Wie plant man nur eine Jagdreise?

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[...]

Was mich auch interessieren würde:

Welche Jagden haben euch gefallen, was fandet ihr im Nachgang schlecht?

Oft stellt sich die Realität ja ganz anders dar als das, was man sich vorstellt.

[...]

Bärenjagd klingt toll, Ansitz am Müllplatz hingegen nicht wirklich.

Was hat Euch gefallen und warum, was fandet ihr schlecht?
Ich kann von Namibia und Schottland berichten.

In Namibia (wie auch Südafrika fast ausschließlich) gibt es häufig wilddicht gezäunte "Großgatterjagden". Das ist jetzt wirklich nicht abwertend gemeint. Aber manch einer fühlt sich damit nicht wohl. Man wird darin (wir sprechen hier meist von 5000 Hektar aufwärts) sicherlich ehrliche Jagd ausüben können aber für den einen oder anderen bleibt ein Geschmäckle. Meine erste Afrika-Jagd war auch überwiegend in solchen gezäunten "Game Camps" und es war eine wunderschöne Zeit. Allerdings ist für mich mittlerweile klar, dass wilddichte Zäune künftige nicht mehr in Frage kommen. Mein Eindruck war nämlich, dass man dort ehrlich und fair jagen kann aber es insgesamt zu einfach ist, sein Wild zu bekommen, da die Camps ordentlich "voll" sind.
In Namibia gibt es da durchaus Möglichkeiten. Man kann das ursprünglich vorkommende Wild in Regionen bejagen, in welchen es lediglich Weidezäune gibt, welche das Wild einfach überspringen kann; bspw. im Khomas Hochand. Dort geht es für mich das nächste Mal in 2025 hin. Die danach folgende Jagd wird sicherlich meine erste "Dangerous Game Jagd" werden (Non-Trophy Elefant oder Büffel), wenn ich es mir irgendwie leisten kann. Man wächst da in die Afrika-Jagd rein, würde ich sagen.

In Schottland war ich bereit zweimal und im September geht es ein drittes Mal dorthin. Wer bei der Jagd aktiv zu fuß sein will, gerne auch mal bereit ist, durchs nasse Gras zu robben und eine raue episch anmutende Natur auch bei Regen genießen mag, ist hier genau richtig. Das ist einfach die ultimative Hirschjagd für meinen Geschmack. Und es kümmert mich nicht im geringsten, dass die Hirsche in Schottland deutlich geringer sind als auf dem Kontinent. Ein Royal (Kronenhirsch) war mir bereits vergönnt. Wenn ich mir überlege, dass man in Polen, Ungarn etc. dafür 5000 oder mehr Euros auf den Tisch legen muss, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Das soll aber nicht heißen, dass es für jemand anderen nicht genau das Richtige sein kann (also bitte nicht als Angriff verstehen). Ich spreche hier nur von meinen eigenen Präferenzen.
Im Leben würde ich nie und nimmer 5000 Euro für einen dicken Hirsch in Ungarn ausgeben, wenn ich dafür eine Sable Antilope in Afrika oder eine Steinbock in Kasachstan jagen kann. Never ever!! :D

Aber jedem das Seine.

Liebe Grüße und berichte bitte, wo die erste Reise hingeht.

P.S: Schmöker doch mal hier: https://jagdreisen-reibenwein.com/
 
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Das Problem bei der ganzen Geschicht ist: Man bucht meist keine Jagd, sondern einen Abschuss. [...]
Ich glaube da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Wie ich schon in meinem vorherigen Post erklärte, ist mir die Jagd im Gatter in Namibia zu einfach gewesen.
Mich würde bspw. ein Steinbock sehr interessieren. Wenn ich mir aber vor Augen führe, dass die halbwegs bezahlbaren Angebote in Spanien in aller Regel 2-Tages-Angebote sind, ahne ich bereits (man belehre mich bitte und gerne eines Besseren), dass hier nahezu "Abschuss-Garantie" besteht. Dann lieber ein Jahr länger sparen und erstmal zwei bis drei Tage durch Kasachsten oder Tadschikisten reisen um überhaupt das Jagdgebiet zu erreichen. Und bitte ohne Abschuss-Garantie!

WH
 
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Namibia und Großgatter (wilddicht bzw. nicht wilddicht):
Wie in meinem letztjährigen Zimbabwe Bericht als auch dieses Jahr in Namibia empfand ich die Plainsgame Jagd in Zimbabwe deutlich einfacher als in Namibia.
Hierbei spielt die Region und die Vegetation eine massive Rolle.
Eland im Dickbusch ist die Königsdisziplin, da war es einfacher an die Büffel heran zu kommen.

