Interessant, dass es im deutschen Wikipedia-Artikel keinen Abschnitt "Kritik" gibt, im englischen gibt es den aber.
W3W ist "im Besitz" einer Limited, also eine proprietäre Geschichte.
Fangen die irgendwann an Lizenz-Gebühren zu fordern?
Beim Nachdenken über das System sind mir noch ein paar Sachen eingefallen:
Vor ca. 20 Jahren kursierten mal so ein paar Microsoft-Witze im Netz, von wegen "Auf eine einfache Frage schnell eine 100% richtige, aber trotzdem völlig unbrauchbare Antwort erhalten."
Einer davon handelte von einem Ballonfahrer:
"Wo bin ich?"
"In einem Ballon!"
In der "Einleitung" des Witzes standen auch die Koordinaten, an denen sich der Ballon befinden sollte.
Kommentar meiner Schwester, die nun wirklich kein "Navigations-Genie" ist:
"Blödsinn! Das wäre doch mitten im Atlantik, irgendwo zwischen Grönland und der Ostküste der USA."
Will sagen:
Mit Längen- u. Breitengrad kann jeder, der auch nur eine grobe Vorstellung des Globus hat, zumindest sehr grob sagen WO das ungefähr ist.
Mit W3W?
In jedem Kartesischen Koordinatensystem kann man rel. einfach den Abstand zweier Ortskoordinaten berechnen, überschlägig sogar im Kopf (bei größeren Distanzen und Wechsel des Meridianstreifens (Gauss-Krüger) wird das schwierig, aber nicht umsonst überschneiden sich diese Streifen auf den Karten (vereinfacht ausgedrückt)).
Mit W3W?
Die hier von einigen angepriesene Postzustellung mit W3W funktioniert bestimmt auch ganz toll:
Im bisherigen System hat man Straßen und Hausnummern.
Wer lesen kann hat kein Problem die Briefe so vorzusortieren, dass er beim Austragen möglichst kurze Wege hat.
Selbst wer keine Vorstellung von der Lage der einzelnen Straßen zueinander hat sortiert zuerst nach Straßnenamen und dann nach Hausnummern (wenn die Straßen "à la New York" benannt sind ist es noch einfacher).
Wer den Stadtplan kennt, der sortiert auch die Straßen so, dass er keine Umwege laufen muss, wer sie nicht kennt, der schaut an jeder Kreuzung auf die Straßenschilder (ja, ja, die gibt es nicht überall), greift sich den passenden Briefstapel und trägt die Briefe dort aus.
Über die Differenz zwsichen zwei Hausnummern derselben Straße lässt sich (sehr grob) die Entfernung zwischen beiden Adressen abschätzen.
Und mit W3W?
Unmittelbar nebeneinander liegende W3W-Kacheln haben völlig unterschiedliche, zusammenhanglose Namen, die keinerlei Rückschlüsse auf Reihenfolge oder Nachbarschaften zulassen (und das sogar "by Design").
WIE um alles in der Welt soll da ein Brief zugestellt werden?
Ach ja!
Der Postbote im hintersten Winkel der Dritten oder gar Vierten Welt (Bono sang darüber) hat selbstverständlich ein Navi mit installierter W3W-App ...
WaiHei