Besteuerung des privaten Sparvermögens mit 10%

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Yumitori

Guest
Moin zusammen,

betrachten wir's mal differenziert, also ohne irgendwelche subjektiven Vorlieben oder "Geschmacksrichtungen", zunächst als "wertungsfrei":
Wenn ein Staat oder ein Staatenbund kein Geld hat, aber dringend welches benötigt, kommt "es" auf allerlei Gedanken.
(So, wie bspw. jüngst ein "Lautsprecher" irgendeiner Jägervereinigung johlend dafür war, die "Grünen" mit ins jägerischen "Boot" zu nehmen....).
Gedanken sind frei, soweit so gut.....
Die Idee spült Geld in die Kassen, würde sie durchgesetzt - also ist sie - frei nach dem Motto "Zweck heiligt Mittel" ja nicht mal schlecht.
Jetzt kommt's aber etwas genauer: Jeder Eurocent (auch der, der mal ein Pfennig war) ist ja bereits mindestens zweimal versteuert worden (immer noch wertungsfrei), möglicherweise aber auch bereits drei- oder viermal.
Wenn also - (ACHTUNG, WERTUNG BEGINNT!) ein Staat oder ein Staatenbund solcherlei Planspiele macht, dann natürlich nur, um das "Gemeingut" zu stärken...
Und waaaas fällt uns dabei ein (jedenfalls mir)?, Klar, der Spruch "Gemeinnutz geht vor Eigennutz!". Und wer hat diesen Spruch mindestens für sich vereinnahmt ? Richtig, die NSDAP im Wahlkamf von 1932!
Ich mag Mme. La Garde auch überhaupt nicht, das ümmliche Geschwurbel von einer grossen Gemeinschaft ist nichts anderes, als eine riesige Lüge, dieallein dazu dient, nach einer erfolgreichen Gleichmacherei und Ausrottung des Individualismus die Macht der Technokraten zu stärken. Orwell ist bereits Wirklichkeit - die in Brüssel haben ihn als Gebrauchsanweisung bereits verinnerlicht.
Und geben uns ein schlechtes Gewissen, wenn wir irgendwelchen Losern nicht helfen wollen, solange sie sich nicht helfen lassen wollen.
Ich denke, wir müssen alle nach aussen jederzeit klarmachen, dass wir vielleicht eher Lust haben, jemanden zu helfen, der uns symphatisch ist, als die Entscheidung abgenommen zu bekommen, wem wir etwas geben.
Es geht mithin nicht darum, gegen Gemeinnutz zu sein, vielmehr darum, die individuelle Entscheidung treffen zu können.
In dem Augenblick, in dem die einzelnen Individuen oder Nationalstaaten das aber erfolgreich abgenommen bekommen - wie im anstehenden Gedankenspiel - ist das Volk der Menschen-Lemminge geboren.....

Herzlichen Glückwunsch, Welt!

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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War bei uns auch in den Nachrichten heute, die Banken hegen aber die Befürchtung, daß sämtliche Konten geplündert werden um damit die Matratzen zu stopfen.
Aber ohne Fremdkapital stehen die Banken dan aber auch ziemlich blöd da...
 
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Yumitori

Guest
War bei uns auch in den Nachrichten heute, die Banken hegen aber die Befürchtung, daß sämtliche Konten geplündert werden um damit die Matratzen zu stopfen.
Aber ohne Fremdkapital stehen die Banken dan aber auch ziemlich blöd da...



Moin,

etwa so hat die grosse Weltwirtschaftskrise angefangen, alle haben bei Banken das Geld abgehoben und plötzlich war
- sehr überspritzt ausgedrückt - keines mehr da.....
Damit ich nicht falsch verstanden werde - ich habe gar nichts gegen Banken und legale Börsengeschäfte - ich habe etwas gegen Regierungen, die alles und jeden unter Kontrolle halten wollen, gleich von welcher angeblichen Richtung das herkommt.
Ich habe in beratender Tätigkeit vor nicht allzu langer Zeit einen "Fall" gesehen, da sind zwei Leutchen wie elektrisiert auf ein Angebot zur Geldanlage mit einem Renditeversprechen von 14 Prozent p.a. (!!!) draugesprungen und haben wirklich geglaubt, dabei kann nichts passieren.... Die Gier steckt - das will ich damit sagen - nicht nur in einer Regierung, die steckt in so manchem von uns - und wenn die dann die Vernunft "überformt"......

