Ich möchte eine Situation erwähnen, die ich vor etlichen Jahren erlebt habe. Wir haben einen Damhirsch nachgesucht der in eine sehr dichte Hecke in einem Hang geflüchtet war und dort im Wundbett lag. Der Boden war total durchnässt und rutschig. Ich habe mich alle paar Meter auf den Hosenboden gesetzt, unfreiwillig! An eine Langwaffe war nicht zu denken. Ich brauchte meine zwei Hände um nicht nur noch auf dem Hosenboden zu rutschen. Eine Langwaffe auf dem Rücken wäre überall hängen geblieben. Als ich nahe genug am Hirsch war, habe ich mich mit einer Hand an einem Ast festgehalten und mit der anderen Hand mit meinem S&W Bodyguard mod:649 Allu einen Schuss aufs Haupt gesetzt. Das Fiocchi 38spl Classic Line SJSP158gr mit nachgemessenen 346 Joule aus dem 2 Zoll Lauf hat absolut gereicht um das Wild mit dem einen Schuss sofort zu erlösen! Ich habe schon mehrmals 9mm Para aus Pistolen nachgemessen und dieselben liegen meistens auch nur bei 360-390Joule. Also kommt es erstens darauf an in welcher Situation man eine KW unbedingt brauch, da eine LW nicht anwendbar ist und zweitens wird der Geschossenergie viel zuviel Wichtigkeit zugesprochen. Alle Munition die eine Schädeldecke durchschlagen kann, ist für Fangschüsse auf unbewegliches Wild brauchbar! Sogar annehmende Sauen sind mit einem schwächeren Kaliber zu stoppen (natürlich nicht mit einen 38 Wadcutter Scheibengeschoss welches nur 120Joule bringt), wenn das Geschoss von oben in den Brustbereich eindringt, das Geschoss 10cm rechts oder links in der Nähe der Wirbelsäule in den Körper eindringt. Wenn die Wirbelsäule getroffen wird, dann sowieso! Um eine annehmende Sau zu stoppen ist es Bullshit zu versuchen eine sich schnell bewegende Tennisball-grosse Fläche (Gehirn) zu treffen, wenn man mit einer Zielfläche von mindestens 40x20 im Rücken die Sau genau so schnell stoppen kann! Und dort hat die Sau kein Schild und die Wirbelsäule liegt gleich unter der Schwarte. Selbst ein Schuss in der Nähe der Wirbelsäule überträgt sich sofort auf die Wirbelsäule und das zentrale Nervensystem! Die Sau verendet wahrscheinlich nicht sofort, ist aber Bewegungsunfähig für den nächsten gezielten Fangschuss!
Alle wirkliche Grosskaliber KW die ähnlich wirken wie einen Büchsenschuss haben Energien jenseits der 2000Joule Marke. Dieselben sind schwer, unhandlich, sehr schlecht beherrschbar und in den meisten Stress-Situationen nicht richtig einsetzbar! Da ist der Jäger mit einer KW die er öffters auf dem Stand nutzt und damit übt, klar im Vorteil. Diese KW Haubitzen sind auch nicht gedacht um instinktiv, schnell einzusetzen. Überall wo eine LW nutzbar ist, ist dieselbe der KW für den Fangschuss vorzuziehen. Aber manchmal ist das eben nicht möglich, und da ist die KW dann immer noch besser als eine Blank-Waffe! Ich habe einen Bekannten der hat sich beim abfangen eines kleinen Überläufer selbst ins Knie gestochen. Der lag 3 Wochen im Krankenhaus. War nicht schön für ihn. Er macht viele Nachsuchen und hat einen exzellenten Hund. Aber das Messer nutzt er nicht mehr bei der Nachsuche, die Glock 17 hat er aber immer dabei! Er hat es aus eigener Erfahrung und Schaden gelernt!
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