Bogenjagd (Was? schon wieder? Ja!)

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Hallo liebe Mitjäger,

ich kann schon innerlich die Leser mit den Augen rollen sehen bei diesem Thread. Ja, schon wieder Bogenjagd! :27:

Undzwar et jeht sich um foljendes:
Ich bin seit 6 Monaten berufsbedingt in den USA. Vor ein paar Wochen habe ich Freunde in Alabama besucht die leidenschaftliche Jäger sind. Mit Gewehr und Bogen! Als ich ihnen sagte, dass die Bogenjagd in Deutschland nicht erlaubt sei fragten sie natürlich verwundert warum. Ich sagte, dass dies den Tieren unnötig Leid zufügen würde. Meine Freunde wirkten danach richtig traurig und bedröppelt, dass ein ganzes Land ihr Hobby für martialisch hält. Ich fühlte mich ein wenig schlecht und dachte mir, ich schulde es ihnen mich zumindest zu informieren. Also hab ich google angeworfen und nach ein paar Stunden hatte sich meine Meinung grundlegend geändert. Ich war positiv überrascht. Länder in Europa die nicht so verbohrt sind wie Deutschland haben auf Grund von Studien die Bogenjagd erst testweise, dann dauerhaft wieder erlaubt. Es gibt einen Verband, der sich dafür auch in Deutschland stark macht. Dieser führte unter anderem Gespräche mit staatlichen Ministerien, welche dem Verband bestätigten, dass sie die Bogenjagd durchaus für Waidgerecht halten, aber der Gegendruck bei einer Legalisierung bestimmt zu groß würde.
Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen: Nach welchem Gesetz ist die Bogenjagd in D verboten? Das Jagdgesetz schließt lediglich die Jagd auf Schalenwild aus. Habe gesucht und gesucht aber nichts gefunden. Und wenn es nicht im Gesetz steht, welche Vorschrift/Paragraph/Zusatz schließt sie dann aus?
Freue mich auf Antworten!

So, ich muss los.....hab nen 11lbs Turkey im Ofen :28:

Happy Thanksgiving,
Wingman
 
A

anonym

Guest
Wingman schrieb:
Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen: Nach welchem Gesetz ist die Bogenjagd in D verboten? Das Jagdgesetz schließt lediglich die Jagd auf Schalenwild aus.

Und das wars dann auch schon. :26:

Allerdings: Was bleibt dann noch großartig?

Solche Verbote sind bei uns dem gewünschten Image geschuldet.
Ging - und geht noch - auch sofort los als sich wieder ein paar Wenige den Vorderladern bei uns zu Jagdzwecken zuwandten. Schwupps waren die ersten Verbote in Ländergesetzen da!
Anderswo (wohl auch da wo Du jetzt bist) wird mit "schwierigeren" Jagdmethoden die Waidgerechtigkeit reguliert. Bowhunting-Season fängt zuerst an, Jagddruck wird aufgebaut, Erfolg zu haben ist eher schwierig. Dann kommt oft die Muzzleloader-Season, es wird etwas einfacher jagdlichen Erfolg zu haben. Und erst danach kommen die "modernen" Waffen.
Da aber die Deutschen in der Überzeugung leben die alleinige Hoheit zur Waidgerechtigkeit zu haben (und es eben anders machen) gilt das bei uns nix. :15:
 
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Wingman schrieb:
Nach welchem Gesetz ist die Bogenjagd in D verboten? Das Jagdgesetz schließt lediglich die Jagd auf Schalenwild aus.

In den Landesjagdgesetzen sind zusätzliche Einschränkungen enthalten. Unter den sachlichen Verboten des LJagdG Baden-Württemberg beispielsweise ist das Verbot der Bogenjagd für ALLE dem Jagdrecht unterworfenen Arten enthalten, somit ein Totalverbot, die Jagd mit dem Boden auszuüben.

Ich habe hier mal einen Bogenjäger kennengelernt, der ist (aus Ba.-Wü.-Sicht) "drüben" bei den Nachbarn in Frankreich tätig. Dort ist die Bogenjagd auf bestimmte Wildarten zulässig.
 
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Achso, daher habe ich wahrscheinlich nix gefunden. Im Landesjagdrecht habe ich nicht nachgesehen. Aber was ist wenn ein Bundesland dies nicht drin stehen hat. Heißt nicht verboten dann erlaubt? Vermutlich nicht, aber mich interessieren mal die rechtlichen Zusammenhänge. Ich fände die Zulassung der Bogenjagd als Ergänzung super.

