Ich denk mal, der gute mbogo meint, dass man nicht weitere Spezialisten mit Universaleigenschaften versaut, sondern das "bereits versaute" nutzt. Im Endeffekt ist ja das in Deutschland so begehrte Universalistentum ein Drahtseilakt, das zumeist zum Leidwesen einer der vielen geforderten Eigenschaften geht. Der englische Terrierführer konzentriert sich auf eine fein abgestimmte Dosis Schärfe. Er hat hohe Ansprüche daran, dass der Hund zwar ordentlich Schneid hat, aber nicht permanent durch Verletzungen ausfällt. Ihm ist aber wurscht, ob der Hund ins Wasser geht, ob er den Hasen laut 500m jagt und ob er vom Stand stöbert. Dafür soll er halt sauber in der Birne sein. Quetsch ich dann solche Hunde - weil sie so in Wesen und Schärfe beeindrucken - in das deutsche multiple-purpose-System, weil sie so viel besser sind, und versuch dann noch ein bisschen Laut und Nase rein zu bringen geht meistens schief, und ich fahr in der Regel besser, mir eine Linie beim DJT zu suchen, welche die gewünschten Eigenschaften hat.
Mag sein, dass das der gedankliche Ansatz von mbogo war. Was Du zum englischen Terrierführer schreibst ist sehr treffend und auch ich verzichte gerne auf die Eigenschaften die zum multiple-purpose-Hund fehlen. Ich komme mit dem Patterdale für meinen Einsatzbereich sehr gut klar und ein extrem kurzjagender Brombeerspezialist mit weniger als 10kg Kampfgewicht braucht auch keinen sicheren Spurlaut, da ihm die Grundvoraussetzungen zur Hetzte einfach fehlen. Meine Nachsuchen mache ich meist mit meinem Patterdalemädel, nicht weil sie eine bessere Nase hätte als meine Bracke, aber ich kann sie halt besser „lesen“ und im Team sind wir dann das erfolgreichere Gespann . Ich habe mich vom Universalisten verabschiedet. Suche mir geziehlt die Hunde die zu meiner Art zu jagen passen und bin dabei nicht abgeneigt mal etwas Neues auszuprobieren. Letztendlich kann und will ich nur für mich sprechen, aber manchmal frage ich mich schon wie viel Hund das deutsche Durschschnittsrevier benötigt. Profis für’s Niederwild und die Wasserarbeit? Stöber- oder Nachsuchespezialisten? So genannte Vollgebraushunde? Oder einfach ein leichtführiger , wesensfester Hund mit dem man gelegentlich mal ein paar hundert Meter Nachsuche absolvieren kann.
Gruss mcmilan