9,3x72R Fan-threat

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Hallo Garaj,

schön wieder mal was von dir zu sehen. :)
Ist der Drilling ganz rechts ein Dreyse/Sömmerda?
Der mittlere hat eine sehr schöne Bunthärtung.
 
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Es ist Unikat,aber ob um Dreyse/Sömmerda handelt sich,hrabe ich keine Ahnung. Drilling ísť gestemmpelt als Emil Barthelmels,Ich denke ,dass nur Händler war .Mit Bunthartung ist ein Peterlongo.
 
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Dreyse-Drillinge hatten diese weit vorne liegende Basküle (die noch vom alten Dreyse-Verschluß mit Zündnadel herrührt) und daraus resultierende lange Scheibe.
Markant waren auch die drei nebeneinander liegenden, quaderförmigen Spannanzeiger hinter der Muschel.
 
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Ich finde Hahndrillinge echt faszinierend. Leider kenne ich keinen Besitzer und im Netz hab ich auch fast nichts darüber gefunden.
Mich würde interessieren wie man eine solche Waffe bedient?
Zum "Drillingsproblem" mit den zwei Abzügen für drei Läufe kommen beim Hahndrilling nochmal zwei Hähne dazu.
Also was muss ich tun, um beim Standarthahndrilling (falls es diesen gibt), einen Schrotschuss danach den Kugelschuss und danach den zweiten Schrotschuss abzugeben?
 
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1. Schrotschuß und Kugelschuß: Wahlschalter auf Kugel stellen, beide Hähne spannen. Hinterer Abzug löst das linke Schloß aus (Schrotschuß), dann den vorderern Abzug betätigt, der das rechte Schloß (auf Kugelschuß gestellt) auslöst.
2. Schrotschuß: Wahlschalter auf Schrot gestellt, dann rechten Hahn gespannt und mit vorderem Abzug das Schloß ausgelöst.

Im Gegensatz zum Selbstspannerdrilling mit seinen drei Schlosse, besitzt der Hahndrilling nur zwei.
Zudem ist er ein echter Handspanner. Es braucht also nur das Schloß gespannt zu werden, das für den unmittelbaren Schuß benötigt wird (gilt für alle mehrläufigen Hahnwaffentypen).

Der Umschalter kann verschieden konstruiert sein. Meistens sitzt er wie beim Selbstspannerdrilling als Schieber auf der verlängerten Scheibe, oder meist bei Drillingen mit Unterhebelverschluß, als Schwenkhebel, dort wo beim Greenerverschluß der Greenerhebel sitzt.
Wird der Umschalter auf Kugel gestellt, legt sich ein Zwischenstück zw. Kugel-Piston und Prallfläche des rechten Hahnes. Schlägt man den Hahn ab, schlägt dieser so auf das Pistonzwischenstück und lößt den Kugelschuß aus. Gleichzeitig verhindert dieses Zwischenstück, daß der Hahn weiter vor zum Schrotlaufpiston schnellt.
Somit können Kugellauf und rechter Schrotlauf nie doppeln.
In Punkto "Sicherheit" steht der Hahndrilling somit an der Spitze aller Drillingskonstruktionen, noch vor denen mit separater Kugel-/Schrotschloßspannung.
Auch wird der Pistolengriff stabiler, da die zwei Schlosse weniger Platz benötigen als die drei der Selbstspannerdrillinge und somit das Holz des Pistolengriffes weniger ausgestochen werden muß.
Zudem wiegt der "Standard-Hahndrilling" mit seinem i.d.R. 68cm langem Laufbündel und Schrotkaliber 16 zw. 2800 und 2900g und ist meist besser ausbalanciert, als viele heutige Flinten "von der Stange".
 
Zuletzt bearbeitet:
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@Sirius, danke für die lange und verständliche Erklärung(y)

Faszinierend, stelle mir die Mechanik mit dem Zwischenstück im Piston fast komplizierter vor als ein drittes Selbstspannerschloss für den Kugellauf!
So ein schönes Stück Waffengeschichte würde sich in meinem Schrank auch noch gut machen, natürlich nur in 9,3x72R;)
 
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So kompliziert ist es gar nicht. Nur für den Büma ist es gefummel, wenn eine neue (stärkere) Schlagbolzenfeder für den Kugellauf eingebaut werden muß. Das muß ein ziemliches Rumgewinde sein, da dranzu kommen.


