98er von Wilhelm Brenneke Berlin

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Hatte heute einen 98er von W. Brenneke, Berlin im Kal. 9,3x64 in der Hand. Dabei handelt es sich ja wohl um damals von Brenneke nachgebaute neue Zivil-98er-Systeme. Weiß dazu jemand was zur Qualität zu sagen? Sind solche Systeme heute eher gesucht oder unter ferner liefen? Der Schlossgang schien mir für einen 98er sehr gut zu sein und die haben wohl auch alle eine 3-Stellungs-Flügelsicherung. Die SuFu hat dazu leider nichts ausgespuckt. Was wäre so ein Prügel heute (mit den ganzen Abstrichen wie SEM, ggf. Deutscher Stecher) wert? Frage nur spaßeshalber, mein Budget für Investitionen in Waffen ist momentan ziemlich erschöpft.

Gruß und Waihei
Frettie
 

tar

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Was ich mich immer frage ist, wie viele hundert Euro ist den Leuten ein glatterer Schlossgang wert - und kann das durch polieren oder fetten nicht auch erreicht werden bzw. hakeln viele 98er wirklich so doll, dass man dadurch ein Stück Wild nicht bekommt?
 
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Frettierer schrieb:
Hatte heute einen 98er von W. Brenneke, Berlin im Kal. 9,3x64 in der Hand. Dabei handelt es sich ja wohl um damals von Brenneke nachgebaute neue Zivil-98er-Systeme. Weiß dazu jemand was zur Qualität zu sagen? Sind solche Systeme heute eher gesucht oder unter ferner liefen? Der Schlossgang schien mir für einen 98er sehr gut zu sein und die haben wohl auch alle eine 3-Stellungs-Flügelsicherung. Die SuFu hat dazu leider nichts ausgespuckt. Was wäre so ein Prügel heute (mit den ganzen Abstrichen wie SEM, ggf. Deutscher Stecher) wert? Frage nur spaßeshalber, mein Budget für Investitionen in Waffen ist momentan ziemlich erschöpft.

Gruß und Waihei
Frettie

M.W. hat Brenneke niemals selbst Systeme hergestellt, sondern FN-Zivilsysteme verwendet. Das sind wohl mit die besten 98er Systeme, die es gab.Ich hatte mal eine solche Waffe in 9,3x64, habe sie dann allerdings verkauft, weil ich komplett auf Mauser 66S umgestellt habe. Brenneke 98er tauchen immer wieder zu Mondpreisen am Markt auf. Realistisch ist m.E. allerdings ein Preis von allenfalls rund EUR 600 für die nackte Waffe.

WH, Bo
 
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@ tar:
Du, mir geht´s vordringlich nicht um den Schlossgang, sondern darum, ob man so an ein vernünftiges 98er-System kommt, um daraus evt. mal eine klassische Jagdbüchse aufzubauen. Aber es gibt schon 98er, die sind so ausgeleiert, dass die Hakelei einen zum Wahnsinn treiben kann (ich denke da an unseren 98er in der JJ-Ausbildung). Wenn man diverse 98er direkt in der Handhabung vergleicht, kann sogar ein Laie wie ich da deutliche Unterschiede ausmachen. Hatte heute ebenso eine Großwildbüchse in .458 mit einem 98er-Magnum-System in der hand, die mehr als dreimal soviel kosten sollte wie der Brenneke und der Schlossgang war gelinde gesagt bescheiden, obwohl die Waffe weniger geführt war.

Hier nochmal ein Beispiel für so einen Brenneke-98er, der Preis dürfte sich aber nach meinem Gefühl jenseits von Gut und Böse bewegen (obwohl ich davon zuwenig verstehe):

http://www.egun.de/market/item.php?id=2638189

Im Prinzip ist das die gleiche Waffe, nur hatte die, die ich heute in der Hand hatte, keine zusätzliche seitliche Schiebesicherung und einen deutschen Stecher. Sonst aber identisch, jedoch bereits etwas gebraucht.

Gruß
Frettie
 
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Danke für die Info Bo! So um den Dreh rum hatte ich mir das auch schon gedacht. Das mit den FN-Systemen klingt einleuchtend und wäre ja ne ganz gute Sache.

Gruß
Frettie
 
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Frettierer schrieb:
Danke für die Info Bo! So um den Dreh rum hatte ich mir das auch schon gedacht. Das mit den FN-Systemen klingt einleuchtend und wäre ja ne ganz gute Sache.

Gruß
Frettie

Habe noch eine Preisliste von 1997 vorliegen.
Danach kostete die Original Brenneke Büchse als Modell Standard 6800 DM. :wink:
 
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Balmung schrieb:
Habe noch eine Preisliste von 1997 vorliegen.
Danach kostete die Original Brenneke Büchse als Modell Standard 6800 DM. :wink:

Dabei handelt es sich aber um eine "Neuauflage" und nicht um Brenneke Berlin.
 
