Das ist gut. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, daß es mit einmal gesehn oder erlebt nicht abgehakt ist. Du MEINST, er hätte gesehn und verarbeitet. Das kann so sein, muß aber nicht. Je früher, desto wahrscheinlicher zweiteres.
@pudlich hat's oben auch schon mal angeschnitten, wenn der Hund zu früh mit Dingen konfrontiert wird, für die seine Sinne und sein Gehirn physisch und psychisch noch nicht aufnahmebereit sind, war das für die Katz. Also am Ball bleiben, immer wieder mal die unterschiedlichen Situationen präsentieren.
Ich geh da näher drauf ein, weil das zwar im Prinzip bei allen Hunden so ist, aber Bracken in der Regel eine Eigenschaft haben, die versäumte Umweltsicherheitsübung fatal werden lassen: für die Bracke an sich ist ALLES UNBEKANNTE a priori gefährlich. Man könnte es mangelndes Urvertrauen nennen.
Trifft auf diese negative Erwartungshaltung eine negative erste Erfahrung, bleibt das sehr viel stärker hängen als bei den meisten anderen Rassen. Es ist also enorm wichtig, daß erste Erfahrungen positiv oder neutral verlaufen. Die Sache mit dem Rucksack hat Dir einen Eindruck von dieser Disposition verschafft.
Schußfestigkeit wäre auch so ein Thema in dieser Beziehung. Bitte nicht unterschätzen.
Ein interessanter Aspekt; ich habs unterstrichen.
Genau diese Erscheinung habe ich bei meinen Westf. Dachsbracken beobachtet, allerdings in sehr unterschiedlicher Ausprägung.
Ich hatte in Spitzenzeiten in einem großen gemeinsamen Auslauf von rd. 400 qm und einem Schlaf - Gartenhaus von 4 x 5 Metern 4 Generationen Hunde, max. waren es 14 Stück.
Die Welpen, die ich behalten hatte und in die Meute integrierte, hatten das von dir angesprochene Problem NICHT, ihre Wurfgeschwister, die bis auf wenige Ausnahmen als Einzelhunde gehalten wurden, alle.
Ich bin dann dazu übergegangen, die Junghunde erst mit 12 bis 14 Wochen abzugeben, habe aber wenn möglich die neuen Besitzer schon integriert, und sie ab der etwa 10. Woche noch mehr als eigentlich üblich mit allem möglichen Neuen konfrontiert.
Auch das hatte Erfolg.
Ich vermute Folgendes:
Bracken, egal welcher Herkunft, sind als Nachkommen der Laufhunde nun mal Meutehunde, das heißt, sie brauchen ein vielschichtiges soziales Gefüge. Hält man sie einzeln, entwickeln sie Defizite, die man aufwändiger als bei anderen Rasse beackern muss.
In diesem Zusammenhang:
Ich habe, wann immer möglich, HF mit Hunden aus meiner Zucht, zu DJ mitgenommen.
Gelegentlich habe ich dabei Hunde erst nach 2 oder 3 Jahren wieder gesehen.
Anders als man eigentlich erwaren dürfte, integrierten sich unabhängig von Geschlecht und Alter diese Hunde problemlos in meine Truppe.
Nach den ersten Beobachtungen dieser Art haben meine Frau und ich die "Heimkehrer" sofort nach ihrer Ankunft bei uns zu Hause zu den anderen in den Auslauf gesetzt. (Manchmal war es schwierig, die Besitzer zu überzeugen)
Die "Neuen Rüden" wurden von unserem ältesten Rüden kurz überprüft und eingenordet, die "Neuen Hündinnen" von unserer zweitältesten und Leit - Hündin sinngemäß genau so behandelt, danach orientierten sie sich alle! an ihren Müttern, als wären sie nie weg gewesen.