Jagen mit Brenneke

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Ist es wirklich noch so , daß nicht jeder eine Büchse besitzt , und deshalb mit FLG und Flinte am Mais stehen muss ?

Warum das Risiko eingehen ?
Welches Risiko?

Ich kenne Jagden wo direkt darauf abgestellt wird - nur mit FLG und Flinte. Hat etwas damit zu tun, dass offenbar immer mal wieder Leuten die Gäule durchgehen und in den Mais gehalten oder durch die Linie gezogen oder auf irre Distanzen geschossen wird.


Bei welchen der in der Vergangenheit aufgetretenen Jagdunfälle wurden die Beteiligten mit FLG verletzt?

Man liest immer wieder in diesem Forum von Leuten die schonmal das FLG haben rumschwirren hören, sehen oder einschlagen gefühlt haben. Oder veilleicht kennen sie auch nur Leute die Leute kennen, welche das schonmal behauptet haben?
Irre diese Erfahrungen, obwohl doch nie mit FLG gejagt wird!

Merkwürdigerweise ist mir das nie passiert. Woran das wohl liegt?


rechy
 
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Seht auf mein Avatar. Sauendoublette mit Brennecke. Angestanden an einem sehr engen Wechsel, wo von vornherein auf kürzeste Distanz reagiert werden mußte. Automatikflinte.
Die schoß das Brennecke auf 40m auf nen Bierdeckel. Habe auch weitere Sauen mit dieser Kombi erlegt. Einschüsse geschoßgroß und Ausschüsse 5 Markstück - wers noch kennt...

Ich halte das Brenneckegeschoß z.B. im Schilf oder Strauchwerk dem normalen Büchsengeschossen auf kurze Distanz für überlegen. Die Geschoßmasse lässt sich nicht so einfach ablenken.
Wenn wir bei uns ins Schilf gehen ( Enten ) oder Schalenwild in Gattern Schäden anrichtet ist die
Flinte erste Wahl. Bei der Entenjagd sind immer 2 oder 3 Brennecke dabei. Hat schon die eine oder andere Zufallssau gebracht.

Man muß natürlich üben. Die meisten Schießstände verbieten aber den Gebrauch von Brennecke.
Da ist die Angst ums Schießstandinventar groß.
 
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Ich würde mir das gut überlegen mit den FLG auf 10 Meter.
Wie andere schon geschrieben haben, Umfeld beachten!
Klar kannste das so machen....

Ich war auf einer Drückjgad im Osten unterwegs und außerhalb an einem Dickicht abgestellt. Einer der durchgehenden Jäger hat mit Opas Uraltflinte und FLG auf vielleicht 5 Meter eine 50 bis 60 kg Sau erlegt und genau vor mir aus dem Busch gezogen.
Sie kam ihm frontal und er hat einen Hauptschuss mit FLG angetragen.
Sauber getroffen, ja, aber durch den Einschuss konntest du mehrere Finger stecken.

Ich möchte so nicht noch einmal "daneben stehen".
Da es mir selbst schon passiert ist, dass die 8x57 IS auf 6 m nicht in den Schädel der Sau eingedrungen ist, sondern wieder abgehoben hat, kann ich verstehen, dass es nicht angenehm ist, in Schussrichtung hinter der angenommen habenden Sau gestanden zu haben.
 
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Wenn man das machen will, ist ne spezielle Flinte oder zumindest ein spezieller Wechsellauf gut. Für Kupfer etc Treibspiegel dann gezogen oder Paradox, mit Büchsenvisier und/oder Rotpunkt.
Alles nicht billig.
350 EUR kostete die Mossberg 500A mit gezogenem Lauf, Glas und Montage vor rund 10 Jahren. Die mag unterkalibrige 16 im Treibspiegel ganz besonders.
Die Kupferlabo von Remington ist nicht auf die Scheibe zu bekommen. Die ist so straff geladen, dass man sich für eins von beiden entscheiden muss. Für den kurzen glatten Lauf der ATP8 gehen die gar nicht. Der wiederum ist ein Präzisionswunder mit der Rottweil Exakt, die wiederum auf der BBF schon auf 40 m schräg ankommt.
 
