Zielscheibe wird schnell unscharf

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Vor kurzem habe ich ein gebrauchtes aber intaktes Zeiss 8x56 T* ZFR auf einer 8x57 IS 98er Büchse montiert bekommen. Beim Einschießen trat ein merkwürdiges Phänomen auf:

Waffe hoch und im Ziel eingestochen alles scharf. Nach meist kurzer Zeit 'zoomt' der Focus meines Auges weg vom Ziel bis nur noch das Fadenkreuz (Abs 4) scharf ist. Ich schaffe es dann auch nicht, die Scheibe wieder scharf zu bekommen.

Diverse Leute hatten verschiedene Erklärungen:

typisch für Leute, die viel am Bildschirm sitzen (habe wohl schon zu lange im Forum nur mitgelesen, hätte vielleicht früher mit dem selber schreiben anfangen sollen...)

liegt an der Hitze des Laufs nach einigen Schuß, durchs Flimmern wird das Ziel unscharf

ich konzentriere mich wohl nicht wirklich voll aufs Ziel sondern zu sehr auf das Fadenkreuz

liegt an der großen Vergrößerung (bin von 6x42 auf 8x56 umgestiegen)

Vielleicht kann ich einige Tips von Euch mit zum Schießstand nehmen.

Danke Theo
 
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Hallo Theo ich glaube du hast die Dioptrieeneinstellung nicht richtig vorgenommen, daher stellt dein Auge auf ein Bild entweder das Absehen oder das Zielbild scharf. Beide Bilder liegen nicht in einer Bildebene. Warum dann das Absehen scharf gestellt wird kann ich dir aber leider nicht sagen. Probier es mal mit dem Verstellen der Dioptrieneinstellung. Meld dich mal wenn du weißt was es nun war
Gruß Florian
 
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Daran liegt's nicht. Habe ich schon viel dran gedreht, wenn's aus der Mitte gedreht ist, dann krieg ich das Zeil sowieso nur unter Mühen scharf. Meine Augen an sich scheinen mir in Ordnung zu sein und zu Beginn des Zielens ist ja auch alles prima scharf.

Habe dann einfach mit geschlossenen Augen eingestochen und erst als ich fertig war aufgemacht und abgezogen. Ging gut, nur ist das nix für die Dauer und schon gar nicht für draußen!
 
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Hallo Theo, erst einmal: Herzlich willkommen!

Zu Deiner Frage: Trägst Du vielleicht Kontaktlinsen? Die von Dir beschriebenen Symptome werden häufiger von Linsenträgern beschrieben, bei denen die Linsen die Iris-Adaption erschweren.

Ansonsten entnehme ich Deinem Profil, daß Du Photograph bist, daher solltest Du eigentlich genügend Erfahrungen mit einem evtl. Mangel der Sehstärke besitzen.

Wie schaust Du durch das ZFR? Beide Augen offen? Wenn ja, setze Dich ein paar mal hin (das geht auch gut beim Ansitz) und trainier das "Umschalten": Also mit beiden Augen schauen, dann auf Links (Weite - ich gehe davon aus, daß Du Rechtsschütze und -zielender bist), dann auf Rechts umschalten (kurzes Zwinkern mit dem jeweils anderen Auge erleichtert dieses Vorgehen anfangs). Wenn Du dies häufig gemacht hast, gewinnst Du ein Gefühl für das Verhältnis von abbgebildetem und tatsächlichem Objekt. Das dauert seine Zeit und zwar je länger, desto größer die Vergrößerung ist (Deshalb gelingt dies auch am Besten bei der Drückjagdvisierung (1x oder 1,5x Vergrößerung). Wenn Du meinst, Du beherrschst diese Technik im Schlafe (sprich: ohne Zwinkern) auch bei 8-facher Vergrößerung, kannst Du wirklich mit beiden geöffneten Augen visieren. Wichtig: Erst dann ist der Dioptrienausgleich (mit beiden Augen offen) vorzunehmen!

Ansonsten fällt mir leider auch nichts ein. Das Flimmern des Laufes ist das Problem der "schnelle Gruppen" schießenden Bench Rester, die diesem durch enstprechende Bänder oberhalb des Laufes vorbeugen. Da ich davon ausgehe, daß Du Deinen Repetierer jagdlich schießst (vulgo: mit Bedacht
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) und keine "Matches", dürfte diese Erklärung ausscheiden.

Viele Grüsse und schönes Wochende
Reineke
 
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Hallo Theo,
als erstes sei die Frage gestattet, wie alt du bist ? Zweitens wäre interessant, ob du Brillenträger bist?
Falls nicht, lass doch bitte einmal deine Augen prüfen, ob eine leichte Fehlsichtigkeit vorliegt. Falls nicht,ist es eine reine Konzentrationssache deinerseits.
Hier kommt die sogenannte Akkomodation zum tragen, die deine Augenlinse von Ferne auf Nähe einstellt. Dies geschieht normalerweise unbewusst, kann aber auch gesteuert werden.

