die ganze Wiederladerei besteht aus Unwägbarkeiten. Läufe, Patronenlager, Pulverlose, Geschosse usw. sind in einem gewissen Spielraum unterschiedlich und geben Raum zu Optimierung und weichen daher von veröffentlichten Daten ab.
EBEN!
Und diese Unwägbarkeiten sind eben selbiges: unwägbar - jedenfalls die meisten und für die Meisten; auf jeden Fall aber für Wiederladeanfänger.
darum sind max. Daten eben auch nichts anderes als Anhaltspunkte und genau aus diesem Grund belächle ich die Datengläubigkeit einiger Leute hier, die anscheinend jede Ladetätigkeit daran festmachen.
Wie willst Du denn feststellen, ob die angegebene Max.-Ladung unter Deinen Umständen (Waffe - Patronenlager, Lauf eng o. weit; Temperatur; Pulverlos; ...) noch Luft noch oben hat oder eben Max. (oder sogar schon darüber) ist?
Am Zündhütchenbild, der plastischen Verformung des Hülsenbodens, ...?
Natürlich hat die Waffenkonstruktion auch noch Reserven (den Beschussgasdruck muss sie ja auch aushalten), aber auf die Spitze treiben würde ich das nicht.
Ein Reifen der Geschwindigkeitsklasse S (180) wird Dir wahrscheinlich nicht bei 195 o. 200 Km/h "um die Ohren fliegen", verlassen würde ich mich darauf aber nicht und lieber gleich H-Reifen montieren lassen, auch wenn die teurer sind.
Will sagen: Bevor ich den Gasdruck auf die Spitze treibe nehme ich doch lieber gleich ein anderes Kaliber.
UND was bringen denn "die letzen" 20 o. 30 m/s Vo mehr an GEE und Wirkung im Ziel - und wie viel mehr Gasdruck ist dafür nötig?
"Da oben" steigt doch der Gasdruck deutlich stärker als die Vo.
Aus diesem Grund ist auch QL für "Anfänger", problematisch, denn da gibt es einen roten Bereich und bis dahin ist alles sicher:roll:- typischer Fall von denkste - gerade wegen der oben erwähnten Spielräume kann QL eben auch nur annähernd rechnen, das dafür aber oft sehr gut!
Wie das "sehr gut" geht stand im weiter o.g. Artikel - mit einfach Kaliber, Geschoss, TLP auswählen und dann Ladungsgewicht eingeben geht es eben nicht.
Für die Einschätzung all dieser Faktoren und den Umgang damit braucht es Einarbeitung, Erfahrung, und Fingerspitzengefühl und diese Eigenschaften bekommt man nur durch praktische Erfahrung und speziell am Anfang durch wohlmeinende Kollegen, die einen an der Hand nehmen und mit ihren Erfahrungen nicht hinter dem Berg halten!
Auch da hast Du (genau wie ich und alle anderen) doch das Problem des glaubens, aber eben nicht wissens.
Natürlich ist es hilfreich sich mit anderen Wiederladern auszutauschen (nicht nur als Anfänger), ob die aber immer alles richtig gemacht haben oder einfach nur Glück (und eine besonders stabile Waffe) hatten weiß man da auch nicht sicher.
Grobmotoriker haben da nichts verloren, die können sich ja am Computer austoben
!
Nicht nur Grobmotoriker, auch Feinmotoriker, die glauben sie könnten aus einer Standardpatrone eine Magnum bauen (weil's dasselbe Waffenmodell ja auch in Magnumkalibern gibt).
Und ja,
: man kann die Leistung steigern im Vergleich zu was - s. obiges Beispiel mit der Superformance
: man verbessert die Präzision sehr häufig ja, es gibt aber natürlich auch sehr präzise Fabrikmun
: man ist flexibel in der Komponentenwahl das auf jeden Fall
: man ist gleichmäßig (Los zu Los Unterschiede käuflicher Mun) ist auch bei mancher Fabrikmun sehr gleichmäßig
: und es macht Spaß!! volle Zustimmung!
Man kann ggf. sogar die Patrone deutlich günstiger laden als man eine vergleichbare kaufen kann (besonders bei "exotischen" Kalibern), wenn man alle Kosten (Ausrüstung, ggf. Lehrgang, "Pappe", ...) hineinrechnet wird das aber schwer UND man gibt durch Wiederladen deutlich mehr Geld für Komponenten aus als die meisten Nicht-Wiederlader für Mun, weil man eben viel mehr schießt als die meisten anderen.
WaiHei