dennisR schrieb:
@Hinack
Selbst beim überfliegen fällt auf, dass Mbogo wohl eher Effektivität im Sinne von erlegtem Wild meint(z.b. pro Stunde Ansitz) und nicht (so wie du es wohl verstehst) im Sinne von Tötungswirkung.
Der Bogen ist logischerweise nicht so effektiv, da die Entfernung sehr begrenzt ist. Nachjagd wird wohl auch erheblich schwerer sein.
Ob die Tötungswirkung vom Pfeil der eines Geschosses (richtig platziert) unterlegen ist kann ich nicht sagen. Da fehlt es mir an Erfahrung und Informationen, die scheinen alle anderen hier aber reichlich zu haben :roll:
Hi Dennis,
so habe ich das gemeint. Man vertritt sich beim Angehen der Sauen die eine oder andere, die man mit dem Gewehr bereits aus 100m Entfernung gestreckt hätte.
Im Gegensatz zu so manchem hier eifrig diskutierenden Äkschpährten habe ich mit dem Bogen in ~ 1 1/2 Jahren 22 Sauen und eine Sambarhirschkuh gestreckt - das war vom Lernen des Bogenschießens bis zum Verlassen des Gastlandes.
Ich habe exakt 1 (einen) Keiler am nächsten Tag nachsuchen müssen, weil der Pfeil das Schulterblatt nicht durchschlagen hat. Ich habe ihn mit meinem Hund am nächsten Tag bekommen. Die Sau auf meinem Avatarbild hat im weiten Schuß einen Schritt nach vorn gemacht und den Pfeil zu weit hinten bekommen. Der Terrier (damals 1 Jahr alt) auf dem Bild hat sie zu Stande gehetzt und gehalten, etwa 200 m weit. Sie ist verendet, als ich zum Abfangen herantrat. Alle anderen Stücke sind innerhalb 20 bis 50 Metern zur Strecke gekommen; sie waren jeweils tot nach 10 Minuten Wartezeit nach dem Schuß.
Zusätzlich zu den von mir verlinkten Ausführungen des Veterinärs mit Jagderfahrung (nicht irgenwelche tollkühnen Thesen von Verterinärstudenten im 2. Semester, die sich bemühen Promotionsarbeiten zu verstehen...) kann ich hinzufügen, daß die (erheblichen und tödlichen) Direktverletzungen durch den Pfeil (3 Klingen mit etwa 36 mm Durchmesser, Eindringtiefe bei 60 lbs etwa zu 2/3 des Wildkörpers (breitstehend), Schußentfernung unerheblich) noch durch die Verletzungen erweitert werden, die durch 1. die Bewegung des Wildes nach dem Schuß entstehen und 2. die Verletzungen, die zwangsläufig entstehen, wenn das Wild in Büsche einwechselt, wobei der Pfeilschaft nach hinten gedrückt wird. Der im Körper steckende Teil wird dabei nach vorne bewegt, was zu einem halbkreisförmigen Zerschneiden des Lungenraumes führt, bei dem meist auch das Herz zerschnitten wird, zumindest aber die Aorta oder die Lungenarterien bzw. Venen zerschnitten werden.
Dies kommt einer großflächigen Zerstörung an Organen / Gewebe gleich, wie sie auch von passenden Geschossen nicht übertroffen wird.
Das oft zu beobachtende Verhalten der Tiere nach dem Schuß (Aufwerfen, sich schütteln, weiteräsen) zeigt auch deutlich, daß die Pfeilverletzung im Brustraum nicht als schmerzhaft empfunden wird. Dies deckt sich mit den Berichten von Soldaten, die Brustschüsse oder -stiche überlebt haben und bei denen es erst zum Schmerz kam, wenn der Wundschock mit verbundener Schmerunempfindlichkeit nachließ.
Offensichtlich gibt es mehr, als 'Pfählungsverletzungen' :mrgreen: bei der Bogenjagd. Und Weidgerechtigkeit ist individuelles Empfinden, aber nichts, was ein Tier merkt.
Gruß,
Mbogo