Nachdem am Sonnabend trotz eines vielversprechenden Stands mein Jagdherr und ich als Schneider vom Platz gingen, war klar, dass ein Morgenansitz fällig war.
Zumal am Drückjagdstand über 2 h hinweg eine Ricke mit zwei Kitzen hinter mir im Bambus lagen. Mit Wärmebild gut zu erkennen, mit Fernglas/Zielfernrohr nichts.
Leider haben sie sich unbemerkt eingeschoben, als die Treiber schon durch waren... Der Plan, sie beim Abholen hoch zu machen hat zwar funktioniert. Die erfahrene Ricke schaffte es jedoch ausserhalb jeder Schussmöglichkeit zu bleiben.
Am nächsten Morgen lauerte ich ihr also auf und tatsächlich mit Einsetzen der Dämmerung kam sie mit ihren beiden Kitzen und ich hatte eine Schussmöglichkeit auf eins der Kitze, jedoch machte es nichtmal Klick. Seit dem Einbau einer stärkeren Feder beim Handspanner funktioniert dieser in einem von hundert Fällen nicht. Nachher geht es zum Büchsenmacher!
Was dann funktioniert, ist erneutes Repetieren, folgerichtig sprang die Ricke schreckend ab und mit ihr die beiden Kitze im Gefolge.
Sie versuchte es mit einem Bogen, um zum angestrebten Bambus zu kommen, leider war direkt dahinter ein Campingplatz und Null Kugelfang. Clevere Tante!
Okay, dann Plan B: es gibt im neuen Revier eine große Wiese, auf der ich häufig Rehwild bis weit in den Vormittag gesehen habe. Also dorthin, am Waldrand an eine Wiesenecke geschlichen und da stand eine andere Ricke mit ihren Kitzen. Das erste stand breit und lag im Feuer, der Rest der Familie war verwirrt und unschlüssig, so dass Kitz Nr. 2 ebenfalls fiel. Nun war die Ricke zwar im Fluchtmodus, kehrte jedoch immer wieder zu den beiden zurück und stand kurz breit, dann spitz. So ging das eine ganze Weile, bis sie mal für etwas länger breit stand und nach kurzer Flucht zu Boden ging.