Einstieg ins Jagdleben als Jungjäger

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Aus Dresden. Ich glaube der, für mich zuständige Hegering, wäre Moritzburg. Bin als Student über einen befreundeten Forststudenten mit zur Jagdausbildung gekommen. Besagter Freund ist aber mittlerweile fertig und nicht mehr im Lande
Schreib mir mal ne PN, bin auch Forststudent wohne also nicht weit weg von dir. Wenn du mobil bist kann ich dich vielleicht mal zum ansitzen mitnehmen (y)
 
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als bekennender Sachse bin ich da wohl auf der sicheren Seite xD
Wenn man nichts über sich eingangs preis gibt, lässt man Raum für Spekulationen zu. Nichts für ungut, mit dem ersten Post ist es eher nicht so geschickt, mit der Tür ins Haus zu fallen. Nur so als Tipp für die Zukunft.
 
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Hallo,
es wurde schon viel geschrieben. Ich möchte aber anmerken, ob der Pächter ein Raubwild oder Sauenjäger braucht, entscheidet er selber. Das ist regional sehr verschieden.
Bei uns in Brandenburg wird man eher belächelt, wenn man Fuchsjäger werden möchte. Ist aber auch vom Revier abhängig.

Bei mir war der jagdliche Anschluss recht leicht. Durch das Jagdpraktische Jahr habe ich das Revier und den Pächter kennen gelernt. Außerdem schon vor dem Jagschein Sauen und Rehe aufgebrochen.
Als Treiber mitgehen hilft auch dabei, Anschluss zu finden.

Ob Jagdhorn blasen und zum Schießstand fahren, bei der Suche hilft, kann ich nicht sagen. Das hätte ich eher als dritte Möglichkeit in Betracht gezogen. Auch sich im Hegering oder Kreisjägerschaft anzumelden, schadet nicht.
 
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Viele sind wahrscheinlich über Familie, Freunde oder Beziehungen zur Jagd gekommen, dennoch gibt es immer wieder auch Leute die als komplett unbeschriebene Blätter den Jagdschein machen. Gibt es generelle Tipps wie ich (und Jagdanfänger im Allgemeinen) einen guten Einstieg finden können?
Was sind konkrete Dinge die man tun kann um seine Bereitschaft zu helfen auch an den Mann zu bringen?
Grade wenn man sich als Jungjäger nicht direkt eine Pacht leisten kann.
Das man bei der alltäglichen Arbeit im Revier genauso bereit ist zu arbeiten, wie auf eine Jagdgelegenheit eingeladen zu werden, setze ich dabei voraus.

Bei uns jagen regelmäßig Jungjäger. Erst mal ohne Gegenleistung, d.h. Fuchswoche oder auf Rehwild. Einfach um zu lernen.

Natürlich kommen auch Fragen nach Begehungscheinen, die ich eigentlich immer sofort ablehne oder das gleich zu Beginn sage.

Zunächst einmal möchte ich sehen, ob die Person etwas taugt. Aussagen wie ich übernehme alles, arbeite mit usw usw sind das übliche Anzeigen Blabla.

Ich möchte sehen, ob die Person Jäger ist. Wird sauber geschossen, hält er sich an die Vorgaben, wie verhält es sich nach dem Schuss? Erlegst du bei mir ein Reh spitz und ich berge es dann auch noch, hast du ganz schlechte Karten. Aus und vorbei ist es, wenn der Gast noch nicht mal Danke sagt. Dazu gehört auch, dass man beispielsweise nach der Jagd noch die Dinge Revue passiert und nicht gleich abhaut.

Das sind Kleinigkeiten, zeigen mir den jagdlichen Grundanstand.

Wenn es ernst wird, frage ich immer: was willst du machen? Und was kannst du? Und da geht es mir nicht darum, dass man mal am Wochenende einen Hochsitz zusammen aufbaut, sondern was wird regelmäßig gemacht. Komplett offene Frage, die größte Verwirrung stiftet. Denn das kostet Zeit. Je nach Zeitmanagement kann das von… bis.. gehen. Sitze müssen gewartet werden, pirschwege sind jede zweite Woche zu, Freischneiden, Stangenholz machen, Salzlecken, Fallen…. Nur mal so als Orientierung. Ich kalkuliere einen halben Tag pro Sitz im Jahr. Sauber machen, frei schneiden, mal was auswechseln (was man alleine machen kann).

Der nächste Klassiker ist WildbretÜbernahme. Jeder übernimmt immer alles… Auch die mit Etagenwohnung und einem 3 Sterne Kühlfach. Ein Durchschnittsreh hat 7-8 Kilo reines Fleisch, bei einer Sau bist du locker beim Doppelten aufwärts. Also erst mal die Logistik checken und 1 Sekunde danach auch, wie man es verarbeitet bekommt.

Beim nächsten Thema bin ich wohl schon alt. Jeder will gleich eine Sau erlegen. Sowas kann anstrengend sein. Keine Ahnung von Nix und ab 22:00 Uhr ist es zu kalt und dunkel….
Vielleicht mal drüber nachdenken, ob nicht auch Raubwild oder die Bejagung von weiblichem Rehwild auch eine Möglichkeit ist….

