.223 8'' oder 12'' Drall? Jagdliche Verwendung!

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Gelöschtes Mitglied 3213

Guest
Spitz: Schnell im Sinne der höheren Geschoßgeschwindigkeit. Gibt 2 Seiten der Betrachtung 😉
Ich bin aber natürlich d'accord mit der Anmerkung. Ich hätts halt dazu schreiben müssen. 🤔
VG
 
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Jetzt hab' ich hier ALLES über 8'' und 12'' Drall gelesen - ich hab' aber 9'' in meiner Howa .223 - und die Rehe fallen mit RWS 55 Grs Fabrikmurmeln trotzdem um - kann ich beruhigt sein und so weitermachen - oder sollte ich besser einen Lauf mit den favorisierten Drallmaßen benutzen ;):eek:

CD
 
G

Gelöschtes Mitglied 3213

Guest
Carpe Diem: nieeeeemals nüscht!!! Das geht ja mal gar nicht! Wo kämen wir da hin, wenn man sich einfach in die goldene Mitte legt?!🤣🤣

Es ist schon ein bißchen wie bei Radio Eriwan...im Prinzip: ja! Aaaaber....😉

Es hängt von vielen Faktoren ab. Die "Gewichte" beziehen sich immer auf bleihaltige Murmeln und einer gegebenen Geometrie derselben. Innerhalb derselben Gewichtsklasse gibt es deutlich unterschiedlich lange Geschosse, zB bei stark ausgezogenen Spitzen, Bootsheck. Dann wird der zylindrische Führungsteil kürzer. Obwohl dieses Geschoß die gleiche Masse hat, würde es wohl bei einem 12er Drall zuverlässiger zum Schießen zu bringen sein als in einem 10er oder 9er. Daher sind die "Gewichtsdiskussionen" ohne Kenntnis der Geschoßgeometrie nur wenig aussagekräftig. Beispiele für solche Geschosse sind Berger Match neben anderen.
Dem Umstand geschuldet, dass die bleifreien kleinere Dichten aufweisen, müssen deren "Gewichte" im Vergleich zu Bleimurmeln reduziert werden, wenn die zylindrische Führung die bestimmende Konstante liefert. Deswegen schoß meine Keppeler auch sehr vernünftig die HDBs UND die schweren Berger und Sierras.
Ein weiterer Punkt ist, dass die leichten Dinger in Läufen mit kurzem Drall (sofern sie die Züge nicht überspringen, weil die Leistenkräfte zu hoch werden) sehr viel schneller um die eigene Achse rotieren. Geht man jetzt davon aus, dass die Murmel wirklich 100% axial perfekt im Lauf eintritt und der Mantel die hohen Fliehkräfte nach Verlassen der Mündung aushält, wäre die Kreiselstabilisierung perfekt. In der Realität tritt das so kaum ein ( betreibt man nicht wirklich Aufwand). Dann kommt das extrem schnell rotierende Geschoß mit einem Winkelfehler aus dem Lauf und wird diesen auf seinem Weg zumindest nicht verkleinern. Nennt sich Präzession, also das Taumeln um die gedachte Fluglinienachse.
Wenns bei dir klappt: freu Dich! 🍻
VG
K95fuxx
 
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Jetzt hab' ich hier ALLES über 8'' und 12'' Drall gelesen - ich hab' aber 9'' in meiner Howa .223 - und die Rehe fallen mit RWS 55 Grs Fabrikmurmeln trotzdem um - kann ich beruhigt sein und so weitermachen - oder sollte ich besser einen Lauf mit den favorisierten Drallmaßen benutzen ;):eek:

CD

mit meiner .223 - 12er Drall jagte ich viele Jahre
mit dem 74gr KS. Super Präzision obwohl das doch nicht
sein dürfte. Nun ist es das 60gr BallTip.

kreuz
 
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Hochhol…

Hier mal ein interessantes Video zum Thema Dralllänge und Geschossgewicht im Kaliber 223.

Getestet werden Geschosse mit 55 - 62 - 69 - 77 grs in Waffen mit 1:7 - 1:8 - 1:9 Drall.
Ergebnis: Die Waffe mit 1:7 Drall schneidet am besten ab, mit ALLEN Geschossen.

Mit den verwendeten Waffen kenne ich mich nicht aus, evtl kann hier jemand mit mehr Ahnung etwas dazu schreiben.

