Zeigt her eure 98er, handmade, custom, drückjagdversionen

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Die Einschätzung kann ich nicht ganz teilen.
Selbst Händler haben einen Büma im Hintergrund.

Wenn dieses eine kleine Auswahl an Gewehren da hätten um zu zeigen was geht und der Service entsprechend wäre, könnte ich mir schon wirtschaftlichen Erfolg vorstellen.

Die meisten Händler wollen einfach nicht mehr. Obwohl die auch mit Kapital in Vorlage gehen müssen um Händler von zu werden.
Was müsste denn ein unspektakulären Neuaufbau (überarbeitetes System, natürlich keine Neufertigung) eines 98er kosten, um mit den Standardmodellen der Serienfertigung wie Mauser 12/18 oder Sauer 100/101, Tikka/Sako und Co konkurrieren zu können, damit er für die breite Masse interessant wäre?

Der Deckungsbeitrag eines Büxners wäre hier deutlich jenseits jeder Konkurrenzfähigkeit. Folglich bleibt nur ein nischiges Luxusprodukt. Die Zeiten, in denen jeder kleine Büxner seine eigenen 98er aus alten Systemen aufbaute, sind schon lange vorbei.
Das heutzutage in D neu aufziehen zu wollen, wäre unternehmerischer Harakiri.
Da bleiben alternativ nur die diversen Derivate des 98er Systems, die kostengünstig im Ausland in Serie neu gefertigt werden können.

Von Luxusprodukten wie dem Stutzen hier im Faden möchte ich gar nicht anfangen... da war der Verkaufspreis in Relation zu den heutigen Gestehungskosten ein Witz.

Kann gerne jeder mal spaßeshalber anfragen, was heute ein Achtkantlauf mit Viertelschiene neu kostet.

Das Thema ist für die breite Maße in meinen Augen leider schon länger durch...
 
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Frankonia und Niedermeier bieten doch überarbeitete 98- Systeme an. Beide sollten doch eigentlich für Qualität stehen.

Guillermo
 

KHH

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Ich wünschte mir mehr Handwerker wie z.b Velser in der Fläche.

Gute Betriebe die technisch sehr gute Waffen bauen auf Basis 98 für die Masse, die die Vorzüge des 98er schätzen.

Für die Luxusvarianten hat man ja Ansprechpartner.

Das fehlt.
Sie sind heute sicher nicht mehr an jeder Ecke zu finden (waren sie frueher im Grunde ja auch nicht), aber wenn man fragt, ergibt sich vielleicht mehr, als man denkt.
Ggf muss man ein paar Kilometer in Kauf nehmen. Praesent sind halt die 'grossen' Namen, die kleinen Betriebe werben nicht damit bzw. setzt ihr Geschaeftsmodell nicht darauf auf.
Im Grunde muss ein Buema willens (das ist das groessere Thema) und faehig (hat er gelernt) sein, einen Lauf einzubauen, evtl zu loeten, bohren, feilen etc.
Bruenieren kann jemand, der da spezialisiert ist, Schaeften ebenso.
Ich investiere da auch keine Unsummen - weil es einfach nicht meine Liga ist, bei den ganz Grossen arbeiten zu lassen. Dennoch habe ich vier m.E. schoene und brauchbare 98er. Keiner davon in der Preisliga meiner R8 (aber bitte diesen Vergleich jz nicht endlos abreiten, da ist alles mehrfach geschrieben hier im Forum).
Die Tage wird es leer in meinem Schrank, drei davon gehen zum Schaefter - freue mich schon.

Es gibt schon noch gute Handwerker. Wenn man das Gespraech nicht gleich mit 'was kostet das und wie lange dauert es' eroeffnet, kommt man schon weiter. Und im Hinterkopf sollte man immer haben, dass man gutes Handwerk moechte und es das nicht fuer lau gibt.
 