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Seht auf mein Avatar. Sauendoublette mit Brennecke.
Das werden wir üben müssen! Hier fehlt das magisch eindringliche. Ungefähr so:“ Seeeht her, ihr Jägerlein. Seeeht her! Seht diesen Avatar. Seeht die Doublette. Erkennt die Sauendoublette. Gestreckt mit der Flinte. DER FLINTE! und jetzt geht und tragt die Botschaft in die Welt!
 
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Da meine Eingangsfrage für mich bereits beantwortet wurde, lese ich nur noch mit.

Teils ist es interessant, teils dann - als quasi "Unbeteiligter" - recht amüsant zu welchen Aussagen und auf welche Weise vorgetragen Manche kommen.

Ich glaube es gibt kaum ein Thema hierzuforum welches nicht ein paar Leute triggert, und die dann oft ab vom Thema die lyrische Streitkeule schwingen um ihre hehren Ansichten gegen den Ansturm der Unwissenden, oder Ungläubigen, vehement zu verteidigen.

Warum ist das so?
Woran liegt das, oder an wem?
Wäre sicher eine Dissertation eines Psychologen wert, wobei die daraus folgende Analyse dem ein oder anderen Kombatanten möglicherweise missfallen könnte.

Um aber zum heiß diskutierten Thema vlt. auch etwas fachlich Belastbares beizutragen:
Bei meiner weiteren Recherche bin ich hierauf gestoßen
https://www.deva-institut.de/images/PDFs/09HS001ABFlintenlaufgeschosse.pdf

Für Diejenigen die es vlt. interessiert.
Die Ergebnisse beginnen ab Seite 54.

WMH!
🌿
 
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Die Ergebnisse beginnen ab Seite 54.

Was für dich relevant ist, steht da aber auch nicht drin. Flugverhalten und (Energiewerte) nachdem du dein Ziel getroffen hast.

Oder ballern hier nur alle auf Steine, Sand und Holz?

Die Ergebnisse bei den "Rückprallern" sollte dagegen jeden Diskussion lahmlegen, da es meist keine gab, nur ein Stück kam noch 10m weit.



rechy
 
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Welches Risiko?

Ich kenne Jagden wo direkt darauf abgestellt wird - nur mit FLG und Flinte. Hat etwas damit zu tun, dass offenbar immer mal wieder Leuten die Gäule durchgehen und in den Mais gehalten oder durch die Linie gezogen oder auf irre Distanzen geschossen wird.


Bei welchen der in der Vergangenheit aufgetretenen Jagdunfälle wurden die Beteiligten mit FLG verletzt?

Man liest immer wieder in diesem Forum von Leuten die schonmal das FLG haben rumschwirren hören, sehen oder einschlagen gefühlt haben. Oder veilleicht kennen sie auch nur Leute die Leute kennen, welche das schonmal behauptet haben?
Irre diese Erfahrungen, obwohl doch nie mit FLG gejagt wird!

Merkwürdigerweise ist mir das nie passiert. Woran das wohl liegt?


rechy

Bei uns wird kein FLG verwendet . Bei den meisten Jagden nicht erlaubt.

Die Verwendung ist in Ostdeutschland geschichtlich halt mehr verbreitet, da wird halt länger daran festgehalten .

Ich sehe keine Vorteile gegenüber einer Büchse.
Dazu kommt die immer größer werdende Einschränkung durch Bleiverbot
 
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Bei uns wird kein FLG verwendet . Bei den meisten Jagden nicht erlaubt.

Die Verwendung ist in Ostdeutschland geschichtlich halt mehr verbreitet, da wird halt länger daran festgehalten .

Ich sehe keine Vorteile gegenüber einer Büchse.
Dazu kommt die immer größer werdende Einschränkung durch Bleiverbot
Soll jeder so Verantworten wie er das möchte; dann aber auch den Kopf dafür hinhalten.

Bei uns werden FLG nur zur Nachsuche eingesetzt; als Notbehelf. Bei Organsierten Gesellschaftsjagten bei uns ein No-Go; selbst auf Niederwild-Treibjagdten steht immer öfteres zur Einladung : keine FLG ! Es werden keine Sauen im Treiben beschossen...

