Moin zusammen,
man muß sich das einmal auf der Zunge zergehen lassen:
Hier meinen einige, es gibt ein Recht auf schnelles Fahren. Sehr schön auch zu sehen in geschwindigkeitbegrenzten Zonen, da wird man bei erlaubten 100 locker mit 140 überholt. Tempobegrenzungen haben neben dem Verkehrsfluß auch den Hintergrund Sicherheit. Wer meint, er hätte ein Anrecht auf schnelles Fahren, insbesondere über Speed Limit, macht nichts anderes als sich über die vom Staat dem einzelnen gegenüber eingeräumte Sicherheit hinweg zu setzen. Die Aussage ist: Mich interessiert es nicht, wenn ich durch meine (hohe) Geschwindigkeit deine persönliche Sicherheit herab setze, das erlaube ich mir einfach bzw. das ist mein Recht.
Klar ist es z. Z. ein Recht, Vollgas zu heizen. Bloß viele beherrschen es einfach nicht. Wollen wir jetzt für unsere Firmenwagen-Lenker Rennlizenzen einführen?
Bei dem Thema Verkehrsfluß ist es das gleiche, jeden Morgen hänge ich auf der A7 ab, weil sich keiner an die dynamische Verkehrsregelung hält und munter 20-30 über Speed-Limit immer wieder alles stocken lassen.
Die Diskussion über ein Speedlimit ist durchaus vergleichbar mit dem Rauchverbot. Die gelebte Rücksichtslosigkeit (vieler) einzelner macht Maßnahmen notwendig. Dabei kommt erschwerend der "angepisst sein" Faktor im Straßenverkehr dazu. Es sind wirklich viele Autofahrer von der Rücksichtslosigkeit auf der Straße angepisst, die in der Hauptsache unsere Geschwindigkeitsfanatiker auch in anderen Situationen an den Tag legen. Diese "Angepissten" sind dann sehr schnell bereit, ein Tempo 120 zu akzeptieren, wenn dabei die Raser nachhaltig diszipliniert werden.
Glaubt mir, diese "Angepissten" Autofahrer werden sich keinesfalls für "freie Fahrt für freie Bürger" einsetzen. Diese Gruppe kann nur gewinnen, wenn mit Tempo 120 der Verkehrsfluß verbessert wird. Finde ich schade, weil ich auch gerne schnell fahre, aber kann ich auch nachvollziehen.
Gruß
Christoph