Vielleicht ein wenig OT:
Ich finde es sehr schade, dass viele meinen, bei der Gebirgsjagd im Allgemeinen und bei der Jagd auf Stein- und Gamswild im Besonderen, auf große Entfernungen schießen zu müssen. Eine Gams auf zwei-, dreihundert Meter erlegen - das kann mit unseren modernen Waffen und Zielhilfen wirklich jeder. Der große Gebirgsjäger zeigt sich aber meines Erachtens dadurch, dass er es schafft, sich auf wenige Meter an das Wild heran zu pirschen. Wer schon einmal einen Steinbock auf zehn, fünfzehn Meter erlegt hat, weiß wovon ich rede. Ich denke, dass sich diese Unsitte erst durch die vermehrte Vergabe von Gastabschüssen entwickelt hat. Der Gast - häufig Typus gestresster Manager oder Freiberufler - kommt dann für einige Stunden aus der Großstadt herangefahren und will dann eben möglichst rasch "scoren" - time is money. Traurig! Das wichtigste Utensil bei der Gebirgsjagd ist nicht die Waffe oder das Zielfernrohr, sondern Zeit. Geht es heute nicht, geht es morgen... Das Kaliber ist dabei sowas von wurscht. Der erfolgreichste Gebirgsjäger, den ich kenne, schießt alles mit der 5,6x52R seines alten Drillings. Als Zielfernrohr dient ihm ein Swarovski Habicht 4x32 (meistens schaut er aber ohnehin unter dem ZF durch). Sein Vater ging übrigens noch mit der .500 Nitro auf die Gamsjagd :20:.