwicklungsdynamik.
Ab einem bestimmten Stadium, wo vormals komplette Bestände stehenden Holzes zu um- und zusammenbrechendem bzw. liegendem Totholz werden, sind sie nicht mehr betretbar, wenn keine Erschließung hineingeschnitten wird.
Ältere Bestände aus starkem Holz brauchen viele Jahre, bis man dort irgendwie wieder hinein kann. Anfangs durch Starkastigkeit der Kronen hohlliegend, braucht das Holz lange für die Zersetzung durch Holzzerstörer-Pilze, nicht alles liegt mit Bodenschluß.
Wer meint, das ist in 3 bis 4 Jahren alles Humus, hat noch nicht viel draußen im Revier beobachtet, was passiert, wenn Bäume unaufgearbeitet liegen bleiben
Die lichtliebende Vegetation (je nach Standort Waldgräser, Brombeere, Holunder, Weichlaubhölzer Vogelbeere, Birke, Aspe) besiedelt von unten nach oben und macht den Verhau dicht.
Ich bin mir sicher, daß die Attraktivität fürs Schalenwild anfangs zwar hoch ist und vielleicht vorübergehend auch zur Dichte-Anhebung führt, aber sobald mehr Holz liegt und hängt, als steht, ist die Habitat-Güte dahin.
Ein Wildtier will auch Fluchtmöglichkeiten nutzen, die in den Verhauen immer schlechter werden.
Wenn die Pioniere oben zumachen, nimmt auch das Äsungsangebot stark ab, weils nunmal lichtgesteuert ist...
Als Jagdflächen kann man solche ungeräumten Flächen eigentlich vergessen, wer will da hinein ?!
Selbst Stöberjagd ist mehr als schwierig, solange nicht die Hölzer komplett zersetzt sind...
Es gibt kein ordentliches Schußfeld und der Hundeeinsatz ist wesentlich risikoreicher als in normaldichten Einständen.
Wir haben hier in der Nähe gewisse "Testflächen" im öffentlichen Wald, die nach Absterben der Fichten durch Käfer oder Sturmwurf stehen und liegen blieben, daher weiß ich, wovon ich rede. Ich kenne sie nun schon 4-5 Jahre...
Ein Herr P W, der in der Presse Aussagen zu konkreten Zeiträumen trifft, als hätte er jemals schon jahrzehntelang solche Entwicklung beobachtet, zeigt nur wieder, welch heisse (unfundierte!) Luft er verbreitet, wie so oft schon...