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Das Hauptproblem in diesem Themenkreis sind die Mehrheit der Jäger, die keine Ideeen/ Träume abseits des Mainstreams haben, wie denn ihre Traumwaffe auszusehen hat. Schaftlänge, Kappenwinkel, alles Wurscht, nichtmal die fehlende Balance mit Schalldämpfer stört. Dabei wäre das nur ein Riemenbügel weiter vorne drauf.
Alles an Wünschen konzentriert sich in der Aussage: "Das muss dann aber aussehen, wie bei einer R8." Holzporno und Popceracote. Aber egal...geht zwischen Flug- und Segelschein grad noch.
Da hätte ich auch keine Lust, meine Nerven an solchen Kunden zu verschleißen.
Gruß-Spitz
 
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Der Handarbeitsanteil und nicht genormte Teile sowie vermeintlich fehlende Modularität sind das Grab für dem 98er.

Leider stimmt die Kommunikation zwischen und nicht immer.

Aus Sicht des Endkunden ist es komplizierter einen 98er zu kaufen als was auch immer.
 
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Das Hauptproblem in diesem Themenkreis sind die Mehrheit der Jäger, die keine Ideeen/ Träume abseits des Mainstreams haben, wie denn ihre Traumwaffe auszusehen hat. Schaftlänge, Kappenwinkel, alles Wurscht, nichtmal die fehlende Balance mit Schalldämpfer stört. Dabei wäre das nur ein Riemenbügel weiter vorne drauf.
Alles an Wünschen konzentriert sich in der Aussage: "Das muss dann aber aussehen, wie bei einer R8." Holzporno und Popceracote. Aber egal...geht zwischen Flug- und Segelschein grad noch.
Da hätte ich auch keine Lust, meine Nerven an solchen Kunden zu verschleißen.
Gruß-Spitz
Das kommt noch dazu...
Und dann muss der Kunde noch mehrere Monate auf das fertige Produkt warten und nervt zwischendurch ;)

Es gibt GsD noch einige Büxner (wohl in anderen Regionen mehr als in meiner, wenn ich das so lese), die 98er Systeme je nach Wunsch und Geldbeutel neu aufbauen. Wo sich deren Preise gerade hin entwickeln (müssen) ist aber auch mehr als deutlich.

Dass das aber jemals wieder ein System für die breite Maße wird, welches mit dem Markt konkurrieren kann, halte ich (sorry) für absolut weltfremde Träumerei. Ist und bleibt Liebhaberei.
 
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Dass das aber jemals wieder ein System für die breite Maße wird, welches mit dem Markt konkurrieren kann, halte ich (sorry) für absolut weltfremde Träumerei. Ist und bleibt Liebhaberei.

Das stand wohl auch nicht zur Debatte.

Zusammenfassend, wäre es schön, wenn es weiterhin oder künftig immer noch fähige Handwerker gäbe die 98er bauen, reparieren können. Ob diese zum Broterwerb andere Marken vorrangig verkaufen, ist mir persönlich gleich.
 

KHH

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Sucht man 'fertig von der Stange', wird es bei 98ern sicher schwierig. Hat nicht jeder - abseits Gebrauchte - mal eben so rumstehen. Also neu aufbauen oder einen guten Gebrauchten nehmen und ggf anpassen. Das ist - da liegt Ludwig schon richtig - ein Stueck weit Liebhaberei. Im grossen Maßstab werden wir das nicht mehr sehen.
Aber es geht schon, ohne arm zu werden. Das Thema Maßhaltigkeit spielt natuerlich auch oder insbesondere bei Schaeften und Montagen eine Rolle. Kann man sich jedoch mit einer Schwenkmontage anfreunden (passend gewaehlt mit Ringen kann das toll aussehen, leider gibts auch viele Negativbeispiele) und mag Holz als Schaftmaterial, wird das schon. Beides erfreut zumindest mich dauerhaft mehr, als ein Kunststoffschaft und Pica-Montage (hab ich aber auch). Ich selbst bin - das gebe ich gerne zu - ein 'EAW Fan'. Wenn man sich die feinen Formen und das Finish anschaut ... 🤩
 
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Ich habe mir genau deshalb Ersatzteile (Schlagbolzen, div. Federn und Schrauben) auf Lager gelegt.
Wer weiß wo man in 50 Jahren noch Ersatzteile bekommt. Bis dahin liegen sie eingewickelt in Ölpapier im Vakuumbeutel.
 
