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Wie schon berichtet habe ich ein Bock erlegt. Allerdings möchte ich euch mein schönstes Jagderlebnis nicht vorenthalten. Hoffe es gefällt euch und ist nicht zu lang. Bilder gibt es unten
Zwei Böcke zum Greifen nah
Es liegen bestimmt mehr wie 20 Ansitze und endliche Pirschgänge hinter mir. Es ist ein schwüler Junitag. Mein Vater hat erst gestern wieder ein Bock geschossen. Ein Knopfbock. Es ist sein Dritter. Mein Bruder war erst zwei mal draußen und erlegt am zweiten Abend den Spießer, den Papa und ich schon im April bestätigt hatten und für unseren Jungjäger laufen ließen. Böcke hatte ich schon genug in Anblick bekommen. Allerdings standen sie immer bei meinem Vater oder ich war mir nicht sicher ob sie auch „reif“ sind. So ist das nun einmal auf der Jagd. Jeder Tag ist Jagdtag, aber noch lange nicht Schießtag. Auf jeden Fall will ich heute wieder raus. Es ist 20.00Uhr. Mein Vater kommt gerade von Wolf wieder. Er hat dort ein Schwein zerwirkt. Schnell sind die Sachen gepackt und ab geht es ins Revier. In mein Revier. Ich hab nun einmal meine eigenen 100ha von unserem Jagdherren bekommen. Die freunde war unbeschreiblich als er mir das erzählte. Ich grenze genau an die Forst. Vor dem Wald liegt eine kleine schmale Wiese. Ein kleinen Tümpel habe ich. Ein langer Knick der vom Anfang bis zum Ende des Reviers reicht. Unser Pirschweg. Der Rest ist in diesem Jahr Weizen. Wunderschön! Aber nun zurück zur Jagd. Ich fahre den schmalen Feldweg hoch in meine „Ecke“. Wenn man am ende ankommt geht es links und rechts auf den Weizenacker. Beide Seiten kann ich bejagen. Hier habe ich vor 3 Tagen einen Spießer gesehen den ich heute gerne erlegen würde. Als ich am Ende ankomme und auf die rechte Seite schaue sehe ich plötzlich ein Stück Rehwild abspringen. Ein Bock! Schnell ist die Waffe geschnappt. Der Zielstock wird noch schnell aus dem hohen Grass gehascht da ich ihn immer hier lasse. Der Besagte verschwindet hinter einer Buschinsel. Langsam, ganz langsam nähere ich mich dieser in der Treckerspur im Weizen. Wo ist er hin? Vorsichtig pirsche ich an der Buschinsel vorbei. Auf einmal ein Rascheln in der „Insel“. Wasser spritzt. Lautes geschnatter und drei Enten steigen auf. Der Schock sass tief bei mir. Hatte ich doch schließlich mit einer Sau gerechnet. Langsam geht es die Treckerspur entlang. Der Weizen streift meine Hose und es kommt mir vor als würde ich rennen, so laut ist es. Der Bock ist immer noch nicht zu sehen. Leicht gebückt, den Zielstock fest im Griff und die Büchse mit einer Hand haltend im Voranschlag gehe ich langsam die kleine Erderhebung hoch. Da stehe ich nun. Oben auf der Kuppe. Und wie man sieht, sieht man nichts. Nur Weizen, rechts von mir der Knick und vorne Weg eine Wiese mit kleinen Buchen und einer riesigen Rotbuche. Doch dann. Wie aus dem nichts steht auf einmal ein Bock, keine 30 Meter vor mir. Er steht einen Meter versetzt im Weizen. Schnell und lautlos sinke ich in mir zusammen und halte gebückt still. Der bock kommt immer näher und ich spreche Ihn als Jungen Sechser an. Doch was macht der? Er kommt genau auf mich zu. Ich bewege mich nicht mehr. Traue mich kaum zu atmen, die Knie schlottern wie verrügt, Adrenalin ist im ganzen Körper unterwegs. Der Bock steht nur 2 Meter von mir entfernt. Zum greifen nah!