A

anonym

Guest
Dabei handelt es sich aber um eine "Neuauflage" und nicht um Brenneke Berlin.

das "Original" wäre eher eine Brenneke -Leipzig (Vorkrieg)
Dann kam Berlin
darauf Langenhagen (Hannover), oft DWM-Systeme.

K. Bell
 
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Balmung schrieb:
Frettierer schrieb:
Danke für die Info Bo! So um den Dreh rum hatte ich mir das auch schon gedacht. Das mit den FN-Systemen klingt einleuchtend und wäre ja ne ganz gute Sache.

Gruß
Frettie

Habe noch eine Preisliste von 1997 vorliegen.
Danach kostete die Original Brenneke Büchse als Modell Standard 6800 DM. :wink:

Mal wieder mit der gewohnten Lachkompetenz. Zur Info: Brenneke hat bis in die 70er Jahre hinein serienmäßig Büchsen hergestellt, und zwar - andere habe ich noch nicht gesehen - in den Brenneke-Kalibern 7x64, 9,3x64 und -selten - 8x64. Jeweils mit 65-cm-Lauf und - soweit Nachkriegsproduktion - mit FN-System. Ich kenne zwei Büchsenmachermeister, die damals in der Brenneke - Fertigung tätig waren, nämlich Rolf Oschmann und Klaus Stöhr, persönlich.

Mit diesen Waffen haben die Waffen, die Brenneke in den 90ern angeboten hat und heute noch anbietet, nichts mehr zu tun. Sie werden nicht bei Brenneke selbst, sondern von externen Büchsenmachern angefertigt. Sie haben oftmals kein FN-System und sind keine Serienwaffen, sondern Unikate, die nach den Wünschen des Bestellers angefertigt werden/wurden. Und es gibt sie in allen gängigen Kalibern. Der Preis, den Brenneke dafür aufruft oder aufgerufen hat, taugt also nicht als Maßstab zur Bewertung der alten, "richtigen" Brenneke- Büchsen.

@Frettierer: Schick mir vor dem Kauf ein paar Bilder von der Waffe, vielleicht kann ich Dir dazu dann ein paar konkrete Hinweise geben.

Kind regards, Bo
 
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Fassen wir es mal so zusammen: Nach dem 2. Weltkrieg hat Brenneke FN-Zivilsysteme verwendet, die auch FN für Jagdwaffen verwendete, bis FN die Produktion einstellte und keine mehr erhältlich waren. Ich weis nicht wann der Wechsel nach Langenhagen stattfande aber logischerweise mußte Brenneke irgendwann auf andere Systeme ausweichen, DWN oder Neufertigungen...
 
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boris0815 schrieb:
Balmung schrieb:
Frettierer schrieb:
Danke für die Info Bo! So um den Dreh rum hatte ich mir das auch schon gedacht. Das mit den FN-Systemen klingt einleuchtend und wäre ja ne ganz gute Sache.

Gruß
Frettie

Habe noch eine Preisliste von 1997 vorliegen.
Danach kostete die Original Brenneke Büchse als Modell Standard 6800 DM. :wink:

Mal wieder mit der gewohnten Lachkompetenz. Zur Info: Brenneke hat bis in die 70er Jahre hinein serienmäßig Büchsen hergestellt, und zwar - andere habe ich noch nicht gesehen - in den Brenneke-Kalibern 7x64, 9,3x64 und -selten - 8x64. Jeweils mit 65-cm-Lauf und - soweit Nachkriegsproduktion - mit FN-System. Ich kenne zwei Büchsenmachermeister, die damals in der Brenneke - Fertigung tätig waren, nämlich Rolf Oschmann und Klaus Stöhr, persönlich.

Mit diesen Waffen haben die Waffen, die Brenneke in den 90ern angeboten hat und heute noch anbietet, nichts mehr zu tun. Sie werden nicht bei Brenneke selbst, sondern von externen Büchsenmachern angefertigt. Sie haben oftmals kein FN-System und sind keine Serienwaffen, sondern Unikate, die nach den Wünschen des Bestellers angefertigt werden/wurden. Und es gibt sie in allen gängigen Kalibern. Der Preis, den Brenneke dafür aufruft oder aufgerufen hat, taugt also nicht als Maßstab zur Bewertung der alten, "richtigen" Brenneke- Büchsen.

@Frettierer: Schick mir vor dem Kauf ein paar Bilder von der Waffe, vielleicht kann ich Dir dazu dann ein paar konkrete Hinweise geben.