Aber hier in Deutschland sind wir Jäger ja nur zu Schädlingsbekämpfung da! Wehe hier fängt einer an Spaß an seinem Hobby zu haben! Was wir tun ist eine sehr traurige Angelegenheit und wir tun dies nur weil der Wildbestand ja reguliert werden muss! Ich wäre auch lieber im Schachclub!.....ok, genug mit dem Sarkasmus :25:
 
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Hallo,
ich bin selbst passionierter Bogenschütze und bin froh drum das der Bogen hier "noch" als Sportgerät und nicht als Waffe gilt.
Mit der Bogenjagd würde sich dies sicherlich ändern. Somit könnte ich wohl mit den jungs nicht mehr auf einen Bogenparcour, den die bräuchten ja erst noch einen Jagdschein ?
 
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Sobald der geringste Vorfall mit Bogen oder Armbrust vorkommt, kann sich der Sportcharakter dieser Geräte ganz schnell ändern.

Was "sportlich" betrifft, sind ja seitens der "Gutmenschen" Bestrebungen im Gange, lediglich "Kleinkaliber" sportlich zuzulassen.
Nachdem schon die Zwille vom WaffG erfasst ist, dürfte Bogen und Armbrust davon kaum verschont bleiben.

Man möge sich nur mit der jagdliche Behandlung des Luftgewehrs befassen, das die waidgerechten Bejagung von Flugwild auch "umweltverträglich" zuließe. Für eine Taube an der Tränke würde ein 5,5 Diabolo, statt 36g Bleischrot ausreichen

Bei den Bogenjagd-Clips sind schon viele der beispielhaften Spots grenzwertig. Fest dürfte stehen, dass man schneller ein guter Gewehrschütze als ein guter Bogenjäger wird.

Und weil mit dem Bogen der Wildbestand nicht reguliert wird, sondern es nur auf den Thrill und Kick ankommt, ist er auch verzichtbar. Es würde ohnehin nur Wild bejagt, das sich dafür eignet. Wir müssen uns nicht unbedingt an anderen Ländern ausrichten, denn die richten sich auch nicht nach uns. Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und soll sie auch haben.
 
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Bogenjagd wäre sicher eine Alternative in Gebieten, wo das Thema Hinterlandgefährdung eine Rolle spielt.

Allerdings gilt wohl das bereits oben von den Anderen Gesagte.

Im übrigen sollte dann darauf geachtet werden, dass Leute nicht plötzlich versuchen, die Sau mit dem Bogen auf 80m zu strecken. Es ist, wenn auch reizvoll, eine sehr schwierige Jagdart, die doch dem Jäger ein gewisses Können abverlangt. Und da einige "Jäger" hierzulande schon mit dem Gewehr überfordert sind, stelle ich mir auch aus Gründen der Öffentlichkeit große Schwierigkeiten vor, wenn plötzlich ein Reh oder ne Sau mit nem Pfeil in den Keulen irgendwo auftaucht und für Pressewirbel sorgt.
 
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Naja, ich sehe da keinen Unterschied zum Gewehr. Es spielt sich halt in anderen Dimensionen ab. Ob ein Jäger einen riskanten Schuss auf 130m wagt, oder der Bogenschützen einen auf 40m ist ja gleich. Die Distanz ist einfach nur eine Andere.
Und an den Videos sollte man sich eh nicht entlang hangeln. Da sind auch genauso viele Gewehrschüsse die alles andere als Waidgerecht sind.

Und zum Thema "Hinterlandgefährung", der Pfeil steckt nicht im Wild, sondern geht durch und steckt auf der anderen Seite im Boden!
Ich finde es halt schade, dass eine vollkommen Waidgerechte Methode nur deswegen nicht zugelassen wird, weil zu viele Leute die keine Ahnung haben rumjammern würden.

Und das mit der Tradition kann ich auch nicht gelten lassen. Mir ist ein Bogenjäger im Tarnanzug der das Wild sauber erlegt lieber, als ein tattriger Lodenjockel, der kaum noch auf den Sitz klettern kann und mit seiner zittrigen Hand keinen sauberen Schuss mehr zustande bekommt.
 