30 Sekunden sind vergangen. Ein leichter Windhauch im Nacken. Ich sah die ganze zeit nur die Stangen. Jetzt den Windfang. Er springt ab und schreckt. Ein schrecken das auf ein junges Alter schließen lässt. So kommt es mir zumindest vor. Ich stehe langsam auf. Länger hätte ich es in dieser Position nicht ausgehalten. Ich gehe zwei Meter. Vielleicht steht hier noch anderes Rehwild. Den Bock hab ich aus den Augen verloren. Es Raschelt links von mir. Zwei Stangen schieben sich durch den Weizen. Ein anderer Bock zieht auf der Fährte des Jungen. Ein Starker! Wieder das gleiche. Ich sinke in mir zusammen und der Bock steht zwei Meter neben mir im Weizen. Ich sehe die starken Stangen, lange Vereckungen. Ein Traumbock! Doch wie alt ist er? Die Versuchung ist groß aufzustehen und ihm ein Schuss ohne Zielfernrohr anzutragen. Aber ich beherrsche mich und verharre in meiner Position. Der Bock zieht langsam wieder von mir weg. Springt in etwa 10 Metern Entfernung über die Treckerspur. Ein roter Bock ist es! Voll verfärbt. Langsam erhebe ich mich. Nehme die Waffe hoch und schaue mir durch das Zielfernrohr die Stangen und das Haupt an. Alt sieht er aus. Freies Schussfeld habe ich jedoch nicht. Jetzt zieht er schneller am Knick entlang. Er will Richtung Wiese. Ich beeile mich leise voran zu kommen. Der Starke steht nun an der Wiesekante. Näher und näher schleiche ich heran und der Bock ist mit einmal verschwunden. Kein Rascheln, kein Grashalm bewegt sich. Doch ich gebe nicht auf. Er muss da sein. Ca. 25 Meter ist es noch bis zur Wiese. Dann plötzlich Taucht er wieder auf. Ein gewaltiger Sechser. Ich lasse den Zielstock zu Boden sinken, will freihändig schießen. Ich erhebe mich und der Bock äugt auf einmal in meine Richtung. Er hat mich mitbekommen. Ich sinke wieder langsam in mir zusammen. Versuche mich hinter den Weizenhalmen zu verstecken. Es hilft! Der Bock äßt weiter. Allerdings steht er schräg zu mir. Ich bewege mich langsam nach links. Er tut mir den gefallen und stellt sich breit. Schnell erhebe ich mich, entsichere die Waffe. Das Absehen steht bereits hinterm Blatt und schon Knallt es. Der Bock springt ab. Fünf Meter kommt er und wird langsamer, er verhofft. Nachschießen? Nein! Nicht nötig. Durch das Zielfernrohr sehe ich den Einschuss hinterm Blatt. Die Augen des braven Sechsers der mir so viel Mühe gekostet hat werden schwerer. Er kommt ins Schwanken und fällt auf die Ausschussseite. Vom Schuss bis zum Erliegen des Kapitalen vergingen ca. 15 Sekunden. Ich bin hin und her gerissen. Verweile noch ca. 2 Minuten an der Stelle von wo ich geschossen habe. Dann gehe ich langsam zu „meinem“ Bock. Was für ein Anblick. Mein erster Sechser und dann auch noch so ein braver. Langsam und in Gedanken versunken gehe ich zurück zum Auto. Fahre mit diesem in die nähe des Bockes. Schnell ist er versorgt. Ein Eichenbruch bekommen er und ich auch noch. Das muss sein! Bei meinem Jagdherren angekommen kann er es gar nicht fassen. Er hat mir bestimmt 10 mal Waidmannsheil gewünscht und sich sehr mit mir gefreut. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Mein Vater musste sich an diesem Abend noch mit Bildern abgeben, aber die haben schon für großes Staunen bei meinem Eltern und meinem Bruder gesorgt.
