Wohin geht die Zucht unserer Jagdhunde?

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2470

Guest
Bei mir gibt es (fast) keine Schubladen. Ich würde Dir zwar keinen Jagdhund verkaufen, wenn ich Züchter wäre. Aber mir ist es lieber ein (jeder) Hund ist in gute Händen, als in schlechten.

Du solltest den Hund weiter ausbilden und möglichst jagdlich führen und bspw. als Treiber mit Hundebegleitung auf DJ gehen. Das tut dem Hund gut und bringt Dich vielleicht zum Jagen.

doc
 
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Zucht und Prüfungen sind doch zwei komplett verschiedene Parameter.

Ich kenne Hunde mit super Prüfungsergebnissen, die auf der Jagd schlicht zu vergessen sind, weil es Prüfungszirkushunde sind.

Wahrscheinlich verliere in den Augen der "Berufenen" nun jegliche Glaubwürdigkeit, aber zu meiner obigen Behauptung ein selbst erlebtes Geschichtchen:
Wir hatten im Revier die Kleemannprüfung einiger Hunde auf Wasser. Waren also alles Spitzenhunde, sozusagen die Cerme de la Creme. Eine Ente wurden trotzdem nicht aus dem Schilf gebracht. Die Ente hat dann mein Vizsla zum Sammelplatz gebrach, als ich ihn nach der Prüfung ins Wasser schickte. Ich habe damals nix gesagt, einige DK Führer haben es trotzdem gesehen und auch eisern geschwiegen... Spass hat es schon gemacht, zu zeigen, was der Unterschied zwischen dem lokalen Jagdhund und den Spitzen der Leistungszucht ist. (Allerdings hatte mein alter Vischel auch keinen Prüfungsstress...)

Weidmannsheil
Barry
 
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Dr.Matthias schrieb:
Rein aus Neugier: warum führst Du als Nichtjäger DD oder DK; was machst Du mit den Hunden?

Die Frage habe ich ich mir auch gestellt.

Ich kaufe mir auch keine Badehose wenn ich nicht schwimmen kann. :wink:

Die Antwort auf Claas Eingangsfrage liegt zum Teil in "Famous" posting.

Vermehrer und willige Käufer welche die Überproduktion abgreifen.
 
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2470

Guest
Dr.Matthias schrieb:
Noch was zu DD ohne Bart. Das ist das Erbe der im frühen 20. Jhdt. eingekreuzten DK. Es gibt immer mal wieder kurzhaarige/bartlose DD in einem Wurf . Die Hunde sind natürlich nicht schlechter; sie entsprechen nur dem Rassestandard nicht.

Ich weiß.
Nur weil ich keinen Jagdschein habe, heißt das -hoffentlich- nicht, daß ich so gar keine Ahnung habe.

Ich weiß nicht, was Du weißt und ich wollte Dich nicht belehren. Ich hab auch nichts gegen Nichtjäger sondern bin möglichst vorurteilsfrei.

doc
 
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Guest
ike godsey schrieb:
Dr.Matthias schrieb:
Rein aus Neugier: warum führst Du als Nichtjäger DD oder DK; was machst Du mit den Hunden?

Die Frage habe ich ich mir auch gestellt.

Ich kaufe mir auch keine Badehose wenn ich nicht schwimmen kann. :wink:

Die Antwort auf Claas Eingangsfrage liegt zum Teil in "Famous" posting.

Vermehrer und willige Käufer welche die Überproduktion abgreifen.


