Anforderungen der jagdlichen Schießprüfung zu gering

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Die Schießausbildung deutscher Jagdscheinanwärter ist verbesserungsfähig.
Nicht nur aus Gründen des Tierschutzes, sondern auch vor dem Hintergrund zunehmend öffentlicher Aufmerksamkeit müsste das eigentlich im ureigenen Interesse aller Jäger liegen.
Was hört man nicht so oft: „ - schwerwiegende Entscheidung über Leben und Tod - hohe Verantwortung im Sinne eines schnellen und schmerzlosen Todes - Achtung vor dem Wild -erzieherische Pflicht zur Selbstkontrolle -jagdlicher Ehrenkodex -hohes Niveau deutscher Jagdausbildung “
Nur - wie passen diese Behauptungen zur Praxis und vor allem zur Ausbildung?

In sämtlichen LJVs muß der mit fast 20cm ohnehin schon riesige 8er nicht einmal mit jedem Schuß bei Bock-/Fuchsscheibe getroffen werden! Es wird eine moderne Büchse mit 10-12fach-ZF benutzt. Bei diversen Schießnadeln für schon „ausgebildete“ Jäger ist man stolz, wenn die (suppentellergroße!) „killing zone“ der 8 mit jedem Schuß getroffen wird. Das sollte zu denken geben.

Man fragt sich dann was beim Schuß unter Revierbedingungen passiert: schlechtes Licht, ungünstige Auflage, Regen, Bockfieber, Zeitdruck . . !?
Wer schon unter sterilen Schießstandbedingungen im 8er herumwackelt, muß sich über regelmäßig krankgeschossenes Wild im Revier nicht wundern. Wird im Randbereich des 8ers abgekommen und addiert sich die Munitionsstreuung ungünstig dazu, ist der Krell- , Nieren- oder Tiefblattschuß fast sicher. Trotzdem erhalten Anwärter, die diese ohnehin großzügige Trefferzone nicht einmal sicher halten können, den Jagdschein.
Hier greift auch das Argument der Selbstbeschränkung/-einsicht nicht: wären diese Tugenden allgemein vorhanden, könnten sämtliche Verkehrsregeln, Polizisten und Juristen abgeschafft werden. Jäger sind schließlich auch nur Menschen.

Einem durchschnittlichen Sportschützen ist es ohne weiteres möglich, unter JAGDLICHEN PRÜFBEDINGUNGEN (mit Jagdgewehr) verlässliche 5er-Gruppen von 50-60mm zu schießen. Dazu gehört keine außergewöhnliche Fähigkeit. Das haben wir anhand einer Stammtischwette im Verein schon ausprobiert. Der jagdliche 10er der Bock- oder Fuchsscheibe mit gemütlichen 95mm ist wirklich nicht schwer zu treffen.
Voraussetzung für ein gutes und jederzeit abrufbares Niveau unter verschiedensten Bedingungen ist regelmäßiges Training. Gute Gewehrschützen sind 2-3mal wöchentlich auf dem Stand, Topleute öfter. Für den Jäger sollte daher ein Training alle 2-3 Wochen machbar sein. Auch könnte das Training praxisnäher gestaltet werden: Verwendung verschiedener Wildscheiben (Größe, Hintergrund), wechselnde Auflagen oder der Schuß unter Belastung( Bockfieber, Bergjagd): 20 schnelle Kniebeugen(Waffe natürlich sicher abgelegt J) und dann einen sauberen Schuß anbringen. Wär mal was zur Auflockerung und wer dann im 10er bleibt ist gut.(bei Kniearthrose und Bluthochdruck aber bitte nicht !)

In der Prüfung sollte der 8er-Ring tabu und kein Wiederholungsschießen gestattet sein. Das würde eine erheblich intensivere Ausbildung erzwingen.
Über Keilerscheibe, KippRollHasen, Wurftauben und die Kurzwaffe breitet man lieber den Mantel des Schweigens, die dort geforderten Trefferquoten sind geradezu abenteuerlich - wenn überhaupt welche gebracht werden müssen.

Wolfssprosse :wink:
 
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Also in Bayern muss man dreimal hintereinander (2x sitzend 1x angestrichen) den 8er in der Bockscheibe treffen. Einen vierten Schuß bekommt man eventuell zugebilligt.

