Ich muss den Faden nun auch nutzen um ein wenig Traumabewältigung zu leisten. Die Hundeführer werden mich sicher verstehen und die, die keinen Hund führen, mögen es halt hinnehmen.
Gestern musste ich meine DD Hündin gehen lassen, die das - für einen solchen Hund - fast biblische Alter von 15 Jahren erreicht hatte. In den letzten zwei Wochen ging es rapide bergab und ihr Leiden wurde offensichtlich.
Es ist sicher schwierig, den eigenen Hund nüchtern zu beurteilen und dieses glaubwürdig zu formulieren. Da ich 'immer' Hund hatte und auch jetzt noch zwei habe, kann ich - wie ich glaube - vergleichen und das ein Stück weit tun.
Laura war wahrscheinlich der perfekte (Jagd)Hund. Bei den Pferdemenschen heißt es, man bekäme im Leben nur ein wirklich (richtig) gutes Pferd und vielleicht ist es bei den Hunden ähnlich. Ich denke, Laura war dieser eine besondere Hund!
Gegenüber Menschen immer freundlich, im Haus und im Umgang mit der Familie die extreme Schmusekatze und nicht einmal schwierig, wenn ich die grünen Sachen anlegte und sich die Haustür hinter uns schloss, hatte ich einen jagdlichen 'Königstiger' am Strick, der seinen Job noch im traditionellen Verständnis begriff und ihm nachging. Ja, die Passion dampfte häufig sehr dicht unter der Schädeldecke und es war immer ein wenig Herausforderung, ihre Motivation etwas einzugrenzen.
Als sie bei mir einzog, waren das hier im Münsterland noch vergleichsweise (!) goldene Niederwildzeiten und damit sah es nach einem arbeitsreichen Jagdhundeleben aus. Die Ausbildung hat sie mir, nachdem wir uns dann gefunden hatten, extrem leicht gemacht und mich in der VGP mit voller Punktzahl glänzen lassen. Sie war einer dieser Hunde, der, trotz aller Passion, immer das Gefühl vermittelt hat, einem gemeinsamen Auftrag zu folgen.
Jetzt kann sie auf der anderen Seite ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen und intensiv Niederwild jagen. Da trifft sie dann wohl auch Jule, Debby, Boy, und Dino, die ihr voraus gegangen sind.
Grosso