Für mich ergeben sich zwei mögliche Schlussfolgerungen:
1.) Der 1:7 Drall ist optimal für das Kaliber 223 (resp die hier verwendeten Patronen).
2.) Im hier genannten Bereich kommt es weniger auf die Kombination von Dralllänge und Geschossgewicht an, sondern auf die Güte des Gesamtsystems. Wobei die Waffe mit 1:7 anscheinend die hochwertigste war.

Ich sympathisiere mehr mit der zweiten Möglichkeit.
 
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Ein Gewisses Maß an Überstabilisierung schadet erstmal nicht.
Übertreibt mans dann aber mit der Geschwindigkeit und ist das Geschoss nicht 100% wucht, kanns die Pillen zerreißen.

Einige alte Militärkaliber haben auch einen im Prinzip zu kurzen Drall, stammt noch aus der Ogivalgeschosszeit.
Trotzdem geht ne 3006 mit 100grn Geschossen super. Wenn die Geschosse auch super sind.

Bei den Pillen der .32ACP kann mans Zerreißen provozieren, platzen oft schon kurz nach der Mündung.

Für maximale Präzi ist der Gleichklang von Drall, Geschwindigkeit und Geschosslänge wichtig. Kurzer Drall bremst unnötig.
Siehe 308 Win Palma.
 
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Normalerweise funktioniert der schnelle Drall bei kurzen Geschossen auch super.
Nur langer Drall und schwere Geschosse geht halt nur bedingt.

Daher sind beide Aussagen richtig.
 
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Wheelgunner_45ACP

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Oder anders formuliert: Überstabilisierung durch kurzen Drall ist im Normalfall unkritisch, Unterstabilierung durch zu langen Drall hat seine Grenzen und ist individuell aus der Waffe zu testen.
 
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Ich würde dieses Thema gerne noch einmal hoch holen.

Ich habe eine 223 mit einem 9-Zoll-Drall (CZ 527). Diese schießt hervorragend mit Geco 55 Grain Target FMJ, mit Hornady Varmint Express 55 Grain und mit 52 Grain LOS HT. Letzteres ist das präziseste, aber alles ziemlich präzise.

Jetzt bin ich auch auf der Suche nach einem etwas schwereren Geschoss. Ich denke an einen FOX Classic Hunter 60 Grain für bleifrei und einen Speer Gold Dot 62 Grain.

Eigentlich geht es um Letzteres. Ich war auf der Suche nach einem Bondet-Geschoss mit möglichst hohem Restgewicht und einigermaßen hohem BC.

Der Golddot erfüllt diese Anforderung. Was mich jedoch überrascht, ist, dass das Geschoss als „Verteidigungsgeschoss“ eingestuft wird, obwohl es mit diesen Eigenschaften wie ein Jagdgeschoss zu funktionieren scheint.

Der BC wird mit 0,310 angegeben, was eher hoch geschätzt ist. Dies liegt laut Speer am „rebated boat tail“.

Sind diese besonders hart oder so oder gibt es einen anderen Grund, warum dieses Geschoss kein ausgezeichnetes Jagdgeschoss wäre?
 
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Ich glaube das hat mehr Marketinggründe. Stichwort US-Markt.
Da ist die Anzahl der potentiellen Kunden im Bereich „Selbstverteidigung/ Home defence“ um fein vielfaches größer als im Bereich „Jagd“.
 

Wheelgunner_45ACP

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In USA gibt es die Tendenz auch solche Kaliber aus entsprechenden Waffen zur Home Defense zu besitzen. Und um da Geschosse verkaufen zu können, hat Speed das Ende in dem Bereich marketingtechnisch platziert.
 
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Vielen dank, dachte ich mir schon.

Ich hab jetzt auch im "Geschosse und ihre Deformation" faden einiges dazu gefunden. Scheint gut auf zu machen en behalt fast das ganze gewicht mit gute wirkung.

Naturlich geht "cup und core" auch immer noch aber mit ein gebundenes geschoss ist mehr ausschus und weniger blei im Wildbrett weil das geschoss zusammen bleibt.

Fur die .223 wirdt es dan mal sparsam mit das Angebot. Norma Oryx gibt es in 55 grain naturlich noch aber das Speer scheint ja sehr gut zu funktionieren und ist ausserdem in 55, 62 und 75 grain. Das 75 grain ist mir zu schwer und passt weniger gut zum drall.

Ausserdem sind die preise mehr oder weniger vernunftig. Sonst ist Europaïscher produktion mir lieber.

Ich werde mal ein bischen simulieren.
 

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