Ähnlich kann es auch bei anderen Jagden ablaufen (z.B. Steinbock in Spanien). Die Erwartungen dürften individuell zu unterschiedlich sein, man sollte nur ehrlich sich selbst gegenüber sein, was man erwartet, was man zu zahlen bereit ist und was auch der örtliche Jagdleiter bieten kann.
 
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Ich lese schon lange „Jagen Weltweit“, aber ich habe noch nie eine Reise gemacht.

Dabei frage ich mich:

Wie geht man es an?

Rehböcke in Polen oder Wildschweine in der Türkei interessieren mich nicht.

Überhaupt möchte ich nicht in die Türkei oder nach Russland.

Aber was ist denn eine empfehlenswerte Auslandsjagd, einerseits vom Erlebnis, vom überschauren Risiko (nicht Russland oder Nordkorea) und von den Kosten?

Ein Bekannter von mir war in Kroatien auf einer privaten Insel und hat für mehrere tausend Euro eine komische Ziege geschossen.

Das kann es jetzt auch nicht sein, oder?!?
Bei mir ergab sich das so im Gespräch mit Freunden.
Für teuer Kohle über Veranstalter würde ich sowas NIE machen.
Unsere nächste Reise wird dann 2025 auf Whitetail und Elch in der Nähe von Riihimäki sein, auch bei Freunden.

Für Botswana hätte ich was über nen amerikanischen Sammlerkollegen machen können, interessiert mich aber nicht wirkich und is mir auch zu warm.

Mir geht es da um Erlebnis, ggf. ein Stück Fleisch in der Pfanne, mehr nicht.

Alles, was Hirsch ist, kann ich beim Chef im Gatter beäugen und ggf. auch anfassen.
Steinbock ebenso. Ist mir so lieber.
Aller Jubeljahre verirrt sich mal Rotwild zu uns, wenn ich da eins abbekomme, bin ich zufrieden. Dann auch lieber das Schmaltier oder das Hirschkalb als den Brunfthirsch.
 
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@Jan83: zuerst einmal kriegst Du in Ungarn für 5000€ keinen richtig dicken Hirsch - aber für denjenigen, der Wert auf traditionelle Jagd Wert legt, ist Ungarn für Hirschjäger schon das Topland - auch die Sicherheit im Hinterkopf, dass bei einer ggf.anfallenden Nachsuche alles bestens gegeben ist, spielt für mich eine große Rolle. Das ist in keinem der anderen Länder so gegeben ( D und A mal aussen vor).
 
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Ich lese schon lange „Jagen Weltweit“, aber ich habe noch nie eine Reise gemacht.

Dabei frage ich mich:

Wie geht man es an?
Da Du ja, wie man in Deinem Eingangspost lesen kann, relativ unerfahren bist und Inspiration, bzw einen "Wegweiser" für die erste Jagdreise suchst mal ein paar Zeilen von mir.

Zuerst würde ich mich entscheiden ob diese erste reise alleine oder mit einem weiteren Jäger durchgeführt werden soll / kann. Geteiltes Leid ist halbes Leid aber die Eindrücke und Freude bei einer erfolgreichen ersten Jagdreise sind zu zweit unbezahlbar. Die Wahl der Jagdbegleitung, sollte jedoch sehr mit Bedacht ausgewählt werden. Mit mehr wie einer Begleitung würde ich aber nicht eine erste Jagdreise durchführen.

Als klassische Ziele für eine erste Reise sind vor allem Osteuropa ( hier Polen , Tschechien und vor allem Ungarn), Spanien ( günstige Jagd auf Steinbock ) und Namibia genannt.

Der Hintergrund ,dass Du Familie hast und daher zeitlich etwas eingeschränkt bist, lässt Namibia eigentlich aus dem Raster fallen.

Ich würde Dir empfehlen eine Kahlwildjagd in Ungarn als erste Reise zu machen ( dies war nebenbei auch meine erste "richtige" Auslandsjagd vor gut 30 Jahren). So eine Jagd nimmt ca 4 Jagdtage in Anspruch. Anreise nach Ungarn aus Deutschland ist sehr bequem mit dem Flugzeug machbar( auch mit Waffe), so dass Du ca einen Zeitaufwand von 5,5 tagen insgesamt hast. Die Kosten für eine solche Jagd liegen bei ca 1000 € ,mit Flug und Nebenausgaben sollte so eine Jagd mit überschaubaren 1500 € zu bewältigen sein.