Zu "Reineke"
Das hat mit Adaption nichts zu tun, die übrigens wenn überhaupt, nur durch stark getönte Kontaktlinsen beeinträchtigt werden kann.

Mit waidblickendem Gruss
michael
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von michael:
Das hat mit Adaption nichts zu tun, die übrigens wenn überhaupt, nur durch stark getönte Kontaktlinsen beeinträchtigt werden kann. <HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Michael,
mit Adaption ist die Anpassungsfähigkeit von Kontakt- an Augenlinse gemeint. Wenn Du schon einmal Linsen über den angegebenen Zeitraum hinaus oder ohne hinreichende Aufbereitung (meinetwegen über Nacht im Wasser, weil Du überraschend woanders übernachten mußtest ... Ja, ja früher
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) getragen hast, oder auch einfach eine leichte Hornhautverkrümmung hast, wirst Du feststellen, wie sehr die künstlichen Linsen beim Fokussieren der Augenlinse hinterherhinken. Das hat mit der Akkomodation, als eigentliche Scharfeinstellung der Augen sehr wohl "zu tuen", da sie deren Ergebnis nicht nur verzögert, sondern oftmals das Gehirn, daß nicht sofort die gewünschte Schärfe des Bildes erhält, die Augenlinse weiter - dann zu ungünstigeren Größen - varieren läßt.

Das mit dem Alter ist natürlich ein Argument. Ich habe diesen Aspekt oben unter der Berufsangabe Photograph höflich zu kaschieren versucht, als solcher wird er um diesen Umstand (Reduzierte Öffnungsfähigkeit) wohl wissen.

Nocheinmals zu dem "Umschalten" zwischen rechtem und linken Auge. Ab einer bestimmten Vergrößerung ist es beim ZFR grundsätzlich unmöglich durch beide Augen in sinnvoller Weise gleichzeitig zu schauen. Die jeweiligen Bilder, die die beiden Hirnhälften erreichen, sind zu unterschiedlich. Umso wichtiger ist dann aber eben, schnell "schalten" zu können, und dieses Manko so entsprechend zu kompensieren.

Schönen Gruß und schönes Wochenende
Reineke
 
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Hallo Reineke, Michael

Nein ich habe weder Brille noch Kontaktlinsen, auch nie gehabt. Bin 26, sollte also augentechnisch noch unter jung fallen?!

Ich bin Rechtsschütze und ziele auch mit dem rechten Auge. Wo ich das hier allerdings lese kommt mir eine Idee. Beim fotografieren schaue ich nämlich mit dem linken Auge durch den Kamerasucher und das rechte Auge ist zwar offen sieht aber nix/nur das schwarze Kamerahinterteil auf 0 cm.

Beide Augen offen werde ich mal üben, hat wohl noch den Vorteil, daß man daneben mehr sieht und ein größeres Sehfeld hat als mit zu gekniffenem Auge (sieht den ersten Smiley).

Das bewußte fern-sehen ist bestimmt das, was man braucht, wenn man aus der Nähe diese 3D Bilder sehen will, die sich erst dann Abheben, wenn das Papier den richtigen Augenabstand hat und man 'hindurch' sieht.

Am Anfang meiner Luftgewehrzeit (zwischen 10 und 14 vielleicht) hatte ich noch keine Sehblende am Diopter. Nach so einem 60 bis 100 Schuß Training mit zugekniffenem linken Auge hat es immer ne Weile gedauert, bis das linke Auge wieder scharf gesehen hat. Mußte sich wohl erst wieder an das andere angleichen, nachdem es stundenlang ausgeblendet war und alles mit dem einen gesehen wurde.

Werde mal testweise mit den linken Auge zielen und probieren, was das für einen Unterschied macht.

Vorhin auf Drückjagd hatte einer ein Svarowski Habicht mit einem Leuchtring montiert. Beim Probedurchschauen habe ich, ohne Eure Zeilen gelesen zu haben, als Vergleich immer den Kopf von der Waffe genommen (1,5 fach Vergrößerung). Dabei war das Unscharfproblem im Feld überhaupt nicht vorhanden. War ja auch mit dem Inhalt des Rings (sprich: die Hecken) beschäftigt.

Bisher klingt das alles nach einem Konzentrations- und Gewöhnungsproblem das sich durch üben ausmerzen läßt. Kann aber erst nach dem Schießstand näheres sagen (Waffe ist noch dort).

Gruß Theo
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Theo:
Hallo Reineke, Michael
....
Ich bin Rechtsschütze und ziele auch mit dem rechten Auge. Wo ich das hier allerdings lese kommt mir eine Idee. Beim fotografieren schaue ich nämlich mit dem linken Auge durch den Kamerasucher und das rechte Auge ist zwar offen sieht aber nix/nur das schwarze Kamerahinterteil auf 0 cm.
....