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Naja , die Zeit als es gute und sehr guter 98er Systeme in großer Menge und günstigem Preis gab , sind vorbei .
Dazu ist die Stahlqualität nicht immer gleich gut .

Dazu ist das System auch im Ausland nicht günstiger zu fertigen als andere Systeme .

Dazu muss man immer bedenken das ein 98er als Militärsystem konstruiert wurde . Das muss auch mit Dreck und Schlamm noch sicher funktionieren . Dementsprechend "Luft" ist im System.

Wenn ich dann überlege was ich für meinen 98er Neuaufbau bezahlt habe , dann hätte ich eine SR21 , SR30 , Sauer ..... günstiger bekommen .
 
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1.) Was müsste denn ein unspektakulären Neuaufbau (überarbeitetes System, natürlich keine Neufertigung) eines 98er kosten,

2.) Der Deckungsbeitrag eines Büxners wäre hier deutlich jenseits jeder Konkurrenzfähigkeit. Folglich bleibt nur ein nischiges Luxusprodukt. Die Zeiten, in denen jeder kleine Büxner seine eigenen 98er aus alten Systemen aufbaute, sind schon lange vorbei.
Das heutzutage in D neu aufziehen zu wollen, wäre unternehmerischer Harakiri.
Da bleiben alternativ nur die diversen Derivate des 98er Systems, die kostengünstig im Ausland in Serie neu gefertigt werden können.
1.) Halber Prei der Sauer 101 inklusive aller Extras. Ist ja schlieslich eine gebrauchte alte Knarre. :LOL:

2.) Das ist eben der Preis der Industriellen Induktion, eine Passung muss heute Lehrenhaltig sein.
Die Entscheidung Produkte zu fertigen sind heute eben davon abhängig ob der Herstellungsprozess Maschienengerecht ist, und ob die vorhandenen Maschienen fähig sind. Da bräuchte es bei einem 98 viel Maschiene und Werkzeug um 2,5 kg besten Stahl zu zerspanen. Man kann das ja bei Prechtel https://www.prechtl-waffen.de/jagdwaffen nachlesen.
Die konstruktion des 98 ist dazu sicher nicht geeignet. Wer mal in Suhl ist kann sich im Waffenmuseum einmal die Sonderaustellung M/K 98 anschauen. Alles spezialmaschienen für Metallzersahnung. Man schaue sich nur einmal die Löffelmaschiene an um das Wiederlager für die dritte Sicherheitswarze an. Da brauchts Stückzahl um solche Maschien zu amortisieren
Da werden dann doch liebe G36 oder ähnliches aufgelegt, das lohnt mehr wie die paar Knarren die Jägerleins kaufen mit allen ihren Spezialwünschen von der nassenen Dachlatte über den Plasteschaft bis zum Luxsusholz.
 
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Das stand wohl auch nicht zur Debatte.

Zusammenfassend, wäre es schön, wenn es weiterhin oder künftig immer noch fähige Handwerker gäbe die 98er bauen, reparieren können. Ob diese zum Broterwerb andere Marken vorrangig verkaufen, ist mir persönlich gleich.
Niemand debattiert, ich habe nur versucht, die kausalen Aspekte des Problems zu verdeutlichen :) (y) soll bitte nicht als Diskurs oder Widerrede aufgefasst werden.

Hatte es ja bereits erwähnt, wie schade ich es finde, dass JJ heutzutage i.d.R. keinerlei Bezug zu dem System haben, und den 98er per se für ein hakeliges Kriegsdelikt mit antiquierter Technik halten.
Was ein patenter Mann aber daraus zaubern kann, würde manches Weltbild wohl etwas zerrütten.
Schade, dass das kostengünstig nunmal nicht (mehr) möglich ist.

Bleibt nur wie @Z.W.I.C.K. schon sagt, gute Systeme und Ersatzteile auf Halde zu legen, wenn man solch einen Spleen für derart rudimentäre Systeme hat, wie wir hier ;)
 

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