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Naja zum Thema Hinterlandgefährdung: Mir war schon klar, dass der Pfeil in der Regel durchgeht, dennoch dürfte er mit zunehmender DIstanz deutlich ungefährlicher sein, als eine Gewehrkugel, die auch noch auf über 1000m gefährlich sein kann.

Zum Thema Tradition wurde hier schon lang und breit diskutiert.
 
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Ama-rok schrieb:
Hallo,
ich bin selbst passionierter Bogenschütze und bin froh drum das der Bogen hier "noch" als Sportgerät und nicht als Waffe gilt.
Mit der Bogenjagd würde sich dies sicherlich ändern. Somit könnte ich wohl mit den jungs nicht mehr auf einen Bogenparcour, den die bräuchten ja erst noch einen Jagdschein ?

Das ist meiner Meinung nach genau die falsche Herangehensweise. Die Taktik "Füße still halten, dann wird uns schon keiner Entdecken" hat uns das jetzige Waffenrecht eingebrockt. Man sollte aktiv gegen Vorwürfe vorgehen und sich nicht verstecken! Es gibt für alles gute Gründe und eine sensationsdurstige Presse die diese versucht zu vertuschen....
 
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Hallo zusammen

ich bin passionierter Bogenschütze, Bogenjäger und Jäger. Und behaupte daher, daß ich ein wenig Einblick in die Materie habe.

Es gibt immer wieder Versuche von Bogenschützen und Bogenjagdinteressierten, das Thema 'Bogenjagd in Deutschland' neu zu thematisieren. Wenn man dann die Person des Fragestellers etwas näher beleuchtet, kommt in den meisten Fällen heraus, daß es sich um relative Neulinge handelt, die sich mit der Materie noch nicht wirklich befaßt haben. Eine Erweiterung der Jagdmöglichkeiten - denn genau darum würde es sich bei der Aufnahme der Bogenjagd in das Spektrum der möglichen Jagdarten in Deutschland handeln - ist in der Praxis wohl ausgeschlossen. Soviel Realismus sollte schon sein. Wir Jäger werden alle Hände voll zu tun haben, den Status quo aufrecht zu erhalten!

Nichtsdestotrotz sind Sätze wie der folgende ein Lodenjockelismus pur! Für wie dumm muß man denn seine Leser halten, wenn man denen weis machen will, daß man in erster Linie um der Bestandsregulierung willen jagt? Diese Aussage ist so plump, daß sie bereits ein Kindergartenneuling durchschaut :35:

Sir Henry schrieb:
Und weil mit dem Bogen der Wildbestand nicht reguliert wird, sondern es nur auf den Thrill und Kick ankommt, ist er auch verzichtbar.

Bogenjagd ist die Krone der Jagd. Und die schwierigste Art zu Jagen überhaupt. Und - insoweit dies für die Jagd überhaupt gesagt werden kann - auch die dem Wild gegenüber fairste Art.

Und der Bogenjäger wird sich damit trösten können und müssen, daß die Bogenjagd nahezu überall auf der Welt akzeptiert und anerkannt ist. Nur - des dicken Hermanns wegen - in Deutschland und Österreich nicht.

Grüßle

Nightmare
 
Y

Yumitori

Guest
Sir Henry schrieb:
Sobald der geringste Vorfall mit Bogen oder Armbrust vorkommt, kann sich der Sportcharakter dieser Geräte ganz schnell ändern.

Was "sportlich" betrifft, sind ja seitens der "Gutmenschen" Bestrebungen im Gange, lediglich "Kleinkaliber" sportlich zuzulassen.
Nachdem schon die Zwille vom WaffG erfasst ist, dürfte Bogen und Armbrust davon kaum verschont bleiben.

Man möge sich nur mit der jagdliche Behandlung des Luftgewehrs befassen, das die waidgerechten Bejagung von Flugwild auch "umweltverträglich" zuließe. Für eine Taube an der Tränke würde ein 5,5 Diabolo, statt 36g Bleischrot ausreichen

Bei den Bogenjagd-Clips sind schon viele der beispielhaften Spots grenzwertig. Fest dürfte stehen, dass man schneller ein guter Gewehrschütze als ein guter Bogenjäger wird.

Und weil mit dem Bogen der Wildbestand nicht reguliert wird, sondern es nur auf den Thrill und Kick ankommt, ist er auch verzichtbar. Es würde ohnehin nur Wild bejagt, das sich dafür eignet. Wir müssen uns nicht unbedingt an anderen Ländern ausrichten, denn die richten sich auch nicht nach uns. Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und soll sie auch haben.