Ich kann es niemand verdenken, wenn er einen Jagdhund kauft. Da bekommt man normalerweise einen gesunden, wesensfesten Hund. Aber es wird klar über Bedarf gezüchtet. Dann müssen die Hunde weg. Zur Not an Zivilisten. Das ist eine Schande. Andererseits: mich würde wirklich interessieren, wie es den vielen, vielen DD ergeht, die nach Russland etc. verkauft werden.

doc
 
A

anonym

Guest
Dr.Matthias schrieb:
Natürlich ist es schön, wenn man aus einem Wurf nach Gefallen/Test o.ä. aussuchen kann. Aber dass man das muss, damit die Verbindung zwischen Führer und Hund passt, ist falsch. Ich übernehme einen Welpen mit 9 Wochen. Er wird danach von mir geprägt. Da kommt die Chemie von ganz alleine.
Da möchte ich widersprechen. Neben der Prägung gibt es eine durchaus genetisch bedingte charakterliche Disposition. Ist ein HF nicht dazu in der Lage, seinen Ausbildungsstil auf eben jene Disposition einzustellen, wird das auch mit der "Chemie" nix. Das bedeutet, sein eigenes Tun kritisch zu hinterfragen, wenn es mit dem Hund nicht so klappt, wie es soll. Ich habe mir die Welpen nach Kriterien angeschaut und letztendlich ausgesucht, die mir wichtig sind und die ich in dem Alter beurteilen kann. Viel ist Prägung, aber nicht alles. Wenn ein Hund bis 50m vor den HF apportiert, dann ist das ein Ausbildungsfehler, den man dem Hund nicht anlasten kann. Deshalb ist weder der Hund schlecht noch die Prüfungsordnung nicht in Ordnung. Hier ist es aber Sache der Prüfer eben jenen "Hustenanfall" nicht durchgehen zu lassen.
 

Rotmilan

Moderator
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Lieber Doc, Du solltest Dich mal mit der Zitierfunktion beschäftigen. :24: :26:

Im übrigen kann ich nicht erkennen, warum Jäger die besseren Hundehalter sein sollen. Wenn ich ehrlich bin, ist eher das Gegenteil der Fall.
Ein Nichtjäger kauft einen Hund, weil er einen möchte, bei Jägern ist der Anteil derer, die einen kaufen müssen (Nachweis für das Revier) oder einfach so wollen (aus Prestige / als Zugang zu Jagdgelegenheiten) deutlich höher. Anwesende immer ausgeschlossen. :26:
 
A

anonym

Guest
@Ike und Doc: Ich antworte jetzt an beide, ist einfacher :wink: . Ich bin bei Euch, daß ein Jagdhund nicht in Jedermannhände gehört. Dazu sind sie nicht gemacht und es wäre eine Schande, wenn sie zu Jedermannhunden verkommen würden. Mir ist sehr wohl von den Züchtern Skepsis entgegengebracht worden. Finde und fand ich auch gut! Es gab auch genügend, die von vorneherein abgelehnt haben. Damit kann ich auch leben. Mir haben nur die Hunde leid getan, die -wie doc schrieb- noch stolz nach Brasilien oder Russland verkauft wurden. Möglichst noch Rüde und Hündin aus einem Wurf. :16: Warum habe ich also einen Jagdhund: Sie sind klar im Kopf, keine Couchpotatoes (ebenso wenig wie ich) und gesund. Sie bekommen dafür von mir geistige und körperliche Auslastung bei 100% Familienanschluß. Das ist weit mehr als mancher Jagd- oder Familienhund bekommt. :wink:

Zur provokanten Äußerung, man würde "Überproduktion abgreifen": In diesem Falle gerne! :12:
Ich bin jedenfalls den Züchtern, die mir ihre Welpen anvertraut haben dankbar dafür, daß sie mir welche anvertraut haben. Bei mir wird jedenfalls kein Hund zum "Wanderpokal", weil ich mit ihm nicht "zurechtkomme".

@doc: Ich würde gern mit dem Hund jagdlich arbeiten, stoße aber bei den Klubs wegen des fehlenden Jagdscheins auf Widerstand. Schade!
 
A

anonym

Guest
Dr.Matthias schrieb:
Ich weiß nicht, was Du weißt und ich wollte Dich nicht belehren. Ich hab auch nichts gegen Nichtjäger sondern bin möglichst vorurteilsfrei.

doc
Kein Problem, habe ich auch so nicht verstanden.
 