So ein schönes Stück Waffengeschichte würde sich in meinem Schrank auch noch gut machen, natürlich nur in 9,3x72R;)[/QUOTE]

Wenn du kein WL bist, kommen von den alten Kalibern natürl. nur 9,3x72R und 8x57JR in Frage.
Als WL kannst du aber auch (fast) alle anderen Kaliber der damaligen Zeit wie 6,5x58R, 6,5x70R, 7x72R, 8x57R/360, 8x58R S&S, 8x60R, 8x72R, 9x57R, 9,3x82R, 10,75x52R mit einbeziehen.

Achte nur drauf, daß die Läufe innen o.k. sind und an den Laufhaken nicht rumgehämmert und an den Laufmündungen nicht rumgefeilt wurde.
Die 9,3x72R wurde 1909 als erste dt. Patrone normalsiert (zusammen mit 8,15x46R, 8x57J und 10,75x68). Waffen die ab 1910 (Beschußstempel) in Dtl. gebaut wurden (österr.-ungar. Waffen in dem Kaliber können auch nach Bj. 1909 noch abweichende Maße haben), dürften allesamt mit heutigen Patronen 9,3x72R ladbar sein (Nitrobeschuß vorrausgesetzt). Waffen aus den 20er/30er Jahren sowieso. Manche sind auch direkt mit "9,3x72R" normal oder "9,3x72R norm" gestempelt.
Können, müssen aber nicht. Meine BBF von 1926 hat die Stempelung "9,3x72R normal", das Laufbündel des Collathdrillings von 1926 und das des Burgsmüller Hahndrillings von 1927 aber nicht; trotzdem passen aber die genormten 9,3x72R Patronen (Fabrik- wie Handlabo) anstandslos in die Lager.
Die Schlosse kann der Büma fachgerecht reinigen und neu fetten und gegebenfalls auch einen neuen Scharnierbolzen einsetzen, wenn der alte locker geworden sein sollte.
Einen Schaft kann man mit etwas Zeit und handwerkl. Geschick auch selber wieder aufarbeiten. Nur sollten keine Risse, Spalten oder Absplitterungen (v.a. an den Seitenschlosse und im Übergangsbereich Pistolengriff/Baskül) im Holz sein.

Alte SEM-Basen entfernt und durch Schwenkmontagebasen ersetzt und ein moderneres ZF wie z.B. Zeiss Diavari-D 1,5-6x36, Diavari-Z, ZM, VM 1,5-6x42T*, Swaro Habicht 1,5-6x42Nova oder 2,2-9x42Nova montiert, lassen den 100 Jahre alten Hahndrilling in gutem Originalzustand oder fachgerecht restauriert auch wieder zur vollwertigen Jagdwaffe für unsere Tage werden.

Aber vorsicht: Hahnwaffen können süchtig machen. Irgendwann soll dann noch ´ne führige Hahn-DF her, dann eine Hahn-Doppelbüchse und eine Hahn-Büchsflinte/BBF. ;)
 
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Da ist mir ein Formatierungsfehler beim posten unterlaufen. Bitte Zitattext aufklappen.
 
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Welches Laufmaß könnte das sein? Leider kann ich die Ziffer nach der 8, nicht lesen. 72 dürfte die Hülsenlänge sein. Ist 13gr das Geschossgewicht? 16 im Kreis ist für 65mm Hülsenlänge. Was sagt mir die zweite 16? Die Schrotlager sind mit ziemlicher Sicherheit 70mm lang.
Gruß-SpitzAE154AC8-7BEA-407C-874F-02B52FF166CD.jpeg21A3A0A8-E8AB-4971-A454-6B612A48034F.jpegB2D60626-FEBE-4B75-9CBB-9930F3038D7E.jpeg82E0633E-84AD-4C77-90C7-BAE1F8371A62.jpeg279D2BDB-2F05-4A8B-B13A-61D1F0D2655B.jpegA4A5D738-834D-409A-A5EF-794451C828A8.jpeg7DD2E471-B21E-49AA-BFA6-291A96E57F07.jpeg
 
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Könnte es sein, dass die Waffe mal 65er Lager hatte und später auf 70er Lager nachgeschnitten wurde?

8,8 dürfte das Feldkaliber sein.

Gruß

HWL
 
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Das könnte sein! Dann wäre die zweite "16" nachgestempelt worden.
"5/24" könnte der Erstbeschuss sein und 326 heißt dann was?
Gruß-Spitz
 

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