Bogenjagd und "Wundballistik"

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Ich hätte mal die Frage, da hier das Thema Neozonenbejagung aufgekommen ist.
Laut Bundesjagdgesetz Paragraph 19
(1) Verboten ist
1.
mit Schrot, Posten, gehacktem Blei, Bolzen oder Pfeilen, auch als Fangschuß, auf Schalenwild und Seehunde zu schießen

Da steht nicht, das man mit Pfeilen auf z.B. Nichtschalenwild jagen darf. Ich hätte gedacht, das man ein Fuchs schlecht mit dem Bogen bejagen kann. Einfach weil man zu nah ran muss und die Trefferfläche winzig ist.

Also Frage ist es erlaubt und nur nicht praktisch machbar?

Es gibt ja auch Pfeile mit stumpfer Spitze für Niederwild. Also erlaubt oder nicht?
Neben dem Bundesjagdgesetz gibt es ja noch die Landesjagdgesetze und so gut wie alle Bundesländer schließen die Bogenjagd auch auf alles übrige Wild dort aus.

Interessant finde ich die Diskussion hier auch unter dem Aspekt, dass ich persönlich von einem Präsidiumsmitglied gehört habe, dass der DJV z.B.vom Aspekt der Waidgerechtigkeit keine Bedenken gegen die Bogenjagd hat.
Definitiv ist Bogenjagd eine sehr sehr spezielle Form der Jagd für eine sehr kleine Gruppe von Jägern und ganz sicher nicht geeignet, um die Jagd mit der Büchse oder Flinte zu ersetzen.
Aber wenn sie sauber und sorgfältig praktiziert wird, leidet das Wild nicht mehr als bei ordentlicher Jagd mit Büchse und Flinte.
 
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Am Compound braucht es keinen festen Griff. Eher locker, das fest in der Hand liegen entsteht ja durch das ziehen der Sehne. (So minimiert man den Einfluss auf den Schuss.)

Ansonsten braucht es für jagliche entfernung kein Jahre langes training um ausreichend gut
zu treffen. Die Kunst liegt da wirklich im Entfernung und Gelände Schätzen, und der passenden auswahl des "Korns" im Visir.

Ich werde den Sommer auch mit Parcours anfangen und nächstes Jahr den Bogenschein machen. Wir hätten genügend ecken im Revier in denen Pfeil und Bogen geeigneter wären.
So ist es.

Bei einem Compound mit einer höheren lbs-Kraft liegt die Bogenhand -bei mir die Linke- ohnehin ausreichend fest um den Griff, aber ohne zu verkrampfen, da bedarf es keiner weiteren Hilfsmittel für die paar Sekunden, um den Bogen sicher zu halten. Man muss halt mit dem Bogen üben, mit dem man auch jagen möchte.

Es ist ratsam, die Zielstachel so einzustellen, dass die Markierungen f.d. Peepsight die Bereiche so abdecken, dass ein geringer Hoch- oder Tiefschuß nicht entscheidend für den Schußerfolg ist.

Wichtiger ist es, die Maximalentfernung zu kennen, bis zu dem das Tier nicht reagiert mit einem Ducken oder vor- oder zurücktreten, ausgelöst durch das unbekannte Geräusch des Abschnellens des Pfeils. Und das sind so um die 25/30m. Wer dadrüber geht, handelt leichtsinnig.

Dem Deutschen ist das Bedenkentragen angewölft, deshalb wird jegliche Neuerung hier grundsätzlich abgelehnt (bis sie sich durchgesetzt hat, um es mit Mark Twain zu sagen), und je weniger Sachkenntnis vorliegt, desto heftiger die Ablehnung. Wenn man dann noch den anerzogenen Antiamerikanismus einbringen kann, um so besser. Und dann erst „die Franzosen“ ….

Abgesehen davon glaube ich nicht, dass die Bogenjagd in Deutschland eingeführt werden wird, und zumindest ich brauche sie hier nicht, da ich nicht in den Berliner Vorgärten Sauen dezimieren muss noch gezwungen bin, Nutria zu dezimieren, deren Fraßverhalten muss ich nicht als Wildschaden bezahlen.

Mbogo
 
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Zeitverschwendung solange Sako keine Bögen baut. Die Ausgangsfrage nach der Wundballistik ist schon längst vergessen, dafür wissen nun alle anderen „dass sie nix kapieren“
 
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Dann erhelle ihn / uns und Vorallem mich (Absolvent einer Jagdschule) bitte.

Ich würde definitiv keinen Bogen nehmen wollen, aber wie schon von anderen gesagt mag es Situationen geben da wäre der Bogen besser als eine Büchse. Ebenso würde ich nie einen Drilling führen… aber warum sollen das andere nicht wenn sie mögen 🤷🏻‍♂️

Was sagst du denn zur Beizjagd? Setzt ja auch erst Jagdschein voraus, dann erst Falknerschein

Was ist also an der bogenjagd verkehrt? Auch wenn sich ja aktuell bei uns eher keine Gesetzesänderung andeutet.


