Zuckerrüben - worauf kann man sich gefasst machen?

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1 Feb 2015
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Vielen Dank schonmal für eure Beiträge!

Wenn ich das alles so lese, freu ich mich wohl drauf: die Schweine bei uns sind zwar nicht bloß Wechselwild; dennoch haben wir einen moderaten Bestand und in der Landwirtschaft bislang wenig Probleme.

... Spannend ist immer die "Mais-Rübenkante". Da muß eine Ansitzmöglichkeit hin.
...
Ist gegeben :cool: sowohl wächst dieses Jahr angrenzend Mais, als auch die 300 m lange Kante zwischen den Schlägen wird zu beiden Seiten von Kanzeln bewacht. Mittig dazwischen stehen Obstbäume: da kommt bei Bedarf immer noch ein DJ-Bock hin :)
 
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1 Feb 2015
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Wie ist denn das nochmal mit dem übrigen Schalenwild?

... und auch Rehwild wusste das zu schätzen.
D.T.
Da ich mich gerade etwas wundere, dass die Fläche aktuell nur sehr dürftig angenommen ist: gehen Reh und Dam auch am liebsten an die Rübe selbst ... also vermutlich später erst?

Oder wie gern werden auch die Blätter geäst?
Oder gibt es da Unterschiede in den Jahreszeiten und Wachstumsphasen?
 
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Hallo.
Bei uns gehen die Sauen in den letzten (trockenen) Jahren ziemlich heftig in die Rüben, die in Einstandsnähe sind. Zunächst die Zeit bis zur "Möhrengröße". Danach ist erstmal Ruhe, da der Mais "in die Milch" kommt. Anschließend immer wieder gerne genommen.
Dieses Jahr stand ein Stück Rüben für Biogas bis Ende April. Wurde ab Dezember permanent von den Sauen heimgesucht. Alles andere (Maisstoppeln usw.) war bis dahin wohl schon ziemlich unattaraktiv. Rübenschäden können sehr teuer werden.
Früher haben wir Rüben als Futtergabe rausgebracht. Wurde vom Schwarz- und Rehwild sehr gut angenommen. Seit es verboten ist, scheint es aber weniger Sauen zu geben, die den Geschmack kennen. Weite Wege gehen sie dafür nicht.

wipi
 
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Wie ist denn das nochmal mit dem übrigen Schalenwild?


Da ich mich gerade etwas wundere, dass die Fläche aktuell nur sehr dürftig angenommen ist: gehen Reh und Dam auch am liebsten an die Rübe selbst ... also vermutlich später erst?

Oder wie gern werden auch die Blätter geäst?
Oder gibt es da Unterschiede in den Jahreszeiten und Wachstumsphasen?

ich kann nur aus einem ehemaligen Revier berichten, dort wurde reichlich die Zuckerrübe angebaut, das Rehwild hat nach einer gewissen größe, die Blätter wurden regelrecht verschlungen.
Damals war bei uns dort weder SW noch Damw. vorhanden, deswegen auch keine Stellungnahme dazu, kann mir aber gut vorstellen, das diese Arten die Rüben auch annehmen.
D.T.
 
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Ich kenne kaum Wild, für das die Rübe als Fraß unatraktiv ist. Selbst der Fuchs nimmt sie auf der Kirrung an.
Und als Deckungspflanze ist Sie ab Juli/August, bei entsprechender Wasserversorgung so hoch, dass Rehwild darin seinen Tageseinstand wählen kann.

Die Rübe ist eine Bereicherung in der Fruchtfolge. Auch in jagdlicher Hinsicht!

Schäden in relevanter Größe, habe ich beim Anbau von Rüben im Hochwildrevier, im Mai erlebt. Von drei Flächen, die nur für das Wild bestellt wurden, wurde eine Fläche Ende Mai komplett ausgelöscht. Der Zeitpunkt war wie beschrieben!
 
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Bei uns gehen die Sauen auch drauf. Immer so etwa 2. Juni Woche und dann so 2-3 Wochen, danach gehen sie nicht mehr ran.
 
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Wir haben eine große Zuckerfabrik in weniger als 15km Entfernung und dementsprechend auch viele Flächen mit Zuckerrüben. Wenn die Flächen groß genug sind um einigen Abstand zu den Hunderennbahnen zu haben stellt sich hauptsächlich das Rehwild dort sehr gerne bis in den Herbst dort ein. Sehr gute Deckung, viel Äsung und bei auch bei anhaltender Hitze finden die Rehe auf den großen Blättern mehr als ausreichend Feuchtigkeit.
Aber Achtung, selbst wann das Reh im Schuss zusammenbricht ist es ohne Hund extrem schwer zu finden.:whistle: Du läufst eine Reihe daneben und hast keine Chance es zu sehen. Für Niederwild allgemein sehr gut, Schwarzwild wie schon öfter beschrieben.
 
