AW: Lanz / jetzt im ZDF / waffen in der Gesellschaft
Leider habe ich mir dieses Machwerk auch angetan. Bewusst: "Machwerk". Diskussion kann man diese Runde, in der Moderator Lanz nacheinander die Protagonisten (mit ihnen zugedachten festen Rollen) "abgefragt" hat, doch nicht nennen.
Die verdiente Katja Triebel hat versucht, sachlich pro privatem Waffenbesitz und Selbstverteidigung zu argumentieren.
Der genannte Herr RA Lenssen sollte wohl die Rolle des sachlichen Juristen einnehmen. Es kam von ihm aber inhaltlich, von Argumenten her, nichts was Substanz hatte. Selbstverteidigung hat er im Grunde abgelehnt (tun sie was der Täter will, keine Gegenwehr ratsam...). Und obwohl er gewisse Fakten zum privaten Waffenbesitz, die K. Triebel gebracht hat, sogar anerkennt (deliktisch kein nennenswerter Beitrag legal besessener Schusswaffen in Deutschland), zieht er dann den Schluss der Notwendigkeit harter Gesetzesverschärfungen in diesem Bereich. Da passte "sachlich" überhaupt nichts.
Die ehemalige Schülerin der Albertville-Schule aus Winnenden hatte auch nur etwas Emotion (und Schwäbisch...) beizutragen - und die Erkenntnis, dass Sportschützen ihre Waffen ja genau so wenig zu Hause "brauchen" (woher weiß sie eigentlich, was andere Brauchen?), wie sie ihr Reitpferd. Mit Verlaub, platter und unsubstanzieller geht's gar nicht. Das muss man leider auch ihr als Betroffener vorhalten.
Das Publikum klatschte an den "richtigen" Stellen, d.h. wenn politisch korrekte oder emotionale Statements von RA Lenssen und der Schülerin kamen. An der Stelle wurde die Sendung nahezu zur Propaganda.
Auf das für uns vor allem relevante (Teil-)Thema Jagdwaffen-Besitz wurde die Diskussion, soweit ich es erfasst habe, nicht ausgedehnt (außer einmal kurz und beispielhaft von Fr. Triebel erwähnt). Während den Sportschützen (und von Herrn Lenssen gar den Sammlern!) der häusliche Besitz schlicht abgesprochen wurde (ohne auf die mit Zentrallagerung verbundenen Probleme zu kommen!), ging man darauf nicht näher ein. Sicher, das Verbergen der Ansitzbüchse im Wald (bzw. eine "Unterbringung" bei den zahlenmäßig schrumpfenden, zunehmend wegrationalisierten Polizeirevieren in D) könnte man wohl selbst einem ahnungslosen Massenpublikum schwer vermitteln. Passte wohl nicht ganz in die Agenda.
Ein echtes Pro und Kontra, z.B. auch ein Eingehen von Fr. Triebel auf die unsäglichen Pseudo-Argumente der beiden genannten Gegenüber... gab es nicht und wurde auch nicht zugelassen.
Insgesamt für uns legale Waffeneigner eine grausige Veranstaltung.