Man schießt im allgemeinen mit einer unbekannten Waffe. Optik meißt 6-fach. Absehen 1 oder 4.

Finde das reicht vollkommen aus.

Im größten Teil der Welt darf man ohne jede Prüfung auf die Jagd.
Wieso müssen wir uns in Deutschland immer das Leben so schwer machen?
 
A

anonym

Guest
Hallo Wolfssprosse,

ich weiß ja nicht wer du bist, du scheinbar auch nicht (siehe Profil!) aber ich würde mich erst mal ein wenig "zurücker" halten als Frischling!
Deinen bisherigen Beiträgen nach, solltest du ein wahre Meisterschütze sein, gönn ich dir, aber es gibt da noch ein paar kleine Unterschiede zwischen Reden und Tun!
Willkommen!!!
 
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Also in Bayern muss man dreimal hintereinander (2x sitzend 1x angestrichen) den 8er in der Bockscheibe treffen. Einen vierten Schuß bekommt man eventuell zugebilligt.

Das stimmt so nicht, oder?

Von vier Schüssen müssen drei Treffer sein, wobei "nur" 8er, 9er und 10er Ringe zählen. Ein angerissener 8er zählt übrigens als Treffer. Ob die Treffer im sitzenden oder stehend erfolgt sind spielt keine Rolle. Es "müssen" 2 stehend und 2 sitzend abgegeben werden. Es wird aber so sein, dass nach 3 Treffern abgebrochen wird. Den vierten Schuss bekommt man also immer zugebilligt.

Man schießt im allgemeinen mit einer unbekannten Waffe. Optik meißt 6-fach. Absehen 1 oder 4.

Die Prüfungsordnung sagt nichts über die Optik aus, 12 fach oder grösser wäre als auch möglich. Absehen egal. Ferner heisst es, dass "Waffen und Munition zur Verfügung gestellt wird". Von wem wird nicht erwähnt. Deshalb sollte es möglich sein mit der Ausbildungswaffe zu schiessen...
 
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Bei uns sind 25/50 Ringen beim stehend angestrichenen Anschlag notwendig. Ich denke das ist vertretbar. Mit einem aufgelegten Anschlag sieht das natürlich anders aus.

Ich denke der Punkt Waffenhandhabung und Jagdrecht in der praktischen Prüfung ist mindestens genauso wichtig und dort sind die Prüfung nicht immer hinreichend konsequent.
 
A

anonym

Guest
TBr schrieb:
Rehfelder schrieb:
aber ich würde mich erst mal ein wenig "zurücker" halten als Frischling!

Warum sollte er das tun?

Nicht weil er hier ein Neuling wäre (das ist ja totaler Quatsch, dieses alte-Sack-Argument), sondern weil er schlicht und ergreifend trollt.

Und das Problem bei Trollen ist, dass auch das etwa Bedenkenswerte, das sie zwischendrin hin und wieder absondern mögen, dann (mit gutem Grund) nicht mehr ernstgenommen wird.

Carcano
 
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Ich weiß ja nicht wer du bist, du scheinbar auch nicht (siehe Profil!) aber ich würde mich erst mal ein wenig "zurücker" halten als Frischling!
Deinen bisherigen Beiträgen nach, solltest du ein wahre Meisterschütze sein, gönn ich dir, aber es gibt da noch ein paar kleine Unterschiede zwischen Reden und Tun!

Das wäre ja noch schöner wenn man sich nur aufgrunde der Beiträge zu Wort melden darf oder provokante Thesen in das Forum stellt, so wie Wolfsprosse dies tut (mit seinem Lieblingsthema => Thread: Zwangsballern).

Wolfsprosse wird wohl ein sehr guter Schütze sein, aber das ist doch hier völlig nebensächlich.

@Wolfssprosse
muß sich über regelmäßig krankgeschossenes Wild im Revier nicht wundern.

Möglicherweise ein lokales Problem in Deiner Umgebung? Wieso gehst du davon aus, dass dies häufig oder in aller Regel vorkommt?
 
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Anscheinend wird hier im Forum jeder der (konstruktive) Kritik anbringt gleich als TROLL bezeichnet. Damit macht man seine Argumente lächerlich, schiebt ihn in die böse Jagdgegnerecke und entzieht sich recht elegant einer vernünftigen Gegenargumentation. Sei´s drum.

