Wildäcker in neuem Revier errichten

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5 Aug 2010
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Hallo Kollegen!

Habe heuer die Möglichkeit an versch. Stellen im Revier Wildäcker zu errichten. (ca. 6-7 kleine Flächen)
Hab mich schon umgesehen, doch es gibt so viele Möglichkeiten, dass ich nicht mehr durchblicke.
Im Revier als Standwild sind: Rehe, Sauen und Rotwild.

Meine Idee war an einigen Flächen ein vielfältiges Äsungsangebot für Rot- und Rehwild zu schaffen, und an anderen Flächen vielleicht Hafer, Buchweizen oder Maisfelder die die Sauen anziehen sollen.

Was haltet ihr davon? Gibts Erfahrungen mit Wildmischungen für Rot- und Rehwild?

Danke schonmal fürs helfen und posten!
 
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16 Dez 2009
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Generell nicht schlecht. Die Frage ist, für welche Zeit der Wildacker Äsung bieten soll.
Wenn du auch dann Äsung auf dem Wildacker haben willst, wenn es drum herum nur noch wenig Angebot gibt, ist Raps (da steht Rotwild ungemein drauf) und Markstammkohl wohl noch eine gute Wahl.
Für die jeweiligen Jahreszeiten gibt es ja bei verschiedenen Anbietern die verschiedensten Mischungen.
Hast du die Flächen länger? Dann kann man ja auch auf was mehrjähriges zurückgreifen.

Wmh
 
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5 Aug 2010
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Grundsätzlich hab ich die Flächen sicher mal 9 Jahre.
Ich könnte mir vorstellen, so die Hälfte davon mehrjährig zu bebauen....
Raps und Markstammkohl ist also nicht schlecht sagst du??

Danke schon mal für die Hilfe...
 
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14 Apr 2009
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In welchem Zustand sind denn die Flächen? Also Bodenwerte?
Ist der Boden zu Sauer oder Fehlt es an Nährstoffen wachsen manche Pflanzen nur schlecht bis garnicht...
Luzerne z.B. wird gerne angenommen und bringt viel Biomasse (was ja bei Rotwild auch da sein muss) aber nur bei optimaler Nährstoffversorgung. Bei zu sauren Böden kann es sein, dass die Planze garnicht erst wächst.

Stimmt die Nährstoffversorgung würde ich einen Teil mit einer Gras Klee Mischung Sähen. Als dauer Äsungsfläsche und einen Teil mit Kohlsorten, Futterraps und Rüben. Für im Herbst / Winter.

MfG
 
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5 Aug 2010
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Klingt gut, und was sagt ihr zu den Anbauflächen fürs Schwarzwild?
Ich denke da vielleicht an Hirse? Mais? etc????? :roll:
 
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16 Dez 2009
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Genau, das wollte ich auch noch hinzufügen:
Sprich am besten mal mit den örtlichen Landwirten. Die wissen meist, wo gute und wo weniger gute Böden sind. Je nach Boden musst du düngen/Mist fahren etc.. Aber auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Landwirte einem in der Hinsicht gerne Tips geben.

Zu Raps kann ich sagen, dass es bei unserem Nachbar der absolute Rotwildmagnet war. Markstammkohl haben wir eigentlich jedes Jahr. In den letzten Jahren ist der auch immer super angenommen worden, als es drum rum nichts mehr Gescheites zu äsen gab.
Vielleicht hilft der Link dir ein wenig: http://www.langmaack.com/documents/Wild ... bel_08.pdf
Aus dem Heftchen hatten wir dieses Jahr 2,3 Mischungen, die super angingen.
Grundsätzlich würde ich das erste Jahr ein bisschen experimentieren. Im nächsten Jahr bist du dann schlauer und weißt, wo was am besten passt.

Wmh
 
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14 Apr 2009
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Mais benötigt mit am meisten Nährstoffe. Ich habe das zwei mal versucht aber die Pflanzen wurden nur max. einen Meter hoch und sind dann verkümmert

Ich habe gute Erfahrung gemacht mit einer Mischung aus Weizen, Hafer, Erbsen und Bohnen. Dabei kann man dann noch etwas Klee untermischen.

Der Vorteil dabei ist, wenn die Fläche von den Sauen im Sommer heimgesucht wurde, kann man diese später hoch abmulchen und es ist noch Äsung da.
 
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16 Dez 2009
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Für Sauen hatten wir mal Topinambur. War eigentlich nicht schlecht , allerdings sollte man dann nach der Einsaat bei Mond an der Fläche sitzen oder zäunen.
Wir haben damals den Test gemacht und eine Fläche nicht gezäunt - nach 2 Nächten war nichts mehr da :lol:.
Das Zeug wird ziemlich hoch, bietet gute Deckung und wenn die Sauen die Knollen im Winter erstmal gefunden haben, sind sie total bekloppt drauf. Je nach Sauendichte und Größe der Fläche ist dann aber relativ schnell nichts mehr übrig. Man sagt zwar, dass man Topinambur nicht mehr loswird, wenn man es einmal da hat, aber bei uns war dies wegen der Sauen nicht der Fall...
 