Kommen wir zum Geld. Jagd ist teuer, wenn ich dann aber sehe, dass jemand eine teure Waffe, Wärmebild und Ausrüstungschichi hat und dann extrem beim Geld anfängt zu reden, mache ich zu. Die Regeln sind da total vielfältig. Aber man sollte schon die Mindestpreise für Wildbret zahlen oder die Arbeitsleistung sollte im Jagdjahr ein paar Tage netto ausmachen. Killersätze sind: ich helfe doch beim Abschluss oder bekomme ich Kilometergeld?

Zuletzt, kläre es echt für dich selber, wie viel Zeit du einbringen kannst? Das hängt bei mir eng am Thema Zuverlässigkeit. Familie, Job, Freundin, andere Hobbys und das auch noch kreuz und quer… dann kommt die Nachricht „Sauen auf dem Feld“ und der Jungjäger, der immer Sauen jagen wollte, kann nie. Es gibt so die Faustregel, man braucht 40 Stunden, um eine Sau zu erlegen. Und die wenigsten Sauen kommen zwischen 18:30 Uhr und 22:00 Uhr. Alles revierabhängig, gilt aber insbesondere zwischen Montag und Donnerstag.

Zuletzt ein Rat. Fast alle Jagdschulen machen Schnellbleiche. Manch einer der Absolventen hat in der Zeit noch nicht mal einen Wald gesehen. Gehe mal davon aus, dass Du ein Grundlagenwissen hast und du noch viel lernen musst.

Mit diesen Themen gehst du halbwegs vorbereitet in ein Gespräch. Ich als Pächtergott weiß was ich will und es ist immer angenehmer, das auch weiß und beide wissen, ob es Schnittmengen gibt.
 
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Jeder Revierinhaber wie er mag und wie er es sieht.
Da geb ich dir absolut recht, jeder muss schließlich selbst wissen was er in seinem Revier haben/fördern möchte und was nicht👍🏻

Bei dem Gedöns mit den Lockkrähen etc. ist der Hype längst vorbei. Ich kuck mir das an, aber wenn es Unruhe macht ist es so schnell beendet wie es begonnen hat. Für Gänsejäger hätte ich mehr übrig.
Das ist eigentlich eine sehr traurige Entwicklung. Unser Raubwild-Ausschuss sponsort 100€ für jeden der sich Krähenjagdausrüstung zulegt im Bezirk, unabhängig davon ob er Jagdmöglichkeit hat oder nicht. Soll Anreize schaffen nicht darauf zu vergessen.

Ein Jungjäger mit ein paar Lockkrähen hätte welche Auswirkung auf den Hasenbesatz?
Mehr als man denkt. Eine ordentliche Krähenjagdausrüstung wird ein paar Hundert Euro plus Flinte kosten, die Auswirkungen auf Niederwild und Bodenbrüter sind aber deutlich merkbar, nicht zu vergessen dass es eine sehr spannende Jagdart ist wo man viel lernen kann!

Jeder war mal "Krähen-Jungjäger", wenn man davor entsprechend Literatur verschlingt und dad ein oder andere mal versucht wird man schnell erfolgreicher.
 
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Ich bin ein wenig belustigt, wie wichtig es dem einen oder anderen zu sein scheint, mit welcher Kanone der Jungjäger anrückt.
Das ist mit persönlich egal. Umgehen muss man damit können.

Was mich aber stört sind so Kandidaten die tausende Euro in ihre Kanone stecken, für einen Futtereimer, ein vernünftiges Fernglas oder wie oben diskutiert Krähenausrüstung oder Wildbret-Abnahme das Geld nicht übrig haben/aufbringen wollen bzw. Zu jammern anfangen🤷🏻‍♂️
 
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Problem könnte ja auch sein, das den meisten Jungjägern die Erfahrung auch in Sachen Waffen fehlt.

Somit sie sich bei den Händlern oder bekannten, bspw eine r8 aufschwätzen lassen o.ä..

Dann ist am Ende vielleicht wirklich keine Kohle mehr da… manche haben nur ein beschränktes Budget (was auch vollkommen i.o.).

In Summe könnten auch hier Lehrprinzen helfen, die erstmal klar machen dass eine Waffe für 2-2,5k inkl. Glas locker reicht für den Anfang. Und was man sonst noch braucht an Ausrüstung, denn am Ende ist man mit wbk (Hand und Vorsatz) und allem drumherum mal schnell bei 10k Anschaffungskosten im ersten jagdjahr.

Bei wildbretübernahme zu jammern macht aber wirklich keinen Sinn, denn wofür geht man jagen außer lecker Wildbret.
 
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Ein Jungjäger mit ein paar Lockkrähen hätte welche Auswirkung auf den Hasenbesatz?
Kommt drauf an, wie viele er runterholt. Schau mal in den Niederwildfaden, da hab ich von unserem Hasenstreifen berichtet. In den Gebiet werden Krähen, Füchse und Co. radikal kurz gehalten und das zahlt sich aus.
 