@merzedes

Krankgeschossenes Wild ist leider weder bei der Ansitz- noch bei der Bewegungsjagd die Ausnahme. Jeder ehrliche Praktiker wird das zugeben müssen - und sei es nur für sich im stillen Kämmerlein. Jeder erfahrene Jäger kennt genug "Wackelkandidaten", denen Jagdgelegenheiten gewährt werden. Warum sollen die plötzlich im Revier alle schießen wie Weltmeister, bei den schlappen Prüfungen? Und warum sind die Prüfungen so lau? Weil die Vorbereitung in einem gewissen Zeitrahmen bleiben muß. Und der ist für einen schießsportlichen Neuling einfach zu kurz, um die so wichtigen Abläufe zu automatisieren, geschweige denn, die notwendige Koordination überhaupt zu entwickeln. Man braucht aber dringend Jägernachwuchs, vor allem möglichst einflussreichen. Darum darf die Prüfung nicht zu schwer sein. Und nicht zu teuer(Munitionskosten). Und darum trainert man halt 10 oder 15mal mit der Büchse und ist dann natürlich ein sicherer und versierter Schütze. Und die Erde ist doch eine Scheibe und Rotkäppchen ein Tatsachenbericht :wink:
Ist wirklich nicht schwer zu durchschauen.

Wolfssprosse
 
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ich finde es schon der Hammer wenn hier einer Gruppe pauschal gewisse Sachen unterstellt werden.
es kommt nicht nur darauf an was man schreibt sondern auch wie man es schreibt :!:
und Dieses ist keine Diskusionsgrundlage :evil:
 
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Wolfssprosse schrieb:
... Für den Jäger sollte daher ein Training alle 2-3 Wochen machbar sein. ...
Ich bin der letzte, der etwas gegen regelmäßiges Training am Stand hat.
Aber wer diese Frequenz anstrebt, der muss
a) entweder steinreich, arbeitslos, berentet oder pensioniert sein und / oder
b) kein Revier zu betreuen und / oder
c) auch sonst wenig Jagdgelegenheit haben.
 
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Skogman schrieb:
Wolfssprosse schrieb:
... Für den Jäger sollte daher ein Training alle 2-3 Wochen machbar sein. ...
Ich bin der letzte, der etwas gegen regelmäßiges Training am Stand hat.
Aber wer diese Frequenz anstrebt, der muss
a) entweder steinreich, arbeitslos, berentet oder pensioniert sein und / oder
b) kein Revier zu betreuen und / oder
c) auch sonst wenig Jagdgelegenheit haben.

d) Schießstandbetreiber mit kommerziellem Interesse
 
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Bei allem Genölle über die Prüfungsanforderungen wäre es jetzt doch wirklich Interessant zu wissen wie gut oder schlecht die Ergebnisse bei den Prüfungen letztlich sind.

Hat da jemand ne Ahnung?
Weil sich hinzustellen und zu sagen die Anforderungen sind gering, also schiessen alle schlecht ist dann doch etwas gewagt.
 
A

anonym

Guest
Franz85 schrieb:
...

Im größten Teil der Welt darf man ohne jede Prüfung auf die Jagd.
Wieso müssen wir uns in Deutschland immer das Leben so schwer machen?
Weil wir eben in DEUTSCHLAND sind. :-(((((((
In jedem noch geistig gesunden Land wuerden Schwaetzer wie Wolfi geteert und gefedert.
Hier werden solche Gestalten in Parlamente gewaehlt.
BTW, ich bin immer noch der Meinung, das Wolfi ein Jagdhasser ist, der hier herumtrollt. Schmeisst den Kasper endlich raus, der schaden, den er mit seiner Hetze anrichtet, ist immens.
 
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Skogman schrieb:
Wolfssprosse schrieb:
... Für den Jäger sollte daher ein Training alle 2-3 Wochen machbar sein. ...
Ich bin der letzte, der etwas gegen regelmäßiges Training am Stand hat.
Aber wer diese Frequenz anstrebt, der muss
a) entweder steinreich, arbeitslos, berentet oder pensioniert sein und / oder
b) kein Revier zu betreuen und / oder
c) auch sonst wenig Jagdgelegenheit haben.
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