Du bist einfach nur bar jeder Kenntnis. Was lernt man heute so im 3 Wochenkurs?
 
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Nein. Aber die einzige Begründung für unsere Jagd steht in §1 des Bundesjagdgesetzes.
Sport ist keine Begründung, bzw Bogenjagd gibt keine Begründung, dank besser geeigneter Schußwaffen her. Und das ist gut so.

Zu Deiner Information …

I. Abschnitt Das Jagdrecht​

§ 1 Inhalt des Jagdrechts​


§ 1 hat 1 frühere Fassung und wird in 13 Vorschriften zitiert

(1) 1Das Jagdrecht ist die ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen. 2Mit dem Jagdrecht ist die Pflicht zur Hege verbunden.
(2) 1Die Hege hat zum Ziel die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepaßten artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen; auf Grund anderer Vorschriften bestehende gleichartige Verpflichtungen bleiben unberührt. 2Die Hege muß so durchgeführt werden, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.
(3) Bei der Ausübung der Jagd sind die allgemein anerkannten Grundsätze deutscher Weidgerechtigkeit zu beachten.
(4) Die Jagdausübung erstreckt sich auf das Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen und Fangen von Wild.
(5) Das Recht zur Aneignung von Wild umfaßt auch die ausschließliche Befugnis, krankes oder verendetes Wild, Fallwild und Abwurfstangen sowie die Eier von Federwild sich anzueignen.
(6) Das Jagdrecht unterliegt den Beschränkungen dieses Gesetzes und der in seinem Rahmen ergangenen landesrechtlichen Vorschriften.

Mbogo
 
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Danke Löffelmann für den Film. Bitte siehe das was ich schreibe nicht als persöhnliche Kretik, es bezieht sich nur auf den Film selbst.
Das ist so Typisch amerikanisch.
Man nimmt ein Gelatineblock als Medium um die wirkung eines Pfeile zu testen. Meiner Ansicht nach ist das aber nur ein Medium um eine Aussage für den Büchsenschuss im Wildgewebe zu treffen. Ein Büchsenprojektiel wird von wasserhaltigem Gewebe stark abgebremst und somit viel Energie umgesetzt. Ein Pfeil ist viel langsamer und wird wasserhaltigem Gewebe kaum aufgehalten.
Die Wirkung eines Pfeiles ist anderst wie bie einem Büchsenschuss.
Das Gewebe wird nicht zerissen sondern glatt durchgeschnitten. Somit auch die Aterien. Wenn viele kleine Aterien sauber der Länge durchtrennt werden können sich diese nicht sofort wieder durch die kontraktion der Aterienmuskeln schliesen und das Blut/Schweis läuft aus. Wenn das bei vielen z.B. Lungenaterien passiert wird schlagartig weniger Blut zum Gehirn gepumpt. Der Blutdruckabfall ist sehr stark, weil die linke Herzkammer nichts mehr nachgeliefert bekpommt (es fehlt am Blutdruck um sie aufzufüllen) um den ateriellen Blutdruck aufrecht zu halten. Als Folge davon reagiert der Sinusknoten und erhöht dei Herzfrequenz schlagartig. dadurch wird noch mehr Blut aus dem Kreislauf in die Lunge gepumt. Diese funktioniert dann aus zum einen nicht mehr weil sie durch zumindesten ein Loch in der Flanke durch den Pneumotorax und zum Anderen durch das Blut in Ihr nicht mehr funktioniert. Das Hirn wird aber zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr mit Blut versorgt und das Wild dämmert weg.
Ich habe Impala und Reh mit dem Bogen erlegt, in allen Fällen war die Lunge voller Schweiß und die Brandadern fast leer.
Richtiger Weiße ist die Beurteilung eine Schusswirkung auf Wild eine empierische Sache bei der ich das eine System mit dem Anderen nicht unbedingt mit gleichen Metoden beurteilen kann (Gelatineblock).
Aber mann kann klare Beobachtungen auswerten.
Meiner Ansicht nach ist der Beste Jagdpfeil mit einer zweischneidigen Spitze mit 1" Durchmesser bei einem 80-90 Pfund Bogen.

Im weiteren zu dem Video kann isch nur sagen wie kommen die dazu eine Aussage über die Wirkungsweise auf Wild zu machen wenn sie einen Pfeil durch Sperrholz oder ein Blechfass durch schiessen? Wild ist nicht aus Sperrholz und auch nicht aus Blech!
 