Und umgekehrt - ohne Banken, die Kredite vergeben,steht auch eine Wirtschaft ziemlich belämmert da - denn ohne Betriebsmittelkredit geht doch gar nichts heutzutage.

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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Mahlzeit Yumitori,

etwa so hat die grosse Weltwirtschaftskrise angefangen, alle haben bei Banken das Geld abgehoben und plötzlich war
- sehr überspritzt ausgedrückt - keines mehr da.....

die Banken behalten das Geld, es ist ja nicht weg, es haben nur andere......

Ich habe in beratender Tätigkeit vor nicht allzu langer Zeit einen "Fall" gesehen, da sind zwei Leutchen wie elektrisiert auf ein Angebot zur Geldanlage mit einem Renditeversprechen von 14 Prozent p.a. (!!!) draugesprungen und haben wirklich geglaubt, dabei kann nichts passieren.... Die Gier steckt - das will ich damit sagen - nicht nur in einer Regierung, die steckt in so manchem von uns - und wenn die dann die Vernunft "überformt"......

Alter Bankerspruch: "Gier frisst Hirn" - zieht sich durch alle Bevölkerungs- und Bildungsgruppen, macht natürlich auch vor Politikern nicht halt!

Und umgekehrt - ohne Banken, die Kredite vergeben,steht auch eine Wirtschaft ziemlich belämmert da - denn ohne Betriebsmittelkredit geht doch gar nichts heutzutage.

Das ist schon richtig und auch wieder nicht. Basel II und III haben dafür gesorgt, dass die Kreditvergabe an den Mittelstand deutlich restriktiver wurde. Hat man dem Mittelstand positiv verkauft: "Rating als Chance begreifen". Der Entwurf von Basel III war übrigens ein Albtraum - Verschonung der Banken und klare Benachteiligung des Mittelstandes. Beinahe hätte der Mittelstand die durch die Banken selbst verursachten Probleme ausbaden müssen.

In der Folge dieses Ratingwahns haben sich Banken auf sehr gut bis gute Bonitäten konzentriert. Für viele mittlere Bonitäten wurde es aufgrund einer "ratingadjustierten Bepreisung" (ich hasse diese Wortschöpfung!) schlechter (arm sein ist teuer!) und bei schlechteren Bonitäten ist eine Neukreditvergabe kaum noch möglich.

In der Folge fahren reihenweise Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern gegen die Wand. Das ist leider Realität!

Auf diese Risikoaversion von Banken richten sich mittlerweile eine ganze Reihe von Finanzunternehmen ein und bieten anderen mittelständischen Unternehmen zunehmend bankenunabhängige Finanzierungsalternativen.

Als Kreditinstitute für Kleinunternehmen sehe ich mittel- bis langfristig nur Sparkassen und Volksbanken und das auch nur mit entsprechender Sicherstellung.

Jedenfalls wird das Kreditgeschäft für alle Beteiligten nicht leichter werden!
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Es braucht keine Besteuerng des Sparvermögens. Das macht der Staat bzw. die EZB schon über die Inflation. Bei nur 7% jährlicher Inflationsrate ist nach nur 6 Jahren eine Staatschuld wegen des Zinsezinseffektes schon zur Hälfte getilgt. Natürlich ist dann auch ein realzinslos angelegtes Sparvermögen nur noch die Hälfte wert.

In den siebziger Jahren hatten wir Inflationsraten, die weit darüber liegen, wir werden, weil anders die Staatschuldenkrise bei der bekannten Haushaltsdisziplin unserer Politiker gar nicht anders zu bereinigen ist.

