Schönes Wärmebild hätte ich gestern machen können, Paffy das Hauptschwein jun. auf 20 m!
Ort der Handlung: Ein Ackerbohnenfeld, lt Google map ca. 22 ha, mystisch schwanger, jagdlich gutes zu gebären. Letzte Woche kamen da die Marderhunde raus, vor ein paar Tagen ein Jungfuchs mit kurzer Lunte, sah auch wie Marderhund aus.
Es zog mich an dieses Feld mit aller Gewalt auch wenn die Sterne schlecht standen.
Mein Jagdfreund warnte mich:
''Pass auf dass Du auf der Fahrspur nicht absäufst. Niemand kann Dich rausziehen, mein Pickup ist kaputt und ich lass mich von den beiden Jagdgästen fahren, da kann ich wenigstens a Bier trinken hinterher''. Es ist dort nicht möglich einfach einen Bauern anzurufen. Der geht nicht ans Telefon, bei einer deutschen Nummer sowiewo nicht.
Blick von der westlichen Reviergrenze ins Revier
Anmarsch 1 ging von der öffentlichen Straße 500 m über ein frisch bearbeitetes Feld zu einem Drückjagdstand. Also im Falle einer erlegte Sau hieß es, das Stück unaufgebrochen da drüber zu ziehen.
Anmarsch 2 über einen gemähten Grassteifen, stellenweise gut zu befahren aber dann tiefe Geleise, nix für Duster. Lt. Google 844 Meter. Wir entschieden uns für diese Route.
Aber von dort waren ja mal vier starke ÜL gekommen, wovon noch einer am Leben war. Aber es sollte ja den Räubern gelten. Es kam wie es kommen musste: Paffy wechselte aus dem Roggen um 22 Uhr genau bis vor den Drückjagdbock und verhoffte auf 20 m und zog dann 5!!! Meter am Drückjagdbock vorbei. Ein Elfmeter ohne Torwart! Der Jungjäger war begeistert. Selbst eine unbeschworene Kugel hatte den richtigen Weg gefunden.
Die Marderhunde kamen natürlich auch nicht und die beiden Jungfüchs waren auch zu weit. Wenn es halt nicht sein soll...
Aber so geschätzte 60 kg + Aufbruch in einem Stück über diese Strecke? Aufbrechen vor Ort hieße das Stück entweder über den frischen Acker oder durch die Schlammspuren zu ziehen. So haben wir den Anblick genossen und ihn ziehen lassen.
Heute nacht hat es noch einmal geregnet, die Ernte ist erst mal unterbrochen, die Prärie ist aufgeweicht..
Dieser phantastische Lebensraum mit intensiver aber nach deutschen Wertmaßstäben schlampiger Feldbestellung hat eine unglaubliche Artenvielfalt. Wenn es dämmert gehen die Vögel und andere Bewohner kommen zur Nachtschicht. Gestern saßen wir in einem Wachtelkonzert, die sammeln sich vermutlich für den Zug. Mit der Wärmebildkamera sahen wir sie in den Stoppeln herumlaufen, oft so 20 an einem Platz.