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Landesforsten bieten mitunter günstigere Begehungsscheine für Jungjäger an. Da kann man erste Schritte machen und Jäger kennen lernen. Es gibt durchaus ansprechende Reviere beim Forst und auch nette Leute. Die haben zwar eigene Regeln und verlängerte Schonzeiten, aber auch Infrastruktur wie Wildkammer und so was.
 
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Ein Jungjäger mit ein paar Lockkrähen hätte welche Auswirkung auf den Hasenbesatz?
Wenn man den Jungjäger richtig anleitet und noch den ein oder anderen Mitstreiter motiviert, dann bringt das richtig viel. Im August an den Jungkrähen üben und im Januar/Februar die Kür an den Winterkrähen.
 
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Hier verbindet man immer "Jungjäger" mit wenig Geld. Es gibt viele Jungjäger die sind weder Jung (in den Jahren) noch mangelt es am Geld.

Und wenn ich mir die Jagdkursabsolventen so ansehe, sind die auch schon meist älter.

Zwei meiner Begeher (blödes Wort) die haben vor 4-5 Jahren bei mir als Jungjäger angefangen, waren jedoch auch damals in der Lage sich ne gute Ausrüstung zu kaufen.

Wichtig ist die Lust zur Jagd und die Bereitschaft was dazu zu lernen. Bei mir hat auch der Jungjäger komplett freie Büchse (außer Gams).

Und ich bin froh, dass die alle so jagdgeil sind, denn ich hab seit 2 Jahren die Lust verloren und würd lieber heute, als morgen das Revier aufgegen. Bzw. werden die jetzigen Begeher das hoffentlich mal übernehmen. Evtl. bekomm ich ja dann nen Begehungsschein.

Robert
 
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Darf ich fragen, woran es liegt ?
keine Ahnung. Kam nach über 20 Jagdjahren. So von einem Tag auf den anderen. War früher mindestens 4x die Woche im Revier. Wohn ja nur 300m weg. Also könnt ich zu Fuß an die Reviergrenze.
Denk einen Anteil haben meine guten Begeher, die wirklich spitze sind, dadurch hab ich keinen Zwang mehr. Denn es klappt prima, die machen wirklich guten Job und jede Menge Abschüsse.
Trau mich es fast nicht zu sagen, aber letztes Jagdjahr hab ich 8 Böcke geschossen und 2 Gams.
Die restlichen 124 Stk. Rehwild kam von den Begeher. Somit sind die mit je fast 30 Stk. dabei.

Robert
 
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Viele sind wahrscheinlich über Familie, Freunde oder Beziehungen zur Jagd gekommen, dennoch gibt es immer wieder auch Leute die als komplett unbeschriebene Blätter den Jagdschein machen. Gibt es generelle Tipps wie ich (und Jagdanfänger im Allgemeinen) einen guten Einstieg finden können?
Was sind konkrete Dinge die man tun kann um seine Bereitschaft zu helfen auch an den Mann zu bringen?
Grade wenn man sich als Jungjäger nicht direkt eine Pacht leisten kann.
Das man bei der alltäglichen Arbeit im Revier genauso bereit ist zu arbeiten, wie auf eine Jagdgelegenheit eingeladen zu werden, setze ich dabei voraus.
Es gehört einfach auch Glück dazu. Wo wohne ich, was arbeite ich, wie umgänglich bin ich.
Ich war 24 und hatte keine Eltern, keine Bekannten mit Jagd.
Jetzt bin ich 50 Jahre auf Jagd, 40 davon als Pächter. Bezahlt habe ich nie mehr für die Jagd als 500 Euro, plus Kosten Hund und Waffen.
Ich konnte lange Arbeitstage machen und hatte immer drei Tage in der Woche frei, zum Teil tagsüber mehr. Habe gerne Sonntags gearbeitet, blieb damit in der Woche mehr Zeit zur Jagd.
Habe viel Abends und Nachts gearbeitet, damit am Vormittag Zeit zur Hundeausbildung.
Ich habe bis vor einem Jahr keine Jagdeinladung abgelehnt. Ich kam mit den älteren Jägern bei uns bestens aus. Ich habe im Hegering, im Kreis mitgearbeitet. Hundeführerlehrgänge durchgeführt, später begleitet. Fallenjagd, Baujagd mach ich jetzt noch gerne.
Ich kenne sehr viele Jäger. Alle die wirklich die Jagd liebten die ihren gesamten Urlaub für die Jagd verwendeten, haben alle auf Dauer viele Jagdmöglichkeiten gehabt. Es ist keine Frage der Möglichkeiten sondern des Wollens und auch ob ich ein umgänglicher Mensch bin.

Auf Gänse in der Meede zu warten, was gibt es schöneres, der DL dabei. Wenn ich jeden zweiten Abend einen oder zwei habe, mir reicht das und schön ist wenn der Jagdfreund dann anschließend einen Grog mittrinkt.


https://www.nimrods.de/Praktische-Tipps-fuer-Baujaeger.htm
 

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