Dann muss aber auch das Rückgaberecht geändert werden .
Der Händler liefert ein neues Produkt. Es wird ausgepackt , getestet..... zurück geschickt.
Pech für den Händler kann er dann als gebraucht mit Verlust versuchen zu verkaufen .
Und dieses " Testen ".... wird sehr oft gemacht
Und sei es nur bei Schuhen. Drei paar Schuhe bestellt . Ein paar Schuhe gekauft .
Und die anderen Beiden ?
Versendet er sie , kommt dann in Foren wieder ein...... hat gebrauchte Ware versendet.
Wie willst es ändern?
Gerade um beim Thema Schuhe zu bleiben, solange man sich nicht auf Größenangaben verlassen kann, macht online bestellen dann nur Sinn, wenn man entweder ein bestimmtes Modell schon kennt und es sich genau so wieder bestellt oder man vorher in ein Geschäft geht und die Schuhe da probiert.
Wie viele Retouren gehen zurück, weil die Händler arg beschönend bis bewusst falsch beschreiben?
Klar, manche nutzen das Rückgaberecht aus - keine Frage. Da kann man aber auch das unseröse Gebahren mancher Händler dagegen rechnen. Bestes Beispiel, ein Jungjäger kauft in egun von Händler eine gebrauchte Repetrierbüchse. Angepriesen mit komplett gewartet in der Meiserwerkstatt. Der Büchsenmacher hat offenbar übersehen, dass die Sicherung nur Zierde ist... Diskutieren über Nachbesserung oder einfach Widerruf?
Wenn ich dann meine Firma anschaue, wir machen auch einen kleinen Teil mit Privatkunden. Die größte Anzahl an Rückläufer kommt durch die Paketdienste wegen Transportschäden... Unterm Strich bin ich hier der Meinung: Die geringe Zahl an Retouren (grundloser Widerruf) rechtfertigt die doch damit leichtere Verkaufbarkeit im Internet deutlich.
Oder auch eine Retoure vor Kurzem, ein Kunde schrieb dazu: Er hat ein Produkt von uns bestellt, weil er von der Höheangabe her davon ausging, dass es an einem bestimmten Platz bei ihm passt. Dummerweise wurde in der Produktion ein Teil geändert, so dass die neuen Produkte ca. 1cm größer sind, als ursprünglich - natürlich wurde vergessen, das im Online-Shop zu ändern. Also wir als Firma haben es verbockt - dazu stehen wir auch. Deswegen wird eine meiner ersten Taten am Montag sein, mich im Namen der Firma bei dem Kunde zu entschuldigen und ihn entscheiden lassen, ob er sein Geld zurück will (inkl. seiner Aufwände), oder wir ihm noch ein Produkt der alten Serie schicken (inkl. Rabatt als Entschuldigung). Warum? Weil das so zu einem guten Kundenservice gehört.
Auch wir hatten mal deutlich mehr Retouren, aber mit Köpfchen kann man das deutlich verringern. Ein Beispiel, habe ich in meiner Anfangszeit durchgesetzt, unsere Maschinen mit Drehstrom haben alle ein kleines Bauteil eingebaut, dass eine Fehlermeldung ausgibt, wenn das Drehfeld nicht passt. Hat vieles bewirkt... Poka Yoka ist das Stichwort. Oder geb ich bei Maschinen wie vorgeschrieben und von der Konkurrenz üblich nur die Leerlaufleistung an (mit der niemand was anfangen kann), oder geb ich zusätzlich die Leistungswerte unter Last an? Man kann vieles tun, man muss aber auch wollen.
Ja, die vielen Retouren im Onlinehandel sind ein Problem, das man angehen muss. Aber einfach nur den Verbraucher die komplette Schuld an der Problematik geben und einschränken führt meiner Meinung nach zu keiner Verbesserung der Gesamtsituation, es verlagert die Probleme nur.
Stellen wir uns weiter vor, der Onlinehändler für Schuhe muss kein Widerrufsrecht mehr anbieten oder nur gegen Bezahlung, etc. Der erste Schritt wäre doch, dass er dadurch weniger Unkosten hat, seine Preise auch weiter senken muss, um sich gegen den lokalen Handel noch behaupten zu können. Was macht der Kunde? Fährt zum Handel, probiert sich da durchs Regal und bestellt seine Schuhe der Wahl dann beim nochmals deutlich günstigeren Onlinehändler. Wäre das die Lösung der Probleme?