Kind regards, Bo

Deine Signatur gefällt mir. Vielleicht verinnerlichst Du die ein wenig.
Ich weiss nicht, weshalb Du so heftig und beleidigend reagierst.
War es mein mitgeteiltes Unverständnis bezüglich eines 9,3x64- Stutzens?
Was nun meinen bisherigen Beitrag in diesem Faden betrifft: Ist ja hier kein Examen.

:lol:
 
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boris0815 schrieb:
Mit diesen Waffen haben die Waffen, die Brenneke in den 90ern angeboten hat und heute noch anbietet, nichts mehr zu tun. Sie werden nicht bei Brenneke selbst, sondern von externen Büchsenmachern angefertigt. Sie haben oftmals kein FN-System und sind keine Serienwaffen, sondern Unikate, die nach den Wünschen des Bestellers angefertigt werden/wurden. Und es gibt sie in allen gängigen Kalibern. Der Preis, den Brenneke dafür aufruft oder aufgerufen hat, taugt also nicht als Maßstab zur Bewertung der alten, "richtigen" Brenneke- Büchsen.

Kann diese korrekte Stellungnahme nur mit meinem subjektiven Eindruck ergänzen:
Die unter Brennecke Berlin hergestellten Büchsen waren alle recht ordentlich.

Was später unter dem Brennecke Label angeboten wurde war aber - insbesondere unter dem Gesichtspunkt der exorbitant hohen Preise - von mässiger Qualität , die teilweise nicht besser als die Hausmarken der grossen Versender waren.

Also eine Brennecke Berlin würde ich in der Preislage um oder unter 1 Teuro als angemessen betrachten.
Aber nur zur Gewinnung eines FN-Zivilsystems indiskutabel.
Die lassen sich mitunter immer mal wieder für die Hälfte blicken.
 
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@tar:
Hier steht eine Brenneke mit Glas für 890,-
Das war diejenige, welche ich gestern in den Pfoten hatte :wink: . Da ich den Anbieter kenne, dürfte beim Preis das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Es ist außerdem wohl noch ein Haufen passende Mun dabei. Das Glas kann man aber getrost vergessen (kein Problem, was passendes liegt eh bei mir rum). Die Waffe wurde allerdings schon ziemlich geschleppt, war wohl viel geliebt. All-in-all aber nicht hoffnungslos. Das System sieht jedenfalls aus wie neu. Evt. müsste man sie nur mal ordentlich putzen.


@all:
Danke für eure wie immer profunden Kenntnisse und dass ihr diese so bereitwillig mit uns anderen Unwissenden teilt!

Ich fasse für mich mal zusammen: der Kauf wäre (für mich) nur interessant, wenn ich mich für das Kaliber entscheiden und den Lauf drinlassen würde. Alles andere (bis auf den Schaft, der ist nicht schlecht und ließe sich aufmöbeln) wäre ohnehin zur Disposition (Abzug, Montage, Sicherung). Das würde allerdings auf nahezu 99% aller anderen 98er (bzw. Systeme) ebenfalls zutreffen. Ich dachte an einen guten Direktabzug (der von Henke soll nicht schlecht sein), seitliche Secura-Schlösschensicherung von Recknagel, Montage - mal sehen (bisher am besten gefallen würde mir die Weaverschiene für SEM von Recknagel - bitte nicht wieder in Ohnmacht fallen von wegen klassische Büchse usw. :wink: :oops: , mir fällt momentan noch nichts besseres ein und es hätte den Charme der Kompatibilität mit meinen anderen Waffen und den Vorteil, dass man an der Waffe so gut wie nichts ändern müsste).

Aber das sind wie gesagt Gedankenspiele, bin momentan eher (noch) nicht bereit, mich in das Abenteuer Universal-Repetierer für Ausland und Drückjagd zu stürzen. Und dass das Kaliber geradezu zwangsläufig in die Richtung Wiederladen zeigt, die mir sowieso schon eine geraume Zeit im Kopf herumspukt, ist auch klar. Obwohl mich die Vielseitigkeit der 9,3x64 schon fasziniert. Und für den Anfang gäbe es ja auch genügend Gewerbliche, die mir eine langsame Pille auf x62-Niveau für den Herbst drehen könnten.

Aber wahrscheinlich warte ich noch ein wenig und beobachte, was sich so bei Egon tut, evt. kommt man ja auch so mal an was vernünftiges.

Gruß
Frettie
 
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Hallo Frettierer,

habe ne Brenneke aus Berliner Zeiten im Kaliber 9,3x64. Die Waffe hat ein FN System das auch beim schnellen Repetieren geschmeidig und zuverlässig arbeitet. Ich habe für die Waffe ohne Glas 1700,-- Euro bezahlt. Obwohl ich die Waffe selten führe (mir ist das Kaliber selbst für Schwarz- und Rotwild zu stark), habe ich den Kauf nie bereut. Die Waffe hält auch einen Vergleich mit sehr viel teureren Custom 98er stand.
 

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