Dumme Fragen, schlaue Antworten: Wie ist das mit dem Heu?

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Lieber frage ich mal dumm, also dumm zu bleiben!

Aktuell wird bei uns Heu gemacht, d.h. das Gras auf den Wiesen geschnitten und nach einigen Tagen des Liegens von Landwirten aufgeladen und abgeholt.

Gestern hat es nun auf das schon liegende Gras geregnet, was wohl schwere Nachteile für die Bauern hatte.

Kann mir bitte jemand erklären, wie das mit dem Heu ist?

Was passiert, wenn auf das geschnittene Gras der Regen fällt?

Wie schlimm ist der finanzielle Verlust für die Bauern?

Wie ist das mit diesen Siloballen, also diesen in weiße Folie eingestretchten Mengen an Heu - wie lange hält sich das?

Bei uns liegen in einer Revierecke seit Jahren unverändert die gleichen vier Ballen - ist das überhaupt noch verwertbar?

Was sollte man über Heu und Heuernte wissen, wenn man nicht total blöd aus der Wäsche schauen will`?
 
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Bin zwar kein Bauer, aber aus der Anschauung als Jäger:
Nasses Heu muß halt so lange trocknen, bis es eingefahren oder gepresst werden kann.

Regen gabs immer schon... ;)

Verluste entstehen dann, wenns nicht anständig gewachsen ist (nicht dieses Jahr) und die Nährstoffgehalte schlecht. Wenn zwar schnell wächst, aber nur Übergräser, keine Untergräser...dann geringerer Futterwert.
Dazu kann nur ein Landwirt etwas sagen.

Wenn Wiesen wegen längerer Niederschlagsphase zu lange stehen, ist am Ende die Grasernte nur noch für Gäule verwertbar...(was mit best. Schlägen auch bewusst gemacht wird, angesichts vieler Pferdehöfe).

Mehrere Jahre alte Rundballen wurden wohl vergessen und dürften hinüber sein...
 
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Es giebt keine Dummen Fragen.


Heu was nicht Genügend Getrocknet ist; kann zur Selbstentzündung führen.

Feuchtes Heu neigt sehr Schnell zu Schimmelbildung; was es dann als Futter Minderwertig macht.

Je Öfters Heu Mechanisch Bewegt wird ( Wenden zum Trocknen) um so höher sind die Bröckelverluste der Energetisch Hochwertigen Blattbestandteile im Heu; um so höher der Anteil der Minderwertigen Stengel der Gräser. Je Mehr ich das zu Trocknenede Heu mit Kratzenden Wekzeugen vom Boden aufnehme ( Wende) umso höher die Verrschmutzung mit Erdgebundenen Bakterien; die Einerseitz im Schlimmsten Falle dann sogar Botulismusvergiftungen bei Vieh und Pferd auslösen kann ( Oft Todesurteil der Tiere) und/oder bei der Vermischung mit Clostriedien ( Bodengebundene Bakterien) letzendlich Zu Buttersäurebildung im Heu oder Silage führen kann.... das will keiner an seine Tiere verfüttern !

Bauernburschen die Abends ihre Kühe mit Verschmutzter Silage/ Heu gefüttert haben blieben beim Dorffeuerwehrfest mit Sicherheit alleine und Unbeweibt.... welches Mädel wollte sich von einer Solchen Stinkbome auch anfassen lassen ?
 
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Also nachdem was ich von den Landwirten höre:

Auf frisch gemähtes Gras das Heu werden soll ist Regen nicht so schlimm.
Ist es bereits angetrocknet und wird dann nass taugt es nur noch für die Biogasanlage.
Gras für Silage ist weniger kritisch, darf aber auch nicht tropfnass sein.

Bei der Heuernte helf ich immer mit, Ladearbeiten mitm Traktor, dass ist immer ein ziemlicher Stress, wenn Regen droht. Heuer ist alles gutgegangen, war aber knapp.



Pferdehalter sind Heujunkies und haben die höchsten Ansprüche :)
 
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Mein Vater sagte immer, dass ein Regen das Salz am Heu ist. Sprich, es wird etwas würziger. Beim Grummet, dem zweiten Schnitt, durfte kein Regen drauf, weil der sonst noch auf der Wiese das gammeln anfing. Gewendet wurde zweimal am Tag mit der Heuharke. Wir fuhren immer lose, also ungepresst ein und es wurde peinlichst darauf geachtet, dass alles gut durchgetrocknet war, um ein Erhitzen zu verhindern. Abends zogen wir es auf Reihen und am Abend vor dem Einfahren wurden große Haufen gesetzt, die frühmorgens wieder ausgebreitet wurden.

Unsere kleine Schafzucht lief nebenher und für Maschinen war kein Geld da. Also haben wir in den 70ern bis Mitte der 80er unser Heu gemacht, wie es vorm Krieg noch üblich war. Anfangs mähten wir vor Tau und Tag mit der Sense, später besaßen wir dann einen kleinen Gutbrot Einachser mit Mähbalken, was eine immense Arbeitserleichterung war. Heute alles nicht mehr vorstellbar. Wenn meine Freunde ins Freibad gingen, hatte ich immer zu tun.
 