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Ich bin mit Z Rüben groß geworden. Es gibt bei deren Anbau nur wenige kritische Perioden hinsichtlich tierischer Einwirkungen. Vor dem Auflaufen können Mäuse erhebliche Schäden verursachen indem sie die Rübenpillen knacken.
Nach dem Auflaufen wird es kritisch so Mitte Mai bei Trockenheit. Dann schädigen Hasen auf der Suche nach Feuchtigkeit besonders schwache Bereiche auf dem Feld indem sie die Blätter auf der Erdoberfläche abbeißen und den dann austretenden Saft aus den Rübenwurzeln ablecken. Ca 2 Wochen später sind dann unter dengleichen Bedingungen die Sauen dabei ebenfall die Blätter abzubeißen und nach Feuchtigkeit durchzukauen. Sobald Niederschläge auftreten ist das vorbei.
Erst nach derErnte der Rüben werden die Flächen für Sauen wieder interessant wenn sie Nachlese halten nach Rübenbruchstücken oder nicht gerodeten Rübenschwänzen. Werden solche Flächen vor der Weizenbestellung gepflügt sind Kraterlandschaften über Winter vorprogrammiert.
Ich habe das immer elegant gelöst über Minimalinsavise Bodenbearbeitung, OK für Nichtlandwirte, durch Spatenrolleggeeinsatz. Bearbeitungstiefe max 7 cm, dann Drillkombination.
Die Sauen hats immer gefreut, sie brauchten kaum zu buddeln, also keine Schäden.
Hierbei ein Spezialproblem bei den Flächen wo die Rüben gelagert wurden. Nach dem Aufladen mit der "Rübenmaus", die auch Erde und Besatz wie Blätter, Unkraut und vor allem Rübenbruchstücke zu rückläßt nach der Verladung, gibt es regelmäßig Probleme unterschiedlicher Art bei der Bestellung der Weizens.
Einmal akkumuliert sich hier in der abgereinigten Erde uU noch nicht vollkommen abgebautes Herbizidmaterial, sicher aber jede Menge organisches Material welches bei der Zersetzung sehr versauernd wirkt, den gesäten Weizen meist sehr in seiner Entwicklung behindert bis zum fast Totalausfall. Ein ökonomischer Ertrag ist nicht zu erwarten.
Solche Mietenstellen sind natürlich für Sauen äußerst attraktiv und sie stellen sie regelmäßig auf den Kopf. Beseitigung der Schäden kostet, bringt aber nichts, weil Wiederholung , mehrfach garantiert ist.
Ich habe es immer als kostensenkenden Faktor betrachtet. Regelmäßiges Umgrubbern durch die Schwarzen förderete die Rottung der organischen Substanz, sorgte für Durchmischung, kostete mich nichts und ergab eine fantastische Bodengare.
 
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Mal etwas off topic: Ich suche für diesen Herbst eine Rübenquelle in Süd-Brandenburg oder auch Nord-Sachsen. Kennt jemand noch Landwirte, die dieses Jahr dort noch Rüben (egal ob Zucker - oder Gehaltsrüben) anbauen? Die Zuckerfabrik in Bottewitz ist ja seit letztem Winter geschlossen.

Über Tipps und Kontakte eventuell auch aus euren Revieren würde ich mich sehr Freuen!
 
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Die Sauen gehen zu einer bestimmten Zeit an die jungen Pflanzen, jedoch nicht um sie zu essen, sondern um an bestimmte Schädlinge ranzukommen. Da gibt es eine kritische Phase. Wenn die Blätter der benachbarten Rüben sich berühren, ist diese vorbei. Aber während dieser Phase, kann es sein, dass die Sauen reihenweisr die Rüben rausholen. Hier mal der Beginn der kritischen Phase mit Bild:

20180523_180631.jpg
 
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Die Sauen gehen zu einer bestimmten Zeit an die jungen Pflanzen, jedoch nicht um sie zu essen, sondern um an bestimmte Schädlinge ranzukommen. Da gibt es eine kritische Phase. Wenn die Blätter der benachbarten Rüben sich berühren, ist diese vorbei. Aber während dieser Phase, kann es sein, dass die Sauen reihenweisr die Rüben rausholen. Hier mal der Beginn der kritischen Phase mit Bild:

Anhang anzeigen 118298

Stimmt (y). Hatte ich schon wieder vergessen :oops: ... Man wird älter :mad:. Gruss W.
 
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So wie das dieses Jahr aussieht, wird sich die kritische Phase noch verzögern.
Wasser fehlt allenthalben.
 
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Ok: Rüben gefallen mir glaube ich :giggle:

Bis jetzt wie gesagt interessiert sich das Wild noch garnicht für diese Flächen; aber wenn die Effekte eintreten, die ihr beschreibt, dann werde ich sie bewachen! ... auf das der Bauer nicht gleich in der ersten Saison die Lust daran verliert.
Danke für eure Antworten!
 
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Die Sauen gehen zu einer bestimmten Zeit an die jungen Pflanzen, jedoch nicht um sie zu essen, sondern um an bestimmte Schädlinge ranzukommen

Werter Mitforist, Sauen essen nicht. Die Sauen nehmen sehr wohl den Fruchtkörper und zwar wenn dieser etwa Männerdaumendick ist, der Spuk dauert 14 Tage, aber da können einem Bachen mit Frischlingen schon mal ein paar Hundert QM Totalausfall bescheren. Je nach Legezeitpunkt und Witterung, dürfte dieser Zustand bei den Ersten Rüben in ca. 1 Woche bis 14 Tagen erreicht sein. Ganz extrem wird das bei großer Trockenheit, da brauchen die Sauen das Wasser aus der Rübe. Ich laufe jetzt jeden Tag die kritischen Schläge ab.
 

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