Gestern Abend war endlich mal kein regnerisches Wetter mehr hier in der Gegend sondern bloss etwas windig und es ging auf Ansitz. Dem guten Wetter geschuldet durfte endlich mal wieder die R93 7x64 mit Holzklasse 7 an die frische Luft...
Ansonsten durfte meist die 7x64 Professional mit. Beim Plastik kann ja nichts unschön werden.
Ich wählte eine offene Leiter am Waldrand mit einem viel Äsung bietenden Luzerneschlag davor. Rechts begrenzt von einer Waldecke und anschliessendem Maisschlag. Da versprach ich mir was von und der Wind war auch optimal.
Schon kurz vor 19 Ihr trat zu meiner rechten auf etwa 80m ein nicht mal luscherhoher Spiesser aus. Auf den ersten Blick als Jährling angesprochen, um dann zu erkennen, dass der im Gebäude viel zu stark dafür ist.
Langsam eingerichtet auf der lustig zusammengeschraubten Leiter mit viel zu tiefer Auflage, welche aus einer Platte etwa zwei Fäuste über der Gurtschnalle besteht. Wissentlich habe ich darum noch einen Rucksack mit Jacken und anderem mehr oder weniger nützlichen Material ausgespopft und als Erhöhung mitgebracht.
Das Absehen ruhte hinter dem linken Blatt des Bockes, als er ganz breit steht, lasse ich fliegen. Ich sehe wieder der Bock im Feuer in der Luzerne nieder geht.
Ich freue mich sehr über den gelungenen Ansitz und meine Beute. Geniesse noch etwas die Abendstimmung, erledige die Büropflichten und trage den Bock im Patent ein, sowie bereite das Bracelet vor indem ich das Erlegungsdatum rausschneide.
Als alles verstaut war wollte ich mich auf den weg zum Bock machen, erkannte aber wie ein einzelnes Stück aus dem Mais wechselt. Ich sprach es als Geiss an und blieb sitzen, weil ich sie nicht stören wollte.
Kurze Zeit später schob sich ein weiteres Reh aus dem Mais. "Aha, doch mit Kitz" dachte ich mir. Nur war das Kitz nicht kleiner als die Geiss. Wieder das Fernglas ausgepackt und einen alten Bekannten erkannt! Ein älterer Bock mit bloss noch einem über lauscher hohen geknickten Spiess rechts und zum Sechser angedeuteten Gabel rechts.
Ich haderte mit mir... Den auch noch erlegen oder ziehen lassen...? Das Wiedersehen mit diesem Burschen gestaltete sich erfahrungsgemäss ja als eher als schwierig.
Ich entschied mich zum Schuss, und richtete mich auf das auf 160m vertraut äsende Stück ein.
Wieder zerriss das Bellen der 7x64 die Stille des Abends. Den Alten riss es von den Läufen und er versank in der Luzerne. Seine Begleitung äugte nur ungläubig zu ihm rüber. Wartete paar Sekunden und zog dann ungläubig immer wieder verhoffend zurück in den Maisschlag.
Ich indes entlud die beiden übrig gebliebenen CDC Patronen und baumte ab.
Dankbar über meinen nichtalltäglichen Jagderfolg barg ich die beiden Stücke und machte mich auf den Heimweg um aufzubrechen und den Ansitz mit der Holden revue passieren zu lassen.
Manchmal lohnt es eben doch, mit einem hübschen Gewehr zu jagen! Ich tue dies leider viel zu selten und nehme mir jedesmal aufs neue vor, dieses Werkzeug öfter an die Frischluft auszuführen.
Waidmannsheil!