Moin,

die Verwendung von "thrill" und "kick" lässt mich aufwerfen - ich glaube, wir jagen nicht alleine, weil wir Wildpret essen wollen, vielmehr auch des Erlebnisses Willen - und das ist auch "thrill" und "kick", je nach Intensität !
Ich gebe Dir recht, wir müssen nicht jeden Blödsinn von irgendwoher nachmachen - bloss, wir würden gar nichts "nach"-machen - wir lassen allenfalls wieder etwas aufleben, wenn wir mit Bgen oder Vorderlader jagen würden!
Das man sehr gut schiessen und treffen können muss, ist unbestritten und gerade d a s ist es!
Es gibt k e i n Wild, das man n i c h t mit dem Bogen bejagen könnte, man schaue in die alte Jagdliteratur!

Wenn Bgen bzw. abgeschossener <Pfeil die entsprechedne Leistung bringen - oder auch die Vorderlader"kugel" - dann steht bei entsprechend gutem Steuermann nun wirklich nichts einer Verwendung solcher Jagdwaffen entgegen.
Da es aber sicherlich sehr schwer ist, auf Anhieb ein gute Schütze mit einem leistungsstarken Bogen zu werden, sollten uns - zur Vertiefung der Diskussion (und auch, weil ich es genre wirklich genau wissen möchte!) Bogenschützen mal verdeutlichen, um welche Zuggewichte es bei sinnvoll starken Bogenschüssen geht.
Beim Vorderlader habe ich ausreichende Daten zur Verfügung - und ich weiss auch, dass es Reviere in D gibt, die - weil gesetzlich keine Schranken da sind - jedenfalls die Bejagung des Rehwildes mit Vorderladerwaffen erlauben.
Ne .54er Hawken hat Büffel strecken können, warum also nicht - aber das ist ja OT.....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
Doch - eines vielleicht - man würde dem Freizeitbogenschützen mit Donnergetöse vielleicht noch eine WBK-Pflicht aufzwängen. D a s würde ich nun wirklichnicht wollen, weil jeder Schütze, der sich mit seinem Gerät auch nur ansatzweise möglichem Behördenzugriff entzieht, meine volle Unterstützung hat, sofern er nichts anstrebt, was etwa kriminell wäre !
 
Y

Yumitori

Guest
nightmare schrieb:
Hallo zusammen

ich bin passionierter Bogenschütze, Bogenjäger und Jäger. Und behaupte daher, daß ich ein wenig Einblick in die Materie habe.

Es gibt immer wieder Versuche von Bogenschützen und Bogenjagdinteressierten, das Thema 'Bogenjagd in Deutschland' neu zu thematisieren. Wenn man dann die Person des Fragestellers etwas näher beleuchtet, kommt in den meisten Fällen heraus, daß es sich um relative Neulinge handelt, die sich mit der Materie noch nicht wirklich befaßt haben. Eine Erweiterung der Jagdmöglichkeiten - denn genau darum würde es sich bei der Aufnahme der Bogenjagd in das Spektrum der möglichen Jagdarten in Deutschland handeln - ist in der Praxis wohl ausgeschlossen. Soviel Realismus sollte schon sein. Wir Jäger werden alle Hände voll zu tun haben, den Status quo aufrecht zu erhalten!

Nichtsdestotrotz sind Sätze wie der folgende ein Lodenjockelismus pur! Für wie dumm muß man denn seine Leser halten, wenn man denen weis machen will, daß man in erster Linie um der Bestandsregulierung willen jagt? Diese Aussage ist so plump, daß sie bereits ein Kindergartenneuling durchschaut :35:

Sir Henry schrieb:
Und weil mit dem Bogen der Wildbestand nicht reguliert wird, sondern es nur auf den Thrill und Kick ankommt, ist er auch verzichtbar.

Bogenjagd ist die Krone der Jagd. Und die schwierigste Art zu Jagen überhaupt. Und - insoweit dies für die Jagd überhaupt gesagt werden kann - auch die dem Wild gegenüber fairste Art.

Und der Bogenjäger wird sich damit trösten können und müssen, daß die Bogenjagd nahezu überall auf der Welt akzeptiert und anerkannt ist. Nur - des dicken Hermanns wegen - in Deutschland und Österreich nicht.