Gruß Theo
<HR></BLOCKQUOTE>

Siehste, da hast du dir gerade selber die Erklärrung geliefert.
Du gehörst zu den ca 7% der Bevölkerung, die zwar Rechtshänder sind, bei denen aber das Führungsauge links ist.
Einfache schnelle Abhilfe: beim Zielen das rechte Auge zumachen (nein, nicht mit Hilfe einer Wirtzshausschlägerei 2.Platz) sondern mittels einer Transparenten Augenabdeckung (der Lichteinfall in beide Pupillen sollte gleich sein)
Kurzzeitig kannst Du den Erfolg der Massnahme durch zukneifen des Auges erproben.

Bernhard
 
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bleibt noch das Problem, wie kriege ich das linke Auge bei Rechtsanschlag ans ZFR.

Daß ich ein so seltener bin hätt' ich nicht gedacht ;-)

Werd das alles mal probieren, bin jetzt zwei Tage weg, dann komm ich vielleicht wieder dazu, Löcher zu stanzen.

Danke schonmal für Eure Tips, Theo
 
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ich bin auch "Linksäugler" und hab eigenlich keine probleme mit dem glas.
machmal wird auch bei mir mal das fadenkreuz unsichtbar aber nach ein wenig übung und konzentration geht das.
Wahei
Nils
anstelle des Krüppelschaftes würde ich ein Wechselaugen zielgerät von F..... auf seite 181 empfelen.
 
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Hallo Theo,

wenn beim Rechtsanschlag das linke Auge das Führauge ist und sämtliche Tricks, die Optik zu überlisten versagen, gibt es noch die Möglichkeit einer speziellen Schäftung (sog. "Krüppelschaft). Hier ist der Schaft so geformt, das du im Rechtsanschlag mit dem linken Auge durch die Visierung schauen kannst. Frag doch mal den Büchsenmacher "deines Vertrauens"!

Gruß und guten Durchblick
Matthias
 
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Au, t´schuldigung Theo,

ich meinte natürlich das Linge Auge abdecken.

Es ist ein trainingsefekt anzustreben, bis dein rechtes Auge kurzzeitig die Führung übernehmen kann.

Ich Persönlich bin Rechtshänder mit Führungsauge rechts. Nach einem Augenunfall (Metall/Meißelsplitter im Auge auf der Netzhaut, Operrativ entfernt) ist das rechte Auge in Mitleidenschaft gezogen worden. Es war ein gewisser trainingsaufwand von nöten,das rechte Auge wieder an die Führungsaufgabe zu gewöhnen. Heute metke ich noch, dass mein linkes Auge je nach Stress oder Ermüdungserscheinung die Führung übernehmen will. Das Antrainieren dauer halt etwas und es muss regelmässig gemacht werden. Die Trainingseinheiten beinhalten das Fokosieren des Auges auf unterschiedlichen Entfernungen, mit halten der Spannung. Dabei muss man berücksichtigen, dass unsere Auge von der Natur aus so ausgelegt sind, dass sie einen Punkt für maximal 3-5 sec, fokosieren könen. Dann läuft unser Auge in die Ferne (unsere Uhrahnen musten ja in der Steppe den Säbelzahntieger in der Entfernung erkenen
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)
Als Training kann ich Dir da das Schiessen mit der Luftpistole empfehlen. Aber bitte anfänglich unter guter Anleitung, sonst wird das nichts.

Bernhard
 
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Double-Fox

Guest
Hallo Leute,


auch ich muß mich als rechtshänder (rechtsanschläger) mit linksdominatem auge hier outen. die probleme mit dem auge habe ich wie folgt in den griff bekommen:

1.) Flinte: da man mit zugekniffenem linken auge ein stark eingescgränktes sichtfeld hat (was insbesondere bei hase und tontaube ärgerlich wird) habe ich zu einen trick gegriffen (kopiert!). ich habe eine brille angezogen mit klarem glas auf dem rechten auge und einen sehr schwachen milcheffekt auf der linken seite. gerade so stark das das rechte auge dominat wird aber schwach genug um das sichtfeld (links schemenhaft) zu erhalten. funktioniert wirklich!

2.) Büchse:
also wenn ich durch das glas sehe (Zeiss 3-13 x 56) bekomme auch ich nach ca. 5-6 sek ein unsscharfes bild. hier habe ich bemerkt das ich ooft zu dicht am glas war und (hört sich jetzt vielleicht witzig an) das gewehr nicht fest genug an die wange gedrückt habe. mache ich beides finktioniert es bei mir irgendwie besser. (du kannst es ja mal ausprobieren - der kosten- und zeitaufwand null ist!)

CU
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Theo:
So!

....
War etwas überrascht, wie sauber diese alte 8x57 IS zu schiessen ist, weil hier immer von so großen Streukreisen zu lesen ist die aber jagdlich noch brauchbar seien. In dem 98er mit Geco 12g TMR kann ich mit meinem Daumen alle 5 Löcher auf einmal berühren (vom Tisch mit Sandsack aufgelegt geschossen und linke Hand hinten unter den Schaft).

Ist das jetzt außergewöhnlich präzise oder das Normale für eine Jagdwaffe?

Theo freut sich auf Aufklärung
<HR></BLOCKQUOTE>


Das ist gut.
Tipp:
Never change a winning Team
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Bernhard
 

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