Klar, in Hochinflationszeiten werden für NEUE Schulden dann auch höhere Zinsen gezahlt. Der Sparer ist dann wieder überglücklich wenn er bei 7% Inflation auf seinem Festgeldkonto oder Sparbüchel 7,5 oder 8% Zinden bekommt. Er denkt dann, dass sein Geld wieder für ihn arbeitet.
 
A

anonym

Guest
die Banken behalten das Geld, es ist ja nicht weg, es haben nur andere......
Doch, es ist schon weg - weil es nicht da ist ... etwa in Form von Bargeld, Edelmetallen, Aktien o.ä.
Das allermeiste Geld existiert nur in Form von Schulden. Quasi als gigantischer Unterdruck, der jegliches echte Geld sofort aufsaugen würde.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Edelmetalle, Aktien und andere Sachwerte sind kein Geld sondern eben Werte. Geld sind sie nur wert, wenn du jemand findest, der bereit ist dafür Geld zu bezahlen (oder einen anderen Sachwert einzutauschen). Geld ist nur ein Wertsurrogat um die Tauschwirtschaft zu erleichtern. Man kann als Bäcker ja schlecht eine Rechnung in der KFZ-Werkstatt mit Brötchen bezahlen.
 
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Als Kreditinstitute für Kleinunternehmen sehe ich mittel- bis langfristig nur Sparkassen und Volksbanken und das auch nur mit entsprechender Sicherstellung.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Schau Dir mal die jüngeren Trends in der Bankenregulierung und vor allem die Europäische Bankenunion an. Todesurteil für dezentrale Bankengruppen.

Und zur Vermögensabgabe von 10 % nur diese Bemerkung: Wer das für News hält und sich darüber echauffiert, der ist in den letzten drei Jahren komatös gewesen.

Hier mal studieren:
http://www.zerohedge.com/news/2013-11-04/ken-rogoff-warns-wealth-taxes-arent-enough
 
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Es braucht keine Besteuerng des Sparvermögens. Das macht der Staat bzw. die EZB schon über die Inflation. Bei nur 7% jährlicher Inflationsrate ist nach nur 6 Jahren eine Staatschuld wegen des Zinsezinseffektes schon zur Hälfte getilgt. Natürlich ist dann auch ein realzinslos angelegtes Sparvermögen nur noch die Hälfte wert.

Richtig, die Staaten entschulden sich über Inflation. Stichwort "financial repression". Das ist gerade in vollem Gange und der deutsche Michel bemerkt den Trickdiebstahl noch nicht einmal.

Es funktioniert heute allerdings nicht mehr so reibungslos wie früher: Erdrückende Staatsschulden gekoppelt mit marginalem Wirtschaftswachstum. Notenbanken, die die Kontrolle über die Zinskurve zu verlieren drohen. Schwindendes Vertrauen in die großen Fiatgeld-Währungen. Ein möglicher "Minsky-Moment" mit sudden stop und allem drum und dran...
 
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Die Hoffnung stirbt zuletzt: Schau Dir mal die jüngeren Trends in der Bankenregulierung und vor allem die Europäische Bankenunion an. Todesurteil für dezentrale Bankengruppen.

Und zur Vermögensabgabe von 10 % nur diese Bemerkung: Wer das für News hält und sich darüber echauffiert, der ist in den letzten drei Jahren komatös gewesen.

Hier mal studieren:
http://www.zerohedge.com/news/2013-11-04/ken-rogoff-warns-wealth-taxes-arent-enough


Zu deinem ersten Satz: Bestrebungen sind bekannt. Letztlich muss bsw. bei den Sparkassen die enge Verzahnung mit den Kommunen und die Gewährträgerhaftung und dem daraus möglicherweise resultierenden Wettbewerbsvorteil (Refinanzierung) der EU ein Dorn im Auge sein. Aus meiner Sicht wird es aber Jahre dauern, eine solche Struktur zu entflechten.