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2470

Guest
Jeder Hund ist anders und jeder Mensch auch. Als Hundeführer muss ich in der Lage sein, meinen Hund zu lesen und meine Ausbildung auf ihn abzustimmen. Das ist das Normalste der Welt. Mache ich aus Hundesicht alles richtig, wird der Konnex immer stimmen. Ein wirklich guter Führer sollte mit jedem Hund klar kommen. Anderen gibt man besser nie einen Hund.

doc

Rotmilan: ich lerns auch noch. Im übrigen stimme ich eindeutig nicht zu. Ein Jagdhund macht nur Sinn, wenn er auch als Jagdhund geführt wird. Dafür ist er da und das liegt ihm im Blut. Zivilisten sollen sich nicht jagende Hund kaufen. In welcher Gruppe mehr Idioten sind? Egal welche Gruppe man betrachtet: es gibt 10 % Gute, 80% Normale und 10% Idioten. Gilt für Lehrer, Juristen, Jäger, Nichtjäger, einfach alle...

doc
 
A

anonym

Guest
Dr.Matthias schrieb:
Jeder Hund ist anders und jeder Mensch auch. Als Hundeführer muss ich in der Lage sein, meinen Hund zu lesen und meine Ausbildung auf ihn abzustimmen. Das ist das Normalste der Welt. Mache ich aus Hundesicht alles richtig, wird der Konnex immer stimmen. Ein wirklich guter Führer sollte mit jedem Hund klar kommen. Anderen gibt man besser nie einen Hund.

doc
Mit dieser Aussage bin ich absolut bei Dir.

Jetzt möchte ich mal provokant werden: Also 30% der hundeführenden Jäger sollten keinen Hund haben? :32:
Vielleicht lebe ich in einem Landstrich mit nicht so überragenden HF, aber Kasernenhofgebrülle ist für mich keine adäquate Sprache für den Hund/ die Hundeausbildung.
 
A

anonym

Guest
barry08 schrieb:
Zucht und Prüfungen sind doch zwei komplett verschiedene Parameter.

Ich kenne Hunde mit super Prüfungsergebnissen, die auf der Jagd schlicht zu vergessen sind, weil es Prüfungszirkushunde sind.
*unterschreib*
 
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2470

Guest
Famous schrieb:
Dr.Matthias schrieb:
Jeder Hund ist anders und jeder Mensch auch. Als Hundeführer muss ich in der Lage sein, meinen Hund zu lesen und meine Ausbildung auf ihn abzustimmen. Das ist das Normalste der Welt. Mache ich aus Hundesicht alles richtig, wird der Konnex immer stimmen. Ein wirklich guter Führer sollte mit jedem Hund klar kommen. Anderen gibt man besser nie einen Hund.

doc
Mit dieser Aussage bin ich absolut bei Dir.

Jetzt möchte ich mal provokant werden: Also 30% der hundeführenden Jäger sollten keinen Hund haben? :32:
Vielleicht lebe ich in einem Landstrich mit nicht so überragenden HF, aber Kasernenhofgebrülle ist für mich keine adäquate Sprache für den Hund/ die Hundeausbildung.

vielleicht klappts jetzt mit dem Zitieren...

Nach meiner Gruppeneinteilung müsste es heißen:
10% aller Hundeführer sollten keinen Hund haben.

Zur Ausbildung situation. Bei BP-Kursen geht manchmal was auch ohne Jagdschein. Und wenn man nette Revierinhaber kennt auch.

doc

Klappt. Wie stelle ich den BBCode dauerhaft ab?
 
A

anonym

Guest
Nach Deiner Rechnung 10% ja, nach meiner Schätzung 30%. ;-)


Dr.Matthias schrieb:
Zur Ausbildung situation. Bei BP-Kursen geht manchmal was auch ohne Jagdschein. Und wenn man nette Revierinhaber kennt auch.

doc

Ich hatte mich beim hiesigen DK-Klub bzgl. der Teilnahme an Ausbildungskursen erkundigt. Die Antwort war eher ablehnend, weil man genügend damit zu tun hätte, die "richtigen" Jagdhunde auf das Derby vorzubereiten. Fand ich schade.
Allerdings schweifen wir vom Thema ab.
 

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