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5 Aug 2010
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Danke schon mal für die tollen Antworten bzw. den Link...
das mit der Mischung von Weizen, Hafer Erbsen und Bohnen klingt sehr gut!

Habt ihr mit Hirse Erfahrung? Wir hatten da mal einen riiieeeesen Acker (leider kein Wildacker) da stand nach 2 Monaten kein einziger Halm mehr....
 
A

anonym

Guest
Super Tröt!!!

Es gibt doch schon spezielle Wildackermischungen, was ist denn davon zu halten. Hat jemand da gute Erfahrungen?
 
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5 Aug 2010
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ich weiß nicht, von Topinambur bin ich jetzt nicht sooo sehr begeistert. Wäre aber eine Alternative.
Wie gesagt, ich bin für alle Tipps dankbar.
Wir haben ja einige versch. große Flächen und ich kann im ersten Jahr alles mögliche ausprobieren.
Auf jeden Fall gibts 1-2 Flächen die ich rein fürs Schwarzwild interessant gestalten will. 3-4 Flächen die Äsung für Reh bzw. Rotwild bis in den Winter hinein bieten.
 
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Für Sauen ist sicher Mais am idealsten. Evt. könntest du auch Sudangras probieren, es schmeckt etwas süßlich und wird daher auch öfters aufgesucht. Ob es allerdings so gut "zieht" wie Mais (vor allem dann auch im Winter) weiß ich nicht. Ein Problem ist auch, dass es ca. 3m hoch wird und leicht zusammen fällt.

Für Rehe würde sich Markstammkohl, Buchweizen oder Luzerne anbieten. Du könntest z.B. eine Mischung aus Markstammkohl und Buchweizen anbauen. Buchweizen entwickelt sich sehr schnell im Gegensatz zum Markstammkohl, der dann Äsung für Herbst und Winter bietet. Das Mischungsverhältnis müsstest du ausprobieren.
Wenn du Luzerne (oder Klee) anbaust würde ich das in Reinsaat und nicht in einer Gras-Klee Mischung. Das Gras verdrängt auf Dauer die Luzerne und kommt mit der Zeit sowieso von alleine rein.
Was auch gut aufgenommen wird sind Erbsen, solange sie grün sind. Hier würde sich anbieten diese zu ernten und das Feld zu grubbern, dann hast du nochmals frische Erbsen durch die Ausfallerbsen bzw. Saatgut für nächstes Jahr.

Auch Raps wird von Rehen gerne angenommen und was ich gehört habe bzw. hier im Forum steht auch gern von Rotwild. Auch hier würde sich anbieten zu ernten und dann zu grubbern um den Ausfallraps zu nutzen. Ansonsten kann ich dir über Wildäcker für´s Rotwild leider nichts sagen.

Gutes Gelingen :wink:.
 
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3 Aug 2009
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Mais sehe ich etwas kritisch. Das Saatbeet muss gut vorbereitet sein und die Saat sollte Mitte April statt finden. Der Mais muss gegen Verunkrautung behandelt werden, sonst kommt der nicht richtig hoch. Dann sollte der Mais fast gezäunt werden, damit in der kargen Jahreszeit noch was übrigbleibt. Wenn er es aber bis dahin schafft, ist das sicherlich ein Sauenmagnet erster Klasse.
Die Fläche sollte aber nicht zu klein sein.
Da wäre es vielleicht fast einfacher, mit einem Landwirt zu vereinbaren, dass er irgendwo an einer günstigen Stelle einen Streifen stehen läßt.
 
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Das mit dem Maisanbau sehe ich nicht so kritisch. Im vorigen Revier ist der auch immer wunderbar aufgegangen und einiges ist bis in den Winter stehen geblieben.

Ich denke ich werde vielleicht eine Mischung von Hafer, Erbsen und Hirse versuchen. Da wird zwar nach 1 Monat kein Halm mehr stehen, aber dann weiß ich wenigsten bescheid. :wink:
 
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Was auch gut bei Sauen zieht sind "Wühlstreifen".

Einfach ein wenig Mais Weizen Hafer auf einem Streifen ausbringen und das ganze dann grubbern.
Das kann man dann alle paar Wochen wiederholen.
Kaff eignet sich dafür auch gut.

Ein weiterer Pluspunkt ist, dass durch den Kaff mit der zeit guter Humus entsteht und viele Mäuse anlockt. Was wieder die Sauen und auch Raubwild anzieht.

Ich weiß halt nicht wie du Zugriff auf Traktor etc. hast.

Aber das hat bei mir ganz gut funktioniert und gut ist, dass die Sauen ne Weile beschäftigt sind und nicht so auf einem Haufen stehen.

MfG
 

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