Magst du kurz erklären, warum du bei dir Zwinger mit Auslauf als Fehler erachtest?
Eben u.a. aus den von Dir schon angesprochenen Gründen. Insbesondere zu diesem Zeitpunkt in dieser Intensität. Der junge Geist will lernen, erfahren, geschult werden, Teil einer Gemeinschaft sein. Das wird ihm damit zum überwiegenden Teil selbst und dem Zufall überlassen bzw. ganz vorenthalten.
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Tatsächlich habe ich nichts gegen eine gelegentliche Unterbringung des Hundes in einem Zwinger mit Auslauf, aber als ständige Einrichtung für den jungen Hund sollte man das nicht tun.
In Deinem Fall würde ich es, wenn organisatorisch möglich, eher umgekehrt machen: tagsüber beim Führer und nachts im Zwinger.
Von sehr großer Bedeutung ist aber auch, was man macht, wenn man mit dem Hund zusammen ist. Quality time. Wie bei der Kindererziehung. In meinem Fall war das Problem, daß ich in der wenigen Zeit zuhause dann auch noch viel Haushalt und anderen Kram an der Backe hatte, so daß generell wenig Zeit und Energie für die Hunde blieb.
Am Ende ist die Beziehung eine Funktion der Zeit und des Engagements, die man in den Hund steckt. Ob er nur so mitläuft im täglichen Leben, oder ob man mit ihm arbeitet, ausbildet, jagt, Interessen teilt. Also was, wie, wie lange. Beim Jungen Hund läßt sich mit dem gleichen Aufwand halt sehr viel mehr erreichen. Beim älteren Hund muß man deutlich mehr reinstecken um auf ein ähnliches Level zu kommen.