Grüßle

Nightmare


Moin,

ich bin sehr konservativ eingestellt, was Waidgerechtigkeit anlangt, für mich eine Art ritterliches Benehmen der Kreatur gegenüber.
Und eben deshalb habe ich weder gegen Bogenjagd noch gegen Jagd mit dem Vorderlader etwas einzuwenden, die entsprechende "Geschoss-"Leistung vorausgesetzt - und natürlich die des Schützen - aber die braucht man schließlich überall.
Ansonsten - siehe meinen Beitrag zu "Sir Henry"...
:28: :27:
Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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@lange büchse:
Es gibt k e i n Wild, das man n i c h t mit dem Bogen bejagen könnte, man schaue in die alte Jagdliteratur!

Deine anderen Punkte will ich gar nicht weiter aufgreifen, aber der alleine ist ja schon höchst hinterfrag bar.

Alte Jagdliteratur entbehrt jeder Weltanschauung, die wir mit Waidgerechtigkeit umschreiben.

Man kann mit allem auf alles schießen, das ist zweifelsohne möglich.
Mit welchem Erfolg, verglichen mit den heutigen modernen Waffen, das ist doch die Frage.
Zurück zur Steinzeit geht aber anders.
Das heißt schweißtreibend tiefe Löcher buddeln und mit Ästen abdecken,
Zwangswechsel schaffen und das Wild in die Fallgruben treiben.
Einfacher geht es mit dem Treiben großer Herden über Felsabstürze und das Wild aufgrund der Masse unten gar nicht verwerten zu können.
Mit dem Bogen nicht anders.

In alter Lektüre zeigt sich, dass es nur sehr wenigen Bogenjägern möglich war, jedes X-beliebige Wild so zu treffen, dass es nach längerer Flucht noch zu finden und zu verwerten war.
Der alte Langbogen ist jagdlich sehr unkommod und nur wenige Schützen beherrschten ihn. zu dieser Zeit war es weder einem Handwerker noch einem Bürger oder Bauern erlaubt, den Bogen zu führen. Verwendete er ihn trotzdem, konnte er am Galgen enden.
Der Bogenjäger heute verwendet auch nicht mehr dieses archaische Instrument, sondern Compoundbogen, der mit kürzerer Spannweite sogar mehr Wucht hat.
Die nächste Stufe war dann die Armbrust, die auch nur "in Diensten stehenden Schützen" erlaubt war. Einzelnen Ständen war das Führen erlaubt und in "Freien Städten" Basis des Schützenwesens.
Wäre das Neue nicht besser gewesen als das Alte, hätte es des Neuen nicht bedurft. Wir rüsten uns heute mit Waffen aus, deren praktischer, ballistischer und jagdpraktischer Wert seit 100 Jahren nur minimal gesteigert werden konnte.
Wer den Thrill und Kick auf der Jagd sucht, braucht nur das Zfr. abzunehmen und über K+K visieren. Er könnte auch mit einer 6.5x 58R oder einer alten Schwarzpulverpatronen jagen. Und wenn er sich ein persönliches Handicap zu gunsten des Wildes auferlegt, bräuchte er sich nur auf die Bogenschussweite von 30 oder 40 m beschränken.

Wie weit zurück soll man denn in der Jagdliteraur gehen?
Positive Berichte kann man mit allem über alles verfassen.
Fehl- und Krankschüsse werden mit dem Bogen so wenig bekannt wie mit dem modernsten Gewehr.

Der afrikanische Buschmann jagt auch mit dem Bogen. Weil er großes Wild nicht damit am Platz töten kann, verwendet er vergiftete Pfeile und läuft dann u.U. tagelang hinter dem Stück her, bis es endlich tot ist.
Wie gesagt: Wie weit zurück in der Literatur?
Der Prärieindiander brauchte Dutzende Pfeile, bevor der Büffel endlich aufgab.
Wenn schon denn schon.

Wenn es wo anders möglich ist, ganz einfach mal dort mit dem Bogen jagen und dann hier berichten.

Das hier wird weder der letzte Beitrag noch der letzte Dredd zu diesem Thema sein und immer wieder auf das Gleiche hinaus laufen:
Die es wollen, werden es nicht machen, denn wollten sie es, wäre das in verschiedenen Ländern der Erde schon möglich.
 

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