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...und gell... ja...
Wer die verantwortungsvolle Jagd mit Pfeil und Bogen ablehnt, sollte kein Wild mit dem Saufänger oder der Saufeder abfangen.

Denn die Verletzungen, die zum propagierten, schnellen Verenden führen, sind die gleichen, wie von einem Jagdpfeil.

Und Bogenjagd hat eben auch mit Ethik und Selbstkontrolle zu tun. Wer mit dem Bogen auf ein Reh in 100m Entfernung schießt, geht ähnlich vor, wie mit der Büchse auf 800m... so als Beispiel.

In Spanien, z.B., ist die Bogenjagd erlaubt. Und diese wird auch im urbanen Bereich gegen die Wildschweinplage eingesetzt. Ich denke, dass das Sinn macht.

Als das deutsche Jagdrecht geschrieben wurde, gab es die heutigen Entwicklungen für Bögen und Pfeil nicht. Entsprechend hatte man keine gute Meinung dazu. Die heutige Ausrüstung für die Bogenjagd wäre in meinen Augen geeignet, lt. Jagdrecht zugelassen zu werden.
 
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...In Spanien, z.B., ist die Bogenjagd erlaubt. Und diese wird auch im urbanen Bereich gegen die Wildschweinplage eingesetzt. Ich denke, dass das Sinn macht....
Hier z.B wäre die Bogenjagd sicher sinnvoll gewesen:
 
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...und gell... ja...
Wer die verantwortungsvolle Jagd mit Pfeil und Bogen ablehnt, sollte kein Wild mit dem Saufänger oder der Saufeder abfangen.

Denn die Verletzungen, die zum propagierten, schnellen Verenden führen, sind die gleichen, wie von einem Jagdpfeil.

Und Bogenjagd hat eben auch mit Ethik und Selbstkontrolle zu tun. Wer mit dem Bogen auf ein Reh in 100m Entfernung schießt, geht ähnlich vor, wie mit der Büchse auf 800m... so als Beispiel.

In Spanien, z.B., ist die Bogenjagd erlaubt. Und diese wird auch im urbanen Bereich gegen die Wildschweinplage eingesetzt. Ich denke, dass das Sinn macht.

Als das deutsche Jagdrecht geschrieben wurde, gab es die heutigen Entwicklungen für Bögen und Pfeil nicht. Entsprechend hatte man keine gute Meinung dazu. Die heutige Ausrüstung für die Bogenjagd wäre in meinen Augen geeignet, lt. Jagdrecht zugelassen zu werden.
Der Vergleich passt halt null. Bei Saufänger und Saufeder geht es wie du selber schreibst um abfangen von krankem Wild.
 
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...und gell... ja...
Wer die verantwortungsvolle Jagd mit Pfeil und Bogen ablehnt, sollte kein Wild mit dem Saufänger oder der Saufeder abfangen.

Denn die Verletzungen, die zum propagierten, schnellen Verenden führen, sind die gleichen, wie von einem Jagdpfeil.............................
Abfangen mit der Saufeder ist etwas anderes, als die aktive Jagd mit dem Bogen auszuüben. Sollte man deiner Logik folgen, wäre auch das Abfangen mit dem Messer abzulehnen. Insofern ist dein Argument nicht schlüssig und falsch.
 
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Weil drum herum Häuser sind.

Zum einen wollen die sicher ihre Ruhe (also die Bewohner, nicht die Häuser...), zum anderen ist die Hinterlandgefährdung zumindest mir zu hoch - da würde ich nie mit der Büchse schießen.

Auch mit Pfeil/Bolzen besteht natürlich ein Restrisiko, aber deutlich geringer
Du kannst ja gerne wie Robin Hood durch die nächtliche Stadt schleichen.
Aber Du hast noch nie eine schallgedämpfte KK gehört und auch noch nie das Loch gesehen, was die mit einem 45gr schweren Subsonic-Geschoss in den Schädel einer groben Sau macht.
Gruß-Spitz
 
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Du kannst ja gerne wie Robin Hood durch die nächtliche Stadt schleichen.
Aber Du hast noch nie eine schallgedämpfte KK gehört und auch noch nie das Loch gesehen, was die mit einem 45gr schweren Subsonic-Geschoss in den Schädel einer groben Sau macht.
Gruß-Spitz
Ok Hüter aller Weißheit, Du hast mich überzeugt.
Auch davon, dass Hauptschüsse super sind. Und in jedem Fall tödlich und überhaupt.
 
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Ok Hüter aller Weißheit, Du hast mich überzeugt.
Auch davon, dass Hauptschüsse super sind. Und in jedem Fall tödlich und überhaupt.
Danke ;)
In der von Dir beschriebenen Stadtjagd wird der Schuss auf das Haupt bei den dort möglichen kurzen Entfernungen das Mittel der Wahl sein.
Gruß-Spitz
 

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