Bock
Waidmannsheil Skeet
[ 19. Juni 2006: Beitrag editiert von: Skeetjäger ]
Zwei Böcke zum Greifen nah
Es liegen bestimmt mehr wie 20 Ansitze und endliche Pirschgänge hinter mir. Es ist ein schwüler Junitag. Mein Vater hat erst gestern wieder ein Bock geschossen. Ein Knopfbock. Es ist sein Dritter. Mein Bruder war erst zwei mal draußen und erlegt am zweiten Abend den Spießer, den Papa und ich schon im April bestätigt hatten und für unseren Jungjäger laufen ließen. Böcke hatte ich schon genug in Anblick bekommen. Allerdings standen sie immer bei meinem Vater oder ich war mir nicht sicher ob sie auch „reif“ sind. So ist das nun einmal auf der Jagd. Jeder Tag ist Jagdtag, aber noch lange nicht Schießtag. Auf jeden Fall will ich heute wieder raus. Es ist 20.00Uhr. Mein Vater kommt gerade von Wolf wieder. Er hat dort ein Schwein zerwirkt. Schnell sind die Sachen gepackt und ab geht es ins Revier. In mein Revier. Ich hab nun einmal meine eigenen 100ha von unserem Jagdherren bekommen. Die freunde war unbeschreiblich als er mir das erzählte. Ich grenze genau an die Forst. Vor dem Wald liegt eine kleine schmale Wiese. Ein kleinen Tümpel habe ich. Ein langer Knick der vom Anfang bis zum Ende des Reviers reicht. Unser Pirschweg. Der Rest ist in diesem Jahr Weizen. Wunderschön! Aber nun zurück zur Jagd. Ich fahre den schmalen Feldweg hoch in meine „Ecke“. Wenn man am ende ankommt geht es links und rechts auf den Weizenacker. Beide Seiten kann ich bejagen. Hier habe ich vor 3 Tagen einen Spießer gesehen den ich heute gerne erlegen würde. Als ich am Ende ankomme und auf die rechte Seite schaue sehe ich plötzlich ein Stück Rehwild abspringen. Ein Bock! Schnell ist die Waffe geschnappt. Der Zielstock wird noch schnell aus dem hohen Grass gehascht da ich ihn immer hier lasse. Der Besagte verschwindet hinter einer Buschinsel. Langsam, ganz langsam nähere ich mich dieser in der Treckerspur im Weizen. Wo ist er hin? Vorsichtig pirsche ich an der Buschinsel vorbei. Auf einmal ein Rascheln in der „Insel“. Wasser spritzt. Lautes geschnatter und drei Enten steigen auf. Der Schock sass tief bei mir. Hatte ich doch schließlich mit einer Sau gerechnet. Langsam geht es die Treckerspur entlang. Der Weizen streift meine Hose und es kommt mir vor als würde ich rennen, so laut ist es. Der Bock ist immer noch nicht zu sehen. Leicht gebückt, den Zielstock fest im Griff und die Büchse mit einer Hand haltend im Voranschlag gehe ich langsam die kleine Erderhebung hoch. Da stehe ich nun. Oben auf der Kuppe. Und wie man sieht, sieht man nichts. Nur Weizen, rechts von mir der Knick und vorne Weg eine Wiese mit kleinen Buchen und einer riesigen Rotbuche. Doch dann. Wie aus dem nichts steht auf einmal ein Bock, keine 30 Meter vor mir. Er steht einen Meter versetzt im Weizen. Schnell und lautlos sinke ich in mir zusammen und halte gebückt still. Der bock kommt immer näher und ich spreche Ihn als Jungen Sechser an. Doch was macht der? Er kommt genau auf mich zu. Ich bewege mich nicht mehr. Traue mich kaum zu atmen, die Knie schlottern wie verrügt, Adrenalin ist im ganzen Körper unterwegs. Der Bock steht nur 2 Meter von mir entfernt. Zum greifen nah!