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Mein Vater sagte immer, dass ein Regen das Salz am Heu ist. Sprich, es wird etwas würziger. Beim Grummet, dem zweiten Schnitt, durfte kein Regen drauf, weil der sonst noch auf der Wiese das gammeln anfing. Gewendet wurde zweimal am Tag mit der Heuharke. Wir fuhren immer lose, also ungepresst ein und es wurde peinlichst darauf geachtet, dass alles gut durchgetrocknet war, um ein Erhitzen zu verhindern. Abends zogen wir es auf Reihen und am Abend vor dem Einfahren wurden große Haufen gesetzt, die frühmorgens wieder ausgebreitet wurden.

Unsere kleine Schafzucht lief nebenher und für Maschinen war kein Geld da. Also haben wir in den 70ern bis Mitte der 80er unser Heu gemacht, wie es vorm Krieg noch üblich war. Anfangs mähten wir vor Tau und Tag mit der Sense, später besaßen wir dann einen kleinen Gutbrot Einachser mit Mähbalken, was eine immense Arbeitserleichterung war. Heute alles nicht mehr vorstellbar. Wenn meine Freunde ins Freibad gingen, hatte ich immer zu tun.
So ähnlich kenn ich das auch noch knapp als Kind. Mähbalken vorm Einachser oder seitlich am Zweizylinder Deutz. Sind hier teilweise im Nebenerwerb noch im Einsatz. Habe mal einen Holder Einachser mit Fräse und Mähbalken geerbt. Und in voller Blödheit - da Kolben fest war - für 200 Mark versemmelt, da keine Zeit und keine Kohle damals.
 

ElCaracho

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.......


Pferdehalter sind Heujunkies und haben die höchsten Ansprüche :)

Wie du willst, dass ich zu junges/zu altes/zu grünes/zu gelbes/zu langes/zu kurzes Heu futtere??!?

Mach gefälligst vernünftiges Heu, ich bin fast 40, da haste lange genug Zeit gehabt zum üben!!

Also so würde das Pony das sehen, die Halter dagegen sind harmlos ;)
20231011_183646 (Kopie).jpg
 
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Ich bin gerade in Südtirol und unsere Freunde (Bauern und Pferdewirte) haben gestern gemäht. Ein Regenschauer ist nach deren Angaben nicht schlimm. Es sollte halt danach wieder etwas Zeit zum trocknen haben. Unsere Freunde haben allerdings auch eine riesige Scheune mit einer Trocknungsanlage, da wird einfach nachgetrocknet. Regen scheint hier nur ein Problem für die Maschinen zu sein. Der nasse Boden ist am Hang einfach zu rutschig. Dann helfen nur Seilwinden oder Manpower. Zur Ausgleich ging es gestern Abend noch auf Bockjagd.
 
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.. und immer einen Igel in der Tasche...
Also bei unseren Freunden in Südtirol bekommen die Milchkühe das beste Heu. Die Haflinger bekommen den Rest. Können die Pferde angeblich besser verwerten. Aber die sind auch sehr „robust“. Da wird nur darauf geachtet, dass es nicht zu staubig ist. Bei Rennpferden ist das sicherlich eine andere Nummer.
 
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Kann ein Pony wirklich 40 Jahre alt werden? 30 hab ich ja schon gehört, aber 40 ist wirklich beachtlich?
 
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Es giebt keine Dummen Fragen.


Heu was nicht Genügend Getrocknet ist; kann zur Selbstentzündung führen.

Feuchtes Heu neigt sehr Schnell zu Schimmelbildung; was es dann als Futter Minderwertig macht.

Je Öfters Heu Mechanisch Bewegt wird ( Wenden zum Trocknen) um so höher sind die Bröckelverluste der Energetisch Hochwertigen Blattbestandteile im Heu; um so höher der Anteil der Minderwertigen Stengel der Gräser. Je Mehr ich das zu Trocknenede Heu mit Kratzenden Wekzeugen vom Boden aufnehme ( Wende) umso höher die Verrschmutzung mit Erdgebundenen Bakterien; die Einerseitz im Schlimmsten Falle dann sogar Botulismusvergiftungen bei Vieh und Pferd auslösen kann ( Oft Todesurteil der Tiere) und/oder bei der Vermischung mit Clostriedien ( Bodengebundene Bakterien) letzendlich Zu Buttersäurebildung im Heu oder Silage führen kann.... das will keiner an seine Tiere verfüttern !

Bauernburschen die Abends ihre Kühe mit Verschmutzter Silage/ Heu gefüttert haben blieben beim Dorffeuerwehrfest mit Sicherheit alleine und Unbeweibt.... welches Mädel wollte sich von einer Solchen Stinkbome auch anfassen lassen ?
Das hast Du schön und ausführlich erklärt, danke! Das mit den Bakterien wusste ich auch noch nicht. Vielleicht stellst Du noch mal die Unterschiede zwischen Heu und Grassilage heraus. Wenn der TS von "weißen Ballen, die seit Jahren liegen " redet, meint er vielleicht auch Silageballen. Und, bitte nur auf der Sachebene aufnehmen: wenn Du Deine Beiträge, die ja bisweilen lang sind, durch ein Rechtschreibprogramm jagen würdest, wären sie leichter lesbar.
 

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