Weidmannsheil,
ich führe gerade eine Alpenländische Dachsbracke (Rüde, 12 Monate) ab. Im Januar 2025 steht dann in Tirol die Anlagenprüfung zur lauten Jagd an.
Der einschlägigen Literatur kann man ja entnehmen, wie man eine Bracke hierfür abführt.
Mein "Problem" hierbei ist, dass ich in einen Begehungsschein in einem Rot- und Gamswildrevier habe, wobei das Rotwild unsere Hauptwildart ist. Das Hauptinteresse der meisten Jäger liegt hierbei aber lediglich bei den Hirschen. Diese dürfen natürlich besonders in der Feiste und der Brunft in keinster Weise gestört oder beunruhigt werden (gilt ja für alles Wild, Rotwild ist aber besonders sensibel in dieser Hinsicht). Somit ist es nicht gerne gesehen, wenn meine Bracke gelöst von mir eine Fuchs- oder Hasenspur spurlaut durchs Gelände ausarbeitet, da dies ja die Hirsche verscheucht und die dann in den Nachbarrevieren erlegt werden.
Ich lasse den Hund natürlich nicht überall im Revier laufen sondern nur auf den Flächen auf denen ich selbst jage, dass er die Grenzen überlaufen kann ist natürlich möglich, aber eher unwahrscheinlich da ich darauf achte wo ich ihn schnalle.
Auf dem Übungstag des Klub Dachsbracke sagte mir ein erfahrenerer Führer, dass er seine Bracken auch regelmäßig in einem Rotwildrevier brackieren lässt und dies seiner Erfahrung nach keinen Einfluss auf das Rotwild hat, da sie ja laut jagen.
Natürlich schnallt er sie nicht in der Dämmerung oder in den Einständen, aber Hase und Fuchs sind ja auch viel auf dem Feld unterwegs.
Meine Frage an das Forum ist also:
könnt ihr bestätigen, dass ein fährten- und spurlaut jagender Hund das Wild nicht außerordentlich beunruhigt und es dann in andere Einstände "umzieht" oder ist dies doch der Fall?
Bei Drückjagden auf Schalenwild müssen ja solche Hunde eingesetzt werden. Aber hier sollen sie das Wild ja auch gezielt in Unruhe versetzen.
P.S. bei uns werden zu 99% BGS aus den eigenen verbandsunabhängigen Zuchten geführt. Diese Rasse ist also das Non plus ultra. Eine Bracke oder ein Münsterländer werden da schon schief angeschaut und jede Hundearbeit die über eine Nachsuche hinaus geht ist Zeitverschwendung. Aber nichts gegen den BGS, ist eine tolle Rasse.
Vielen Dank für eure Antworten!