30 Sekunden sind vergangen. Ein leichter Windhauch im Nacken. Ich sah die ganze zeit nur die Stangen. Jetzt den Windfang. Er springt ab und schreckt. Ein schrecken das auf ein junges Alter schließen lässt. So kommt es mir zumindest vor. Ich stehe langsam auf. Länger hätte ich es in dieser Position nicht ausgehalten. Ich gehe zwei Meter. Vielleicht steht hier noch anderes Rehwild. Den Bock hab ich aus den Augen verloren. Es Raschelt links von mir. Zwei Stangen schieben sich durch den Weizen. Ein anderer Bock zieht auf der Fährte des Jungen. Ein Starker! Wieder das gleiche. Ich sinke in mir zusammen und der Bock steht zwei Meter neben mir im Weizen. Ich sehe die starken Stangen, lange Vereckungen. Ein Traumbock! Doch wie alt ist er? Die Versuchung ist groß aufzustehen und ihm ein Schuss ohne Zielfernrohr anzutragen. Aber ich beherrsche mich und verharre in meiner Position. Der Bock zieht langsam wieder von mir weg. Springt in etwa 10 Metern Entfernung über die Treckerspur. Ein roter Bock ist es! Voll verfärbt. Langsam erhebe ich mich. Nehme die Waffe hoch und schaue mir durch das Zielfernrohr die Stangen und das Haupt an. Alt sieht er aus. Freies Schussfeld habe ich jedoch nicht. Jetzt zieht er schneller am Knick entlang. Er will Richtung Wiese. Ich beeile mich leise voran zu kommen. Der Starke steht nun an der Wiesekante. Näher und näher schleiche ich heran und der Bock ist mit einmal verschwunden. Kein Rascheln, kein Grashalm bewegt sich. Doch ich gebe nicht auf. Er muss da sein. Ca. 25 Meter ist es noch bis zur Wiese. Dann plötzlich Taucht er wieder auf. Ein gewaltiger Sechser. Ich lasse den Zielstock zu Boden sinken, will freihändig schießen. Ich erhebe mich und der Bock äugt auf einmal in meine Richtung. Er hat mich mitbekommen. Ich sinke wieder langsam in mir zusammen. Versuche mich hinter den Weizenhalmen zu verstecken. Es hilft! Der Bock äßt weiter. Allerdings steht er schräg zu mir. Ich bewege mich langsam nach links. Er tut mir den gefallen und stellt sich breit. Schnell erhebe ich mich, entsichere die Waffe. Das Absehen steht bereits hinterm Blatt und schon Knallt es. Der Bock springt ab. Fünf Meter kommt er und wird langsamer, er verhofft. Nachschießen? Nein! Nicht nötig. Durch das Zielfernrohr sehe ich den Einschuss hinterm Blatt. Die Augen des braven Sechsers der mir so viel Mühe gekostet hat werden schwerer. Er kommt ins Schwanken und fällt auf die Ausschussseite. Vom Schuss bis zum Erliegen des Kapitalen vergingen ca. 15 Sekunden. Ich bin hin und her gerissen. Verweile noch ca. 2 Minuten an der Stelle von wo ich geschossen habe. Dann gehe ich langsam zu „meinem“ Bock. Was für ein Anblick. Mein erster Sechser und dann auch noch so ein braver. Langsam und in Gedanken versunken gehe ich zurück zum Auto. Fahre mit diesem in die nähe des Bockes. Schnell ist er versorgt. Ein Eichenbruch bekommen er und ich auch noch. Das muss sein! Bei meinem Jagdherren angekommen kann er es gar nicht fassen. Er hat mir bestimmt 10 mal Waidmannsheil gewünscht und sich sehr mit mir gefreut. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Mein Vater musste sich an diesem Abend noch mit Bildern abgeben, aber die haben schon für großes Staunen bei meinem Eltern und meinem Bruder gesorgt.
Bock
Waidmannsheil Skeet
[ 19. Juni 2006: Beitrag editiert von: Skeetjäger ]