Wir gehen selten durch den Mais; aber wen; dann hat der Durchgeher eine Saufeder oder Mistgabel in der Hand; aber keine LW ! Drausen am Mais stehen auch noch weitere Personen... wo soll den in welche Richtung geschossen werden ? Grade mit FLG, die nicht Drall- sondern Pfeilstabelisiert sind und bei jeden Kontakt in der Flugbahn zwar die Richtung; aber nicht die Masse und damit Energie verringern ?

Die Unsitte sich direkt an dem Mais zu stellen sollte Überhohlt sein : dort steigt die Thermik im Mais auf und sorgt dafür das die Sauen im Mais sofort wissen wo draussen jemand ansteht.. die Sauen werden bei Druck wenn überhaupt ( und oft erst nachdem Hunde geschlagen wurden ) die Deckung Fluchtartig verlassen; kommen den Schützen draussen überrascht und sofort wird dann geballert; auf Spitz von Hinten. Breit geht nicht... da steht der nächste Schütze der dann hoffentlich als Kugelfang seine Kniescheibe hinhält ? Durch das Anstellen direkt am Mais minimiere ich das Sichtfeld und auch die Reaktionszeit und maximiere somit das Fehlerpotential der Handelnden. Stell ich mich weiter vom Mais weg ab hat der Schütze mehr Zeit zum Reagieren; steht sauberer zum Schwingen und Schuß; kann vorher sich über Sicherheit und Hinterlandgefährdung ein Bild machen... die Zeit vor der Schussabgabe ist vorhanden und kann zur Risikominimierung besser genutzt werden, das Schuss-Trefferverhältnis wird deutlich Besser !

Wer sich nicht Zusammenreißen kann und es an der Diziplin und Vorsicht fehlen läst und in den Mais ballert; in dem mit Sicherheit noch Menschen und Hunde sind.. hat auf solchen Jagdten nichts; aber auch garnichts verloren !
 
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Wie Dibbelabbes schreibt, das FLG hat gegenüber einem Büchsengeschoss eigentlich nur Nachteile!
Auch bei der Nachsuche sehe ich keinerlei Notwendigkeit, auf ein FLG zurück zugreifen.

Ja, ich bin noch zu einer Zeit jagdlich aufgewachsen, wo auch bei uns im Westen noch häufiger mit FLG gejagt wurde - bei den Waldjagden war es Standard, im Drilling im linken Lauf Brenneke zu laden.
 
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Danke für den Hinweis. Diese Brenneke kannte ich noch nicht.
43 Gramm Vorlage auf knappe 500m/s beschleunigt. Da sollte man den Rückschlagimpuls nicht aus den Augen verlieren! Da kommt schon was in der Schulter an.

2000 Joule beim Querschnitt einer 12er Brennecke sollten reichen. Natürlich reduziert sich bei einem fast 500 m/s schnellen Geschoss aber auch das Vorhaltemaß.
 
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.....und Du darfst sie NICHT aus gechockten Flinten verwenden....!
 
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Damit entfällt die Verwendung in den meisten Kombinierten.
Dafür gibts Alternativen, die Zinnbrocken mit Stauchrippen -wie die alten Brennecke- reichen auch vollkommen aus. Man brauch keinen Overkill betreiben, bei einem 60kg Überläufer macht eine 0815 Brennecke Kal 12/70 auf beiden Seiten ein Loch und der Wutz liegt.
Fette Ladungen verführen nur wieder zu Leichtfertigkeiten und Weitschüssen.



rechy
 
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Dafür gibts Alternativen, die Zinnbrocken mit Stauchrippen -wie die alten Brennecke- reichen auch vollkommen aus. Man brauch keinen Overkill betreiben, bei einem 60kg Überläufer macht eine 0815 Brennecke Kal 12/70 auf beiden Seiten ein Loch und der Wutz liegt.
Fette Ladungen verführen nur wieder zu Leichtfertigkeiten und Weitschüssen.



rechy
Grundsätzlich richtig!
Sonderfall DDR-FLG Schönebeck
Die sind so weich, dass bei Kal.16 und 12 auf kurze Distanz (0-15m) eine fast komplette Zerlegung erfolgt. Dann auch bei 20kg Frischling keinen Ausschuss.
Die waren "hinterlandsicher".
Gruß-Spitz
 

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