Ausdrücklich empfehle ich eine solche Jagd ausschließlich in einem staatlichen Revier zu buchen. Die staatl.Reviere haben (fast) alle gute und vor allem eigene Unterkünfte, gut jagdliche Infrastruktur, gute Berufs Jäger usw.
Wegen 200 € , die die Jagd in einem genossenschaftsrevier günstiger wäre, würde ich nicht die guten Erfolgsaussichten eines Staatsreviers sausen lassen.

Auf einer solchen Jagd, bekommst Du einen recht guten Einblick in den "Jagdzirkus" , merkst ob eine geführte Jagd gegen Geld Dir passt usw. Risiken sind dort relativ überschaubar.

Meistens bekommt man dann vor Ort Lust auf mehr und plant dann den nächsten Trip dorthin, z.B. auf einen geringen Hirsch o.ä.

Buchen kann man solche Jagden bei den bekannten Jagdvermittlern, was ich anfangs auch empfehle. So hat man einen Ansprechpartner hier vor Ort der alles organisiert. Auch haben die Vermittler eine bessere Reputation bei den Revieren wie ein unbekannter Jäger der zum ersten mal bucht. man kann aber auch direkt buchen, fast alle staatlichen Reviere in Ungarn haben ein eigenes Jagdbüro.

Die anderen Vorschläge von oben lassen sich ähnlich einfach über einen Vermittler gestalten.

Ansonsten besuche die wichtigen Messen in Dortmund oder Salzburg und informiere Dich dort.Frage Deine Jagdfreunde über deren Erfahrungen .
 
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wenn du Sorge um die Versorgung von deinem Kind hast, empfehle ich dir einfach, deine Familie mit nach Ungarn zu nehmen... gerade um den Plattensee gibts genug schöne Hotels, wo sich deine Frau und Kind wohlfühlen...
Beim Frühstück und Abendessen müssen sie halt ohne dich auskommen, da bist du jagen.
 
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Ich glaube da sprichst Du einen wichtigen Punkt an. Wie ich schon in meinem vorherigen Post erklärte, ist mir die Jagd im Gatter in Namibia zu einfach gewesen.
Mich würde bspw. ein Steinbock sehr interessieren. Wenn ich mir aber vor Augen führe, dass die halbwegs bezahlbaren Angebote in Spanien in aller Regel 2-Tages-Angebote sind, ahne ich bereits (man belehre mich bitte und gerne eines Besseren), dass hier nahezu "Abschuss-Garantie" besteht. Dann lieber ein Jahr länger sparen und erstmal zwei bis drei Tage durch Kasachsten oder Tadschikisten reisen um überhaupt das Jagdgebiet zu erreichen. Und bitte ohne Abschuss-Garantie!

WH
Wir waren dieses Jahr auf Steinbock in Zentralasien. Rot- Reh- oder Schwarzwild in Osteuropa vom schönen Jagdhaus aus reizt mich einfach nicht; ich persönlich möchte mir das Wild auf einer Jagdreise auch irgendwie "erarbeiten". Ich habe jahrelang meine bessere Hälfte alleine auf Jagdreisen geschickt; wir haben hier ein Revier mit ausreichend Jagdmöglichkeiten – und so war das tatsächlich nun meine erste Jagdreise. 33h Flug, Autofahrt quer durchs Land über kilometerlange Schotterpisten und LKW-Fahrt mit Flussüberquerung... zum Schluss ohne erkennbare Wege steil ins Gebirge ins absolute Niemandsland auf 3500m Höhe, dann mehrere Tage mit dem Pferd zur Jagd. Weite (!) Schussdistanzen! Das war ursprünglich, anstrengend, abenteuerlich... weit raus aus der Komfortzone und nun eine unglaubliche Erinnerung. Trotz Luxusbudget (lange gehegte Träume muss man sich erfüllen bevor man zu alt ist) kein Luxusurlaub! Auch eine erste Jagdreise kann also durchaus so etwas besonderes sein, man muss aber wissen, was man möchte und seinen Spielraum kennen...
 
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Ich lese schon lange „Jagen Weltweit“, aber ich habe noch nie eine Reise gemacht.

Dabei frage ich mich:

Wie geht man es an?

Rehböcke in Polen oder Wildschweine in der Türkei interessieren mich nicht.

Überhaupt möchte ich nicht in die Türkei oder nach Russland.

Aber was ist denn eine empfehlenswerte Auslandsjagd, einerseits vom Erlebnis, vom überschauren Risiko (nicht Russland oder Nordkorea) und von den Kosten?

Ein Bekannter von mir war in Kroatien auf einer privaten Insel und hat für mehrere tausend Euro eine komische Ziege geschossen.

Das kann es jetzt auch nicht sein, oder?!?
Fragst du gerade ernsthaft, wie man einen Urlaub bucht 😳
 

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