Zu deinem zweiten Satz: Ja, Diskussionen zur Restrukturierung von nationalen Finanzsystemen gab und gibt es viele. Es macht aber schon einen Unterschied, wer den Denkprozess anstößt. Sind es Berater von BCG oder Mckinsey oder Politiker, die gerade ein wenig ihr Profil schärfen oder eben der IWF als international anerkannte Institution, der 188 von 193 Nationen angehören.

Aber auch der IWF sollte uns keinen Blutdruck verursachen. Es gibt Dinge, die sind einfach politisch nicht umsetzbar und sie bleiben - Gott sei Dank - Sandkastenspiele. Dieses Thema zähle ich dazu!
 
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Richtig, die Staaten entschulden sich über Inflation. Stichwort "financial repression". Das ist gerade in vollem Gange und der deutsche Michel bemerkt den Trickdiebstahl noch nicht einmal.

Der muss auch gar nicht so sehr aufschreien, liegen wir mit einer Inflationsrate von unter 2% in 2013 im internationalen Vergleich und im historischen Vergleich ja gar nicht mal so schlecht. Kann man natürlich mit der Zusammensetzung des Warenkorbs etwas beeinflussen, dürfte aber die Trendaussage nicht beeinflussen.

Deinen zweiten Absatz unterschreibe ich !
 
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Und waaaas fällt uns dabei ein (jedenfalls mir)?, Klar, der Spruch "Gemeinnutz geht vor Eigennutz!". Und wer hat diesen Spruch mindestens für sich vereinnahmt ? Richtig, die NSDAP im Wahlkamf von 1932!

Mir fallen da auch einige Begriffe aus der dunklen Vergangenheit ein, für die heute das Wort "Besteuerung" gebräuchlich ist.
Wer hat schon von einer "Kontribution" gehört?

http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1938&page=1757&size=45
 
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Kein Widerspruch meinerseits, sondern weitgehende Zustimmung. Allerdings ein Kommentar hierzu:

Der muss auch gar nicht so sehr aufschreien, liegen wir mit einer Inflationsrate von unter 2% in 2013 im internationalen Vergleich und im historischen Vergleich ja gar nicht mal so schlecht.

Alter Zentralbankerspruch: "Wer mit der Inflation flirtet, der muss sie heiraten." Sie wird kommen.

Und das dirty little secret der Geldpolitik ist, dass Zentralbanker die Inflationsrate kaum steuern können und maßgeblich für die Inflationsrate vielmehr die Entwicklung der Lohnstückkosten ist. Der deutsche Michel sollte insoweit sehr wohl aufschreien, denn ihm werden Lohnerhöhungen vorenthalten.
 
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Besteuerung privaten Sparvermögens?

Man sollte letzteres eher investieren in ein eigenes Dach über dem Kopf, ein paar Vorräte, Ersatzteile, und Munition.
Zahlt sich langfristig wohl besser aus...
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Der muss auch gar nicht so sehr aufschreien, liegen wir mit einer Inflationsrate von unter 2% in 2013 im internationalen Vergleich und im historischen Vergleich ja gar nicht mal so schlecht.
Relevant ist der Unterschied zwischen den die Sparguthabenzinsen beeinflussenden Leitzinsen und der Inflation. Wenn wie aktuell der Leitzins unter der Inflationsrate liegt, wird der Sparer enteignet bzw. neben seinen Steuerzahlungen auch durch Entwertung seines Sparguthabens zur Finanzierung eigener und fremder Staatschulden herangezogen.

Nur mal so als Rechenbeispiel: Auch bei nur 2% Inflation reduzieren sich der reale Wert eines Sparguthabens sowie einer Staats- aber auch privaten Schuld in 10 Jahren um 22%.

Deshalb ja auch die aktuelle Flucht der Sparer in Sachwerte wie Immobilien, Edelmetalle und Aktien.
 

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